Panikattacken - Todesangst vor Gefühlen?

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In einem anderen Thema, in dem es um den Umgang mit Panikattacken geht, hatten Anuka und ich folgenden kurzen Austausch

Hallo,

bei mir hat geholfen, mich zu bewegen. Ich laufe mir einfach das Adrenalin ab. Dabei singen hilft auch, weil man dann richtiger atmet.
Manchmal halte ich einfach meine eigene Hand vor den Mund und bemühe mich, das Ausgeatmete wieder einzuatmen. Hat auch schon funktioniert, aber singen geht besser.
Ich rede mir selbst gut zu. Ich mache mir Mut. Inwischen funktioniert es ganz gut. Und ich sage mir, wenn ich jetzt sterben soll, dann ist es eben so. Ich versuche einfach, es zu akzeptieren. Seitdem geht es mir besser.

lg
Anuka



Mir hat etwas Ähnliches wie es Anuka beschrieben hat auch geholfen. Wenn ich Panik habe, habe ich Angst vor Gefühlen und glaube zu sterben, wenn ich es fühle. - Also nehme ich in Kauf, dass ich sterben könnte (hab schon meinen Mann gebeten, mich dabei zu halten... - und auf die Kinder aufzupassen... - er wusste, worum es geht, selbstverständlich.) - und fühle.

Das habe ich viele Male machen müssen. Das hat mir zusammen mit EFT viel gebracht.

Liebe Grüsse, fauna


Hallo fauna,

es hört sich jetzt neugierig an, aber vor welchen Gefühlen hast Du Angst? Du kannst mir auch gerne per Pn antworten, wenn Du es hier nicht in die Öffentlichkeit stellen willst. Falls Du darüber nicht schreiben willst, klar kann ich auch verstehen. Ist ja sehr privat.
Sorry, wenn Du die Frage als unverschämt empfindest.
lg
Anuka

Deshalb eröffne ich hier separat einen Thread zu diesem Thema.

Liebe Grüsse, fauna
 
Liebe Anuka

Ich wuchs leider in einer sehr schwierigen Situation auf, die in mir mit wahrscheinlich schon hochsensibler Anlage sehr intensive Gefühle auslöste, vermutlich schon sehr früh. Diese intensiven Gefühle überforderten mich einerseits (Traumatisierung), andererseits wurden/mussten bei uns wie in so vielen anderen Familien auch, Gefühle unterdrückt und unter den Teppich gekehrt.

Deshalb hatte ich eigentlich vor fast jedem Gefühl Angst. Die einen "stressten" mich mehr. Andere lösten aber Todesängste aus. Mittlerweile kann ich sie aber viel besser fühlen: Zum Beispiel: Scham, Schuldgefühle, Verzweiflung, echte Todesangst (ich hatte Todesangst vor Todesangst... ächz), Versagen, ganz schlimm: Ohnmacht, Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein. - Aber es gäbe vielleicht noch andere. - Auch auf Wünsche und Sehnsüchte reagierte ich panisch... Aber am meisten wohl auf subtile und minimale Auslöser für Versagen und Gesehenwerden.

Viele sind kein Thema mehr, denn durch die viele Arbeit mit vielen Methoden und Werkzeugen ist viel verarbeitet.

Wie ist das denn bei dir?

Liebe Grüsse, fauna
 
Hallo fauna,

nein, ich empfinde es nicht als unverschämt, dass Du einen neuen Thread aufmachst. Ich habe die Forenregeln anscheinend noch nicht richtig verstanden.
Deine Erklärungen lösen bei mir verschiedenes aus. Einerseits absolute dejavues, andererseit ein bisschen Angst.
Ich glaube, ich muss das erst mal verdauen. Mein Problem ist, dass ich meine Gefühle oft nicht fühle, glaube ich. Ich weiß um Ereignisse und kann mich auch an Situationen aus meiner Kindheit z.B. erinnern, aber die Gefühle dazu, ich weiß nicht.
Panikatacke ist bei mir einfach Todesangst, Angst, dass mein Herz aussetzt, dass ich sterbe. Ich bekomme keine Luft mehr, mein Blutdruck ist sehr hoch und mein Herz rast und rast.
Bist Du oder warst Du in Psychotherapie? Sind Dir die Zusammenhänge da klar geworden?
lg
Anuka
 
Liebe Anuka

Deine Erklärungen lösen bei mir verschiedenes aus. Einerseits absolute dejavues, andererseit ein bisschen Angst.
Das tut mir leid, das wollte ich nicht... - Wovor hast du Angst?

Ich glaube, ich muss das erst mal verdauen. Mein Problem ist, dass ich meine Gefühle oft nicht fühle, glaube ich. Ich weiß um Ereignisse und kann mich auch an Situationen aus meiner Kindheit z.B. erinnern, aber die Gefühle dazu, ich weiß nicht.
Das ist eine verbreitete Art, schwierige Erfahrungen zu speichern. Eigentlich in der Situation, die überfordert gut. Aber als Grundgewohnheit mit den Gefühlen umzugehen nicht sehr ... - mir fehlt grad der passende Ausdruck - ... "funktional" klingt so technisch, passt mir nicht wirklich.

Panikatacke ist bei mir einfach Todesangst, Angst, dass mein Herz aussetzt, dass ich sterbe. Ich bekomme keine Luft mehr, mein Blutdruck ist sehr hoch und mein Herz rast und rast.
Ich habe zum Glück auch eine Veranlagung zu einer sehr hohen Körperwahrnehmung, ich kann oft schon bevor solche Panik beginnt erste Zeichen wahrnehmen der Todesangst -und mich dem Gefühl darunter stellen. Das musste ich aber ziemlich lange üben.

Herzrasen kenne ich auch... ächz

Bist Du oder warst Du in Psychotherapie? Sind Dir die Zusammenhänge da klar geworden?

Ich habe mehrere "therapeutische Versuche" gemacht, längere und kürzere. Aber die jetzige Therapie bei einem Therapeuten, der auch mit EFT arbeitet und wo ich das auch gelernt habe, hat viel gebracht. So dass ich jetzt trotz PTBS wieder arbeiten kann. - Die Zusammenhängehänge sind mir klar geworden in dieser Arbeit - ja. Aber auch schon früher zu einem Teil.

Liebe Grüsse, fauna
 
Hallo Fauna,

danke für Deine Antwort. Bei mir ist das so, dass ich mir das alles selbst nicht wirklich glaube. Als ob ich daneben stehe und denke, das kann gar nicht sein, es ist alles völlig unangemessen, Einbildung, Dramatisierung.....eben auch alles unter den Teppich gekehrt. Therapeuten scheinen an mir zu verzweifeln, während ich nur an allem und jedem zweifle, sogar an meiner Wahrnehmung.
Bei mir hat noch niemand die Diagnose PTBS gestellt. Ist es überhaupt als Diagnose irgendwie anerkannt?

lg
Anuka
 
Liebe Anuka

Was du beschreibst, kommt mir sehr bekannt und typisch vor. Von mir selber, aber auch von anderen Menschen, die ich in Foren für PTBS kennengelernt habe.

Ja, PTBS ist anerkannt. Schaust du mal hier:

Posttraumatische Belastungsstörung

Liebe Grüsse, fauna
 
Danke Fauna,
ich finde mich tatsächlich wieder. Na ja, bisher habe ich es überlebt. Ich scheine offenbar irgendwelche Kräfte entwickelt zu haben, die dagegen wirken. Vielleicht einfach auch nur Trotz.
Nimmst Du Medikamente? Ich habe es mal mit Sertralin probiert, wurde davon schön müde aber habe dann im Schlaf so sehr den Kiefer aufeinandergepresst und mit den Zähnen geknirscht, dass ein Zahn abgebrochen ist und ein weiterer sich total entzündet hat. Als ob sich der Körper unbewußt gegen diese chemische "Vergewaltigung" wehrt.
lg
Anuka
 
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