Zehn Jahre Viagra

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Hallo, ich grüße Euch Alle :).

Das Medikament Viagra ist inzwischen seit zehn Jahren in Deutschland auf dem Markt. Am Anfang sehr umstritten, scheint die Akzeptanz gegenüber diesem Mittel (Wirkstoff Sildenafil) und vergleichbaren Folgepräparaten, durchweg sehr gestiegen zu sein.
Natürlich gibt es immer noch eine kontroverse Diskussion (von den gesundheitlichen Risiken, um die es mir hier weniger geht) mal außen vor gelassen. Es gibt verschiedene "Für und Wieder".
Natürlich ist Viagra bei organisch bedingten Erektionsstörungen eine medizinische Hilfe. Andererseits: ist die Abnahme der "männlichen Potenz", zumindest im Alter nicht ein ganz normaler Vorgang? Muss ein Mann mit 84 noch genauso sexuell leistungsfähig sein wie mit 34 - das heißt, muss er noch "genau so oft und lange können"?
Wenn das sexuelle Interesse, zum Beispiel durch partnerschaftliche Gewöhnung, nachgelassen hat und die erektile Dysfunktion dort ihre Ursache hat, ist es dann der richtige Weg, mit einem Medikament etwas zu beheben, oder wäre dort nicht eher erst mal die Beziehungsfrage zu betrachten und die persönliche, emotionale Komponente anzuschauen?

Was macht überhaupt das Medikament - und die damit verbundene ständige Verfügbarkeit sexueller Hochleistungsbereitschaft, mit dem sexuellen Selbstverständnis von Männern und Frauen? Entsteht dadurch womöglich ein weiterer (Leistungs)Druck? Und wie wirkt sich das auf Partnerschaften aus?

Interessant finde ich eine These, die ich dieser Tage von einem Hamburger Sexualwissenschaftler (ich glaube, Porst heißt er) hörte: "Am meisten hilft Viagra denen, die es nicht nehmen, weil die sich sagen können: wenn es nicht mehr geht, geht es mit Viagra!" - Offensichtlich spielt hier der angstverhindernde Gedanke eine Rolle.

Aber wie dem auch sei - eines dürfte klar sein: Lust, Begierde, das sexuelle Interesse am Anderen, das kann Viagra allein nicht wecken!

Was denkt Ihr darüber?

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wie dem auch sei - eines dürfte klar sein: Lust, Begierde, das sexuelle Interesse am Anderen, das kann Viagra allein nicht wecken!

Was denkt Ihr darüber?

Herzliche Grüße von
Leòn

Hallo Leòn,

auch ich habe im Internet gelesen, daß Viagra nur wirkt, wenn überhaupt ein sexuelles Verlangen besteht. Aber im Radio kam vor längerer Zeit ein Bericht, daß die pharmazeutische Industrie an einem Medikament forscht, das auch ohne sexuelles Interesse zu einer Erektion führen soll. Aber das finde ich irgendwie grauenhaft.

Herzliche Grüße

Jürgen
 
Als Alternative bringe ich TANTRA ein. Da ist Körper - Seele und Geist miteinander integriert.

Hier noch ein super Artikel, wo Manuel Schoch auch auf Tantra eingeht.
Ausschnitt:
Schauen wir uns das einmal bei der Sexualität an. Wenn wir auf die Ebene des Tantra gehen, so entsteht ja eigentlich diese geheimnisvolle Verbindung, in der ich weder bei mir noch beim anderen bin. Wenn die Sexualität abgespalten ist, dann ist es, wie bereits erwähnt, eine biologische Abnützung. Wenn sich Sexualität jetzt in dieser Stille bewegt, dann ist es eben nicht genital, es ist etwas gerade dazwischen. Dann wird ein Orgasmus zu nichts anderem als zur Körpersprache der Ekstase.

SPUREN - Magazin für neues Bewusstsein
 
Hallo Jürgen,

also diesen Gedanken finde ich auch grauenhaft. Worum soll es denn da gehen? Wird Lust künstlich erzeugt oder wird auf eine "lustunabhändige" Dauererektion abgezielt :schock:)

Hallo Pius,

das ist ein spannendes Thema - und eigentlich einen eigenen Thread wert ;)!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
@ Pius: Tantra hilft doch auch nur wenn der Kopf nicht ganz blockiert ist.

Liebe Grüsse NellyK
 
hi,
Als nicht viagra benutzer kann ich leider nicht mitreden wan und wie es wirkt.
Möglich Pius wäre das was mit den tantra-

lg brigit
 
Hallo Jürgen,

also diesen Gedanken finde ich auch grauenhaft. Worum soll es denn da gehen? Wird Lust künstlich erzeugt oder wird auf eine "lustunabhängige" Dauererektion abgezielt :schock:)

Hallo Leòn,

das letztere, "lustunabhängige Dauererektion", wie Du es zu Recht nennst, ist wohl geplant, soweit ich es verstanden habe. Ich könnte es mir allenfalls für Darsteller von Pornofilmen vorstellen, die "leistungsfähig" sein müssen, gleichgültig, ob sie etwas für die Partnerin empfinden oder nicht. Dann vielleicht noch für Callboys.

Liebe Grüße

Jürgen
 
Sowas kann man auch unter "Krankheitsbild" einreihen ;).

Urologenportal: Priapismus - Schmerzhafte Dauererektion

Liebe Grüsse
pita

Hallo pita,

das stimmt genau. Ein echter Priapismus ist dann gar nicht mehr lustig, weil nach gewisser Zeit die Schwellkörper zerstört sind, wenn medizinisch nichts dagegen unternommen wird.

In dem Zusammenhang fällt mir eine Geschichte ein, die man mir erzählt hat:

Der Ehemann einer Bekannten war aufgrund von Erektionsproblemem beim Urologen. Dieser gab ihm als Test eine Spritze in den Penis. SKAT heißt das Ganze, hat aber nichts mit dem gleichnamigen Kartenspiel zu tun ;)
Hilfen bei körperlichen Potenzstörungen

Nun, jedenfalls habe der Arzt ob des phantastischen Erfolges gemeint: "Na, geht doch!" Meine Bekannte hat mir erzählt, daß ihr Mann allerdings danach noch Stunden mit einer "Beule unterm Mantel" rumgelaufen ist. :D

Liebe Grüße

Jürgen
 
Vorsicht bei externen Viagra Bestellungen aus Indien.

Die Mittel sind stark mit Kupfer gestreckt.

Quelle: Reportage SpiegelTV 12.09.08
 
Ich habe gehört die Wunderpille ruft auch Nachteile und Nebenwirkungen hervor. Weiss jemand was davon?
 
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