Millionen Menschen leiden an Trematoden
Durch Nahrungsmittel übertragen - Krankheitslast beträgt 665.000 behinderungsbereinigte Lebensjahre
Weltweit leiden mehr als 50 Millionen Menschen an einer Wurminfektion, die durch Nahrungsmittel übertragen wurde. Hunderttausende Lebensjahre gehen dadurch verloren, haben Forscher am Schweizer Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) berechnet. Indem sie frühere Studien analysierten, haben Forscher um Jürg Utzinger vom Swiss TPH erstmals berechnet, welchen Schaden die Saugwürmer weltweit anrichten, wie sie im Magazin "Lancet Infectious Diseases" berichten.
So waren 2005 weltweit rund 56 Millionen Menschen mit solchen Würmern infiziert. Die Infektion mit den Trematoden geschehe meist durch den Verzehr von rohen oder ungenügend gekochten Fischen, Muscheln, Krabben und Wasserpflanzen, teilte die Universität Basel, mit der das Swiss TPH assoziiert ist, mit. Die meisten Krankheitsfälle treten in Ost- und Südostasien auf.
Die meisten Infektionen verlaufen zwar ohne ernsthafte Symptome, doch laut den Forschern litten 2005 fast acht Millionen Menschen an ernsthaften Komplikationen und ungefähr 7.000 Patienten starben an den Folgen des Infekts, die meisten an einem Tumor der Gallenwege oder weil die Würmer ins Hirn gelangt waren. Die weltweite Krankheitslast berechneten die Forscher auf 665.000 sogenannte behinderungsbereinigte Lebensjahre. Bei dieser Messgröße werden einerseits die verlorenen Lebensjahre durch vorzeitigen Tod gezählt, andererseits auch der Verlust an Lebenszeit durch Behinderungen, welche eine Krankheit verursacht, eingerechnet. (ad)
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