Wildkräuter und Wildgemüse

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15.10.07
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Hallo zusammen,

ich bin vor einiger Zeit auf das Thema Wildkräuter und Wildgemüse gestoßen. Ich war zuerst sehr skeptisch, ob man wirklich "auf der Wiese grasen gehen sollte" und mein Mann erst recht. Inzwischen sind wir beide absolute Wildkräuter-Fans.
Jetzt im Frühjahr ist die beste Zeit zum sammeln und probieren.

Hier eine Auswahl meiner "Feldversuche":

Lindenblättersalat mit Möhrenraspeln in Kürbiskernöl:
junge Lindenblätter (die noch so leicht schrumpelig und durchscheinend sind)
Möhren mit dem Spargelschäler ganz dünn raspeln

Dazu eine Marinade aus Kürbiskernöl, Sherryessig, etwas Wasser, Pfeffer und Salz
mit Kürbiskernen überstreuen.


Brennessel-Pesto:
Eine Hand voll junger Brennesselblätter
50g Pinienkerne
50g Parmesan
1 Teelöffel Honig
1 Knoblauchzehe
Einige Blätter Knoblauchrauke
etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer mixen

Im Kühlschrank etwa 14 Tage haltbar – zur Konservierung Paste im Glas immer wieder mit Öl auffüllen.

Schmeck auf geröstetem Weißbrot mit warmen Ziegenkäse oder herkömmlich zu Spaghetti.


Bunter Salat im April:
Raddichio
Löwenzahn-Bätter
Klettkraut
Vogelmiere
Schaumkraut-Blätter und Blüten
junge Spitzahornblätter

Olivenöl-Balsamico Dressing und Kürbiskerne oder Sonnenblumenkerne

Dekoriert mit Rosmarinblüten und Löwenzahnblüten (eßbare Deko)

Dazu dünnes Finncrisp Knäckebrot mit Frischkäse und Knoblauchrauke-Blüten
(sieht sehr schön aus und schmeckt super lecker)


Gedünstetes Wildgemüse (für 4 Personen)

800 g Guter Heinrich
400 g junge Girsch-Blätter
2 Rote Paprika
1 Gemüsezwiebel

in Olivenöl dünsten

Salze, Pfeffer
Rote Safran-Fäden
Frischer Thymian + Majoran

dazu Kräuterkartoffeln mit Rosmarin und buntem Pfeffer


Schmeckt wirklich lecker, ist einfach zuzubereiten und vor allem sehr günstig;-)

Gruß Tweetyole
 
Hallo zusammen,

vor einigen Jahren habe ich aufrgund meiner chronischen Erkrankung u.a. auch das Buch "Urmedizin" von Konz gelesen. Die Konz'sche Ernährungslehre erschien mir zwar sehr vernünftig und logisch, allerdings für mich als Stadtmensch und Berufstätige kaum realisierbar.

Dann hat es mich allerdings doch neugierig gemacht und nach einigen Selbstversuchen und der Lektüre von zahlreicher weiterer Literatur und Bestimmungsbüchern bin ich inzwischen zum absoluten Wildkräuterfan geworden. Auch mein Mann, der anfänglich noch skeptischer war als ich, streift inzwischen mit mir zusammen durch Feld, Wald und Wiese, um Delikatessen am Wegesrand zu sammeln.

Ich bin allerdings noch lange kein Experte, freue mich aber über jedes neue Pflänzchen, das ich erkennen und probieren kann.

Wem geht es genauso?
Wem läuft beim Anblick von Knoblauchrauke, Gänsedistel und Gutem Heinrich auch das Wasser im Munde zusammen? Wer denkt bei Löwenzahn und Wegerich nicht nur ans Meerschweinchen? Wer kennt noch Pflanzen, Wirkstoffe, Rezepte, Sammeltipps und Tipps zum Haltbarmachen von Wildpflanzen?

Hier einige meiner Lieblings-Rezepte:

Brennessel-Pesto:
Eine Hand voll junger Brennesselblätter
50g Pinienkerne
50g Parmesan
1 Teelöffel Honig
1 Knoblauchzehe
Einige Blätter Knoblauchrauke
etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer mixen

im Kühlschrank etwa 14 Tage haltbar – Glas immer wieder mit Öl auffüllen zur Konservierung

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Bunter Salat im April:

Raddichio (vom Markt)
junge Löwenzahnblätter
Vogelmiere
Schaumkraut
Spitzahornblätter

Dekoriert mit Rosmarinblüten und Löwenzahnblüten

Olivenöl-Balsamico Dressing und Kürbiskerne oder Sonnenblumenkerne

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Löwenzahn-Kartoffel-Salat (März/April)

PellKartoffeln
Junge Löwenzahn-Blätter
Junge Bärlauch-Blätter
Cherrytomaten und Champignons (aus dem Laden)
Alfa-Alfa Sprossen (aus dem Keimgerät)
Gänseblümchen-Knospen

Dazu ein Dressing aus Kürbiskernöl und Balsamico-Essig und frische Kräuter - und natürlich frische Kürbiskerne darüberstreuen - mmh, köstlich.

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Griechischer Ahornsalat:
Junge, zarte Blätter des Spitzahorn-Baumes (gibt es im April - am delikatesten sind die Blätter, die noch ein wenig schrumpelig sind und erst gerade aufkeimen)
Cherrytomaten
Schwarze Oliven
Schafskäse
Frühlingszwiebel

Dazu ein Dressing aus Olivenöl und Balsamico, frische Kräuter.

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Sommerlinden-Möhren-Salat (März/April):
Junge, zarte Blätter der Sommerlinde
(am besten schmecken die kleinen Blätter, die noch ein wenig schrumpelig und durchscheinend sind)
Möhren
(in ganz hauchdünne Scheiben schneiden, z.B. mit dem Sparschäler oder einem Hobel)

Dazu ein Dressing aus Kürbiskernöl und Sherry-Essig und natürlich mit Kürbiskernen.

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Frisches Frühlingsgemüse (März/April):
Guter Heinrich
Junge Girsch-Blätter
Junge Löwenzahnblätter und Blüten
Bärlauch-Blätter und Blüten
Schaumkraut
Junge Brennessel-Spitzen
Frühlingszwiebeln oder Schalotten
Ingwer
Frische Gartenkräuter (Majoran, Thymian, Basilikum, Rosmarin, Salbei) zum würzen

Ingwer und Zwiebeln in Olivenöl glasig dünsten, dann das Gemüse dazugeben und kurz dünsten, zum Schluß die Blüten und Kräuter dazu geben. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Dazu Kräuterkartoffeln

Das Gemüse kann man in verschiedenen Variationen auch mit Kulturgemüse mischen, z.B. Möhren, Zucchini, Paprika oder Fenchel schmecken gut dazu.

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Leckerleichter Frühlings-Snack:

Frischkäse mit Knoblauch-Rauken-Blüten: (Apil)
Dünnes Knäckebrot
(mir schmeckt am besten dazu das FinnCrips Brot)
Knoblauchrauke-Blüten
(die kleinen Blütenspitzen der Knoblauch-Rauke und die zarten kleinen Blätter an den Blüten abknipsen)

Die Blüten einfach über den Frischkäse streuen. Das schmeckt absolut super lecker.

Die Knoblauchrauke-Blüten und Blätter schmecken auch toll im Kräuterquark.

Man muß sich beeilen, denn die Knoblauchrauke blüht nur ca. 4-5 Wochen im April. Kurz vor und während der Blüte schmecken die Blätter am besten. Danach bekommen sie einen bitteren Geschmack.

-------------------------------------------

Gerade im Frühjahr helfen die Entgiftungs-Kräuter wie Löwenzahn oder Brennesseln den Körper zu entschlacken und fit zu machen.

Zu Beginn ist der Verzehl von Wildpflanzen etwas gewöhnungebdürftig, da der Geschmack intensiver ist und die Wildpflanzen viele Bitterstoffe enthalten, die wir schon lange nicht mehr gewohnt sind.

Aus unseren Kulturpflanzen sind im Laufe der Zeit sämtliche Bitterstoffe rausgezüchtet worden. Alles muß weich und süß schmecken. Die Bitterstoffe sind jedoch sehr wichtig, da sie die Galle und die Leber anregen und die Entgiftungsprozesse fördern. Außerdem sorgen sie für ein natürliches Sättigungsgefühl, welche viele Menschen überhaupt nicht mehr haben.
Nach einer Zeit schmeckt man die Bitterstoffe allerdings nicht mehr, in Gegenteil empfindet man sie als ausgesprochen schmackhaft und lecker.
Die jungen Pflanzen haben weniger Bitterstoffe als die älteren und reiferen. Vor der Blüte sind die Bitterstoffe weniger ausgeprägt als nach der Blüte (so wie auch bei den Küchenkräutern).

Wenn man das Gemüse zusammen mit den Blüten dünsten, erhält man eine natürliche milde Süße, z.B. beim Löwenzahn, denn die Löwenzahn-Blüten schmecken wunderbar süß und zart.

Das gleiche gilt auch für Salat. Die Blüten als eßbare Dekoration über dem Salat sehen nicht nur toll aus, sondern geben dem Salat eine angenehme natürliche und aromatische Süße.


Nun, seit der Umstellung meiner Ernährung bin ich zum einen meine chronische Blasenentzündung los und außerdem auch zahlreiche meiner Allergien.
Seit letzem Sommer bin ich dann auch intensiver in die "Naturküche" eingestiegen und in diesem Jahr habe ich zum ersten Mal auch keinen Heuschnupfen mehr.
Ich bin selbst erstaunt, aber ich bin sicher, dass die Naturkost eine große Rolle dabei spielt.

Ich freue mich über weitere Pflanzentipps.

Gruß Tweetyole
 
Hallo Tweetyole :)

Konz war für mich vor ca. 4-einhalb Jahren der Anlass / Einstieg in die Ernährungsumstellung und habe in kürzester Zeit ähnlich unglaubliche Verbesserungen meines damals maroden Gesundheitszustand erleben dürfen.
Bist Du selbst Ur- oder Rohköstler (Deinen Rezepten nach wohl noch nicht ganz)?
Um diese Jahreszeit macht es wirklich unheimlich Laune, die frischen Wildkräutertriebe zu sammeln und zu essen. Ich finde, dieses Frühjahr wächst das wilde Grün (zumindest bei mir in der Gegend) weitaus üppiger als die letzten Jahre zuvor.
Meine derzeitigen WK-Favoriten sind:
Hirtentäschel, Aufrechter Merk, Giersch, Brennessel, Linden- u. Kirschblätter, Löwenzahn, wilder (blühender) Feldsalat, Schaumkraut und Frauenmantel.

LG, Harry :wave:
 
Hallo Harry,

freut mich.

Ich bin nicht ganz Ur-Köstler, sondern verwende auch ab und zu noch den Kochtopf.
Ich bin jedoch komplett auf natürliche Nahrungsmittel umgestiegen.

Wilder Feldsalat? Hast Du vielleicht Bilder? Das würde mich brennend interessieren. Ich bin ein absoluter Feldsalat-Fan, kenne ihn aber bislang nur als Winter-Salat. Wächst der Wilde Feldsalat auch im Frühjahr/Sommer? Schmeckt er ähnlich?
Bei uns auf einer Wildwiese wächst ein Kraut, welches dem Feldsalat sehr ähnlich sieht, allerdings höher. Das hat mich schon sehr neugierig gemacht, allerdings konnte ich es bislang in keinem meiner Bestimmungsbücher finden.

Mein Mann hat mir vor kurzem die Enzyklopädie der eßbaren Wildpflanzen von Guido Fleischauer geschenkt. Allerdings sind da leider nur sehr wenige Fotos drin und die Pflanzen nach botanischen Namen sortiert. Das macht die Bestimmung nicht gerade einfach.
Kennst Du noch Bücher, die Du empfehlen kannst?

Lindenblätter sind auch meine absoluten Favoriten unter den Baumblättern, allerdings ist die Zeit bei uns schon vorbei. Die reiferen Blätter schmecken nicht mehr so gut, aber ich werde mich nun über die Blüten und Blütenstände hermachen.

Kirschblätter haben mich nicht ganz so überzeugt, vielleicht waren die aber auch schon zu weit. Aber die Blüten schmecken gut nach Marzipan, finde ich.
Wie bereitest du die zu?

Ich suche derzeit nach Beinwell. Ich weiß, dass man Beinwell bei Verletzungen und Knochenbrüchen und Gelenkbeschwerden äußerlich anwendet, man soll ihn aber auch gut als Gemüse verspeisen können. Mich würde interessieren, ob er verspeist eine ähnliche Wirkung hat.

Gruß Tweetyole
 
Ich hab dieses Jahr auch angefangen zu sammeln. Leider kenn ich auf Anhieb nur Löwenzahn, Brennnessel, Gänseblümchen, Sauerampfer, Klee. Da mus ich noch viel lernen. Bei uns auf dem Markt hab ich jetzt auch einen Stand entdeckt, wo Löwenzahn verkauft wird, 1 Bund für 1 Euro (falls man mal nicht zum Pflücken kommt :D)
Junge Baumblätter möchte ich eigtl. ungern essen...schadet das nicht dem Baum?
 
Hallo Asket,

nun ja, bei der industriellen Verabeitung der Kräuter sollte man allerdings sehr vorsichtig sein. Ist nicht überall Natur drin, wo Natur draufsteht. Der PowerDrink scheint mir eine Zusammenstellung verschiedener künstlich hergestellter Mineralien und wenigen MicroGramm Kräuterextrakt zu sein.
Verkauft sich dann wahscheinlich als "Natur-Drink".

Die Stevia-Politik ist meines Erachtens ein absoluter Skandal, denn die Zuckerindustrie verhindert mit aller Macht den Verkauf von Stevia als Nahrungsmittel in der EU. Es darf hierzulande lediglich als Zierpflanze verkauft und in der Kosmetik-Industrie verwendet werden. Es gibt sogar Studien, die beweisen sollen, dass der Verzehr von Stevia gesundheitsschädlich ist (Glaube keiner Studie, die Du nicht selbst beauftragt und gefälscht hast). Dabei hat man jedoch eine Menge zugrunde gelegt, die ein Mensch wahrscheinlich in seinem ganzen Leben nicht verzehren kann.
Sind Industrie-Zucker oder Zuckerersatz-Stoffe wie Aspartam etwa nicht gesundheitsschädlich?

Ich ziehe seit einigen Jahren Stevia als "Zierpflanze".
Ich habe gehört, dass Menschen außerhalb der EU mit Stevia Obstsalat oder andere Süßspeisen würzen.
Wie gesagt, kenne ich nur von Hörensagen:)

Toll schmeckt auch Obst überstreut mit anderen Süsskräutern und Blüten, z.B. Zitronenverbene, Zitronenmelisse, Ananassalbei, Apfelminze und Agastache- oder Indianernessel-Blüten, besonders auf Ananas oder anderen Obstsorten.

Gruß Tweetyole
 
Hallo Carrie,

wenn Du bei der Ernte der Baumblätter nachhaltig vorgehst uns nicht ganze Äste abreißt, schadet das dem Baum nicht. Due kannst einzelne Blätter abzupfen oder kleinere Zweige vorsichtig abschneiden.
Tiere ernähren sich ja auch von Baumblättern, warum also nicht auch die Menschen? Wir ernten ja auch die Früchte, warum also nicht auch die Blätter.

Gruß Tweetyole
 
Na ja, die Früchte sollen ja verspeist werden, um die Saqmen zu verteilen. Wenn zu viel von den jungen Trieben abgefressen werden schadet das sicherlich dem Baum. Aber es stimmt schon, man nimmt ja nur hier und da ein paar Blättchen.
 
Hallo zusammen,

vor einigen Jahren habe ich aufrgund meiner chronischen Erkrankung u.a. auch das Buch "Urmedizin" von Konz gelesen. Die Konz'sche Ernährungslehre erschien mir zwar sehr vernünftig und logisch, allerdings für mich als Stadtmensch und Berufstätige kaum realisierbar.

Dann hat es mich allerdings doch neugierig gemacht und nach einigen Selbstversuchen und der Lektüre von zahlreicher weiterer Literatur und Bestimmungsbüchern bin ich inzwischen zum absoluten Wildkräuterfan geworden. Auch mein Mann, der anfänglich noch skeptischer war als ich, streift inzwischen mit mir zusammen durch Feld, Wald und Wiese, um Delikatessen am Wegesrand zu sammeln.

Ich bin allerdings noch lange kein Experte, freue mich aber über jedes neue Pflänzchen, das ich erkennen und probieren kann.

Wem geht es genauso?
Wem läuft beim Anblick von Knoblauchrauke, Gänsedistel und Gutem Heinrich auch das Wasser im Munde zusammen? Wer denkt bei Löwenzahn und Wegerich nicht nur ans Meerschweinchen? Wer kennt noch Pflanzen, Wirkstoffe, Rezepte, Sammeltipps und Tipps zum Haltbarmachen von Wildpflanzen?

Hier einige meiner Lieblings-Rezepte:

Brennessel-Pesto:
Eine Hand voll junger Brennesselblätter
50g Pinienkerne
50g Parmesan
1 Teelöffel Honig
1 Knoblauchzehe
Einige Blätter Knoblauchrauke
etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer mixen

im Kühlschrank etwa 14 Tage haltbar – Glas immer wieder mit Öl auffüllen zur Konservierung

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Bunter Salat im April:

Raddichio (vom Markt)
junge Löwenzahnblätter
Vogelmiere
Schaumkraut
Spitzahornblätter

Dekoriert mit Rosmarinblüten und Löwenzahnblüten

Olivenöl-Balsamico Dressing und Kürbiskerne oder Sonnenblumenkerne

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Löwenzahn-Kartoffel-Salat (März/April)

PellKartoffeln
Junge Löwenzahn-Blätter
Junge Bärlauch-Blätter
Cherrytomaten und Champignons (aus dem Laden)
Alfa-Alfa Sprossen (aus dem Keimgerät)
Gänseblümchen-Knospen

Dazu ein Dressing aus Kürbiskernöl und Balsamico-Essig und frische Kräuter - und natürlich frische Kürbiskerne darüberstreuen - mmh, köstlich.

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Griechischer Ahornsalat:
Junge, zarte Blätter des Spitzahorn-Baumes (gibt es im April - am delikatesten sind die Blätter, die noch ein wenig schrumpelig sind und erst gerade aufkeimen)
Cherrytomaten
Schwarze Oliven
Schafskäse
Frühlingszwiebel

Dazu ein Dressing aus Olivenöl und Balsamico, frische Kräuter.

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Sommerlinden-Möhren-Salat (März/April):
Junge, zarte Blätter der Sommerlinde
(am besten schmecken die kleinen Blätter, die noch ein wenig schrumpelig und durchscheinend sind)
Möhren
(in ganz hauchdünne Scheiben schneiden, z.B. mit dem Sparschäler oder einem Hobel)

Dazu ein Dressing aus Kürbiskernöl und Sherry-Essig und natürlich mit Kürbiskernen.

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Frisches Frühlingsgemüse (März/April):
Guter Heinrich
Junge Girsch-Blätter
Junge Löwenzahnblätter und Blüten
Bärlauch-Blätter und Blüten
Schaumkraut
Junge Brennessel-Spitzen
Frühlingszwiebeln oder Schalotten
Ingwer
Frische Gartenkräuter (Majoran, Thymian, Basilikum, Rosmarin, Salbei) zum würzen

Ingwer und Zwiebeln in Olivenöl glasig dünsten, dann das Gemüse dazugeben und kurz dünsten, zum Schluß die Blüten und Kräuter dazu geben. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Dazu Kräuterkartoffeln

Das Gemüse kann man in verschiedenen Variationen auch mit Kulturgemüse mischen, z.B. Möhren, Zucchini, Paprika oder Fenchel schmecken gut dazu.

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Leckerleichter Frühlings-Snack:

Frischkäse mit Knoblauch-Rauken-Blüten: (Apil)
Dünnes Knäckebrot
(mir schmeckt am besten dazu das FinnCrips Brot)
Knoblauchrauke-Blüten
(die kleinen Blütenspitzen der Knoblauch-Rauke und die zarten kleinen Blätter an den Blüten abknipsen)

Die Blüten einfach über den Frischkäse streuen. Das schmeckt absolut super lecker.

Die Knoblauchrauke-Blüten und Blätter schmecken auch toll im Kräuterquark.

Man muß sich beeilen, denn die Knoblauchrauke blüht nur ca. 4-5 Wochen im April. Kurz vor und während der Blüte schmecken die Blätter am besten. Danach bekommen sie einen bitteren Geschmack.

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Gerade im Frühjahr helfen die Entgiftungs-Kräuter wie Löwenzahn oder Brennesseln den Körper zu entschlacken und fit zu machen.

Zu Beginn ist der Verzehl von Wildpflanzen etwas gewöhnungebdürftig, da der Geschmack intensiver ist und die Wildpflanzen viele Bitterstoffe enthalten, die wir schon lange nicht mehr gewohnt sind.

Aus unseren Kulturpflanzen sind im Laufe der Zeit sämtliche Bitterstoffe rausgezüchtet worden. Alles muß weich und süß schmecken. Die Bitterstoffe sind jedoch sehr wichtig, da sie die Galle und die Leber anregen und die Entgiftungsprozesse fördern. Außerdem sorgen sie für ein natürliches Sättigungsgefühl, welche viele Menschen überhaupt nicht mehr haben.
Nach einer Zeit schmeckt man die Bitterstoffe allerdings nicht mehr, in Gegenteil empfindet man sie als ausgesprochen schmackhaft und lecker.
Die jungen Pflanzen haben weniger Bitterstoffe als die älteren und reiferen. Vor der Blüte sind die Bitterstoffe weniger ausgeprägt als nach der Blüte (so wie auch bei den Küchenkräutern).

Wenn man das Gemüse zusammen mit den Blüten dünsten, erhält man eine natürliche milde Süße, z.B. beim Löwenzahn, denn die Löwenzahn-Blüten schmecken wunderbar süß und zart.

Das gleiche gilt auch für Salat. Die Blüten als eßbare Dekoration über dem Salat sehen nicht nur toll aus, sondern geben dem Salat eine angenehme natürliche und aromatische Süße.


Nun, seit der Umstellung meiner Ernährung bin ich zum einen meine chronische Blasenentzündung los und außerdem auch zahlreiche meiner Allergien.
Seit letzem Sommer bin ich dann auch intensiver in die "Naturküche" eingestiegen und in diesem Jahr habe ich zum ersten Mal auch keinen Heuschnupfen mehr.
Ich bin selbst erstaunt, aber ich bin sicher, dass die Naturkost eine große Rolle dabei spielt.

Ich freue mich über weitere Pflanzentipps.

Gruß Tweetyole

Hallo Tweetyole,

ich finde deine Ernährung absolut top. Ich habe schon einiges ausprobiert, doch mache mir oft Gedanken über den Fuchsbandwurm. Wie denkst du darüber?

Bei einem Spaziergang habe ich Apfelblüten vernascht. Die hatten ein herrliches Aroma und schmeckten süß. Haben mir auch viel Energie gegeben.

Liebe Grüße
Hanni
 
... Ich habe schon einiges ausprobiert, doch mache mir oft Gedanken über den Fuchsbandwurm. Wie denkst du darüber?

Hallo Hanni,

Der "Schrecken" Fuchsbandwurm sollte Dich nicht vom Essen von wildem Grün abhalten. Es gibt wirklich Schlimmeres ...

www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/Fuchsbandwurm;art304

Liebe Grüsse, Harry
 
Hallo Hanni,

ich kann Harry durchaus zustimmen. Die Gefahr durch Pestizide und andere krankmachende Gifte im Kulturgemüse ist sicherlich größer.
Auf Kulturgemüse-Feldern laufen die Füchse außerdem genauso herum wie im wilden Gelände. Die Gefahr ist also gleich groß oder klein anzusehen.

Gruß Tweetyole
 
... und trotzdem kenn ich jemanden, der letztendlich daran gestorben ist.

Er war viel draussen in der Natur, hatte auch einen Hund, aber er hat mit Sicherheit auch wilde Beeren gegessen.

Wer weiss jetzt, woher er sich infiziert hatte? Er wusste es nicht.

Lieber Gruss
Karin
 
... und trotzdem kenn ich jemanden, der letztendlich daran gestorben ist.

Er war viel draussen in der Natur, hatte auch einen Hund, aber er hat mit Sicherheit auch wilde Beeren gegessen.

Wer weiss jetzt, woher er sich infiziert hatte? Er wusste es nicht.

Lieber Gruss
Karin

Hallo Karin,

klar, man kennt immer jemand ...
Aber deswegen keine Wildkräuter mehr essen ?
Ich kenne einen Fall, wo Bärlauch im Wald mit hochgiftigen Herbstzeitlose-Blättern verwechselt wurde, ging dann nicht so toll aus. Tja passiert halt, wenn man sich nicht auskennt oder die Kräuter kocht (!). Beim rohen Verzehr übrigens nicht denkbar! Unbekannte Kräuter sollte man deswegen in kleinen Mengen mit Vorsicht geniessen.

Liebe Grüsse
Harry

PS:
komme gerade vom "Weiden" von naheliegenden unberührten Wiesen. Da es die letzten beiden Tage nicht wenig regnete, schmeckte das Grün wieder so richtig klasse saftig, habe mich dabeui u.a.an Klatschmohn satt gegessen. Gewisse Inhaltsstoffe gelten nach offizieller Meinung (Klatschmohn – Wikipedia) als leicht giftig .... instinktiv verzehrt kein Problem
 
... und trotzdem kenn ich jemanden, der letztendlich daran gestorben ist.

Er war viel draussen in der Natur, hatte auch einen Hund, aber er hat mit Sicherheit auch wilde Beeren gegessen.

Wer weiss jetzt, woher er sich infiziert hatte? Er wusste es nicht.

Hallo Karin,

vermutlich war hierbei eher der Hund die Überträger-Quelle, als die Wildfrüchte.

Wildkräuter und Wildgemüse ist die ursprüngliche, natürliche Nahrungsquelle des Menschen. Als Homo sapiens sich entwickelt hat, gab es Mc Donald's, Iglo und Pommes noch nicht und auch kein Aldi oder Edeka. Das meiste, was wir heute essen, ist von der Natur auch nicht als "Menschen-Nahrung" vorgesehen. Das haben wir nur vergessen.
Wenn der Fuchsbandwurm tatsächlich ein gattungsbedrohendes Problem wäre, wäre die Menschheit also gar nicht so weit gekommen, denn Füchse gab es früher in wesentlich höherer Anzahl als heute.

Was ist dagegen mit dem Gift aus Pestiziden und aus den mit künstlichen Zusatzstoffen versehenden Nahrungsmitteln, die uns schleichend töten und an denen jedes Jahr Hunderttausende von Menschen sterben, in Form von Krebs, Herzinfarkt, und anderen sogenannten Zivilisationskrankheiten? Dagegen ist die Gefahr durch den Fuchsbandwurm durchaus vernachlässigbar.

Meines Erachtens die Fuchbandwurm-Hysterie eine reine PR-Kampagne der Agrar- und Lebensmittelindustrie. Die haben auch wenig Interesse, dass die Menschen losziehen und sich ihre Nahrung wieder selbst aus Feld, Wald und Wiese holen, anstatt aus dem Supermarkt.
Und wie man sieht, klappt das ja auch wunderbar mit der Angstmacherei.

Aber selbst wer Angst vor dem Fuchsbandwurm hat, braucht auf Wildgemüse nicht verzichten, denn viele Wildkräuter und Beeren wachsen hüfthoch, z.B. Knoblauchrauke, Brennesseln, Ackersenf, etc. Auch Brombeeren und Himbeeren wachsen sehr hoch. Da setzt weder ein Fuchs noch ein Hund seinen Haufen hin.
Also, einfach auf bodennahe Pflückung verzichten, dann klappt es auch mit dem Wildgemüse.
Grundsätzlich sollte man sich seine Sammelorte schon sorgfältig auswählen. Ich pfücke auch nicht das Gemüse direkt auf Hunde Gassi-Wegen oder in Abgashöhe am Straßenrand.

Gruß Tweetyole
 
Wilder Feldsalat? Hast Du vielleicht Bilder? Das würde mich brennend interessieren. Ich bin ein absoluter Feldsalat-Fan, kenne ihn aber bislang nur als Winter-Salat. Wächst der Wilde Feldsalat auch im Frühjahr/Sommer? Schmeckt er ähnlich?

Hallo Tweetyole

hier Aufnahmen von blühendem wilden Feldsalat
foto.arcor-online.net/palb/alben/71/6739271/1024_6532356334633030.jpg (aus dem RK-Forum)
Gemeines Rapünzchen - Valerianella locusta — Pflanzenführer — K.U.Leuven Campus Kortrijk (aus dem RK-Forum)
img301.imageshack.us/img301/9792/feldsalatgartenqc6.jpg (Aufnahme von mir)

Der Feldsalat schiesst im April/Mai ziemlich in die Höhe, die neuen Blätter sind wesentlich kleiner als die Grundrosetten (die man ansonsten vom Feldsalat kennt). Der Geschmack dieser Blätter, Stengel und der weißlichen Blüten ist dezent nussartig. Man kann sehr gut größere Mengen (auch mono ohne Dressing, d.h. direkt von der Hand in den Mund) davon essen.

Hier noch ein Link zum Wiki des RK-Forums zum Thema Wildkräuter:
Wildkräuter - Rohkost-Wiki (wiki.allesroh.at/wiki/Wildkräuter)

Liebe Grüsse, Harry
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also ich sehe, dass es einkeimblättrige Pflanzen sind, aber bewusst begegnet ist mir das Gewächs noch nicht:confused:

LG
 
Hallo Ihr, :)

Eine "dimension" die hier in den Überlegungen vielleicht noch fehlt, und ich doch gerne mal hinzufügen möchte ist Pflanzen- und Tierschütz. Ich finde es völlig okay wenn wir statt Brennessel zu entfernen, wir davon ernten. Aber in bezug auf weniger allgemeine Wildpflanzen, möchte ich doch sehr gerne mal sagen, bitte (ich weiss nicht ob es bei euch Gesetze gibt) verantwortungsvoll damit umgehen, denn es gibt ja Sorten wovon es so wenig einzelne Pflanzen gibt dass sie mit Aussterben bedroht werden (oder das bald sein würden wenn wir massal ein interesse daran hätten die mal in unsere Mahlzeiten zu nützen), und andererseitz wir begeben uns auch im Lebensraum der Wildtiere die auch ihre Nahrungsquellen und Ruhe brauchen! Die Wildtiere sorgen dafür dass es in die Naturgebiete diesen vielfalt gibt und erhalten bleibt. Also.... und zum glück gibt es ja auch viele Kräuter/wildpflanzen die noch in Riesenmengen da sind, wie die Brennessel und Löwenzahn... :)

Liebe Grüsse
Kim

PS: Es gibt ja auch Vereine die sich beschäftigen mit Zucht und Schutz von "alten" Pflanzensorten und Kräuter, daher, wäre es vielleicht eine Idee sich in die Richtung mal zu orientieren und von beliebten sorten im eigenen Garten oder Balkon zu züchten...?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da stimm ich Dir natürlich zu, aber zum einen ist die Anzahl der Wildpflanzen-essenden Rohköstler (leider noch) sehr gering, und zum anderen ist das glaube ich das geringere Übel im Vergleich zu den groß angelegten Anbauflächen von Gemüse und Getreide, die die Artenvielfalt doch viel mehr in Bedrängnis bringen oder?
Na ja, ich kenn eh nur Löwenzahn, Brennessel und so das übliche Zeugs, das in Massen wächst :D
Wie gesagt, ich hätt nur bei Baum-Trieben Hemmungen...
 
Ich kann Kim´s Problem, ehrlich gesagt, auch nicht als solches erkennen. :idee: Wenn ich überlege, nach welch geringen Mengen Rohkost man vergleichsweise supersatt ist, dann denke ich, dass Rohkost auf jeden Fall die umweltverträglichere Variante ist! Von Gekochtem oder sonstwie Verarbeitetem muss ich jedenfalls fast das Doppelte essen, um satt zu werden!

Und mir persönlich gibt das eine neue früher nicht gekannte Nähe zur Natur, seitdem ich mir die Pflanzen genau anschaue und mir überlege, was ich davon wohl essen könnte... Gestern habe ich mal Tannensprossen probiert. War ehrlich gesagt nicht so sehr mein Fall... Aber lecker find ich Löwenzahn (Blüten und Blätter; die Blüten schmecken leicht süßlich :lolli:), Klee, Gänseblümchen, Buchenblätter und u.a. der von Harry gezeigte "Feldsalat" steht auch schon für den nächsten Spaziergang auf meinem Speiseplan... :)

Vielen Dank auch an Tweetyole und Harry Biber für die schöne Diskussion und die leckeren Rezepte! :wave:
 
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