Wie wenig Beziehung ist noch eine Beziehung?

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Am Anfang einer jeden Beziehung versuchen meist beide, möglichst viel Zeit miteinander zu verbringen. Irgendwann geht man dann aber doch auch eigenen Interessen nach. Oder der Job fordert mehr Zeit. Oft ist ein Partner dann aber unzufrieden.

Mir wurde vor Jahren "übertriebenes Klammern" vorgeworfen, als ich meiner Traurigkeit Ausdruck verlieh, dass wir nun auf Grund seiner vielen gesellschaftlichen Verpflichtungen nun keinen einzigen Abend der Woche mehr miteinander verbringen können und oft genug auch nur das halbe Wochenende.
Eine Bekannte von mir meinte, dass sie auch etliche Urlaube ohne Partner macht. Manche Jahre war der Urlaub dann alle und sie waren gar nicht zusammen unterwegs gewesen. Ich stellte ihr die Frage, die sie durchaus als überlegenswert fand "Wie wenig Beziehung ist denn dann überhaupt noch eine Beziehung". Wann fängt „Klammern“ an?

Ich würde mich gern mit euch darüber austauschen, weil das Problem auf fast jede Partnerschaft zukommt.
 
Hallo Anne,mein Mann und ich sind seit 17 Jahren zusammen und seit 13 Jahren verheiratet. Als wir noch keine Kinder hatten sind wir oft zusammen einfach mal übers Wochenende ganz spontan weggefahren oder auch so richtig in Urlaub. Trotzdem hatte jeder seine Freundschaften und Hobbys. Auch heute, nun haben wir zwei Kinder, gehen wir unsereren Hobbys nach aber machen natürlich viel gemeinsam. Ich denke es kommt auf die einzelnen Personen an. Manche benötigen viel Freiraum und andere wiederum brauchen mehr Nähe. Oft ist es auch situationsabhängig. Ist man nicht gut drauf hilft dem einen Nähe und dem anderen Ruhe. Wichtig ist es, dass man das früh herausfindet wie der Partner gestrickt ist, damit es nicht zu Enttäuschungen kommt. Allerdings ändert sich oft auch das Leben allgemein und die Bedürfnisse damit auch.
Viele Grüße Manuela:wave:
 
Hallo Anne

Alles fängt mit einem ( festen ) Gedanken an und hört mit einem Gedanken auf.

So auch in der Liebe bzw. Beziehungen.

Liebe Grüsse NellyK
 
Hallo Nelly,
das ist natürlich sehr philosophisch.

Ich sah die Frage eigentlich etwas lebensnäher.

Liebe Manuela,

vielen Dank für deinen Beitrag. Sicher ist das wirklich sehr individuell.

Nochmal zu meinem Beispiel zurück kommend. Mein Gefühl sagte mir, dass es mir zu wenig ist, wenn ich alle Wochentagsabende allein bin. Ich wollte auch mal erzählen können, was mich an dem speziellen Tag bedrückt und erfreut hat. Am Wochenende wäre das zwar möglich gewesen, aber da war es dann ja schon Schnee von vorvorgestern. Natürlich hätte ich es auch einer Freundin erzählen können, aber ich empfand es nicht als normal, dass der andere durch den Zeitmangel überhaupt keine Ahnung mehr über die aktuelle Gefühlslage haben konnte. Natürlich unternahm ich auch allein was, fand eine Sportgruppe und auch noch einen anderen Kurs, wo ich mich austauschen konnte. Das war gut, aber es ersetzte nicht das Bedürfnis nach gemeinsamen Austausch in der Beziehung.
Ich hatte das Gefühl, dass die Beziehung eigentlich mehr zu einer Wohngemeinschaft wurde, wo organisiert wurde, wer welche Aufgaben hat, damit sie gut funktioniert und man nicht mehr miteinander sondern viel mehr nebeneinander lebte. Man konnte nun aber stolz sagen, dass man nichtmehr so sehr "klammerte", aber war es wirklich so erstrebenswert?

Oder stand das Problem für euch nie, weil ihr die Beziehung ohnehin beendet hättet, wenn sie langweilig wurde bzw. man die Zeit für anderes haben wollte? Das ist natürlich auch eine Möglichkeit, spätestens aber wenn Kinder da sind, überdenkt man diese Frage gründlicher.

Vielleicht können Mitglieder erzählen, wie sie z.B. eine "nur" Wochenendbeziehung als sehr erfüllend empfanden oder andere, wie wenig Nähe sie vielleicht in einer Beziehung empfanden, wo eigentlich viel gemeinsame Zeit da war.
 
Zuletzt bearbeitet:
liebe Anne,

Ich finde dein frage ein sehr wichtige.
Aber warscheinlich ist es auch ein fingerspitzgefühl von beiden partnern von nÖte.Oder jedemfalls ein offenes ohr für den bedürfnisse von einander.

Ich hab den erfahrung das es partnern gab die vielleicht weniger da waren ,aber ich fühlte mich dan nicht alleine,Es gab welche die waren andauerend da,und ich fühlte mir sehr alleine,weil es nichts gemeinsames gab.

Also ein eindeutiges antwort wäre dan ,ein partner die jedemfalls bereid ist sich für mein gefühle zu interessieren,und vieles weiteres kan dan offen eingefüllt werden.

Wobei ein sache wäre mir echt unangenehm,getrennt in urlaub zu fahren,weil das der einzige zeiten sind das man sich ungestört mal wieder sehen und teilen kan.

Das gute an dein frage Anne,ist das man sich wirklich mal überlegt was man selber braucht,das ist gar nicht so einfach.danke dir.

liebe grüss brigit:wave:
 
Hallo Anne,

es ist wirklich sehr verschieden, wieviel Nähe Menschen brauchen, um sich in einer Beziehung wohl zu fühlen. Und wenn zwei Menschen aufeinandertreffen, deren Bedürfnis sich in diesem Punkt als seeeehr unterschiedlich erweist, muss die Liebe und die Toleranz schon sehr groß sein, um die Beziehung vorm Scheitern zu bewahren. Denn beide haben recht mit ihrer Wahrnehmung der Bedürfnisse des anderen, wenn sie so extrem auseinanderliegen.
Meine Umwelt hat mir eigentlich immer das "klassische" Beziehungsmuster vorgelebt: gemeinsamer Haushalt, beide Partner verbringen die Abende, Nächte und Wochenenden gemeinsam, alles wird gemeinsam gestaltet, geplant, verwaltet ...

und was hab ich nun selber? Eine Fernbeziehung über 350 Kilometer. Wir sehen uns manchmal 6 Wochen gar nicht. Es gibt Phasen, wo wir täglich eine Stunde telefonieren, und Phasen, wo ich 3 Tage lang nicht mal ein SMS bekomme.

Da platzte irgendwann bei mir der romantische Traum von der ständigen schönen Zweisamkeit, und ich stellte fest, dass es auch anders geht, wenn man bereit ist, für die eigene Beziehung das Muster zu entwickeln, das in genau diesem einen Fall funktioniert. Bei uns klappt es mittlerweile bestens. Wir machen uns niemals Vorwürfe, wenn der andere sich mal ein bisschen arg lang nicht gemeldet hat, sondern sind immer riesig glücklich über das nächste Lebenszeichen. Anfangs war das ein bisschen bewusste Strategie, mitlerweile haben wir dieses "Positiv-Denkmuster" beide verinnerlicht und es gibt keine Probleme.

Allerdings passen wir im Grundmuster zusammen: wir brauchen beide Freiräume, sind beide Freiberufler mit "unstetem Lebenswandel", und spüren beide immer die innere Verbundenheit, egal wie weit wir voneinander weg sind. Das ist unser ganz spezielles Glück. Viele meiner Freunde schütteln den Kopf und versichern mir, so könnten sie keine Beziehung führen. Wir machen das jetzt im vierten Jahr, bislang ohne Abnutzungserscheinungen.

Gruß
mezzadiva
 
Hallo Anne, für mich selbst wäre eine "Nur Wochenendbeziehung" undenkbar. Mit Sicherheit auch wegen der Kinder. Es gibt einfach Dinge, die man mit dem Partner besprechen möchte und nicht mit Schwester, Freundin usw. Wenn man sich dann nur am Wochenende oder wie manche noch seltener sieht, bekommt man voneinander nichts mehr mit und die wenige Zeit wird sicher nicht nur zum Probleme bequatschen genutzt. Ich sehe das im Bekanntenkreis. Bei vielen ist es ein nebeneinander und nicht mehr ein miteinander obwohl es nicht immer so war. Mit den Jahren hat sich das bei vielen so entwickelt. D.h.aber nicht, das die Personen damit zufrieden sind. Sie nehmen es so hin. Mein Mann und ich schwimmen da in die gleiche Richtung und merken wenn wir uns mal drei Tage hintereinander weniger gesehen haben, weil er abends später von der Arbeit kommt oder andere Termine waren. Ja. es ist einfach ganz schwer, wenn jeder Partner andere Bedürfnisse hat. Klammern ist aber für mich etwas anderes. Klammern bedeutet für mich, wenn beide Partner viel Zeit zusammen verbringen aber einer von Beiden einengt, d.h. keinen Hobbys nachgehen dürfen oder Freunde treffen. Das wäre für mich klammern. Wenn ich nicht eine Minute mehr ohne meinen Partner sein könnte.
 
Hallo Anne,

Wenn ich für mich spreche:
Vielleicht is "Klammern" auch nicht mehr als ein (oft nur temporäres) ungleichgewicht?

Bei mir ist es so dass ich es bevorzüge selbst "Komplett" zu sein, und dass zusammensein als ein Geschenk betrachte. Und manchmal um Komplett zu sein es auch mal braucht mit andere Menschen als der Partner zusammen zu sein - ohne untreue. Oder gar wichtiger auch genügend Zeit um ganz alleine zu sein, das ist für mich persönlich eine der Lebensnotwendigkeiten.

Ich denke 'es' wird erst zum "Klammern" wenn da ein ungeleichgewicht ist, und da ist nie eine(r) alleine Schuld, und es ist vielleicht genau dass wort "Schuld" (was unbewusst daran verbunden wird) was nicht angebracht ist, oft sind es Umstände und Anspruche die solches verursachen. Es ist eher ein Signal dass irgend was aus dem gleichgewicht zu geraten scheint.

Die lösung wäre dann zusammen die Luft zu klären, und/oder was an die Umstände zu machen.. ? Ich weiss aus meine Erfahrung, dass ist nicht immer leicht, egal ob man des Klammern "schuldig" ist oder "schuldig" an nicht genügend zusammen sein wollen.

Bei mir war es meist so dass mir das letzte vorgeworfen wurde, und ich dann unbewusst mich irritieren lies von das "klammern".

Zu l(i)eben ist manchmal ja auch eine ordentlich schwierig zu meisternde Kunst :D Seiltanzen ist da einfacher.


Liebe Grüsse :greis: ;)

Kim

:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zitat Anne Beitrag # 4 :

Hallo Nelly,
das ist natürlich sehr philosophisch.

Ich sah die Frage eigentlich etwas lebensnäher.

Hallo Anne

So philosophisch ist meine Aussage gar nicht. Das ist der Kern eines jeden Menschen und der Kern der Materie. Alles entsteht wenn wir unbewusst schon einen tiefen Gedanken entwickeln. Das ist das Ende vom Alten und das Neue vom Anfang. Auch wenn der Gedanke nur virtuell vorherrscht, so ist der Gedanke jedoch da. Somit entwickelt sich im Außen automatisch dein Weg und deine Tendenzen anders.

Das war jetzt bestimmt " wieder " nicht die Superantwort für Dich.

Zum Nachdenken ist es aber gut.


Liebe Grüsse Nelly
 
also wenn wir tatsächlich schöpferisch beschäftigd sind fängts aber nicht nur mit ein gedanke an,der hat an sich nicht viel kraft,aber das gefühl womit der gedanke angetrieben wird ist das was im ende schöpft.nur so nebenbei......:kiss:
 
Hallo Soullove

Ein Gedanke ensteht doch vor einem Gefühl. Ganz ohne Denken können auch keine Gefühle enstehen. Gedanken umfassen auch Eindrücke.

LG NellyK
 
Hallo Nelly,

wenn ich dich recht verstehe, brauchst du also gar kein direktes Zusammensein mit deinem Partner sondern dir reicht der Gedanke an ihn?
 
Hallo Nelly,

wenn ich dich recht verstehe, brauchst du also gar kein direktes Zusammensein mit deinem Partner sondern dir reicht der Gedanke an ihn?

Hallo Anne

Nein ich brauche ein Zusammensein. Zu einer Partnerschaft gehören letzten Endes ja immernoch 2. ;)
Der feste Gedanke gibt aber immer das nächste Startsignal. Das heisst, sobald man sich erwischt z.B. bei Trennungsgedanken und diese sich manifestieren, ist doch jeglicher Punkt bereits in neue Schienen gelegt. Das muss nicht automatisch eine realitätsdurchgezogene Beendigung ( s ) einer Beziehung sein, aber es bringt unwiderruflich neue Wege. Bei beiden Partnern.

Liebe Grüsse NellyK
 
hi,
Ein Gedanke ensteht doch vor einem Gefühl

Im grunde nicht.
Erst ist da gefühl und das hirn ist zuständig für zuordnung und verarbeitung einem erfahrung.
Wenn ich etwas sehe und ich fühl im bauch ein bestimmte ziehen ,weiss ich das mein gefühl angibt wow.
Wenn ich dan denke ja das möchte ich haben dan ist der chance grösser es zu bekommen.
Wenn ich im wald lauf fühl ich das es angenehm ist,wenn ich das nur denken würde wäre mein spass am laufen im wald schnell vorüber.

lg brigit:wave:
 
hi,
Ein Gedanke ensteht doch vor einem Gefühl

Im grunde nicht.
Erst ist da gefühl und das hirn ist zuständig für zuordnung und verarbeitung einem erfahrung.
Wenn ich etwas sehe und ich fühl im bauch ein bestimmte ziehen ,weiss ich das mein gefühl angibt wow.
Wenn ich dan denke ja das möchte ich haben dan ist der chance grösser es zu bekommen.
Wenn ich im wald lauf fühl ich das es angenehm ist,wenn ich das nur denken würde wäre mein spass am laufen im wald schnell vorüber.

lg brigit:wave:


Hallo Soullove

Jedenfalls meine ich mit meinen Sätzen, wenn erstmal der Gedanke / ein Gefühl entstanden ist, dann baut sich doch die Energie für weitere Handlungen schon unbewusst auf. Deswegen denke ich, das es der Anfang vom entstehenden Ende der Beziehung ist.

Liebe Grüsse NellyK :wave:
 
Zum Glück besteht der Mensch ja nicht nur aus GEfühl (z.B. "jetzt reicht's mir!") sondern er hat auch einen Verstand und hoffentlich die Fähigkeit, Situationen zu analysieren. Das funktioniert nicht immer, aber es ist für die Erhaltung einer Beziehung den Versuch wert. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Gefühle und Gedanken dem Partner mitzuteilen und mit ihm zu reden! Manchmal täuschen Eindrücke/Gefühle und daraus resultierende Gedanken ganz gewaltig, weil man in ein altes Gedankenmuster hineingerät, das mit der Gegenwart aber auch gar nichts zu tun hat.
Eine Beziehung besteht immer zwischen mindestens zwei Personen, und man sollte nicht nur um sich selbst drehen, wenn es darin schwierig wird.

Gruss,
Uta
 
Ertappe mich in letzter Zeit auch, dass ich mich dieser Frage stelle:confused:
Dabei war es für mich und meinen Mann immer ganz normal und alltäglich, dass wir uns kaum sahen.
Als wir uns vor 5 Jahren kennenlernten und innig liebten, musste er beruflich für eineinhalb Jahren nach England. Da ich ein eigenes Geschäft hatte, konnte ich da nicht einfach mitgehen, dafür gab's ja easyjet :anbeten:
Nach diesem Auslandaufenthalt kam die intensivste Zeit zusammen: Hochzeit und anschliessend die traumhaftestesn Flitterwochen - 24 Stunden Zeit für uns:freu: und das klappte perfekt (was ja bei Paaren, die sich sonst nicht so oft sehen ein Problem sein könnte). Zurück in den Alltag, wurde mein Mann gleich beruflich verlegt und ich bekam unser Söhnchen. Seither (über 2 Jahre) leben Junior und ich unter der Woche meist alleine und an jedem 3. Wochenende sind wir auch ohne meinen Mann.
Aber auch hier wieder: gottseidank gibt's Handy und Internet: ohne diese Möglichkeiten würde die Beziehung möglicherweise vor sich hinsterben?
So kann ich meinem Mann wenigstens von den Fortschritten unseres Sonnenscheins sofort mitteilen.
Der Beruf meine Mannes war immer schon mit Einschränkungen im Privatleben und da es mir von Anfang an bewusst war und ich mit mir selber ganz gut klar komme, habe ich damit keine Probleme. Auch für unser Kind wird es nie etwas Aussergewöhnliches sein - er kennt die Situation nicht anders.
Was mir hingegen gar nicht mehr gefällt ist die Tatsache, dass unser Sexuallaben leidet, da ich nicht mehr die Spontanität habe wie vor ein paar Jahren. Es fällt mir einfach schwer, mich neben meinem Mann gehen zu lassen. Da gibt es eben noch so viel, was in meinem Kopf rumrollt und ich darüber sprechen will und er möchte lieber die Zweisamkeit körperlich spüren. Da komm ich mir in letzter Zeit plötzlich sehr verklemmt vor:eek:). Unsere Beziehung ist: nicht alltägliche körperliche Präsenz des Partners aber tägliche Präsenz in virtueller und gedanklicher Form. Das einzige was leidet ist das Sexualleben und das ist meiner Meinung nach nicht der Mittelpunkt um eine Beziehung standhaft zu halten.
 
"Wie wenig Beziehung ist denn dann überhaupt noch eine Beziehung".

Hallo Anne,

das ist zwar ein Uraltthread, aber ich habe ihn erst jetzt gesehen.

Ich denke, die Frage muss jeder für sich alleine entscheiden. Schön wäre es natürlich, wenn beide Partner darin möglichst übereinstimmen.

Meine Frau und ich haben in den vergangenen Jahren festgestellt, dass wir zum Teil recht divergierende Arten der Freizeit brauchen. Meine Frau benötigt mehr das "In-sich-gehen", die Meditation und die Ruhe, um sich von einer anstrengenden Arbeitswoche zu erholen. Ich dagegen kann mich beim Wandern am besten entspannen.

Selbst unsere Urlaubsinteressen unterscheiden sich stark. Meine Frau kann mit den Ländern, die früher jenseits des "Eisernen Vorhangs" lagen, nichts anfangen. Ich dagegen würde gerne (u.a.) Rumänien, Ungarn und die Slowakei näher kennenlernen.
So sind wir durchaus für getrennten Urlaub, einfach weil wir beide keine faulen Kompromisse mehr machen wollen.

Wann fängt „Klammern“ an?

Spätestens dann, wenn man mit dem Protagonisten des Romans "Ein hinreissender Schrotthändler" von Arnold Stadler sagen kann:
"Als Kind hatte ich Angst vor dem Scheintod. Es war die Angst, lebendig begraben zu sein. Dann habe ich doch geheiratet."

Arnold Stadler: Ein hinreissender Schrotthndler (Buchtipp)

Aber im Ernst:
Auch das muss jeder für sich entscheiden. Wir kennen ein Ehepaar, auch in unserem Alter, wo beide gegenseitig total klammern. Das mag vielleicht in Ordnung sein. Aber wie es dann um den Zurückbleibenden steht, wenn der Partner gehen muss, möchte ich mir lieber nicht ausmalen.

Wenn allerdings nur einer klammert, kann das für den anderen regelrecht erstickend sein und dürfte eher die Trennung beschleunigen.

Liebe Grüße

Jürgen
 
Das ist ein interessantes Thema.

Nur was macht man wenn der eine so ist und der andere anders?

Ich merke nach 2 Jahren ehe, dass ich mehr freiraum brauche. Nur für mich zeit.
Mein Mann braucht sowas nicht. Er möchte jede Minute mit uns verbringen. Oft geraten wir dann aneinander wobei er enttäuscht wird..

Gibt's da eine Lösung ;)
 
Hallo, das ist ja ein interessanter Thread und ich wundere mich, warum eigentlilch nicht mehr Leute hier mitschreiben und ihre Erfahrungen oder auch Befürchtungen mitteilen.

Wir sind 55 Jahre beisammen und klammern nicht, sind aber immer noch gerne beisammen. Inzwischen sind wir längst Rentner, aber immer noch gerne beisammen. Das heisst: den ganzen Tag. Dass wir uns auf den Wecker gehen, das hat es noch nie gegeben und wird es auch sicherlich niemals geben.
Obwohl wir gerne beisammen sind, klammern wir beide nicht. Wirs sind einfach gerne beisammen, weil wir uns lieben (immer noch!) und weil wir auch sehr ähnliche Interessen haben. Natürlich haben wir auch einige verschiedene Interessen, aber das macht nichts. Wir können auch alleine etwas tun und das schadet keinem von uns und Beide lassen wir den Partner tun, was er/sie will. Aber wie gesagt, wir haben die meisten Interessen gemeinsam und deshalb klappt es wohl so gut.
Ich könnte mir keine andere Beziehung vorstellen. Eine Woche oder gar mehr nicht beisammen zu sein, das geht zwar voräbergehend und kam bei uns auch manchmal vor, aber ein Dauerzustand könnte das für uns beide nicht sein. Aber das heisst nicht, dass es für andere Paare nicht möglich ist.

Es wäre mal interessant, wie sich die Teilnehmer hier, die sich vor Jahren dazu gemeldet haben, entwickelt haben und wie heute ihre Beziehung aussieht. Vielleicht rafft sich eine der Teilnehmerinnen (es waren ja nur Frauen, die berichtet haben!) auf und schreibt uns nochmals, wies weiter gegangen ist. Das wäre doch sehr hilfreich für andere Paare, die in einer ähnlichen Situation sind.

Schöne Grüße
Werner
 
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