Langjährige Beziehung und Sex

So, ich war ein bisschen von der Bildfläche verschwunden. Habe nach meinem ausgiebigen Urlaub etwas Arbeitsrückstand gehabt und aufgearbeitet. Und, es gibt ja tatsächlich noch ein paar Reaktionen auf das Thema, denen ich gar nicht groß widersprechen will. Natürlich unterliegen Probleme, wie wir sie empfinden/wahrnehmen, auch einer von der Stimmung abhängigen Schwankung. Zur Zeit ist die Stimmung recht gut. Es gab einige sehr schöne Stunden "die Qualität ist hoch", was wichtig ist! Nichts desto trotz steigt die Wichtigkeit von Quantität mit nachlassender und Richtung null tendierender Häufigkeit (bei null ist die Qualität dann wirklich zu vernachlässigen!). Also ist auch die Quantität nicht zu vernachlässigen. Es ist natürlich richtig, dass einmal guter Sex besser als hundert mal schlechter ist (etwas provokant könnte man sagen, wenn man schlechten Sex in der Partnerschaft hat, kann man ja froh sein, wenn der Partner oft keine Lust hat. Trotzdem kein besonders anzustrebendes Modell;)) Mir fällt dazu mein Lieblingsbeispiel für absurdes Verhalten von Menschen ein: Herr Ober, das Steak war grauenhaft und viel zu klein. Na, da müsste man doch froh sein, wenn es zu klein ist. Dann musste man nicht so viel grauenhaftes Steak essen:)? Naja, schweift etwas ab. Egal. Irgendwo zwischen Qualität und Quantität liegt also die Wahrheit! Diese Balance zu finden ist für einen selbst schon schwer genug. Dabei auch noch die Befindlichkeiten des Partners zu berücksichtigen ist dann schon eine extrem anspruchsvolle Aufgabe. Der stelle ich mich natürlich gerne. Aber ich bin schwach. Es fällt mir nicht leicht.
Zurzeit geht es mir jedoch gut. Ich habe einige nette und interessante Zuschriften erhalten und arbeite an der Angelegenheit. In diesem Sinne erst einmal eine schöne Woche und einen schönen Gruß aus Hamburg.

Fleming
 
hallo Fleming und alle anderen, :wave:

ich hoffe du kannst eine ehrliche meinung vertragen auf höfliche meinungen steh ich nicht so, die helfen nicht wirklich weiter.
ich versuchte gerade mich mal ein bischen in deine situation zu versetzen, was vermutlich nur ansatzweise funktioniert, da ich dich ja nicht persönlich kenne.

sorry ..........ich finde dein leben zu perfekt!! :schock:
das macht es vielleicht langweilig?????????


aber du solltest ganz dringend mit deiner frau reden, sie weiss ja garnicht was dich beschäftigt, hat sie nicht ein recht darauf nach all den jahren vertrautheit. es ist auch sehr hilfreich das in gegenwart einer neutralen person (eheberatung) zu tun. habs grad erst ausprobiert es hat viel gebracht, diese person kann alles sehr objektiv betrachten, was du und deine frau sicher nicht mehr könnt, denn ihr seid ja in eurem perfekten leben eingestrickt ;)
auch finde ich den gemeinsamen gang in einen sex-shop interessant, kann sehr amüsant und auch hilfreich sein (fals ihr das noch nicht gemacht habt)
und vielleicht solltet ihr mal ein bischen chaotischer sein, weniger perfekt, spontaner eben ;)
und vor allem arbeiten sollte man an einer beziehung ein leben lang, jeder verändert sich, reift, aber am meisten schleicht sich die rutiene ein , eben zu perfeckt.

ganz lieben gruss aus der ferne sabine :hexe:

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Siehst du jemand ohne Lächeln, gib ihm deines (burmesisches Sprichwort)
 
hm.
dein beitrag macht mich traurig und nachdenklich.
bisschenauchneidisch
weil scheints alles so perfekt ist
und ich mir denk, der hats besser als ich und ist auch unzufrieden
ich kenne ähnliche gefühle
mir klingt das"begehrtwerdenwollen" am meisten nach
das kenn ich sehr gut und auch dass das unerfüllt bleibt oder zuwenig erfüllt.
hat laut verschiedenen therapeuten (mein weg bisher war immer die therapie nicht das fremdgehen) am meisten mit frühkindlicher prägung zu tun, mit damals zu wenig liebe und anerkennung - in dem fall körperlich und/oder als geschlechtliches wesen.
krisen gabs bei uns auch schon zuhauf. auch eine trennung. war die hölle für mich. statt mir einen feurigen neuen lover zu suchen hab ich nur alles getan, um meinen partner wieder zu gewinnen. letztlich ist das schon auch mein thema, war es in jeder beziehung - nur oft versteckt und verborgen. und man sucht sich jemanden, der einem die ähnlichen wunden zufügt wie damals die eltern. und angeblich (laut imagotheorie von hendricks) kann auch nur diese gewählte person mich davon heilen - das ist der prozess. also: liebevoll wünsche sagen, nicht vorwurfsvoll sein, gemeinsame paartherapie oder tiefe gespräche, verständnis für die gefühle des anderen aufbringen.. das waren paar dinge, die geholfen haben. ist aber kein leichter, bequemer weg, braucht viel energie und ist oft mühsam aber: du bekommst, was du einsetzt!!
 
Ich habe eine Mail in meinem Eingang: Neues von Symtome! Erstaunlich, wie nach Wochen wieder Bewegung in so einen Beitrag kommt.
Zu perfektes Leben. Ja, interessanter Gedanke, den ich auch schon mal bewegt habe.
Was soll ich sagen? Ich schmeiße mal ´ne kleine Bombe in mein Leben, damit es interessanter wird (beim großen Aufräumen.....)? Klingt nicht nach einer sinnvollen Lösung. Meine Frau hat einen erfüllenden und ausfüllenden Job, ich bin erfolgreich selbständig, mein Sohn wir von mir 5 mal die Woche zum Fußball gefahren und meine Tocher bereitet sich aufs Abi vor. Da ist für Chaos nicht viel Platz. Da würde ich mir den Unmut meiner Familie zuziehen, möglicherweise ein Erdbeben auslösen. Klingt dramatisch. Könnte es aber auch werden. Ich habe auch Verantwortung für andere. Da muss sich schon etwas anderes (bei mir) ändern. Was? Keine Ahnung. Zu einem Therapeuten gehen und über meine Jugend sprechen? Eher nicht. Ich hatte eine sehr schöne Kindheit. Viel drüber nachgedacht. Da muss ich nicht extern drin rumwühlen lassen, um Erklärungsmuster zu finden. Wenn ich wochenlang über eine wundervolle Landschaft schaue, vergeht irgendwann die Begeisterung. Das ist nichts, was mir ein Therapeut erklären muss. Das ist schlichtweg Gewohnheit. Normal! Naja, im Augenblick gibt es neue Anreize. Wir fahren nach Fernost. Mal sehen. Ich schaue bald mal wieder bei Euch rein.

Gruß an alle Fleming
 
Hallo Fleming,

habe erst heute Deinen Thread entdeckt, und mich eben eingelesen.

Ich hab' Lust dazu mal ein Gedankenspiel zu spielen, in welchem ich so tue,
als ob ich einen Partner hätte, der mir zuhause alle Wünsche erfüllt.

Zunächst ist es selbstverständlich sehr bequem für mich, daß mein Partner ein "Allrounder" ist.
Er kümmert sich um Alles, also wirklich um Alles, manchmal sogar um die
in meinem Verantwortungsbereich liegenden Aufgaben (Abstimmung meiner Termine) etc.
Ich kann mich eben auf ihn verlassen, auf meinen straken Allrounder!

So gehen die Jahre dahin, ich kann meine Energie in meinen Job stecken,
mich um die Kinder kümmern, meine Entspannungs-Kurse besuchen ..etc.
Den Rest erledigt mein Allrounder, mein "Wünscheerfüller".
Ach ist das bequem, es ist so heimelig, es ist so..... an was erinnert mich dieses Gefüfhl bloß?
Ach jaa! Es fühlt sich wirklich an wie "zuhause". ... so wie früher in meiner Kindheit,
als mein Papa noch der Allrounder in meinem Leben war.

Irgendwie ist es komisch.... ach egal, primär ist es doch ein vertrautes, schönes Gefühl.
Es ist so vertraut, einen Menschen um sich zu haben, der sich kümmert,
zuhause die Verantwortung übernimmt, es gibt Geborgenheit, und deshalb ist alles gut so.

Daß ich kaum noch Lust habe mit ihm zu schlafen ist eigentlich schade.
Aber... was soll ich tun, ich möchte auch nicht darüber sprechen.
Es ist doch normal, daß mit der Zeit die Lust nachläßt.
Wir sind schließlich keine 30 mehr. Und: es läuft doch grundsätzlich eigentlich nicht schlecht.
Wichtig ist doch auch nur, daß alles läuft! ......

...... Woran lag es eigentlich, daß ich früher mehr Lust auf ihn hatte?
Nun, er war mir natürlich noch nicht so vertraut, es gab' noch "Fremdes" an ihm.
Zwischenzeitlich kenne ich ihn ja in und auswendig.
Gewohnheiten bestimmen doch unser Leben. Sie geben uns einerseits Geborgenheit,
andererseits wird vieles zur Routine. Das Leben ist halt so.

Was würde mich denn wieder neugieriger auf ihn machen?
Neue Seiten an ihm? Was könnte er denn für geheime Seiten haben, die ich nicht kenne?
Könnte es tatsächlich sein, daß ich doch nicht alles von ihm weiß?
...... das kann doch aber eigenlich garnicht sein???

Andererseits: will ich diese Seiten wirklich wissen? Nachher wird's für mich unbequemer ....
Na klar ist ein Mensch reizvoll, wenn er Grenzen setzten kann,
oder wenn er seine Bedürfnisse aussprechen kann.
Aber will ich das Alles von "meinem Allrounder" wirklich so genau wissen?
Eigentlich möchte ich, daß alles so bleibt wie es ist. Es ist so vertraut, so geborgen und bequem.

Was für blöde Gedanken ich doch heute habe!!

Alles Quatsch! Und wenn mein Allrounder Bedürfnisse hat, von denen ich nichts weiß,
würde er mich schon von selbst ansprechen.
Er ist schließlich der Allrounder, und ich keine Hellseherin.

Total dummes Gerede, daß zum Sex auch Reibung gehört!
Außerdem wird Sex viel zu wichtig genommen.

Ach diese blöden Gedanken führen doch mal wieder zu Garnichts.
Schluß!
Ich gehe mir jetzt die schicken Schuhe kaufen, die ich letztens gesehen habe.

Allrounder sein ist ein schwerer Job.

Viele Grüße
Miss Marple
 
Zuletzt bearbeitet:
Gratuliere Miss Marple!

Klingt plausibel und so lebt man dann vor sich hin. Manchmal ist der Druck hoch (gerade wenn mal ein bisschen mehr Zeit ist und man sich diesen Gedanken widmen kann) und manchmal ist der Druck eben kleiner, weil man gar keine Zeit für solche Gedanken hat oder sich gerade ein seltenes, schönes Ventil ergeben hat.... Diese Intervalle sind in einer frischen Beziehung auch vorhanden, aber sie sind kürzer. In einer langjährigen Beziehung ziehen sich diese Schwankungen über einen langen Zeit hin und man hat Gelegenheit, intensiver zu spüren. Dann kann sich Frustration einnisten und macht sich breit. Ja, so ist die Situation wahrscheinlich. Und der eine kann damit besser umgehen und der andere schlechter.
Noch ein Gedanken zum Thema von Mamchenvonyves: Ein bisschen Chaos habe ich ja in den Ablauf gebracht. Wird nur nicht als Chaos empfunden! Kino und Theater: Fehlanzeige. Neue Restaurants: selten. Treffen mit Freunden: Gelegentlich. Wir haben eben unheimlich viel zu tun. Stimmt auch! Aber ich finde, man kann ja auch weniger schlafen oder? Aber das Thema hatten wir schon.
Ich denke weiter darüber nach. Habe auch den Beitrag "Reizwäsche" gelesen. War ja ein direkter Bezug auf meinen Beitrag drin. Hätte dazu gerne einige "spitzfindige" Bemerkungen gemacht. Aber der Thread war geschlossen!? Z.B.: "Die Masquerade mit der Reizwäsche hat man nicht nötig, wenn man seinen Partner liebt!?" oder ähnlich. Also ich liebe meine Frau unabhängig davon was sie an hat. Sex haben wir auch immer in verschiedenen Positionen (....naja, zu selten....) gehabt. Der Verzicht auf diese "überflüssige" Akrobatik" ist doch kein Liebesbeweis!!! Es macht einfach mehr Spaß mit ein bisschen Abwechslung:):). Und was jemand als "reizende" Wäsche empfindet hängt auch von der Stimmung, der Person, der Situation ab! Naja, ich will nicht darauf focussieren. Ich habe das an irgendeiner Stelle einmal erwähnt (auch die/eine psychologische Erklärung für dieses Phänomen, ohne diese für mich vollkommen und ausschließlich zu beanspruchen), aber es ist ja nur eine Idee, ein Beispiel gewesen. Ich hätte auch den gemeinsamen Gang in einen Sexshop nennen können (das habe ich schon abgetestet: negativ). Wenn eine Frau Sexfilme mag und die entsprechende Abteilung im Videoladen nicht, kann man solche Filme ja auch über das Internet bestellen. Macht sie aber nicht. Es gibt also genügend Beispiele, wo sich meine Frau engagieren könnte, wenn sie wollte, es aber nicht tut, weil sie es nicht möchte und/oder für nötig hält, weil alles prima ist. Offenbar ist die Situation unproblematisch für sie. Und ich werde einen Teufel tun, sie mit meinem Problemchen zu irritieren. Ich würde Sie ja damit praktisch unter Druck setzen, an sich etwas zu ändern. Das geht ja aber nun gar nicht. Ich darf ja nicht versuchen, jemanden zu ändern. Das muss ich dann schon selbst tun!
Wie und was weiß ich allerdings noch nicht. Habe auch im Augenblick so viel zu tun, das ich eigentlich gar nicht so lange Texte schreiben dürfte und daher mein "Leidens"-druck oder doch ohne Tütelchen? Nu ist es passiert und auch genug. Ich muss weg.

Gruß Fleming
 
Hallo Fleming,

*räusper* hmm..hm..auch wenn der Alltagsdruck noch so hoch ist:
die Schattenbildung in der Beziehung geht leider weiter, solange ein Partner
seine z.B. sexuellen Bedürfnisse "aus der Beziehung auslagert" (Fremdgehen).
Dieses -ganz logische- Naturgesetz der Schattenbildung läßt sich nicht verhindern,
indem man die Themen, die dazu führen, verdrängt.
Gerade durch die Verdrängung entsteht der immer größer werdende, belastende Schatten.

Deine Bedürfnisse, Fleming, sind genauso wichtig, wie die Deiner Frau!
Und ich halte es nicht für Manipulation des Partners, wenn man seine eigenen
Bedürfnisse ernst nimmt, und diese beharrlich immer wieder anspricht.
Das hat m.E.n nicht das Geringste mit Egoismus oder Manipulation zu tun,
sondern mit dem gesunden Fluß der eigenen Lebensenergien.

Du nimmst die Bedürfnisse Deiner Frau ja auch ernst.

Ich wünsch' Dir Mut! Steh' zu Deinen Bedürfnissen!
Sie sind wichtig und Dein Thema ist wichtig!
Wenn Deine Frau beginnt, sich mit dem Thema ernsthaft
(und dadurch vielleicht irgendwann spielerisch) auseinanderzusetzen,
wird sie bestimmt auch davon profitieren.

Das wünsche ich Euch,
ebenso wie eine gute Zeit in Fernost!

Viele Grüße
Miss Marple
 
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