Themenstarter
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01.02.08
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Hallo zusammen,
was jetzt kommt, ist kaum zu glauben.

Wir haben uns gerade daran gewöhnt, dass in in jeder unserer Zellen (auch im ZNS) hunderte Organismen einer einst? fremden Art unsere Energieproduktion erledigen, an der alles, was uns betrifft, hängt. :D Gemeint sind die Mitochondrien. Ohne unsere Mitochondrien könnten wir nicht einen Gedanken an "den freien Willen" verschwenden.

Und da gibt es noch Milliarden von Lebewesen in unserem Darm, mehr als wir Körperzellen haben, ohne die auch für uns recht schnell der Ofen aus wäre. Auf ihre Enzyme, Vitamine und andere Stoffwechselprodukte könne wir schlicht nicht verzichten. Ohne sie wären wir nicht einmal nicht, wir wären garnicht. Da stellt sich schon die Frage: Was ist der Mensch? :p)

Mancher mag da Identitätsprobleme kriegen, wenn er nicht schon mit Ignoranz gepanzert ist.

:hexe:

Keinerlei Identitätsprobleme scheinen jedoch Schnecken einer bestimmten Art zu haben (Elysia chlorotica), die in der Lage ist, sich über die Nahrung fremde Gene anzuEIGNEN um danach zu sein, was sie aß.

Atlantische Nacktschnecken der Spezies Elysia chlorotica nutzen eine spezielle Form der Energiegewinnung: Sie fressen Algen und betreiben fortan Photosynthese. Das Forscherteam um Mary Rumpho von der University of Maine hat entdeckt, dass die rund vier Zentimeter großen Schnecken in der Lage sind, Gene der verschlungenen Algen für eigene Zwecke zu nutzen, berichtet sie im Wissenschaftsmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences PNAS. "Das, was diese Spezies der so genannten Sackzüngler tatsächlich macht, ist etwas Besonderes", meint die Evolutionsbiologin Heike Wägele von der Universität Bonn. "Dieses Tier ist in der Lage, ein fremdes Organell einzulagern und es zum eigenen Bedarf zu erhalten. Wir sprechen hier von Kleptoplastie." Konkret gehe es um die sogenannten Chloroplasten, den Organellen der Zellen von Grünalgen, die in der Lage sind Photosynthese zu betreiben.
derStandard.at
 
Das wäre genial, wenn wir das auch so machen könnten wie diese Schnecken! Dann würden wir unsere Energie auch nicht nur mittels unserer dank Antibiotika, NO-Stress, Quecksilber und anderer Umweltgifte stark "angeschlagenen" Mitochondrien gewinnen müssen, sondern könnten auch noch andere Quellen nutzen ! Das wäre ja genial ! :klatschen
 
Hallo Binnie,
es soll ja einige in diesem Forum geben, die schon fleißig Algen futtern. :))):bang:

Einmal richtig Grünzeug essen und nie wieder Lebensmittel einkaufen gehen müssen. Nie mehr essen machen müssen, sondern nur noch in die Sonne legen, das wäre wirklich genial.

Hier noch das Bild des Tierchens:

1227303457928.jpg
 
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Hallo Rudi Ratlos,

ich danke Dir sehr für dieses hochspannende Thema!

"Ich habe Mitochondrien, also bin ich!" ;)
Und wie Du schon sagtest, das ist es längst nicht alleine. Millionen von Mikroorganismen existieren in unserem Körper (und nicht nur in unserem menschlichen) und natürlich auch außerhalb und sorgen mit dafür, dass wir leben können.

Aus meiner Sicht ist es so, dass wir als Mensch Teil eines Ganzen sind, in dem wir bestimmte "Funktionen" erfüllen, wie wir auch wiederum sozusagen ein "Ganzes" sind, in dem Anderes seine Funktion erfüllt.

Ohne die unzählbaren kleinen "Wesen" wäre kaum "höheres" (wie arrogant auch, das so zu sagen) Leben auf der Erde möglich. Viele von Ihnen könnten auch gut ohne uns existieren, viele andere vermutlich nicht.

Für mich ist das ein wunderbarer Gedanke, ein klein wenig davon zu ahnen, wie alles miteinander zusammen hängt, vor allem aber zu wissen: dass alles miteinander in Zusammenhang steht.

Das gibt mir ein wunderbares Gefühl. Ich für mich weiß oder glaube, dass es auch noch andere Ebenen des "Zusammenhängens" gibt, Ebenen, die sich unserem wissenschaftlichen Erkenntnisdrang (noch oder vermeintlich) entziehen.
Mir als kleinem Menschen, dessen Größe im (erkennbaren) Kosmos, im Verhältnis wohl weitaus geringer ausfällt, als die einer Mitochondrie in Relation zu unserem Körper, gibt es ein wunderbares Gefühl. Sowohl ein Gefühl der Ehrfurcht und "Demut" vor solch einem unglaublichen "Gebäude" namens "Schöpfung" oder "Entwicklung", als auch ein Gefühl tiefen Friedens, einer Harmonie und nicht zuletzt auch Dankbarkeit.

Noch einmal: danke Rudi, für dieses, mich sehr bewegende Thema!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
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Hallo Leon,
ja, das reißt Grenzen nieder - und nicht nur die zwischen "Pflanzen" und "Tieren". Wer geübt ist alles streng zu kategorisieren, wird diesen Gedanken kaum ertragen.

Aber es hat auch für mich etwas sehr befreiendes. Da lebt die Gabe tiefen Staunens (angeblich der Anfang jeder Philosophie) wieder auf.
 
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Hallo Rudi Ratlos,

aus meiner Sicht existieren die "Grenzen" in den Köpfen, nicht im Leben ;). Aber es kommt da in der Tat wohl auf das "Weltbild" das man hat an.

Ich bin allerdings schon davon überzeugt, dass unsere Wahrnehmungs- und damit auch Erkenntnisfähigkeit recht rudimentär ist.;)

Ich habe neulich eine spannende Dokumentation über Mensch - Pflanzen - Kommunikation im Radio gehört, ich werde mal sehen, dass ich dazu bei Gelegenheit etwas finde.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
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