Angst- und Panickattacken
Hallo Sonora,
dein Rat zur gründlichen Schilddrüsenuntersuchung ist gut und wichtig.
Ich bin seit ein paar Jahren ebenfalls schilddrüsenkrank (mit Verdacht auf Hashimoto), habe jedoch dabei glücklicherweise nie mit Angst, Panik o. ä . zu kämpfen, jedoch handfeste körperliche Symptome. Falls sich bei mir Gefühle von Angst oder Panik einstellen würden, könnte ich sie aufgrund der in der Vergangenheit erlernten Zusammenhänge wohl soweit bewältigen, dass es nicht zu einer echten, "handfesten" Panikattacke kommen würde.
Hattest du Panikattacken mit Hyperventilation, Atemnot, Herzrasen, Taubheitsgefühlen, Unwirklichkeitsgefühl, Todesangst, Angst ohnmächtig zu werden, zu ersticken oder ähnliches? Mit angstfördernden Gedanken, welche die Angst verstärkten? Oder eher eine andere Art von Panik? Panik ist nicht gleich Panikattacke.
Vielleicht wäre es hilfreich, wenn Tina uns beschreiben würde, wie genau sich ihre Panikattacken abspielen und was sie dabei empfindet.
Ich stelle die Behauptung auf, dass bei der Entstehung und beim Ablauf von Panikattacken neben den möglichen körperlichen Ursachen (z. B. Schilddrüsenfehlfunktion oder "banale" Ursachen wie Schlafentzug, Erkältung, körperliche Anstrengung o. ä.) immer auch eine psychologische Komponente mitspielt. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum zwar viele Leute mit Schilddrüsenerkrankungen Angst- oder Panikgefühle haben, aber eben einige Erkrankte dieses Problem nicht haben.
Der typische Ablauf einer Panikattacke beinhaltet immer auch psychologische Dinge (z. B. ängstliches Beobachten der eigenen Körpersignale, Angst um die eigene Gesundheit), anderenfalls würde sich die Angst meist nicht zu einer Panikattacke hochschaukeln. Spätestens dann, wenn man eine "Angst vor der Angst", eine Angst vor einer möglichen nächsten Panikattacke entwickelt hat, mit der Angst die erlebten körperlichen Symptome erneut durchmachen zu müssen, ist die Psyche automatisch beteiligt, was dann zu einer Panikverstärkung führt.
Das dazu, weil du schreibst, dass es bei dir "weder psychisch oder sonstwas war, sondern ganz einfach die Schilddrüse".
Eine Bekannte von mir hatte Panikattacken, jedoch keine diagnostizierbare Schilddrüsenfehlfunktionen. Ca. 10 Jahre später hatte sie eine schwerwiegende Schilddrüsenüberfunktion mit Krankenhausaufenthalt, jedoch keine Panikattacke. Möglicherweise konnte sie die mit der Überfunktion verbundenen Symptome wie Herzrasen, Schwitzen, Unruhe etc. durch ihre gewonnene Erfahrung im Umgang mit Angstsymptomen nutzen, dass sich daraus keine Panikattacke hochschaukelte? Ich werde sie dazu mal fragen.
Liebe Grüße
Askiane