Glycin und Taurin bei nitrosativem Stress

Hallo Gereg,

ich nehme es abends, ca. eine Stunde vor dem Schlafengehen und ich kombiniere es mit Taurin. Meist schlafe ich damit gut ein, problematischer wird es nachts, vor allem, wenn es schon gegen Morgen ist und ich zur Toilette gehe. Danach kann ich oft nicht wieder einschlafen und auf die Wirkung von erneut eingenommenem Glycin zu warten ist auch keine tolle Lösung. Auch hat sich gezeigt, dass Viel nicht Viel hilft: Ich nehme derzeit 1,5 g Glycin und 400 mg Taurin - es war vorher auch schon mal das Doppelte.

Es kommt aber auch vor, dass ich damit nicht (in absehbarer Zeit) einschlafe. Bei mir könnte dies nach meiner eigenen Vermutung etwas damit zu tun haben, dass ich doch mal zu viel Histamin erwischt habe in der Abendmahlzeit. Schlafstörungen können ja vielfältige Ursachen haben. Durchschlafstörungen werden bei mir z.B. auch durch zu viele Kohlenhydrate am Abend verstärkt (dann wache ich mit Heißhunger/Übelkeit auf). Auch der Magnesium- und Calciumspiegel, sowie die Tryptophanaufnahme (aus der Nahrung), können nach meiner Information eine Rolle spielen.

Lies Dich gern durch diesen Thread und auch durch den anderen, den ich Dir schon genannt hatte (https://www.symptome.ch/threads/heilpflanzen-praeparate-gegen-schlafstoerungen.71855/).

Gruß :)
Kate
 
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Danke Kate für Deine Antwort,
werde heute mal Glycin 500mg und Taurin 250mg zusammen nehmen und schauen was passiert,Passionsblume hab ich auch schon bestellt.Vitamin B 12 Injektion ist heute auch dran.
Tryphtopan habe ich in letzter Zeit sicherlich wenig mit der Nahrung aufgenommen,aufgrund der Logi Kost.Werde vielleicht mal versuchen wieder mehr komplexe KH zu essen.
Nächsten Mittwoch habe ich Telefontermin mit Dr.K.mal schauen was er meint.
Gruß gereg
 
Hallo Gereg,

Tryptophan ist meines Wissens nicht so sehr in komplexen Kohlenhydraten enthalten, sondern eher in eiweißhaltigen Nahrungsmitteln (ist ja auch eine Aminosäure) - die Krönung sind allerdings wohl Cashewkerne. Aber Vorsicht damit bei Histaminintoleranz und auch bei starker Nickelallergie.

Burgerstein (Handbuch Nährstoffe, Ausgabe von 2207) nennt als tryptophanreiche Lebensmittel:

Cashewkerne 450 mg / 100 g
Kalbfleisch, Filet 350 mg / 100 g
Sonnenblumensamen 310 mg / 100 g
Thunfisch 300 mg / 100 g
Huhn, Brust 270 mg / 100 g
Haferflocken 190 mg / 100 g
Hühnerei 165 mg / 1 mittelgroßes
Weizenkeime 165 mg / 50 g
Emmentaler Käse 150 mg / 30 g

Mit den Kohlenhydraten hast Du insofern recht, als eine kleine(!) Menge Kohlenhydrate dazu nach meiner Information die Aufnahme verbessert. Denn die dadurch ausgelöste Insulinausschüttung bewirkt, dass ein Teil der an der Blut-Hirn-Schranke mit Tryptophan "konkurrierenden" Aminosäuren in die Muskeln verschoben wird.

Bei nervlichen Probleme helfen können auch Omega 3-Fettsäuren, aus Fisch oder auch (gutem) Leinöl. Hierzu findest Du einiges in einem anderen Thread.

Es ist sicherlich eine gute Idee, Dr. K. mal zu fragen :)

Gruß
Kate
 
Danke für Deine Antwort,
Gycin und Taurin haben keine Wunder bewirkt,aber ich bin ruhiger geworden und immer mal kurz eingeschlafen.Das ist doch schon ein Erfolg.Werden heute 500 mg Taurin und 500mg nehmen.
Cashewkerne,Haferflocken etc.habe ich mir schon besorgt,leider sind viele der tryptophanhaltigen Lebensmittel bei einer Histaminintoleranz nicht gut verträglich und ich reagiere sehr heftig mit Histadelie Symptomen.Dies führt ja dann leider auch wieder zu Aktivierung des NMDA Rezeptor und somit einer Steigerung der Unruhe.Ich glaub die optimale Ernährung zu finden ist sehr schwierig.
Werd weiter über die Erfahrungen mit Taurin und Glycin berichten.
Grüss gereg
 
Hallo, ich "klinke" mich mal zum Thema Taurin ein.

Ich habe es bei meinem letzen Besuch bei Dr. K. verordnet bekommen und nehme 600 mg seit einigen Wochen. Dadurch (?) hat sich mein Schlaf sehr verschlechtert. Ich schlafe schlecht ein und wache alle zwei Stunden auf. Das von K. empfohlene Spätstück bewirkt keine Veränderung. Taurin ist doch auch in allen möglichen Energy Drinks enthalten. So vermute ich, es putscht mich so auf, dass ich nicht gut schlafen kann. Habe gestern aufgehört es zu nehmen. Mal sehen....Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Gruß Hareeka
 
Hallo Hareeka,

Taurin ist mit Vorsicht zu genießen, da es ein schwefelhaltiges Produkt ist. Wenn man es nicht verträgt kann es toxisch wirken. Welchen Effekt sollte Taurin haben?

LG
Eva
 
Hallo an Alle!
Ich habe hier gelesen, dass viele, die Taurin nehmen, dieses
meistens mit Blick auf die Schlafstörungen nehmen. Ich nehme
nun seit einer Woche morgens nach dem Frühstück 500mg Taurin.
Das habe ich mit Dr. K am Telefon abgesprochen. Da Ziel ist, das
meine epileptischen Anfälle aufhören. Die Essenumstellung hat die
Anfallsanzahl schon super-gut reduziert, aber es bleibt immer noch
durchschnittlich ein Anfall pro Monat und der wirkt sich extrem
unangenehm auf die HWS aus.
Ob das Taurin hilft, kann ich natürlich erst in ein paar Wochen sagen,
allerdings fühle ich mich seit einer Woche total müde, schlapp, meine
Schmerzen und Gelenke tun ungewöhnlich weh - und ich kann
ungewöhnlich gut schlafen. Es ist natürlich schön, so gut schlafen
zu können, denn das ist sonst ein großes Problem, aber morgens
habe ich das Gefühl, ich hätte eine Schlaftablette genommen und
werde nicht wieder klar im Kopf.
Kann das nun vom Taurin kommen? Oder ist das nur Zufall und die
Ursache sollte ich woanders suchen?
Wenn ich Taurin nach dem Frühstück einnehme, sollte ich dann auf alle
eiweißreichen Nahrungsmittel verzichten?Hat da jemand Erfahrung
mit?
Viele Grüße.
Katharina
 
Kann das nun vom Taurin kommen? Oder ist das nur Zufall und die
Ursache sollte ich woanders suchen?

Ob es vom Taurin kommt, könntest du durch Dosis-Variation herausfinden.

Taurin wirkt ausgleichend aus das Nervensystem, es verringert Überrerregung. Daher ist es auch in Energydrinks enthalten: Sonst würde die hohe Dosis Koffein nicht nur Energie geben sondern auch extrem nervös machen.

Dazu folgende Hypothese(!), die nur von dir verifiziert werden könnte:
Wenn eine sehr lange vorherschende Erregung plötzlich (z.B. durch Einnahme von Taurin) verringert wird, dann benötigt das Nervensystem längere Zeit, bis es sich auf die neue Situation eingestellt hat. Es hat ja bisher mit eigenen Mittel versucht, die Erregung unter Kontrolle zu halten. Dieser körpereigene Dämpfungsmechanismus läuft nun - flapsig gesprochen - eine Weile weiter, bis der Körper umgelernt hat.

Man könnte die Dosis etwas verringern, wenn die Reaktion doch nicht erträglich ist, oder der Körper es nicht schafft, sich darauf einzustellen.
Es könnte auch helfen, sich klarzumachen, dass diese Erschöpfung natürlich auch erst einmal ungewohnt ist, aber genau die Erholungspause darstellt, die der Körper nach der langen Extrembeslastung auch braucht. So wie man sich auch bei einer Erkältung ins Bett legt.

Ich kenne von mir auch ohne Einnahme von Mitteln, dass ich wenn ich nach einer Zeit mit wenig Schlaf plötzlich lang schlafe, am Morgen wie benommen bin - und nicht nur kurz nach dem Aufstehen.
 
Nachtrag:
da Taurin entgiftend wirkt, könnten die Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen etc. auch dadurch verursacht werden
 
Hallo Paul!
Danke für die Infos. Dass Taurin im Energydrink zu finden ist, war mir
bislang nicht bekannt. Und über Entgiftung denke ich seit einiger Zeit
nach, da meine PCB 153 Werte erhöht sind. Da habe ich vielleicht
auf dem Weg schon angefangen.
Ich werde die Dosis erstmal halbieren und dann schauen, was passiert.
Viele Grüße.
Katharina
 
Auch hier interessant:

Einfluss der Ernährung a.d. Psyche - Fachartikel des DCMS (2006)

Bei der im verlinkten Beitrag genannten Recherche stieß ich noch auf diesen Link:
https://edubily.de/blogs/ratgeber/glycin-die-aminosaure-der-zukunft

... der mir interessant schien, den ich aber noch nicht lesen konnte.

Aus der Einleitung - speziell die Punkte 3-5 sind in dieser Rubrik interessant:
  • Glycin schützt vor Blutungen und Blutvergiftung, schützt auch vor den Reperfusionsschäden (nach Infarkten!).
  • Glycin verhindert/reduziert Schäden an Leber und an Nieren, verursacht durch beispielsweise Medikamente.
  • Glycin schützt vor Arthritis, hemmt die Magensäure-Produktion und schützt die Magenschleimhaut vor induzierten Schäden.
  • Glycin hat wohl antientzündliche, immunstabilisierende und zellschützende Wirkung.
  • Glycin moduliert Immunprozesse via Makrophagen – dort werden entzündliche Cytokine und die Produktion freier Radikale gehemmt.
  • Glycin hemmt den Calcium-Einstrom in die Zelle, was seine Wirkungen erklären könnte.

Gruß
Kate
 
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Hallo,

vielleicht ist auch dieser Link von Interesse in dem Zusammenhang. Ich nehme von Zeit zu Zeit auch Glycin. Allerdings nur 1 g Glycin kurz vor dem Zubettgehen.
Es hilft mir in der ersten und zweiten Nacht sehr gut. Ich wache höchstens einmal kurz auf. Ohne Glycin schlafe ich nur ca. 2 - 3 Stunden. Wenn ich ein drittes Mal Glycin einnehme, ist keine Wirkung mehr da. Offensichtlich ist mein Stoffwechsel dann schon genug heruntergefahren.

Ich muß dann erst einige Tage aussetzen, ehe es wieder wirkt. Ich denke, es verlangsamt meinen Stoffwechsel. Auch die Verdauung. Morgens bin ich fitter, aber auch irgendwie leerer im Kopf. Ich fürchte, mehr als 1 g könnte ich nicht vertragen. Der Mangel an Tryptophan, Serotonin etc. macht mich tatsächlich bei längerer Einnahme von mehr als drei Tagen auch etwas weniger fröhlich, aber ich bin dankbar für die zwei Nächte, die ich dann gut schlafe. Bei mir wirken auch Baldrian und andere Mittel so, dass ich nach mehrmaliger Einnahme auch tagsüber schläfrig bzw. dösig bin. Aber das ist wohl ganz individuell.

Glycin - Iss' nicht nur das Steak Teil 2 — YourFunctionalMedicine.com
 
... Glycin ist die kleinste nicht-essentielle Aminosäure und ein wichtiger Baustein nahezu aller Körperproteine, unter anderem von Kollagen und Hämoglobin [Razak et al., 2017]. Glycin ist zudem ein Bestandteil von Acetylcholin, einem bedeutenden Neurotransmitter im vegetativen Nervensystem, dessen Ausschüttung es stimuliert [Talman et al., 1994]. In den Mitochondrien der Körperzellen wird Glycin vorwiegend enzymatisch aus Glucose über Serin gebildet.
Weitere Vorstufen von Glycin sind Threonin, Cholin oder Glyoxylat [Wang et al., 2013]. Studien belegen, dass Glycin die Immunabwehr anregt, als Komponente von Glutathion antioxidativ und zytoprotektiv wirksam ist, sowie eine modulierende Wirkung auf das Schmerzempfinden, Lernen und Gedächtnis hat [Howard et al., 2010; Zhong et al., 2003; File et al., 1999]. Ferner gibt es Evidenz, dass Glycin die Ausschüttung des Neurotransmitters Serotonin im Gehirn erhöht, was in einer Verbesserung der Schlafqualität resultiert [Bannai et al., 2011; Bannai und Kawai, 2012]. Hohe abendliche Dosen an Glycin wirken überdies sehr gut schlaffördernd und -verlängernd. Im zentralen Nervensystem wirkt Glycin zusätzlich als Botenstoff mit GABA-ähnlicher inhibitorischer (dämpfender) Wirkung, beziehungsweise als Koaktivator von NMDA-Rezeptoren (N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptor) auch als exzitatorischer Transmitter [Johnson et al., 1987; Rajendra et al., 1997]. Glycin besitzt zudem angstlösende und leicht antidepressive Eigenschaften [Javitt et al., 2001]. Die Aminosäure ist zudem an der Mobilisierung von Glucagon beteiligt und fördert den Abbau des in der Leber gespeicherten Glykogens [Li et al., 2013]. In diesem Zusammenhang hilft Glycin bei der Regulation des Blutzuckerspiegels und trägt unter anderem zur Verminderung von Heißhungerattacken auf Süßes bei.
....
https://web.archive.org/web/20230608020806/https://neurolab.eu/infos-wissen/fachverzeichnis/glycin/

Grüsse,
Oregano
 
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