Die Rätsel des Vitamin D-Stoffwechsels

Hallo zusammen,

soso, Rudi ;) Naja - man muss ja nicht alles wissen.

Autoimmunerkrankungen kann man übrigens relativ einfach diagnostizieren und muß da nicht unnötige Ängste mit sich herumschleppen.
Wie denn, gibt es einen einzelnen Test, der das abfragt? Und wie wichtig ist es, das zu wissen? Ist ernst gemeint die Frage, kenn mich damit nicht gut aus. Nicht, dass man hinterher Ängste hat, die man vorher garnicht hatte ;) ohne dass man etwas Sinnvolles tun kann.

Hollmann schrieb:
Wenn eine Firma diese FachInfo herausgibt, kann man davon ausgehen, daß Dr. K. das abgesegnet hat
Danke für den langen Text - von welcher Firma stammt er denn?

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke auch an Carmen und Kari für die Verlinkung der Texte, mal sehen, wann ich es schaffe, diese zu lesen.

Carmen007 schrieb:
Ich kenne bereits zwei Kanditaten, die schulmedizinisch aufgegeben wurden und froh sind, durch das Marshall Protokoll noch leben.
Auch wenn es nur zwei "Kandidaten" sind - schon beeindruckend.

Gruß
Kate
 
Zitat von Carmen007
Ich kenne bereits zwei Kanditaten, die schulmedizinisch aufgegeben wurden und froh sind, durch das Marshall Protokoll noch leben.

Ich halte nicht viel von Anekdoten. Gut dokumentierte Fälle sind was Anderes.
Langzeitantibiosen können vermutlich die eine oder andere bakterielle Infektion ausheilen, ich denke an Chlamydia pneumoniae oder Borreliose. Das bedeutet dann aber nicht, daß die zugrunde liegende Marshall Theorie richtig war.

Nebenbei bin ich aber auch kein Freund von Langzeit Antibiosen. Patienten, die sich auf das Spielchen einlassen und 1-2 oder 3 Jahre Kombinationen schlucken, zerstören sich damit ihre Mitochondrien unwiderbringlich. Der gefühlte positive Effekt entsteht durch unspezifische Allgemeinwirkungen der ABs (ie Antientzündliche..) und nicht durch Erregerelimination.

Das ist dann eher so, wie der Specht, der nach längerem Urlaub und gut erholt in den nächsten Baum hackt. Im gleichen Moment trifft den Baum aber der Blitz und er fällt um (der Baum). Sagt der Specht: "Kann man mal sehen, was so ein Urlaub ausmacht"

Lieben Gruß
TCh
 
Hallo Carmen
Meine Anmerkung: Woher kommen dann die Infektionen????die einen autoimmunologischen Prozess auslösen??? Stecken hier nicht doch Bakterien oder Viren dahinter??? In einem Endokrinologen Symposium hatte man selbst schon festgestellt, das Borrelien und Yersinien Autoimmunerkrankungen hervorrufen können. Also doch eine durch Zoonosen induzierte Autoimmunerkrankung?

Wir meinen beide das Gleiche :). Infektionen: Damit sind alle Erreger gemeint, ohne Ausnahme. Besonders natürlich intrazelluläre Erreger wie EBV, Cytomegalie, HHV-6, Chla pneu, VZV , Borrelien, Retroviren usw. usw.

Autoimmundiagnostik:
Hashimoto zu übersehen ist schon nicht ganz leicht. ;-)
Allgemein:
AutoAntikörper Screenings und HLA Typisierungen helfen weiter. Ausserdem gibt es angedeutete Hinweise in der Immuntypisierung oder auch dem Serumproteinprofil oder den Zytokinmustern.
Das diagnostische Problem ist wohl eher auf zu geringer Gründlichkeit und zu geringe immunologische Kenntnisse der Untersucher zurück zu führen.

LG

TCH
 
Ich halte nicht viel von Anekdoten. Gut dokumentierte Fälle sind was Anderes.
Langzeitantibiosen können vermutlich die eine oder andere bakterielle Infektion ausheilen, ich denke an Chlamydia pneumoniae oder Borreliose. Das bedeutet dann aber nicht, daß die zugrunde liegende Marshall Theorie richtig war.

Nebenbei bin ich aber auch kein Freund von Langzeit Antibiosen. Patienten, die sich auf das Spielchen einlassen und 1-2 oder 3 Jahre Kombinationen schlucken, zerstören sich damit ihre Mitochondrien unwiderbringlich. Der gefühlte positive Effekt entsteht durch unspezifische Allgemeinwirkungen der ABs (ie Antientzündliche..) und nicht durch Erregerelimination.

Das ist dann eher so, wie der Specht, der nach längerem Urlaub und gut erholt in den nächsten Baum hackt. Im gleichen Moment trifft den Baum aber der Blitz und er fällt um (der Baum). Sagt der Specht: "Kann man mal sehen, was so ein Urlaub ausmacht"

Lieben Gruß
TCh

Na jetzt wird´s aber wirklich lustig. Einen Satz aus meinem gesamten Text herauskopieren und die gestellten Fragen offen lassen. Das finde ich gar nicht nett, aber verbreitet nicht ungewöhnlich, wenn man keine Antworten weiß.

Mit diesen beiden "Anektoden" wie Sie sie bezeichnen, stehe ich persönlich in Kontakt und sie werden sich hüten, hier zu posten, da sie das Angreifen Dritter leid sind. Ihnen ist es wichtiger noch zu leben

Auch geht es in diesem Thread nicht um Langzeitantibiosen. Ich habe nur auf die Frage geantwortet, was das Marshall Protokoll aussagt, nicht mehr.

Zum Thema Vitamin D Einnahme und Krebs:

Andere Wissenschaftler fanden sogar das Gegenteil: Finnische Forscher veröffentlichten im Jahre 2004 verblüffendes: zwar beobachteten sie die bekannte Korrelation mit niedrigen 25D Levels und Krebs aber zusätzlich stellten sie fest, dass sehr hohe 25D Werte ebenfalls mit Prostatakrebs korrelieren. Die Kurve folgte also eine “U” (Tuohimaa P , Tenkanen L , Ahonen M , et al . Both high and low levels of blood vitamin D are associated with a higher prostate cancer risk: a longitudinal, nested case-control study in the Nordic countries . Int J Cancer .2004 ; 108 ( 1 ): 104 – 108). Andere Wissenschaftler versuchten diese überraschende Erkentnisse (die leider kaum zitiert werden in der üblichen Vitamin D Literatur) auf dem Grund zu gehen. Siehe z.B. Ahn et al (Serum Vitamin D Concentration and Prostate Cancer Risk: A Nested Case – Control Study, publiziert in den Oxford Journals für Medizin). Ihre Folgerung:

“Higher levels of serum 25-hydroxyvitamin D may not reduce the

risk of prostate cancer; indeed, it is possible that higher levels are

associated with increased risk of aggressive disease.“

Was salopp übersetzt bedeutet, dass hohe 25D Werte in Blut nicht zu einer Senkung des Prostatakrebsrisiko führen, es ist sogar möglich, dass sie das Risiko von agressiven Formen erhöhen. In Gegensatz zu den 37 Krebsfälle der hier erwähnten Lappe et al Studie, wurden hier 749 Krebsfälle berücksichtigt, d.h. rund zwanzig mal mehr, was ihre statistische Signifikanz deutlich erhöht. Sie führten auch einen zustäzlichen Aspekt ein, nämlich die Agressivität der Erkrankung, und sie korrelierte mit steigenden Werte von 25D in Blut und zwar für 25D Werte in Blut höher als 15 ng/ml (!). Wir erinnern uns an die Empfehlungen der Vitamin D Experten: 25D Werte unterhalb von 20 ng/ml gelten als “Mangel”. Soweit zum Thema Vitamin D und Krebs Vorbeugung.

Tja und nun?



Es bleibt spannend

Gruß Carmen
 
Hallo Carmen


Wir meinen beide das Gleiche :). Infektionen: Damit sind alle Erreger gemeint, ohne Ausnahme. Besonders natürlich intrazelluläre Erreger wie EBV, Cytomegalie, HHV-6, Chla pneu, VZV , Borrelien, Retroviren usw. usw.

Autoimmundiagnostik:
Hashimoto zu übersehen ist schon nicht ganz leicht. ;-)
Allgemein:
AutoAntikörper Screenings und HLA Typisierungen helfen weiter. Ausserdem gibt es angedeutete Hinweise in der Immuntypisierung oder auch dem Serumproteinprofil oder den Zytokinmustern.
Das diagnostische Problem ist wohl eher auf zu geringer Gründlichkeit und zu geringe immunologische Kenntnisse der Untersucher zurück zu führen.

LG

TCH

Oh sorry Herr Hollmann, las ihr zweites Posting zu spät. Ihrem letzten Satz stimme ich voll zu. Dieser Art von Untersuchungen werden bei Kassenpatienten nicht gemacht. Ist natürlich von Arzt zu Arzt unterschiedlich. Jedoch die Regel ist es nicht. Chronisch Kranke werden durch unzureichende Diagnostik regelrecht gezüchtet

LG Carmen
 
Hallo Carmen Bond 007
ich finde es klasse, daß Du auch Kontroversers raussuchst. Denn, genau das ist der tgl "Wahnsinn" wenn man sich mit Sudien beschäftigt. Deshalb gilt: Eine Meise macht noch keinen Frühling und auch solche Dinge wie die von Dir erwähnte finnische Studie ist wichtig, diskutiert zu werden. Über allem steht eines : Wer heilt hat Recht. Jenseits aller Theorien. Ich wollte auch nicht in Abrede stellen, daß es Deinen beiden Bekannten besser geht. Es kann aber sein, daß es der Blitz war und nicht der Specht :)

LG
Thorsten
 
Hollmann schrieb:
Wenn eine Firma diese FachInfo herausgibt, kann man davon ausgehen, daß Dr. K. das abgesegnet hat
Danke für den langen Text - von welcher Firma stammt er denn?
... jetzt hat es insoweit geklickert bei mir, dass Dein Text wohl von Kremer ist - denn nach einer Zusammenfassung seiner Gedanken hatte ich ja gefragt (ein ähnlicher Text steht hier: Studie Vitamin D3). Stimmt das? Dann sollten wir die Quellenangabe korrekter Weise noch hinzufügen - es gibt ja auch "Quereinsteiger" (per Suchmaschine) hier.

Was da für eine Firma dahinter steckt, würde mich aber immer noch interessieren und was Dr. K. (der, den hier viele kennen?) damit zu tun hat.

Wiedergefunden habe ich allerdings gerade ein interessantes Dokument von demselben, das hier mehrfach verlinkt ist und wo es u.a. auch um Vitamin D geht: www.naehrstoff-akademie.com/de/aktuelles/Zur_Gefaehrlichkeit_von_Vitaminen_und_Mikronaehrstoffen.pdf

Gruß
Kate
 
Hi Carmen,

Zum Thema Vitamin D Einnahme und Krebs:

Andere Wissenschaftler fanden sogar das Gegenteil: Finnische Forscher veröffentlichten im Jahre 2004 verblüffendes: zwar beobachteten sie die bekannte Korrelation mit niedrigen 25D Levels und Krebs aber zusätzlich stellten sie fest, dass sehr hohe 25D Werte ebenfalls mit Prostatakrebs korrelieren. Die Kurve folgte also eine “U” (Tuohimaa P , Tenkanen L , Ahonen M , et al . Both high and low levels of blood vitamin D are associated with a higher prostate cancer risk: a longitudinal, nested case-control study in the Nordic countries . Int J Cancer .2004 ; 108 ( 1 ): 104 – 108). Andere Wissenschaftler versuchten diese überraschende Erkentnisse (die leider kaum zitiert werden in der üblichen Vitamin D Literatur) auf dem Grund zu gehen. Siehe z.B. Ahn et al (Serum Vitamin D Concentration and Prostate Cancer Risk: A Nested Case – Control Study, publiziert in den Oxford Journals für Medizin). Ihre Folgerung:

“Higher levels of serum 25-hydroxyvitamin D may not reduce the

risk of prostate cancer; indeed, it is possible that higher levels are

associated with increased risk of aggressive disease.“
Das steht in Deinem Link drin, der diesen ganzen Thread "ausgelöst" hat und war mir auch aufgefallen. Hier nochmal der Link: Die Rolle von Vitamin D, wirklich ein Sunshine “Vitamin”?

Gruß :)
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich schau mal, ob ich von Dr. K eine Stellungnahme zu Marshall´s Vit D Plan bekommen kann. Er hat sehr profunde Kenntnisse in (Human-) Biochemie und biologischer Medizin, speziell seinen Lieblingsorganellen, den Mitochondrien.
Kann aber einige Zeit dauern.

LG

TCH
 
Ich habe bisher nicht den Eindruck, dass ich einen Durchblick habe :D Fand aber noch ein Dokument von einem Labor, das ich zumindest relativ verständlich finde: www.labor-gaertner.de/uploads/media/LaboReport-44.pdf

Insbesondere steht da noch etwas zur Aussagekraft der beiden Laborwerte und der Regulation der aktiven Form 1,25-Dihydroxy-Vitamin (Hervorhebung von mir):
Das 1,25-Dihydroxy-Vitamin D3 ist zur Erfassung eines Vitamin D- Mangels weniger geeignet, da es als hormonaktive Form einer intensiveren Regulation unterliegt und erst bei einem ausgeprägten Vitamin D-Mangel vermindert ist. In frühen Phasen des Vitamin D-Mangels kann es durch die gegenregulatorische Erhöhung des Parathormons sogar zu einer vermehrten Bildung von 1,25-Dihydroxy-Vitamin D3 kommen. (...)

Frühere Angaben mit einer unteren Grenze des Referenzbereichs bei 10 μg/l
bzw. niedrigeren Werten im Winterhalbjahr umfassten bereits eine Patientengruppe mit leichtem bis mäßigem Vitamin D-Mangel. Bei diesen Personen wird schon ein leichter Anstieg des Parathormons beobachtet, der sich bei Vitamin D-Substitution normalisiert, was als Anpassung an eine verminderte Vitamin D-Versorgung betrachtet werden muß.
Demnach könnte man Parathormon theoretisch als Marker dafür benutzen, ob so eine Gegenregulation stattfindet.

(Tobi hat die Gegenregulation hier auch schon angesprochen.)

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sorry, ich musste echt lachen als ich mir dieses Marshall Protokoll durchgelesen habe.
1. Einschränken der Vitamin-D-Aufnahme, um die Immunfunktion zu verbessern.
Einschränken der Vit D Aufnahme und Langzeitantibiosen...und da wundern sich die Leute mit vermeintlicher Borreliose noch, warum sie nicht gesund werden.

Kurze Anmerkungen noch dazu:

1. Vitamin D ist enorm wichtig für eine funktionierende Immunabwehr.

2. Es gibt keine zuverlässigen Tests auf Borreliose, weshalb es mich stark wundert, wie jemand darauf kommen kann, Borreliose wäre für Autoimmunkrankheiten verantwortlich und würde zu erhöhtem 1,25D führen.

3. Es gibt nachgewiesene Zusammenhänge zwischen Schadstoffeinwirkungen (insbesondere Quecksilber) und Autoimmunkrankheiten.

4. Außerdem ist bekannt, das Schadstoffe die Immunabwehr supprimieren, was bedeutet, dass sich pathogene Erreger stärker vermehren können.

5. Lassen sich Erreger wie Borreliose, Diphtherie etc. auch meist bei völlig Gesunden nachweisen.

All das zusammen genommen führt mich zu der Annahme, dass sich Erreger nur da ausbreiten können wo von vorneherein das Immunsystem geschwächt ist und nicht umgekehrt.
 
Hallo Carmen Bond 007
ich finde es klasse, daß Du auch Kontroversers raussuchst. Denn, genau das ist der tgl "Wahnsinn" wenn man sich mit Sudien beschäftigt. Deshalb gilt: Eine Meise macht noch keinen Frühling und auch solche Dinge wie die von Dir erwähnte finnische Studie ist wichtig, diskutiert zu werden. Über allem steht eines : Wer heilt hat Recht. Jenseits aller Theorien. Ich wollte auch nicht in Abrede stellen, daß es Deinen beiden Bekannten besser geht. Es kann aber sein, daß es der Blitz war und nicht der Specht :)

LG
Thorsten

Hallo Thorsten,

Zitat: die von Dir erwähnte finnische Studie ist wichtig, diskutiert zu werden.Zitatende. Bei allen Studien gibt es immer ein Pro und Contra und müssten demnach diskutiert werden.

Genau, deswegen sind wir ja hier. Ich habe Dr. Klinghardt aber auch Dr. Kremer schätzen gelernt und verteidige insofern gewiss nicht das gesamte Marshall Protokoll, auch wenn Patienten Erfolge aufweisen. Ich selbst habe wohl einen Vitamin D Mangel und hatte mir schon ein Fläschchen bestellt. Als ich dann den Beitrag zum Thema Sunshine Vitamin las, kamen mir erste Zweifel, ob ich jetzt Vitamin D zu mir nehmen soll oder nicht.

Zitat: Ich schau mal, ob ich von Dr. K eine Stellungnahme zu Marshall´s Vit D Plan bekommen kann. Er hat sehr profunde Kenntnisse in (Human-) Biochemie und biologischer Medizin, speziell seinen Lieblingsorganellen, den Mitochondrien.
Kann aber einige Zeit dauern.Zitatende

Riesig, Thorsten, wenn das klappen würde. Übrigens wurde mir deine Aussage zu Dr. Klinghardt und Marshall Protokoll seitens Dritter bestätigt.

LG

Carmen
 
Sorry, ich musste echt lachen als ich mir dieses Marshall Protokoll durchgelesen habe.

Einschränken der Vit D Aufnahme und Langzeitantibiosen...und da wundern sich die Leute mit vermeintlicher Borreliose noch, warum sie nicht gesund werden.

Kurze Anmerkungen noch dazu:

1. Vitamin D ist enorm wichtig für eine funktionierende Immunabwehr.

2. Es gibt keine zuverlässigen Tests auf Borreliose, weshalb es mich stark wundert, wie jemand darauf kommen kann, Borreliose wäre für Autoimmunkrankheiten verantwortlich und würde zu erhöhtem 1,25D führen.

3. Es gibt nachgewiesene Zusammenhänge zwischen Schadstoffeinwirkungen (insbesondere Quecksilber) und Autoimmunkrankheiten.

4. Außerdem ist bekannt, das Schadstoffe die Immunabwehr supprimieren, was bedeutet, dass sich pathogene Erreger stärker vermehren können.

5. Lassen sich Erreger wie Borreliose, Diphtherie etc. auch meist bei völlig Gesunden nachweisen.

All das zusammen genommen führt mich zu der Annahme, dass sich Erreger nur da ausbreiten können wo von vorneherein das Immunsystem geschwächt ist und nicht umgekehrt.

Hallo Tobi, ich kenne viele Borreliosepatienten, jedoch keinen, der die Vitamin D Einnahme einschränkt. Oder beziehst du dich hier nur auf das Marshall Protokoll.

LG Carmen
 
Oder beziehst du dich hier nur auf das Marshall Protokoll.
Damit beziehe ich mich am ehesten auf die Beobachtung, dass viele vermeintlich Borreliose Kranken geradezu selbstzerstörerische Behandlungen durchziehen (teilweise jahrelange AB Gaben). Vit D Einschränkung past genau in dieses Schema.

Hollmann hat übrigens Recht, in vielen Fällen sind die unspezifischen antientzündlichen Effekte von AB verantwortlich dafür, dass sich viele besser fühlen, was eben oft die fatale Konsequenz hat, dass manche sich Jahre lang AB reinpfeifen ohne wirkliche und dauerhafte Besserung, dafür aber irreparable Schäden.
 
Hi Tobi
das letzte Mal , das ich gewagt habe, Langzeit Antibiosen etwas kritisch in Frage zu stellen bin ich ruckzuck rausgeflogen aus den entsprechenden Foren. Das war dort nicht genehm. Die Ansicht mit Mitotoxicität wird auch vom Dr. Joachim Strienz vertreten, der ein nettes Büchlein über CFS verfasst hat: "
Leben mit chron Erschöpfung - CFS "..
und zu D3 schreibt er:
"Seite: 55: Vitamin D 500 - 1000 IE: es hat hormonähnliche Wirkungen und unterdrückt Autoimmunreaktionen!" Hört hört!

Lieben Gruß

TCH
 
Da möchte ich mich den beiden Vorrednern anschließen.

Zur Ergänzung: CFS- Strienz S.76

Jedem muss klar sein, dass diese monatelangen Antibiotikagaben die Mitochondrien weiter schädigen und zu einer weiteren Verschlechterung des Krankheitsbildes führen.
Tragisch ist, dass viele Antibiotika eine antiphlogistische, also eine entzündungshemmende Wirkung besitzen.
D.h., dass die Patienten während der Therapie vorübergehend eine Verbesserung ihrer Beschwerden verspüren. Wenige Wochen nach Beendigung der Therapie ist allerdings der alte Zustand wieder vorhanden.

VG

Angie
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Angi, Tobi: Antientzündliche Wirkung

Und wenn man dann weiter denkt, kommt man als biologisch denkender Therapeut / Patient ja auch schnell zu den Überlegungen, womit wir anstelle von ABs systemische Entzündungen herunter regeln können. Stichwort: NF Kappa B, IL-1, TNF-alpha...Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl orthomolekularer- und Phyto Substanzen, die optimal antiphlogistisch wirken und bei Multisystemerkrankungen und Autoimmunerkrankungen eine bedeutende Rolle spielen ohne schädigende Wirkung. Curcuma ist eine davon, Boscari eine andere und mein momentaner Liebling ist Quercetin: "Sport :kraft: für die Mitochondrien ohne Bewegung."
LG

T
 
Um wieder zum Thema zurück zu kommen,
welches wir allerdings kaum verlassen hatten :wave:

Was auch gegen Onkel Marshall spricht, ist die nachgewiesene Anti-Autoimmunwirkung von Vit D und Anti Th1 Wirkung. Somit wirkt es auch antientzündlich

"In klinischen Versuchen scheint das Netto-Resultat der Vitamin D-Therapie eine Reduktion der Th1-Autoimmunreaktivität und eine Linderung der Symptome von Multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis und entzündlichen Darmerkrankungen zu sein." Dr. med. habil. Volker Nehls

Im Folgenden der etwas längere Text dazu.

LG

T

Immunologische und metabolische Effekte des Vitamin D
Dr. med. habil. Volker Nehls
Die klassische und allgemein bekannte Funktion von Vitamin D ist die Regulation des Kalzium-Stoffwechsels und des Knochenwachstums.
Ein erniedrigter Vitamin D-Spiegel führt im Tierversuch jedoch auch zu gehäuftem Auftreten von Autoimmunerkrankungen (Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen). Der Vitamin D-Rezeptor (VDR) findet sich in vielen Zelltypen des Immunsystems, u.a. in T-Lymphozyten, und reguliert insbesondere die Funktion von T-Helfer-Zellen (Hemmung der für autoimmunologische Prozesse wichtigen Th1-Antwort). Die Ausschaltung des Vitamin D-Rezeptors (knock-out) im Tierversuch führt zu hochentzündlichen Verläufen einer Colitis (Froicu et al., Mol Endocrinol 17: 2386, 2003).
Populationsstudien am Menschen konnten zeigen, dass die Häufigkeit der Multiplen Sklerose mit der Vitamin-D-Unterversorgung korreliert ist (Neurology 62: 60, 2004). Weitere Studien deuten an, dass die Einnahme von Vitamin D vor der Erkrankung an rheumatoider Arthritis und Typ I Diabetes mellitus schützt (Arthritis Rheumatism 50: 72, 2004). Träger von bestimmten genetischen Varianten des Vitamin D-Rezeptors (Polymorphismen) haben offensichtlich ein erhöhtes Risiko, eine Autoimmunerkrankung zu entwickeln (Exp Biol Med 229: 1136, 2004).
In einer kleinen Fallkontrollstudie wurde gezeigt, dass hochdosiertes Alfacalcidol (2 µg/d) die Aktivität der rheumatoiden Arthritis signifikant und deutlich reduziert (Andjelkovic et al., Clin Exp Rheumatol 17: 453, 1999). Die erforderliche Dosis führte allerdings zu nicht akzeptablen Nebenwirkungen. Diesbezüglich interessant ist die Tatsache, dass Synovialmakrophagen und Synovialepithelzellen aus entzündeten Gelenken selber in der Lage sind, aktives Vitamin D zu synthetisieren, biologisch sinnvoll möglicherweise als Selbsthemmung einer übersteigerten Entzündungsreaktion. Dazu passend findet sich bei relativ vielen Patienten mit einem Vitamin D-Mangel und Osteomalazie ein Polyarthritis-ähnliches Krankheitsbild, das nicht mit einer rheumatoiden Arthritis verwechselt werden sollte (Reginato et al, 1999).
In klinischen Versuchen scheint das Netto-Resultat der Vitamin D-Therapie eine Reduktion der Th1-Autoimmunreaktivität und eine Linderung der Symptome von Multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis und entzündlichen Darmerkrankungen zu sein.
Aktuelle Studienergebnisse lassen darauf schliessen, dass die derzeit empfohlenen täglichen Vitamin D-Mengen zu niedrig bemessen sind (ref. in Cantorna et al., Exp Biol Med 229: 1136, 2004). Eine tägliche Vitamin D-Zufuhr von weniger als 800 IU hat keinen frakturreduzierenden Effekt und vermutlich auch keinen wesentlichen Effekt auf die Immunfunktion. Bei mehr als 50 % der postmenopausalen Frauen, die Osteoporose-Medikamente erhalten (!), fand sich ein Vitamin D-Mangel (25-OH Vitamin D3 < 30 ng/ml; Holick et al., 2005). Für Erwachsene wird daher in der Regel eine Tagesdosis von mindestens 1000 IU empfohlen. Die Höchstgrenze liegt nach internationalen Empfehlungen bei 2000 IU täglich (50 µg natives Vitamin D). Vieth hat allerdings gezeigt, dass auch Tagesdosen von 4000 IU Vitamin D3 (100 µg) bei gesunden Versuchspersonen über fünf Monate zu keiner Hyperkalzämie oder Hyperkalziurie führen und dass selbst eine Tagesdosis von 10.000 E über 5 Monate ohne toxische Effekte bleibt (Vieth, 2004).
Vitamin D in seiner aktiven Form (Calcitriol) hat ausgeprägte differenzierende und wachstumshemmende Effekte auf Keratinozyten und andere Zelltypen. Vitamin D-Derivate in lokaler Anwendung sind daher feste Bestandteile der dermatologischen Psoriasis-Behandlung. Es gibt begrenzte Hinweise darauf, dass Calcitriol in hoher Dosis auch entzündungshemmende Effekte bei der Psoriasisarthritis hat. Bevor Vitamin-D-Abkömmlinge jedoch in die klinische Routine eingehen, sind weitere Studien erforderlich.
Die differenzierungsfördernden und wachstumshemmenden Effekte des Vitamin D führen offenbar auch zu einer Hemmung des Tumorwachstums. Epidemiologische Studien zeigen, dass verschiedene Tumorformen gehäuft bei Vitamin D-Mangelzuständen auftreten (Holick 2006).Viele Tumorzellen exprimieren den Vitamin D-Rezeptor und lassen sich im Zellwachstum durch aktives Vitamin D-Hormon hemmen.
Prospektive und retrospektive Studien zeigen, dass Karzinome des Dickdarms, der Prostata und der Brustdrüse um 30-50 % häufiger auftreten, wenn ein Vitamin D-Mangel vorliegt (25-OH-Vitamin D3 < 20 ng/ml; Übersicht bei Holick, 2007). Teilnehmerinnen der Women's Health Initiative mit einem Ausgangs Vitamin D3-Spiegel von < 12 ng/ml hatten nach 8 Jahren ein um 253 % erhöhtes Risiko, an einem kolorektalen Karzinom zu erkranken (Holick, 2006).
Aktivierte Makrophagen bei der Sarkoidose exprimieren das Enzym 1-alpha-Hydroxylase, das die Vorstufe 25-OH-Vitamin D3 zu der eigentlich aktiven Wirkform 1,25-Dihydroxy-Vitamin D3 (Calcitriol) umwandelt. Hierdurch kommt es bei einigen Sarkoidose-Patienten zu einer Hyperkalzämie, Hyperkalziurie und Nephrokalzinose. Die erhöhte Calcitriol-Synthese durch Sarkoidose-Makrophagen wird als Versuch des Organismus aufgefasst, die T-Zell-Aktivität bei Entzündungen einzudämmen.
Die Hyperkalziämie bei Sarkoidose lässt sich in der Regel wirksam mit Glukokortikoiden behandeln. Cortison hemmt die Aktivität der 1-alpha-Hydroxylase in Makrophagen, aber nicht in Nierentubulusepithelzellen, dem eigentlichen Ort der Calcitriol-Synthese. Hydroxychloroquin hemmt ebenso die 1-alpha-Hydroxylase und kann daher als Sarkoidose-Therapie bei Hyperkalziämie eingesetzt werden.
Wenn Makrophagen in der Zellkultur mit Tuberkulosebakterien konfrontiert werden, bilden sie vermehrt Calcitriol. Das aktive Vitamin D induziert die Bildung von Cathelicidin, einem Peptid, das Tuberkulosebakterien und andere Erreger abtötet (Liu et al., 2007). Dieser Befund könnte erklären, warum Menschen mit Vitamin D-Mangel anfälliger sind für bakterielle Erkrankungen wie Tuberkulose. Auch virale Angriffe können besser von Personen mit ausreichenden Vitamin D-Depots abgewehrt werden. Der saisonale Vitamin D-Mangel durch ungenügende UV- Einstrahlung in den Wintermonaten begünstigt wahrscheinlich das Auftreten von Grippeepidemien in der kalten Jahreszeit (Cannell et al., 2006).
Vitamin D-Mangelzustände begünstigen offenbar auch die Entwicklung von metabolischen Erkrankungen. So konnte gezeigt werden, dass ein Vitamin D-Mangel mit einer Insulinresistenz und einer Fehlfunktion der insulinproduzierenden ß-Zellen im Pankreas assoziiert ist (Chiu et al., 2004). Patienten mit Bluthochdruck zeigten eine Normalisierung des Blutdruckverhaltens nach dreimonatiger UVB-Bestrahlung und hierdurch bewirkter Anhebung des Vitamin D-Spiegels (Krause et al., 1998). Epidemiologischen Studien zufolge steigt bei einem Vitamin D-Mangel das Risiko, einen Bluthochdruck zu entwickeln, um etwa den Faktor 3 (Forman et al., 2007). In Versuchen mit Vitamin D-Rezeptor-defizienten Mäusen wurde demonstriert, dass Vitamin D die Bildung von Renin und hierdurch das Angiotensin-Aldosteron-System hemmt (Li, 2003).
Es ist anzunehmen, dass die metabolisch günstigen Effekte multifaktorieller Genese sind. Zum einen wird auf zellulärer Ebene die Insulinwirkung stimuliert und das Renin-Angiotensin-System gehemmt. Zum anderen verbessert Vitamin D die Muskelkraft und reduziert muskuloskelettale Schmerzen, sofern diese durch einen Vitamin D-Mangel ausgelöst wurden. Die hierdurch bewirkte physische Mobilisierung kann ihrerseits zur Optimierung von Stoffwechselprozessen beitragen.
Übergewichtige Patienten haben häufiger einen Vitamin D-Mangel (Vilarrasa et al., 2007), und wir gehen heute davon aus, dass das fettlösliche Vitamin D in den Fettdepots sequestriert wird und dort nicht mehr ausreichend zur Kontrolle der Vitamin D-abhängigen Körperfunktionen zur Verfügung steht. Da eine Gewichtsabnahme zu einer Normalisierung erniedrigter Serumspiegel von Vitamin D führt (Reinehr et al., 2007), ist der Vitamin D-Mangel in der Regel nicht die Ursache, sondern die Folge der Gewichtszunahme. Im ungünstigsten Fall lässt sich jedoch ein Circulus vitiosus annehmen, bei dem ein Vitamin D-Mangel, der seinen Anfangsgrund zum Beispiel in einer ungenügenden Sonnenexposition hatte, zu einem Schmerzsyndrom und einer Muskelschwäche führt, die wiederum Immobilität und Gewichtszunahme zur Folge hat. Durch die Gewichtszunahme könnte es zu einer weiteren Reduktion des bioverfügbaren Vitamin D kommen, das in den Fettdepots sequestriert wird.
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zuletzt aktualisiert 27.12.07
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Literatur
Cannell JJ et al., Epidemic influenza and vitamin D. Epidemiol Infect. 134: 1129-40, 2006
Cantorna MT and Mahon BD. Mounting evidence for vitamin D as an environmental factor affecting autoimmune disease prevalence. Exp Biol Med 229:1136-1142, 2004
Cantorna MT et al., Vitamin D status, 1,25-dihydroxyvitamin D3, and the immune system. Am J Clin Nutr 80 (suppl):1717S, 2004
Chiu et al., Hypovitaminosis D is associated with insulin resistance and ß cell dysfunction. Am J Clin Nutr 79: 820-5, 2004
Conron M et al., Calcium metabolism in sarcoidosis and its clinical implications. Rheumatology 39:707-713, 2000
Deluca HF and Cantorna MT. Vitamin D: its role and uses in immunology. FASEB J 15:2579-2585, 2001
Forman et al., Plasma 25-hydroxyvitamin D levels and risk of incident hypertension. Hypertension 49: 1063-9, 2007
Hashimoto K et al., Growth-inhibitory effects of 1,25-dihydroxyvitamin D3 on normal and psoriatic keratinocytes. Br J Dermatol 123: 93-98, 1990
Holick MF et al., Prevalence of vitamin D inadequacy among postmenopausal North American women receiving osteoporosis therapy. J Clin Endocrinol Metabol 90: 3215-24, 2005
Holick MF, Calcium plus Vitamin D and the risk of colorectal cancer. N Engl J Med 354: 2287-8, 2006
Holick MF Resurrection of vitamin D deficiency and rickets. J Clin Invest 116: 2062-2072, 2006
Holick MF Vitamin D Deficiency. N Engl J Med 357: 266-281, 2007
Krause R et al., Ultraviolet B and blood pressure. Lancet 352: 709-10, 1998
Li YC, Vitamin D regulation of the renin-angiotensin system. J Cell Biochem 88: 327-31, 2003
Liu et al., Cutting edge: vitamin D-mediated human antimicrobial activity against Mycobacterium tuberculosis is dependent on the induction of cathelicidin. J. Immunol. 179: 2060-2063, 2007
Reginato et al., Musculoskeletal manifestations of osteomalacia:... Sem Arthritis Rheumatism 28: 287-304, 1999
Reinehr T et al., Vitamin D status and parathyroid hormone in obese children before and after weight loss. Eur J Endocrinol. 2007 Aug;157(2):225-32
Vieth R Why the optimal requirement for Vitamin D3 is probably much higher than what is officially recommended for adults. : J Steroid Biochem Mol Biol. 2004 May;89-90(1-5):575-9
Vilarrasa et al., Low 25-hydroxyvitamin D concentrations in obese women: their clinical significance and relationship with anthropometric and body composition variables. : J Endocrinol Invest. 2007 Sep;30(8):653-8
 
Hi Angi, Tobi: Antientzündliche Wirkung

Und wenn man dann weiter denkt, kommt man als biologisch denkender Therapeut / Patient ja auch schnell zu den Überlegungen, womit wir anstelle von ABs systemische Entzündungen herunter regeln können. Stichwort: NF Kappa B, IL-1, TNF-alpha...Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl orthomolekularer- und Phyto Substanzen, die optimal antiphlogistisch wirken und bei Multisystemerkrankungen und Autoimmunerkrankungen eine bedeutende Rolle spielen ohne schädigende Wirkung. Curcuma ist eine davon, Boscari eine andere und mein momentaner Liebling ist Quercetin: "Sport :kraft: für die Mitochondrien ohne Bewegung."
LG

T




Hallo Thorsten,

Curcuma, Boscari, Quercetin etc. ... habe alles durch, brachte alles nichts. Und nu? Will auch endlich mal etwas, das hilft.
Vit. D nehme ich seit Jahren in ordenticher Dosierung... Osteoporose wird dennoch schlimmer und schlimmer...
Mein mutierter VDR interessiert auch kein Schw... :schlag:

... ...

Liebe Grüße
Lukas
 
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