Offene Ehe

Hallo,

. . .

"Hab mir's gelobt, ihn lieb zu haben
auf die richtige Weise, so
daß ich selbst sein' Lieb zu einer andern
auch noch lieb hab ..."


Hab ich mit 17 zum ersten Mal gelesen. Ich erinnere mich, daß ich sprachlos da saß: "Ach so ist das! So geht das ..."

Und, ein paar Jahrzehne später, bezeuge ich: Ja, so ist das. So geht das. Genau so.

(Man muß genau lesen: "Gelobt": Sobald ich mir etwas gelobt hab, beruf ich mich nicht mehr auf meine tierischen Vorfahren. Brauch keine Institutionen mehr wie "Offene Ehe". Ich rechne nicht mehr mit Fortpflanzungs- und Fütterungs- und was noch für Interessen. Die heißen Gefühle sind's auch nicht mehr. Es gibt dann aber eine "richtige Weise" zu lieben ... Wir haben nur die Wahl, ob wir das wollen oder nicht - insofern sind wir frei.)

Der Text von Hugo von Hofmannsthal, der Beginn des Schlußterzetts aus "Der Rosenkavalier". Von Richard Strauss komponiert - eines der größten Ensembles der Opernliteratur. (Auf Wunsch des Komponisten gesungen bei seiner Totenfeier, 40 Jahre danach.)

Liebe Grüße
Windpferd
 
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PS:
noch zwei klassische Darstellungen zum Thema:

Robert Schneider: Schatten (2002),
Max Frisch: Tagebuch 1946 - 1949 (1949).

Von Dichtern kann man unendlich viel mehr lernen als von Psychos. Und vom jeweils gängigen Alltagsgewäsch (incl. Ratgeber).

Viel Glück,
Windpferd
 
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