Angst- und Panikattacken? Depression? Lebensangst? Wer hat antworten?

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Angst- und Panikattacken? Depression? Lebensangst? Wer hat antworten?

Hallo!

Bin neu hier und versuche mich kurz zu halten.

Seit Juli diesen Jahres gingen einige Veränderungen in mir vor (Im Urlaub).
Ich bin männlich und 30 Jahre alt. Mein Leben verlief meiner Meinung nach ganz gut und ich war meiner Meinung nach immer zufrieden mit allem.

Ich war immer ein Lebensfroher Mensch. Und war sehr gesellig und ging gerne Weg und trank natürlich auch gerne ein bisschen Alkohol. Vielleicht auch zuviel wenn ich so darüber nachdenke im nachhinein.

Dazu kommt das mein Vater starb als ich 4 jahre alt war. An einem Hirn-Aneurysma. Ich habe 25 Jahre lang eine Angst in mir das mir das gleiche passieren könnte. Aber habe das so gut verstaut das es sehr selten in mir hoch kam.

Heuer im Urlaub hatte ich einen Vorfall an dem ich so angst hatte das ich sterben würde und sich meine Angst bewahrheitet die ich immer schon hatte. Weil ich auch in dieses Alter jetzt komme in dem mein Vater starb.

Als ich zu Hause ankam ging es soweit das ich auf garnichts mehr lust hatte was mir sonst immer freude bereitete. Ich hatte auf einmal angst vor allem und jedem. Konnte nicht mehr arbeiten usw...und das ganze wurde schlimmer umso mehr Therapien ich anfing. Die Therapien waren vor allem Geistheilung mit "John of God" und deren "Kristallbett".



das ganze ging soweit das es besser wurde, aber erst nach längerer Therapie. Es folgte auch eine Familienaufstellung, die meiner Meinung nach ganz gut war. Aber die darauffolgenden 14 Tage waren der Horror. Ich hatte so eine Lebensangst und Angst zu sterben wie nie zuvor. Ich weinte ohne Ende wie die vielen Wochen davor auch schon. Ohne zu Wissen warum ich weinte. Auch heute noch.

Es kamen Gedanken in mir auf nach der Aufstellungen das ich mich selbst töten könnte oder auch andere Menschen. Obwohl ich nie sowas gedacht habe. Oder ich habe keinen Grund jemanden etwas anzutun in dieser Richtung. Diese Gedanken machten mir Angst .... ich verspürte innerlich wie einen Druck, oder es war so als würde etwas in mir sitzen und raus wollen. Schwierig zum beschreiben.

Das ganze lies ein wenig nach und wurde meiner Meinung nach auch besser. Ich kann mich wieder frei bewegen ohne gröbere komischen Gedanken. Aber meine Lebensfreude ist irgendwie weg, obwohl sie schon viel mehr oder weiter weg war wie es jetzt gerade ist.
Ich wache morgens auch auf und denke an: "ist dieses "schlechte" Gefühl noch da" oder "selbstmord?"

obwohl ich ja garnicht sterben will. Nur mir kommt vor als finde ich keinen Anschluss mehr oder wie auch immer. Alkohol trinke ich seit meinem Urlaub keinen mehr. Auch Rauchen tu ich nicht mehr.

Irgendwie bin ich total durcheinander...

Kennt jemand von euch solche Lebenssituationen?

Vielen Dank!!!
KPAX
 
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Jo, kenne ich und ich bin jünger als du. Eine spezielle Situation bringt das Fass zum überlaufen.
Neben psychischen Faktoren die du Trainieren musst ist viel Sport hilfreich und sehr wichtig: Eine gesunde Ernährung.
Es gibt viele (hochrangige) Persönlichkeiten, die der Meinung sind, dass Die explosionsartige Zunahme von Depressionen und Angststörugnen durch falsche Ernährung zu tage getragen wird. Du kannst es auch mal mit einem hochdosierten Vitamin B präparat morgens und abends versuchen, erwarte keine Wunderheilung. Gibt ist nicht (auch bei Antidepressiva nicht und das ist noch nichtmal eine Heilung). Es wird viel Zeit brauchen. Verändere Sachen die dich stören. Packs an! Überdenke deinen Lebensstil, auch wenn du im Moment keine Kraft dafür verspürst. Habe geduld mit dir und nehme deine Lebensunlust für den Moment einfach so hin. Ich kenne das Gefühl - man unternimmt was, was einem früher Spass gemacht hat und versucht nun Krampfhaft Spass dabei zu empfinden. Wenn das dann nicht klappt bekommt man eine gewisse Panik.
Mir ist aufgefallen, je weniger Erwartung ich auf eine Sache habe oder je weniger ich hinterfrage, ob mir eine bestimmte Sache Spass macht, desto zufriedender bin ich im Endefekt.
Depression - der stille Schrei fand ich ganz interessant.
 
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Danke für deinen Beitrag!!

Ich bin am suchen und denke nach was ich an mir ändern sollte damit es besser wird, bzw. ganz aufhört. Wie gesagt ist es eh schon besser geworden. Vor einigen Wochen wäre ich nicht einmal fähig gewesen hier zu schreiben, oder auch generell etwas zu tun. Ich konnte nicht mal TV schauen, garnichts.

Die Gedanken sind das was mich irgendwie blockiert oder stört.
Gedanken an Angst zum leben oder nicht wissen warum ich hier bin, oder Gedanken das böses in mir aufkeimen kann, obwohl ich nicht der typ dazu bin.

Ich bin ein totaler Bergfreund und ging so gerne wandern, aber jetzt scheint es mir keinen spass mehr zu machen. Oder nicht mehr so grossen wie bisher. Ich muss dazu sagen das ich absolut kein Zukunftsbild von mir selber hatte die letzten Jahre. Da ich immer dachte mir passiert das gleiche wie meinem Vater und ich könnte in jungen Jahren sterben.
Habe auch über 10 Jahre Cannabis konsumiert, und auch eine Zeit lang härtere Drogen zu mir genommen. Bin aber seit über 3 oder fast 4 Jahre schon total clean von diesen Substanzen.
Getrunken hab ich immer gerne, das muss ich zugeben. Zwar nicht jeden Tag, aber habe mich doch immer wieder auf meine Bierchen gefreut.

Es ist auch nicht so das ich morgens aufwache und liegen bleiben will, ich steh ganz normal auf um sieben uhr und beginne den Tag. Nur weiß ich nicht mehr wie ich ihn am besten gestalten soll. Früher ging ich spazieren wenn ich frei hatte oder genoss den Tag auf der Couch. Jetzt ist teilweise meine couch schon zu "stressig" weil ich nicht weiss was ich tun soll.
Auch Schlafstörungen habe ich keine. Mit dem Essen gehts wieder. Es gab schon Wochen an denen ich nichts essen konnte. Aber diese Zeiten sind auch vorbei.

Es scheint so als müsste ich noch mehr Geduld aufbringen und mich einfach ein bisschen "ruhen" lassen. Ob ich will oder nicht....
Ich kanns mir kaum anders erklären...

Ihr vielleicht?

Vielen Dank?
 
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Also, ich bedanke mich auch bei deinem Beitrag.
Ich hatte genau die gleichen Sachen wie du... konnte kein Fern mehr gucken usw.. Habe allerdings nie Drogen konsumiert.
Momentan fühle ich mich genauso wie du mit der Tagesgestaltung.
Ist wohl normal auf dem Weg raus in ein freies Leben, zumal das Wetter jetzt auch nicht gerade bombe ist ;)
Wir packen das schon. Viel Freizeitaktivitäten und am besten mit anderen Menschen viel unternehmen. Ziele stecken und einen Tagesablauf am Abend davor auf papier planen (auch mit angenehmen sachen!) und dann immer einen dicken Hacken dran setzen wenns geschafft ist.

Viele Kraft und Geduld wünsch ich dir.
 
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Danke für Deinen aufmunternden Worte!!!! Sowas liest man gerne!!!

Es tut schon gut zu wissen wenn man nicht ganz alleine mit solchen "Dingen" dasteht. Und das es andere gibt die mit demselbem "Problem" zu kämpfen haben. Man sollte das ganze auch nicht als Bestrafung ansehen, sondern als Chance sein Leben neu gestalten zu dürfen. Was garnicht so verkehrt ist denke ich. Nur leider ists nicht ganz so einfach wie man es gern hätte.

Und ich denke wenns einfach wäre, die ganze Veränderung, würde man die guten Zeiten die kommen werden, zu wenig schätzen. Weil es doch Kraft usw. von einer Person in so einer Situation erfordert da wieder raus zu kommen.

Vielen Dank nochmals für Deine Worte!!!

Ganz schöne Grüße und eine gute Zeit!!!!
 
Mit schweren Aufgaben zeigt Dir das Leben, dass es mit Dir noch was vorhat.

Das Leben, das uns ja in- und auswendig kennt, stellt uns immer wieder schwere Aufgaben. Würden die Aufgaben immer leichter, würden die nicht benötigten Geistes-, Seelen- und Körperkräfte abgebaut und das Leben wäre ein einziger DEgenerationsprozess. Wenn es Dir das Leben also schwer macht, hat es noch was mit Dir vor.
Es zwingt Dich, nach Talenten zu suchen und in Deiner Tiefe zu graben, die Du sonst nie entdecken und heben würdest. Und Du sollst sie heben, wie das Buch der Bücher sagt, um mit ihnen zu wuchern - so gut sind diese Talente.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer sind die Talente für mich die wichtigsten Lebenspartner. Wenn ich sie achte und anerkenne, dann wachsen sie; wenn man ihnen ständig mit "Tests" und "Diagnosen" u.ä. unter die Nase reibt, dass sie blöd sind, ergreifen sie die Flucht.
Es wundert mich nicht, dass in vielen von uns heute Angst und Panik herrschen - bei dem Umgang mit uns selbst, auf den man uns dressiert hat. Statt zu unseren feinsten Kräften zu stehen, sie zu stärken und aufzurichten, schämen wir uns für sie! Das gibt vielen Talenten, die wir zuvor schon haben verhungern lassen, den Rest.
Merkwürdigerweise lernt man in unserer "Zivilisation", den Körper zu mästen und Geist & Seele verhungern zu lassen. Da man uns auf Statistenrollen im Leben anderer dressiert, sehen wir es auch noch als "Hochmut" an, sich um die eigenen Lebenskräfte zu kümmern. In der Ich-kann-Schule ist aber klar, dass jeder Mensch der Chef aller seiner Lebenskräfte ist und dass er die Hauptrolle in seinem Leben zu spielen hat, damit die Welt in Ordnung kommt.
Um die gesetzmäßige Wirkung Deiner Gedankenkräfte sowohl ins Problem hinein als auch aus dem Problem heraus gut verstehen zu lernen, würde ich Coués kleines Buch über Autosuggestion (mit Abstand mehrmals) lesen. Coué war in der Lösung der Probleme so erfolgreich, dass binnen weniger Jahre die Autosuggestion eine weltbekannte Selbsthilfe-Methode wurde.
Wie ich schon erwähnte: Das Leben, das Dich in- und auswendig kennt, stellt Dir schwere Aufgaben nie, weil es Dir den Garaus machen will, sondern immer, weil es mit Dir noch was ganz Besonderes vorhat. Schwere Aufgabe bedeutet Wachstum und REgeneration. Du wirst über Dich hinauswachsen. Wenn Du klug bist, bist Du voll dabei. Ich freue mich auf Deinen Erfolg.
Franz Josef Neffe
 
Hallo Franz Josef Neffe

Vielen Dank für Deinen Beitrag.
Obwohl er schon 4 Jahre her ist, hat es mich echt getroffen. Bin echt in Tränen ausgebrochen. als ich ihn jetzt gelesen habe.
Tut grad unheimlich gut zu lesen, dass das Leben noch etwas Wichtiges vorhat mir einem, wenn man mit so schweren "Symptomen" plötzlich konfrontiert wird.

Auf diesen Thread bin ich gestossen, weil mich KPAX`s Thema interessiert hat. Ich habe einen sehr ähnlichen Ansatz, ausser der familiären Geschichte.
Falls Du noch da bist im Forum, würde mich wundernehmen, wie es Dir heute so geht.?

Liebe Grüsse vom
Angstliseli
 
Potenz leben - Leben leben

Was ich heute mache, entnimmst Du meiner Homepage oder wenn Du meinen Namen in Youtube oder Facebook & Co. einträgst.
Alles im Leben hat seinen SINN.
Sinn kommt von ahd. "sinan = der Weg".
Es gibt nur einen Weg und jeder kann sicher sein, er ist drauf.
Das Leben schenkt uns pausenlos LEBEN, damit wir LEBEN.
Wenn wir uns ablenken lassen oder etwas verkehrt machen, gibt es uns solange durch Schwierigkeiten Erkenntnishilfe, bis wir den Un-sinn beenden und wieder zum LEBEN zurückkehren.
Offenbar liebt uns das Leben und es verstärkt das noch, wenn wir es auch lieben.
Alles Gute wünscht also
Franz Josef Neffe
 
Potenz leben - Leben leben

Vielen Dank FranzJosefNeffe

Ich gucke gleich mal auf Deine homepage oder auf FB

Ganz liebe Grüsse
(Angst) Liseli
 
Potenz leben - Leben leben

Wenn wir wissen, dass lat. "angustum = eng" bedeutet, muss uns die Enge, in die wir geraten sind / wurden, nicht a-engst-igen.
Enge kann auch Schutz und Geborgenheit bieten - z.B. wenn´s kalt ist.
Wir haben immer Spielraum, zu gestalten.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe
 
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