Erotische Literatur

Liest du erotische Geschichten und Romane

  • Ich bin weiblich, ich lese so etwas sehr gern

    Stimmen: 2 8.0%
  • Ich bin weiblich, ich lese so etwas gelegentlich

    Stimmen: 7 28.0%
  • Ich bin weiblich, ich lese so etwas nie

    Stimmen: 5 20.0%
  • Ich bin männlich, ich lese so etwas sehr gern

    Stimmen: 2 8.0%
  • Ich bin männlich, ich lese so etwas gelegentlich

    Stimmen: 6 24.0%
  • Ich bin männlich, ich lese so etwas nie

    Stimmen: 3 12.0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    25
Themenstarter
Beitritt
05.10.05
Beiträge
2.752
Mögt ihr eigentlich solche Bücher? Hier geht es aber ausdrücklich nicht um pornografische Hochglanzheftchen sondern um erotische Literatur in Form von Romanen und Kurzgeschichten.

Lesen so was nur Frauen oder ist das ein Vorurteil?
 
Hallo Anne,

Gilt gelegentlich auch für sehr selten ? ' Internetliteratur ' hast du sicher nicht in deine Umfrage mit eingeschlossen oder ?

Liebe Grüsse NellyK
 
Hallo Nelly,

Internetliteratur könnte man sicher durchaus einschließen, Schwerpunkt sollte eben der Text und nicht wie sonst so oft Bilder sein.

Selten und gelegentlich gilt für mich als gleich.
 
Die Grenzen zwischen erotischer und pornografischer Literatur sind fließend; tendentiell ist oft ein Kippen ins Pornografische zu beobachten.
Es gibt wohl kaum in einer Literaturart soviel Schrott wie auf diesem Gebiet. Häufig ist sie allzu sehr von männlichen Vorstellungswelten geprägt.
Gute erotische Literatur ist selten.
Ich muss richtiggehend rätseln, was ich zu guter erotischer Literatur zählen würde. Anfangen würde ich mit Boccaccios Dekamerone, bin mir unsicher ob ich Casanovas Memoiren dazu zählen soll, fand aus jüngerer Zeit die Romane von Erica Jong, Angst vorm Fliegen und Benoite Groult, Salz auf der Haut nicht schlecht.
Aber alles in allem glaube ich, dass gute erotische Literatur noch seltener ist als gute Literatur überhaupt. Ich würde es interessant finden, sich hier über gute erotische Literatur auszutauschen.

Viele Grüße, Horaz
 
Henry Miller und Anäis Nin nicht zu vergessen :)

Hallo Carrie,

genau!

Du kommst mir mit dieser Antwort zuvor, denn ich schätze vor allem einen Band mit Erzählungen von Anais Nin unter dem Titel "Das Delta der Venus".
Von Henry Miller habe ich einige Bücher gelesen (Wendekreis des Steinbocks, Stille Tage in Clichy und das Opus Pistorum), aber so recht anfreunden konnte ich mich damit nicht.

Gefallen hat mir auch "Fanny Hill" von John Cleland und (ja!) "Die Geschichte der O" von Pauline Réage.

Ich hatte mir in meiner jugendlichen Sturm- und Drangzeit einiges angeschafft (unter anderem Werke von de Sade, Sacher-Masoch, Mirbeau und Bataille), aber um ehrlich zu sein, bisher nur einen Teil davon gelesen.

"Lady Chatterleys Liebhaber" von D.H. Lawrence las ich auch einmal, aber es hat keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es ist relativ zahm.

Ein sehr schönes Buch hat mir meine damalige Freundin und heutige Frau geschenkt: "Lob der Stiefmutter" von Mario Vargas Llosa. Auf dem Umschlag der gebundenen Ausgabe, die ich besitze, ist ein Akt von Modigliani zu sehen. Der Inhalt ist recht vertrackt - vor allem der Stiefsohn Alfonsito, noch im relativ zarten Alter, der geradezu eine "alarmierende Anhänglichkeit" für seine schöne und junge Stiefmutter Lukrezia bekundet, ist ein wahrer Teufelsbraten. Das Ganze nimmt ein überraschendes Ende.

Meine Frau schätzt unter anderem eine Sammlung erotischer Novellen von Guy de Maupassant unter dem Titel "Fettklößchen".

@Anne: Schön, daß Du diesen Thread aufgemacht hast. Das ist mal was anderes als die ewigen Biographien.

Liebe Grüße

Jürgen
 
Auch gut: Das sexuelle Leben der Catherine M. von Catherine Millet.
Und: Mit geschlossenen Augen von Melissa P.
 
Ich schrieb vorhin, dass die Grenze zwischen erotischer und pornografischer Literatur fließend ist. Aber für mich ist Anais Nin (Das Delta der Venus) oder Henry Millet (Opus Pistorum) oder Catherine Millet pure Pornografie. Da geht`s um kein erotisches Prickeln, da geht`s ermüdenderweise immer um`s Gleiche. Das sind Bücher, da kann man einsteigen wo man will, nach spätestens drei Seiten wird ohnehin immer gevögelt. Das ist mir zu fad.
Das Lob der Stiefmutter von Vargas Llosa würde ich aber auch zur erotischen Literatur zählen.

Viele Grüße, Horaz
 
Ich schließe mich Horez an,:)
hatte mir auch mal die Anäis Nin gekauft, auf großes Lob von meiner Freundin hin. Ich fands nicht interessant. Ich hab mir schöne spannende Geschichten erhofft mit Ausstrahlung. Da finde ich Jane Austens Stolz und Vorurteil hundertmal erotischer. Habs in den Müll befördert.
Hab vor Jahren auch mal normale Frauenromane von Nora Roberts gelesen, romantische Literatur, mal mit kriminalistischer Handlung usw. Da wird auch einiges beschrieben, aber es passt halt zur Handlung. Ob das jetzt unbedingt mit reingehört, darüber kann man geteilter Meinung sein.
Es gibt auch Bücher da wird überhaupt nicht auf das sexuelle eingegangen und sie sind trotzdem prickelnd.
Wenn jemand autentisch einen Menschen beschreiben kann, dann ist der Mensch interessant und für manchen ist das Erotik genug. Wahrscheinlich definiert auch jeder Erotik anders.
Ich kann ehrlich gesagt nicht so viel mit dem Begriff anfangen. Es hat was mit Ausstrahlung zu tun aber auch mit begehren. Und ich finde letzteres macht irgendwie unfrei. Wenn damit sexuelle Ausstrahlung gemeint ist, hm, die hat ja irgendwie jeder, denn es gehört zum Menschen. Viele verbinden damit auch ein Schönheitsideal.

Grüsse von Juliette :wave:
 
Ich kann eigentlich nur aufschreiben, was ich alles NICHT berauschend fand:

Mario Vargas Llosa "Die geheimen Aufzeichnungen des Don Rigoberto" . Das Buch wurde in der Presse sehr gelobt, ich habe es aber nach einer Weile weggelegt, weil ich es langweilig fand.

Öde fand ich auch Linda Jaivin "Haut und Haar", Natasha Rostova "Die nackte Wahrheit", Barbara Delinsky "Schätze der Liebe" . Irgendwie weiß man immer schon, was gleich passiert. Sozusagen empfinde ich die alle als ausgesprochen unspannend.
 
Nachdem ich das Thema mit meiner Frau diskutiert hatte, fielen ihr noch die "Tolldrastischen Geschichten" (auch als "Tolldreiste Geschichten" erhältlich) von Balzac ein. Diese 30 Novellen schätzt sie auch sehr.

Viele Grüße

Jürgen
 
Dann gibts ja auch noch die 120 Tage von Sodom vom Marquis de Sade. Das zählt aber wirklich nicht mehr zu erotischer Literatur :D
 
Die Grenzen zwischen erotischer und pornografischer Literatur sind fließend; tendentiell ist oft ein Kippen ins Pornografische zu beobachten.
Es gibt wohl kaum in einer Literaturart soviel Schrott wie auf diesem Gebiet. Häufig ist sie allzu sehr von männlichen Vorstellungswelten geprägt.
Gute erotische Literatur ist selten.
Ich muss richtiggehend rätseln, was ich zu guter erotischer Literatur zählen würde. Anfangen würde ich mit Boccaccios Dekamerone, bin mir unsicher ob ich Casanovas Memoiren dazu zählen soll, fand aus jüngerer Zeit die Romane von Erica Jong, Angst vorm Fliegen und Benoite Groult, Salz auf der Haut nicht schlecht.
Aber alles in allem glaube ich, dass gute erotische Literatur noch seltener ist als gute Literatur überhaupt. Ich würde es interessant finden, sich hier über gute erotische Literatur auszutauschen.

Viele Grüße, Horaz


Hallo Horaz,

was "gute" erotische Literatur ist, hängt allerdings auch von der eigenen Anschauung ab. So wäre mir beispielsweise das Dekamerone viel zu langweilig. Einzig die Rahmenerzählung mit der grandiosen Schilderung der Pest fand ich gut.

Henry Miller ist pornographisch. Wie ich schon schrieb, hat er mich auch nicht sonderlich beeindruckt. Bei Anais Nin sehe ich das nicht so.

Ach, bei dieser Gelegenheit. Hat schon jemand das wohl zur Zeit umstrittenste und am meisten zerrissene Buch "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche gelesen? Auch wenn es nichts taugen sollte, so verkauft es sich doch glänzend. Der DuMont-Verlag hat inzwischen die 8. Auflage in kurzer Zeit davon herausgebracht. Wenn das so weiter geht, macht es noch Hape Kerkelings Jakobsweg-Schmöker Konkurrenz :D.

Viele Grüße

Jürgen
 
Hallo Jürgen,

"Feuchtgebiete" habe ich nicht gelesen und werde es wohl auch nicht. Auf
den Internetseiten von Charlotte Roche kann man "probelesen".

Sie hat einen unglaublichen Erfolg mit diesem Buch, ihre Lesungen müssen teilweise wiederholt werden, weil sich so viele Zuhörer angemeldet haben. Anscheinend trifft der Roman den Geschmack des Publikums von heute...

Liebe Grüsse,
uma
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi, einen Gruß an alle ;),

als ich jung war, galten die Emanuelle - Romane (Emanuelle Seigneur) bei manchen als der "Hammer" und viele hielten das sogar für moderne Philosophie. :D

Ich selbst finde Geschichten gut, in denen eine Handlung da ist und eine gute Geschichte erzählt wird. Eine die mich anspricht. Und wenn in der Geschichte ehrlich und offen auch erotische Inhalte mit erzählt werden und das stimmig zum Ziel der Geschichte ist. Wenn es dann "genauer" wird, sagen manche vielleicht: das ist "Pornographie". Das ist mir dann aber egal. Ehrlich gesagt fallen mir, wenn ich jetzt "gelungene Beispiele" nennen will, eher Filme (The Big Easy - Der große Leichtsinn, zum Beispiel) als Romane ein. Stan Nadolny's Roman "Ein Gott der Frechheit", fand ich erotisch ansprechend. Aber das ist sicher kein erotischer Roman!

Um es kurz zu machen: ich mag es schon gern, wenn ich einer guten Geschichte erotische Anteile auftauchen, ohne dass sie überwertig werden.
Naja ...


Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Mensch, da fällt mir doch noch was ein. Die ersten drei Romane von Dennis Lehane, um Angela Gennaro und Patrick Kenzie! Da ging es im Handlungsrahmen immer um die beiden Privattetektive und um ihren dritten Partner, Bubba :D, in der Geschichte dann um einzelne Kriminalfälle, die sie natürlich aufklärten. Ich empfand in der Darstellung der Beziehung der Beiden, und in der Entwicklung über die drei Bände hinweg, eine deutlich wahrnehmbare erotische Spannung, die mir sehr gefallen hat!
Von Sex war da eigentlich kaum die Rede!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
...

Ich selbst finde Geschichten gut, in denen eine Handlung da ist und eine gute Geschichte erzählt wird. Eine die mich anspricht. Und wenn in der Geschichte ehrlich und offen auch erotische Inhalte mit erzählt werden und das stimmig zum Ziel der Geschichte ist. Wenn es dann "genauer" wird, sagen manche vielleicht: das ist "Pornographie". Das ist mir dann aber egal.

...


Herzliche Grüße von
Leòn


Hallo Leòn,

das finde ich sehr gut. Ich denke auch, daß man dabei differenzieren muß.
So sind manchmal auch nur Teile eines Werkes erotisch, zum Beispiel das Penelope-Kapitel in Ulysses von James Joyce. Ich bin in einer deutschen Schulgrammatik der 10. Klasse auf die letzten Zeilen dieses inneren Monologs der Molly Bloom gestoßen und fand sie hinreißend. Wenn nicht am selben so doch am folgenden Tag bin ich gleich in die Buchhandlung gegangen und habe mir Ulysses gekauft.

Das mit der Handlung und der guten Geschichte sehe ich ebenso. Aber auch dabei gibt es wieder Unterschiede. So findet meine Frau "Justine" von Lawrence Durrell langweilig, weil es für sie keine richtige Handlung enthält, ich hingegen zähle es (zusammen mit "Balthazar", dem zweiten Teil des Alexandria-Quartetts) zu meinen Lieblingswerken. Dabei würde ich beide Bücher allenfalls als leicht erotisch bezeichnen.

Viele Grüße

Jürgen
 
Gerade habe ich diese Geschichte gefunden, von der ich nicht weiß, woher sie stammt. Und ich finde, sie hat durchaus Erotisches an sich.
Überhaupt: was ist denn Erotik? *ggg*

Erotische Literatur – Wikipedia

Eine Lieblingsgeschichte
Ich habe eine Lieblingsgeschichte.
Ein Mann und eine Frau lernen sich in einem Hotel kennen,
das ein Treffpunkt für Alleinstehende ist.
Sie tanzen miteinander am Samstagabend.
Er sagt: "Ich bin nur dieses Wochenende hier.
Sie antwortet: "Ich tanze so schnell wie ich kann"


Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
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