Subcutane B12-Spritzen, wie bis zu 6ml auf einmal injizieren?

So, nun schreibe ich hier schon wieder *seufz*

Ich spritze mir ja momentan einmal täglich 1000 µg B12.
Gestern hatte ich mir die Spritze gegen 13:00 gegeben.
Dass es mir nachmittags gut ging, schob ich aber in erster Linie auf (das neu eingeführte) Taurin und Kaffee.

Heute war ich vom frühen Morgen an total zermatscht, erschöpft, depressiv.
Kaffee und Taurin sprachen nicht im Geringsten an.
Dann habe ich mir am Nachmittag die Spritze gesetzt, und mein Befinden wurde rasch besser.

Wie kann das sein, dass innerhalb von nicht mal 24 Stunden so eine hohe Menge an B12 verbraten wird???
Hat das mit der Entgiftung zu tun, von welcher der Arzt spricht? (Er meinte ohnehin mal, ich solle ruhig 1-2 mal täglich spritzen.)
Gewöhnt der Körper sich nun an die hohen Dosen und verlangt immer mehr, oder wie kann ich mir das vorstellen?

Verunsicherte Grüße,
flame
 
Hallo Fiamma,

bei erhöhtem Kupferspiegel solltest du unbedingt auch unter Morbus Wilson nachsehen (Erbkrankheiten). Bei meiner Tochter ist eine KPU diagnostiziert worden und sie nimmt Zink um das Kupfer zu senken. Es ist aber noch nicht gesichert, ob nicht mehr dahinter steckt. Das Kupfer ist nicht Folge sondern Auslöser von diversen Problemen wie z.B. neurologischen und psychischen. Es muss auch unbedingt die Ursache gefunden werden. Es gibt einen Thread dazu.

Dass so viel B12 verbraten wird kann daran liegen, dass der Nitrostress sehr stark ist, d. h. sehr viel Stickoxid kompensiert werden muss. Dadurch wird B12 aufgezehrt und daher kommt der Mangel. Anfangs brauchst du mehr, dann sollte es sich einspielen. Es könnte auch sein, dass die HWS (Instabilität) Auslöser für den Nitrostress ist. Dann hast du allein durch das nächtliche Liegen eine so starke Provokation, dass permanent neuer Nitrostress entsteht. Da könntest du mal probieren, ein Dinkel- oder Hirsekissen statt einem elastischen Kissen zu verwenden und immer auf optimale Kopfbettung zu achten (seitl. Lage mit geradem und gestütztem Nacken).

Methylcobalamin kostet mich 10 Ampullen/1 mg 27,- Euro und 10 Ampullen/5 mg 38,- Euro. Was kostet denn das andere? Ich habe erheblichen Nitrostress und komme mit 5 mg Methylcobalamin pro Woche leicht aus. Das kostet dann pro Woche 3,80 Euro.

LG Lealee
 
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Hallo Lealee,

danke Dir für Deine ausführliche Antwort! :)
Habe nun mal ein wenig nachgelesen zum Thema Morbus Wilson, und finde mich da aber nicht so richtig wieder. Werde meinen Arzt aber danach fragen, was er dazu meint!
Jedenfalls hatte er gesagt, ich habe eindeutig Nitrostress - und aus der Art der Behandlung entnehme ich, dass er auch das Bild von KPU mit einbezieht.

Zum B12 habe ich einen interessanten Beitrag hier: https://www.symptome.ch/threads/vitamin-b12-und-nitrosativer-stress.2935/page-17#post-204468 gelesen - inkl. der Argumentation in punkto Hydroxocobalamin.

Zur HWS hat es bei mir nie Untersuchungen gegeben. Beschwerden habe ich da auch keine, aber das sagt ja leider nichts aus. Das mit den Kissen wusste ich auch nicht....

Aktuell soll ich pro Woche 7000µg, laut Arzt dürfen es auch 10000µg sein (und auf das wirds nun erst mal rauslaufen, wenn eine Spritze nicht mal 24 Std. vorhält), spritzen.
Ich habe 100 Ampullen bestellt, von denen jede 1500 µg Wirkstoff hat, die kosten knapp 63 Euro. Ist umgerechnet schon um einiges günstiger als Methylcobalamin - was aber natürlich nur bei gleicher "Ergiebigkeit" gilt.
 
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Habe dem Arzt eine Mail geschrieben, und er hat mir auch sofort geantwortet.
An Morbus Wilson glaubt er nicht.
Ich soll 10 Ampullen B12 pro Woche bekommen - das würde bei den momentan verwendeten einem Wirkstoff von 10000µg entsprechen.
Und wie es aussieht, komme ich damit nicht mal hin, das ist einfach nur trostlos.
Habe heute nach wenigen Stunden nachgespritzt, komme mir schon wie eine Drogenabhängige vor.

Mein Stress ist immens, weil der Haarausfall trotz oder wegen der Behandlung nochmals um ein Vielfaches schlimmer geworden ist, ich bin einfach nur am Boden zerstört.

Und ich habe solche Angst, dass dieser massive Einsatz von NEMs und Spritzen total unnatürlich ist und erst recht alle Gleichgewichte durcheinanderbringt, ich womöglich inmitten einer Abwärtsspirale bin.

Am liebsten würde ich alles hinschmeissen und mich unsichtbar irgendwohin verkriechen.
 
Hallo Fiamma,

dass dir das alles bald zuviel wird, kann ich gut nachvollziehen. Ich wünsche dir, dass bald alles ins Lot kommt und du eine Besserung spürst.

Nicht nachvollziehen kann ich die unglaublichen Mengen Hydroxocobalamin, die du nehmen musst, noch dazu als Injektion, und dass sie dann nicht helfen. Ich kann aber hier auch nur von meinen Erfahrungen berichten. Wie gesagt, mein Nitrostress, der unter Doxycyclin (das Mitochondrien angreift) enorm wurde ist mit 5000 mcg Pro Woche leicht in den Griff zu bekommen und vorher kam ich sogar mit nur 500 mcg pro Woche aus. Mein Orthomolekularmediziner hat gesagt, Methylcobalamin sei in dem Fall kein NEM sondern ein Medikament und es soll auch kein anderes sein.

Alle Infos die ich zu dem Thema hatte bevorzugten, soweit ich mich erinnere Methylcobalamin, leider kann ich im Moment aus Zeitgründen das nicht nacheruieren, aber sobald ich etwas dazu finde, lasse ich es dich wissen. Vielleicht weiß auch jemand aus dem Forum besser darüber Bescheid. Der Beitrag den du zitierst ist ja von 2008 und spiegelt möglicherweise nicht die neuesten Erkenntnisse wider.

Hier eine Info zum Thema von Kuklinski: https://www.draloisdengg.at/bilder/pdf/NO-StressBodoKuklinski.pdf

Zu MW würde ich für mich persönlich sagen, dass dies keine Sache von Glauben sondern von Überprüfung ist. Bei hohen Kupferspiegeln sollte das immer diagnostisch ausgeschlossen werden. Im Forum gibt es mehr Infos dazu und in der dort aufgeführten Klinik in Garmisch wird auf der Website ebenfalls bei hohen Kupferspiegeln die Überprüfung auf MW angeraten. Meine Tochter mit ihrer KPU Diagnose wird das ebenfalls machen.

Bis das B 12 richtig wirkt, kann es schon ein paar Stunden bis einen Tag dauern, abgesehen von einem vorübergehenden "Soforteffekt". Vielleicht braucht es noch ein bisschen. Allerdings gibt es auch ein paar andere Dinge zu berücksichtigen, mehr dazu steht im link oben.

Bei mir hat es Untersuchungen zur HWS gegeben, die alle ohne Befund waren. Bis zu meiner Halsausrenkung durch einen Therapeuten hatte ich noch dazu nie etwas an der HWS gespürt, doch das Problem bestand bereits seit Jahren. Durch die Ausrenkung bin ich erst auf das Thema gestoßen. Trotz Knacken, Blockieren und Schmerzen in den Halswirbeln und trotz erheblicher Symptome der gereizten Hirnnerven wurde mir von Orthopäden und Neurologen gesagt, ich hätte nichts außer psychsomatischen Störungen. Eine Psychotherapie wäre die richtige Behandlung. Erst der S100 Test hat es bewiesen. Die meisten Docs kennen eine HWS-Instabilität wie von Kuklinski beschrieben überhaupt nicht.

Bei den ganzen Maßnahmen darf man natürlich nie vergessen, dass die Leber als Entgiftungsorgan hier unheimlich stark gefordert ist. Nicht nur von den Beschwerden auslösenden Prozessen sondern auch von den Medikamenten oder NEMs, die auf sie einfluten. Auch das kann Beschwerden verursachen.

Alles Gute, Kopf hoch! und LG
Lealee
 
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Hallo Lealee,

vielen lieben Dank für Deine Antwort!

Bin momentan verunsichert, weil bei mir dieses Frühjahr im Urin nach einer Unithiol-Injektion ein erhöhter Quecksilberwert gemessen worden ist (hatte vor ewiger Zeit mal Amalgamfüllungen) und es hier im Forum ja an verschiedenen Stellen heißt, da wäre dann eine B12-Einnahme gefährlich (unter Berufung auf Dr. Daunderer).

Habe gerade mit meinem Arzt gesprochen - erst meinte er, ich könne ja B12 erst mal aussetzen - zum Schluss aber sagte er, wenn ich das Gefühl habe, ich brauche es, dann kann ich es ruhig weiter nehmen, und man könne es nicht überdosieren.
Werde nun noch Untersuchungen (Methylmalonsäure im Urin sowie ATP im Blut) machen lassen.

Wird eigentlich der Wert für die Methylmalonsäure verfälscht, wenn ich B12 substituiere, noch dazu so hoch?

Leider hat er auch gesagt, dass Haarausfall ein Entgiftungssymptom sein kann - na toll, dann bewirke ich ja das glatte Gegenteil von dem, was ich eigentlich vorhatte..... :mad:
Und ich habe deutlich über zehn Jahre hinter mir, in denen ich aufgrund extremem Psychostress den Nitrostress regelrecht herangezüchtet habe. Er meinte, es könnte auch noch ein Erschöpfungssyndrom sein.

Danke für den Link zu Kuklinski! Vieles ist sehr wissenschaftlich und für uns als Laien leider nicht super nachzuvollziehen. Aber ich schaue mir auf alle Fälle Seite für Seite durch, um alles Brauchbare rauszuholen.

Was genau ist denn ein S100-Test? Bin hier schon öfter auf den Begriff gestoßen.

Danke für die unendliche Geduld und die vielen tollen hilfreichen Beiträge! :)
 
Hallo fiamma,

kann gerade nur ganz kurz.

... und es hier im Forum ja an verschiedenen Stellen heißt, da wäre dann eine B12-Einnahme gefährlich (unter Berufung auf Dr. Daunderer).
Ich meine, das bezieht sich hauptsächlich auf Methylcobalamin. Andererseits gibt es (wenn ich es richtig erinnere in Schweden) eine Ärztin, die bei Quecksilber-Intoxikation von sehr guten Erfolgen gerade mit dieser B12-Form berichtet. Es ist also widersprüchlich und Du kommst nicht umhin, Dich möglichst gut zu informieren und Deinen Arzt zu "löchern", bis Du eine Entscheidung für Dich fällen kannst.

Wird eigentlich der Wert für die Methylmalonsäure verfälscht, wenn ich B12 substituiere, noch dazu so hoch?
Davon gehe ich leider aus...

Was genau ist denn ein S100-Test? Bin hier schon öfter auf den Begriff gestoßen.
Dazu könntest Du mal ins Labor-Wiki (A-Z) schauen :)

Alles Gute
Kate
 
Hallo Kate,

danke Dir! :)
Ja, den Arzt löchere ich sowieso schon dauernd - unglaublich, was er für eine Geduld mit mir hat....

Seit gestern geht es mir nun etwas besser. Offenbar war das wirklich diese B12-Erstverschlimmerung, von der hier im Forum auch die Rede ist, habe das inzwischen rausrecherchiert.
Jetzt bin ich doch froh, dass ich nicht vorzeitig abgebrochen habe und eben doch noch plausible Erklärungen gefunden habe (Alle möglichen Reaktionen kommen im Körper in Gang, laut Arzt ist es eine Entgiftung.) - es ist einfach klasse, wieviel detaillierte und fundierte Beiträge man hier findet! :klatschen

Jedenfalls hat es sich wie eine ganz schlimme Vergiftung angefühlt - ich dachte, ich verlier' komplett den Verstand oder geh' hopps.... :eek:

Danke für den Hinweis auf das Labor-Wiki!

Liebe Grüße,
flame
 
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