Neue Stechmücken übertragen hier bisher unbekannte Viren und Krankheiten

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Neue Stechmücken übertragen hier bisher unbekannte Viren und Krankheiten

Eine neue Stechmückenart(1) und gleich drei von Stechmücken-übertragene Viren(3,4) werden eine neu angelegte Datenbank zur Erstellung einer Mückenkarte für Deutschland ergänzen: Wissenschaftler des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNI) und der Universität Heidelberg haben in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage e.V. (KABS) in Waldsee den eingewanderten japanischen Buschmoskitos in Südwest-Deutschland identifiziert. Gleichzeitig wurde in anderen deutschen Stechmücken erstmals das Sindbis-, das Batai- und das Usutu-Virus nachgewiesen.
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Im Schlepptau neuer Stechmückenarten finden sich aber neuerdings in Deutschland bisher unbekannte Infektionserreger: Die Gruppe um den Virologen Privatdozent Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, BNI, identifizierte die ursprünglich in Afrika und Asien vorkommenden Sindbis-, Batai- und Usutu-Viren. „Es ist wichtig, die in den letzten Jahren gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse einem breiten Publikum und politischen Entscheidungsträgern zugänglich zu machen“, betont Schmidt-Chanasit. „Nur so können wir Überreaktionen vermeiden und gemeinsam eine realistische Bewertung der Risiken vornehmen.“
Exotische Stechmücken und tropische Viren in Deutschland auf dem Vormarsch

Grüsse,
Oregano
 
Neue Stechmücken übertragen hier bisher unbekannte Viren und Krankheiten

liebe uta,

danke für den hinweis - ich habe nämlich beobachtet, dass die schnaken nicht mehr alle so aussehen wie ich sie kenne, sondern es auch kleinere und grössere gibt, und auch nicht nur die graubraunen. ich hatte mich schon gewundert - jetzt is klar :danke: war also keine einbildung :cool:
 
Neue Stechmücken übertragen hier bisher unbekannte Viren und Krankheiten

Interessant. Dann vielleicht ein kleiner Überblick, damit nicht jeder einzeln nachschlagen muss:

Eine Infektion mit dem Sindbis-Virus verursacht nach einer Inkubationszeit von 3–4 Tagen nur in seltenen Fällen eine fieberhafte Erkrankung (Sindbis-Fieber), zum Teil mit Hautausschlägen (Exanthemen) und Gelenkbeschwerden. Das klinische Bild ähnelt sehr einer Dengue-Infektion, weshalb man beim Sindbis-Virus auch von einem sogenannten Dengue-ähnlichen Syndrom spricht. Das besonders auffällige Symptom der Gelenkentzündung verdankt die Sindbis-Virus-Infektion auch die Bezeichnung „Epidemische Polyarthritis“. In wenigen Einzelfällen wurden Sindbis-Viren mit neurotroper Eigenschaft und einer damit einhergehenden Enzephalitis beschrieben.
Die Infektion heilt auch ohne spezifische Therapie überwiegend ohne Folgen aus. Eine Impfung steht derzeit nicht zur Verfügung.
Quelle: Wikipedia

"Wir haben das Sindbis-, das Usutu- und das Batai-Virus in einheimischen Stechmücken nachweisen können. Wir wissen zum Beispiel vom Usutu-Virus, dass es zu einer Entzündung des Gehirns führen kann." Bei den anderen beiden Viren könne es zu rheumatischen Erkrankungen mit starken Gelenkbeschwerden und beim Batai-Virus auch zu einem Malaria-ähnlichen Krankheitsbild kommen.
Quelle: Exotische Mücken und Viren in Deutschland | MDR.DE

Das Usutu-Virus ist eine Virusspezies aus der Virusgattung Flavivirus. Es besteht eine Verwandtschaft mit dem Japanischen Enzephalitis-Virus und dem West-Nil-Virus. Das Usutu-Virus wird durch Stechmücken übertragen.
Es stammt ursprünglich aus Afrika, der Name leitet sich von einem Fluss in Swasiland ab. Das Virus verursacht Infektionen bei Säugetieren und wahrscheinlich auch beim Menschen, ohne jedoch schwere Krankheitssymptome auszulösen. Menschen können unspezifische Symptome wie Fieber oder Hautausschläge zeigen. Dagegen kann es bei Vögeln tödlich sein. Seit dem Jahr 2001 sind in Österreich mehrfach, ab 2005 bzw. 2006 auch in Ungarn, der Schweiz und Italien Wildvögel durch das Virus gestorben („Amselsterben“). Betroffen sind auch Sperlinge und Eulen. Vermutlich gelangte das Virus durch Zugvögel oder Vogelimporte nach Europa.
Quelle: Wikipedia
 
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