Nur wer weiß, was er will findet zu dem, was zu ihm passt?

  • Themenstarter whitney99
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Hallo Windpferd,

ist es denn Deiner Meinung nach so, dass man bzw. frau "die Liebe" selbst er-finden muss (und sei es in der heutigen Umwelt auch seeehr träumerisch), damit man seinem Leben überhaupt einen Sinn geben kann? Oder läßt sie sich wirklich finden und auch aufsuchen (etwa wie ein Schatz)?

Hochprotzendiges an einem Mittwoch nachmittag??? Naja, ok, Prostata :bier: :)))
 
Aber mit manchen Nationalitäten, meinst Du damit uns, in den reicheren westlichen Ländern?
Nein. Das machen interessanterweise z.B. diejenigen, deren Eltern ihnen einen Partner ausgesucht haben.;)

"Wer sich einläßt, wo das Herz will - der kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus." :zunge: :freu:

Ciao,
Windpferd
Das war für Viele auch schon ein jahrelanger Schrecken.:rolleyes: Also das Staunen muss nicht unbedingt freudig sein.


Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mit diesen ganzen unsäglichen Sprüchen hier gar nichts anfangen kann. Das ist für mich alles überzogener romantischer und realitätsfremder Klimbim, der tut als wäre Verliebtheit ein unabwendbarer Schicksalsschlag.:rolleyes:

Das fängt mMn. schon damit an, dass Liebe, Verliebtheit und Verlangen drei völlig unterschiedliche Dinge sind, die gerne auf eine Stufe gestellt werden.

Eine romantische oberflächliche Verliebtheit und Verlangen hat mMn. rein gar nichts mit Liebe zu tun, u.U. noch nicht mal wirklich mit der Person in die man verliebt ist, sondern allenfalls mit irgend welchen eigenen Wunschbildern von einem Partner.

Bis man einen Menschen mit allen guten und schlechten Seiten wirklich kennt und erkennt, weil man seine rosarote Brille abgesetzt hat, dauert es zuweilen Jahre. Und dann erst wird man feststellen, ob es Liebe ist und ob man mit den als schlechten Seiten dieses Menschen empfundenen Eigenschaften zurecht kommt.
Das ist dann auch gleichzeitig der Zeitpunkt, an dem viele Beziehungen auseinander gehen.
Von daher ist es immer sinnvoll sich nicht blind in eine Beziehung zu stürzen, weil man sich verliebt hat, sondern auch dann den Verstand einzuschalten.

Verliebtheit muss auch nicht zu einer Beziehung führen. Ich habe mich in meinem Leben schon mehrfach trotz Verliebtheit ganz rational dagegen entschieden mit diesem Menschen eine Beziehung beginnen zu wollen und ihm meine Gefühle auch nur anzudeuten.:p)
 
Klug sein

UND

lieben

kann

kein Mensch

auf dieser

Welt


(Luise Rinser / Carl Orff,
Die Kluge, 1950)
 
hm, hier die Antwort von Nena
Für mich persönlich auf den Punkt gebracht . . .





Liebe Grüsse
Kayen
 
Ach Vitella,

gern würd ich Dir antworten - aber ich weiß nicht, wie.

Will ja nicht "recht" haben. :rolleyes: Und Erichs Jahrhundertgedicht verteidigen - das braucht's ja nicht.

Ich würde mir wünschen, mir fiele was ein, was Dich zum Lächeln :D :D bringt. Die - vermeintlich - harten Dinge bißchen weicher macht. Raum schafft für neue Liebe. Auch wenn die gar nicht :ironie: "klappt".

Wir könnte das denn gehen? :help: Na, vielleicht schafft das ein anderer?

Alles Liebe :):),
Windpferd

Hä.? wovon redest Du.?
 
Hallo Windpferd,

grad fällt mir ein, wie ich die Überschrift hier gern ein klein wenig ändern würde. 1. Variation, sozusagen. Also :idee:

"Wer sich einläßt, wo das Herz will - der kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus." :zunge: :freu:

Diesem Statement kann ich nicht zustimmen. Das kann vielleicht gut gehen, kann aber auch in eine unerfreuliche Richtung gehen und im Chaos enden. Und im Nachhinein, wenn nur noch Trümmer da sind, fragt man sich, warum man sich überhaupt darauf eingelassen hat - gegen jede Vernunft.
Zumindest meine Erfahrung. Sich ausschließlich von den Gefühlen leiten lassen, das würde ich nicht wieder tun.
Aber offenbar hast Du noch weitere Varianten,wie Du die Überschrift umformulieren würdest? ;)
 
ich denke, dass man/frau mit der Zeit mehr nachdenkt als den Emotionen zu folgen, in der Jugend ist man noch auf der Suche nach Romantik in der Lebensmitte kommt der Machtkampf und das Grenzen setzen und im Alter wartet die Reife Liebe und ich wollte immer auf das Alter warten, da mir Romantik und Machtkampf zu Energieraubend sind...:) ...so warte ich auf das Beste was mir noch begegnen wird.:D

Vitella,
Mir gefällt das, was Du geschrieben hast.
Irgendwie hoffnungsvoll und positiv . . . :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Whitney,

daß hier "Romantik" fast oder ganz als Schimpfwort verwendet wird . . .? Hm. Das war eine sehr folgenreiche Bewegung, begann etwas vor 1800 und dauerte ein paar Jahrzehnte. In fast allen Bereichen: Literatur, Musik, Philosophie, Ethik der Lebensführung, Politik (viele Vertreter der Romatik waren engagiert auf der Seite der Revolutionen. Die halt in Deutschland alle scheiterten). Gegen die Verkrustung des Rationalismus und später gegen die immer formalistischere "Klassik".

Apropos Liebe: das ist keine Naturgegebenheit; sie ist tatsächlich "erfunden" worden, in mehreren Schritten. Einer davon fand bei den Romantikern statt. Ohne sie gäbe es uns nicht so, wie wir jetzt sind. (Auch wenn wir nichts davon kennen.) "Die Wahrheit beginnt zu zweien" - ein nach meinem Gefühl - immer noch "revolutionärer" Satz eines Philosophen von damals. (Der heute in der Paartherapie wieder auftaucht - ein ausgezeichnetes Buch trägt diesen Titel.)

Und diese "Entwicklungspsychologie" - erst Romantik, dann Machtkampf, dann Reife - die würde ich erst mal anzweifeln. Ob die allgemeingültig ist? Obwohl es sicher möglich ist, sein Leben so zu bauen. Ob das eine gute Idee ist? Vor allem: wie kann ich denn "Reife" erreichen, wenn ich die Jahrzehnte davor mit lauter "vernünftigen" Gedanken und so unsinnigen Dingen wie Machtkampf verbringt?

Und zu "warten auf das Beste, was mir noch begegnen wird"? Einfach so vom blauen Himmel runter. Ich fürchte, wir müssen's selber machen. Genauer (jetzt mal im Bereich der Liebesbeziehungen): Ich muß so werden wie der Partner, mit dem ich gern zusammenwäre. Eine Herausforderung, ja. Heftig.

Und schließlich: das "Herz" ist die Mitte der Person und ganz gewiß nicht identisch mit verwirrten Leidenschaften und "Emotionen". Dann hätten wir schlechte Karten. (Natürlich kann man sich treiben lassen "gegen jede Vernunft" - aber mit dem Herzen hat das wenig zu tun.)

Schließlich, wenn einem das Wort "Herz" nicht mehr paßt, kann man es ersetzen durch "Integrität", "Man-selbst-Sein". Integrität strahlt auf die Umgebung aus - man muß nicht "kämpfen", schon gar nicht um "Macht". Die bloße Erscheinung eines Menschen kann diese Integrität - berührbar und zugleich unerschütterlich, neugierig und zugleich nicht verführbar - zum Ausdruck bringen. Solche Menschen muß man manchmal suchen; ich fand sie immer tief beeindruckend.

Endlich: was "Liebe" überhaupt ist? Sehr einfach: die besteht darin, daß Wohl des Geliebten wichtiger zu nehmen als das eigene. Schon verrückt, irgendwie, nicht?

Aber ich vermute, daß Du das alles längst weißt.

Jedenfalls: Eine gute Nacht
wünscht Dir und den anderen
Windpferd
 
Wenn du liebst,
rechne damit, daß es
wehtut wie Liebe.

*​

Und die Liebe war, was sie sein sollte,
ein in täglicher Anwendung erprobter Zustand
höchster Einfachheit.


*​

OHNE LIEBE WIRD NIEMAND
Etwas verstanden haben vom Ruhm
Ein Mensch gewesen zu sein


(Wolf Wondratschek,
Lied von der Liebe, 2008)
 
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