Die verschiedenen Wurmerkrankungen

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Die Zahl der unterschiedlichen Wurmerkrankungen in den Tropen ist dagegen groß und stellt noch immer ein Risiko dar. Der Wurmbefall verläuft jedoch in der Regel harmlos mit nur geringen Beschwerden. Es können aber Komplikationen als Spätfolgen auftreten. Eine Akutbehandlung am Urlaubsort ist bei üblicher Reisedauer nicht nötig, da Würmer stets Zeit zur Entwicklung benötigen. Es gibt zahllose tropische Würmer, die als Parasiten auch für den Menschen in Betracht kommen. Ihre Unterscheidung ist Aufgabe von Spezialisten.

Auf die zahlreichen Details (auch der Entwicklungsbiologie) kann hier nicht eingegangen werden. Nur zur überblicksartigen Information und als Grundlage für Vorbeugemaßnahmen seien aufgezählt:

Peitschenwurm (Trichuriasis): Vorkommen in warmen, feuchten Klimazonen. Ansteckung mit verunreinigter Nahrung bzw. über Bodenpartikel. Symptome: Durchfall; Blutarmut

Spulwurm (Askariden): Vorkommen weltweit, aber gehäuft in Entwicklungsländern mit feuchtwarmem Klima. Ansteckung ebenfalls über verunreinigte Nahrung (ungewaschenes Gemüse). Symptome: starke Bauchschmerzen (Koliken); Atembeschwerden (bronchitische Beschwerden).

Hakenwurm: warmfeuchtes Klima; gelangt über die Haut (Füße) in den Körper. Besonderer Risikobereich sind unsaubereToiletten (nie barfuß betreten!). Beschwerden: Bauchschmerzen, Herzschwäche, Blutarmut.

Fadenwurm (Strongyloides): Vorkommen in den Tropen; Infektionspforte ebenfalls meist die Fußhaut. Folge sind Magenschmerzen, Durchfälle, Hautentzündungen.

Madenwurm (Oxyuren): Weltweit verbreitet, besonders bei Kindern. Ansteckung After-Finger-Mund. Beschwerden kaum, Juckreiz am After.

Trematoden (Schafsegel; Lungenegel): Verschiedene Typen im Orient, Afrika, Lateinamerika. Infektionsquellen sind unterschiedlich, z. B. Wasserkresse, Süßwasserfische, Krabben, Garnelen. Die Folgen: Bauchschmerzen, Durchfälle; Lungenegel: Atemnot und Bluterbrechen.

Schistosoma: besonders problematisch, daher siehe Reiseapotheke Bilharziose/Schistosomiasis.

Trichinen: Bei uns dank der gesetzlichen Fleischbeschau kein Problem, Infektionsgefahr besteht in vielen Urlaubsregionen jedoch beim Verzehr von rohem oder ungenügend gekochtem Schweinefleisch. Die Larven der Trichinen wandern dann durch die Darmwand und gelangen in die Muskulatur, wo sie schmerzhafte Entzündungen auslösen können.

Bandwurmbefall
Auch bei den Bandwürmern gibt es verschiedene Formen, für die unterschiedliche Zwischenwirte und verschiedene Infektionsquellen in Betracht kommen. Der sehr komplizierte Wechsel von Wirten und Entwicklungsstufen (Eier, Larven, Zysten, Finnen, Wurm) wird nicht detailliert dargestellt, da das für die zweckmäßigen Vorbeugungsmaßnahmen am Urlaubsort nicht entscheidend ist.
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Reiseapotheke-Reisemedizin - Wurmerkrankungen / Parasiten

https://www.medmedia.at/univ-innere-medizin/haeufige-und-wichtige/

Gruss,
Oregano
 
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Wurmerkrankungen

Bei uns in Mitteleuropa kommen besonders Rund- und Bandwürmer vor. Andere Wurmarten können natürlich als „Souvenir“ aus fernen Ländern mitgebracht werden.
Stellt man einen Wurmbefall fest, sollte ein Arzt aufgesucht werden auch wenn man keine weiteren Symptome feststellt.
Zu den Rundwürmern (Nematoden) gehören die Maden – und die Spulwürmer. Beide besiedeln den Darm und sind besonders bei Kindern häufig zu finden.
Madenwürmer erzeugen sehr oft einen starken Juckreiz am After in der Nacht, da die Weibchen dann den Darm verlassen um ihre Eier in den Falten um den After abzulegen. Bei weiblichen Wirten kann auch die Vagina betroffen sein.
Zu den Madenwürmern gehören auch die Hakenwürmer. Obwohl sie in den Tropen und Subtropen beheimatet sind, kommt ein solcher Befall durch die Reisetätigkeit gar nicht so selten vor. Da Hakenwürmer sich auch vom Darmgewebe und Blut ernähren und den Darm perforieren können, kann ein Befall ernsthafte Erkrankungen erzeugen. Es sollte sofort ärztlich behandelt werden!
Man erkennt die bei uns einheimischen Madenwürmer meist im Stuhl als feine, bis zu 1 cm lange sich bewegende weiße Fäden. Man kann mit dem rezeptfreien Mittel Pyrvinium diese Madenwürmer abtöten, das Mittel wirkt aber leider nur mit Einschränkungen. Einige Mittel mit diesem Wirkstoff enthalten Alkohol (Pyrcon), sind deshalb auch nicht für jeden Betroffenen geeignet.
Spulwürmer sind 15 bis 20 cm lange helle Würmer, die mit dem Stuhl abgehen können oder ausgehustet werden. Meist verursachen sie keine oder nur sehr leichte Symptome (Bauchschmerzen, Hustenreiz, Atembeschwerden). Manchmal erzeugen sie Entzündungen an den Gallenwegen oder der Bauchspeicheldrüse. Seltener sind Abszesse zu beobachten.
Die Larve der Spulwürmer verlässt nach dem Schlupf den Darm und dringt durch die Darmwand in das Blut- oder Lympfgefäßsystem ein. Meist wandert sie bis zur Lunge, nistet sich in ein Lungenbläschen ein und erreicht so die Atemwege. Dort wird sie durch einen Hustenreiz zum Kehlkopf befördert und anschließend verschluckt. So gelangt die weiter entwickelte Larve schließlich wieder in den Dünndarm, wo sie auch als geschlechtsreife Tiere verbleiben.
Hat man einen Verdacht auf Spulwurmbefall, gehört die Behandlung unbedingt in die Hand eines Arztes.
Bandwürmer erzeugen in vielen Fällen ebenfalls nur leichte Symptome. Manchmal findet man im Stuhl Endglieder. Sie enthalten die Eier, sind von heller Farbe und erinnern von der Form an Nudeln. Manchmal verursacht eine Bandwurminfektion einen starken und unerklärlichen Gewichtsverlust, Blähbauch oder Bauchschmerzen. Beim Zwergbandwurm kommt es auch zu Kopfweh oder Durchfall. Meist aber treten gar keine typischen Symptome auf und der Befall wird zufällig durch ein ausgeschiedenes Endglied entdeckt. Auch die Behandlung von Bandwürmern sollte ein Arzt durchführen, obwohl man Mittel mit dem Wirkstoff Niclosamid rezeptfrei bekommen kann. Die Finnen des Schweinebandwurmes werden dadurch jedoch nicht zuverlässig abgetötet.
Bei allen Wurmerkrankungen ist es ratsam, wenn man die aufgefundenen Parasiten oder Endglieder zur Untersuchung sichert und bald möglichst einem Arzt vorstellt.
 
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