Hilfe bei der Interpretation von Nitrostress Laborwerten (adriano)

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Hilfe bei der Interpretation von Nitrostress Laborwerten (adriano)

Hallo,

ich bin neu in diesem Forum und habe eine Frage an Nirtostress-betroffene. Ich habe heute meine Laborwerte von GANZIMMUN bekommen und komme damit überhaput nicht klar. Meine Werte sind (Urintest):

1. Nitro-Phenyl-Essigsäure: 0,000 ug/g Kra (Ref. < 3)
2. Citrullin im Urin: 11,134 mg/g Kra. (Ref. < 2,9)
3. Methylmalmonsäure im Urin: 0,650 mg/g Kra. (Ref. < 0,230).

Was mich wundert, ist dass Citrullin erhöht ist (d.h. NO ist vorhanden) aber Nitro-Phenyl-Essigsäure nicht. Habe ich Nitrostress? Der Arzt vom Labor sagte meine Werte sind gering und eine Behandlung sei nicht nötig. Kann Jemand von Euch mir weiterhelfen. Danke
 
Hilfe bei der Interpretation von Nitrostress Laborwerten !

NPE ist hauptsächlich ein Marker für Peroxinitrit. Nitrostress kann trotzdem vh. sein. Würde auf jeden Fall vorsorglich B12 zuführen.
 
Hilfe bei der Interpretation von Nitrostress Laborwerten !

Hallo Adriano,

ich sehe es auch so wie Tobi. NPE, der Marker für Peroxinitrit, muß bei Nitrostress nicht zwingend erhöht sein. Nicht bei jedem Nitro-Stress-Patienten wird zwangsläufig auch Peroxinitrit gebildet. Jeder hat andere Schwachstellen, entsprechend wird beim einen Peroxinitrit gebildet (bei mir z.B. 1995,894 letzten Oktober), bei anderen nicht, bzw. etwas anderes kommt in die Schieflage.
Weil aber die Methylmalonsäure, die ein Defizit an B 12 kennzeichnet, bereits erhöht ist (wenn auch nicht schlimm), hat dein Körper zuwenig B12. Also würde ich jetzt substituieren, um gegebenenfalls Schlimmeres zu verhindern.

Liebe Grüße Gini
 
Hilfe bei der Interpretation von Nitrostress Laborwerten !

Hallo Adriano,

willkommen hier :) Neben dem schon Geschriebenen ist eine weitere Frage, ob Du vorher schon Mikronährstoffe, speziell solche, die gegen nitrosativen oder oxidativen Stress wirken, genommen hast. Denn das kann die Laborwerte beeinflussen.

Gruß
Kate
 
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Hallo Tobi09, Gini, Kate,

ich danke Euch sehr für eure Meinungen und Tipps. Zu Kate: ja ich nehme Nahrungsergänzugsmittel (B-Vitamene, Zink). Ich habe erwartet dass beim Nitrostress alle drei Parameter erhöht sind. Wie Tbbi09 geschrieben hat, ist NPE hauptsächlich ein Marker für Peroxinitrit. Peroxinitrit entsteht durch die Oxidation von NO mit Superoxid. Ich werde totzdem mit Vitamin B12 anfangen. Gruß Adriano
 
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Zu Kate: ja ich nehme Nahrungsergänzugsmittel (B-Vitamene, Zink). Ich habe erwartet dass beim Nitrostress alle drei Parameter erhöht sind. Wie Tbbi09 geschrieben hat, ist NPE hauptsächlich ein Marker für Peroxinitrit. Peroxinitrit entsteht durch die Oxidation von NO mit Superoxid. Ich werde totzdem mit Vitamin B12 anfangen.

Hallo Adriano,

genau das meinte ich - aber irgendwie "andersrum" ;) Sowohl (einige) B-Vitamine als auch Zink haben antioxidative und/oder "antinitrosative" Wirkungen. Z.B. ist das Zink wichtig für die SOD (Superoxid-Dismutase), die das Superoxid-Anion unschädlich macht.

Falls Du diese Stoffe also schon vor dem Labortest eingenommen hast, könnten die Werte "geschönt" sein, d.h. niedriger ausgefallen sein, als sie es ohne Einnahme gewesen wären. Vielleicht wäre dann (speziell ohne Zink) auch die NPE nicht bei Null.

Deine Schlussfolgerung, (mehr) B12 zu substituieren könnte also sinnvoll sein, denn NO scheint ja noch erhöht zu sein. Den angebenen Grenzwert für Citrullin hält Kuklinski für zu hoch - siehe Laboruntersuchungen Stress - Symptome, Ursachen von Krankheiten - Forum, Hilfe, Tipps zu Gesundheit.

Wiki schrieb:
Scavenger-Enzymsysteme
Die Zellen besitzen ein eigenes Radikalfängersystem, um die während der physiologischen Stoffwechselaktivität entstehenden freien Radikale zu neutralisieren. Die antioxidative Funktion dieser Enzyme ist von verschiedenen Spurenelementen als Kofaktoren abhängig. Eine besondere Rolle spielen dabei Selen, Zink, Eisen, Kupfer und Mangan

Wiki schrieb:
B-Vitamine haben als Koenzyme (Stoffe, die durch ihre Interaktion mit Enzymen biochemische Reaktionen beeinflussen) wichtige Funktionen im Immunsystem und im Energie- und Baustoffwechsel der Zellen. Einige B-Vitamine haben möglicherweise auch antioxidative Wirkungen. Nach Kuklinksi ist z.B. Vitamin B12 ein wirksamer Gegenspieler von Stickstoffmonoxid und spielt damit im Zusammenhang mit nitrosativem Stress eine wichtige Rolle.
Aus: Antioxidantien - Symptome, Ursachen von Krankheiten - Forum, Hilfe, Tipps zu Gesundheit

Gruß
Kate
 
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Hallo Adriano,

mir ist noch ein Tip eingefallen: Heilpraktiker T.C. Hollmann aus Wuppertal, der sich unter anderem auf die Behandlung von Nitrostress spezialisiert hat (und meinen extrem hohen Nitrostress wirklich hervorragend heruntergereglt hat), hat eine kostenlose Online-Sprechstunde, bei der man Fragen an ihn stellen kann. Vielleicht willst du das noch nutzen. (ww. Naturheilpaxis-Hollmann.de).
Den Beitrag von Kate halte ich für sehr wichtig.

Herzliche Grüße Gini
 
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Danke Kate, danke Gini,

ich nehme seit ca. 2 Monaten B-Vitamine, Zink und Mangan. Das könnte der Grund sein dass NPE bei null liegt. Gruß A.
 
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Hallo adriano,
NPE liegt bei vielen bei Null. Das tut dem Nitrostress keinen Abbruch. Hättest du nicht das GANZIMMUN-Programm gewählt, wäre NPE gar nicht untersucht worden. Ich möchte wissen, warum GANZIMMUN mit diesem Parameter, der für sie selbst scheinbar experimentell ist, die Leute verunsichert?
 
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...NPE liegt bei vielen bei Null. Das tut dem Nitrostress keinen Abbruch.
Hallo Rudi,

wie viele es letztlich sind, weiß ich nicht. In den GANZIMMUN-Pilotstudien waren ja eine Menge Probanden mit erhöhter NPE dabei. Bei mir war sie auch Null - allerdings war das zu erwarten, da ich seit Jahren antioxidative/antinitrosative Mikronährstoffe einnehme. Es war also eher eine Art Therapiekontrolle.

Hättest du nicht das GANZIMMUN-Programm gewählt, wäre NPE gar nicht untersucht worden. Ich möchte wissen, warum GANZIMMUN mit diesem Parameter, der für sie selbst scheinbar experimentell ist, die Leute verunsichert?
Der "übliche" Parameter, auch nach Kuklinski (zumindest seinen älteren Äußerungen) ist Nitrotyrosin im EDTA-Blut. Soweit ich es ergründet habe, war der Grund der Neueinführung von NPE, einem Abbauprodukt von Nitrotyrosin - das damit ebenfalls eine Gefährdung bzw. Schäden durch Peroxinitrit signalisiert - eine bessere Stabilität der Messungen und die Tatsache, dass es ein nichtinvasiver, vom Patienten eigenständig zu "entnehmender", nicht transportempfindlicher Urin-Parameter ist. Siehe auch: https://www.symptome.ch/threads/aus...thoden-auf-laborwerte-u-a-nitrotyrosin.40626/, https://www.symptome.ch/threads/gan...itrophenylessigsaeure-als-neuem-marker.20829/

Ich weiß nicht, ob inzwischen die Korrelation von NPE und Nitrotyrosin (nach der Messmethode von GANZIMMUN) mal überprüft wurde - das wäre natürlich eine interessante Frage. Mein Nitrotyrosin war Ende 2007 im Normbereich, von daher "korreliert" das bei mir schon irgendwie mit einer "Null-NPE".

Gruß
Kate
 
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Hallo Kate, hallo Rudi, hallo Adriano,

die Bestimmung von Nitrophenylessigsäure bei meiner eigenen Nitrostress-Diagnostik bei GanzImmun war für mich persönlich sehr entscheidend, da es mir die Antwort brachte, warum meine Katecholamine (Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin) und Serotonin völlig im Keller waren.
Peroxinitrit besitzt eine starke Bindung zu den Aminosäuren Tryptophan (Vorstufe von Serotonin) und Tyrosin (Vorstufe zu Dopamin; Dopamin wiederum ist die Vorstufe zu Adrenalin und Noradrenalin). Mit der Aminosäure Tyrosin reagiert Peroxinitrit zu 3- Nitrotyrosin, und Nitrotyrosin wird zu Nitrophenylesseigsäure abgebaut (So stellt GanzImmun den Sachverhalt in seiner Broschüre "Nitrosativer Stress" dar).

Da ich einen extrem hohen Wert an NPE hatte, konnte ich daraus ableiten, daß ich auch einen extrem hohen Gehalt an Peroxinitrit haben mußte, und dieser die Ursache ist für die sehr niedrigen Neurotransmitter. Entsprechend war auch klar, daß neben einer gewöhnlichen Nitrostresstherapie auch die Neurotransmitter-Vorstufen Tyrosin und Tryptophan verstärkt zugeführt werden mußten. Nach 1/2 Jahr Therapie ist z.B. Dopamin schon fast ums Doppelte angestiegen und hat die untere Normgrenze gerade geknackt.

Im Umkehrschluß erlaubt eine NPE gegen null, daß dem Körper kein Tyrosin und Tryptophan weggeschnappt wird, von dieser Seite kein Neurostress droht, und daß keine Peroxinitrit-Bildung vorliegt. Das ist eine beruhigende Nachricht, wenn man bedenkt, wieviele gewaltige (irreversible) Schäden das Peroxinitrit anrichtet.
Ich vermute mal, daß GanzImmun den Marker NPE genau deshalb standardmäßig in ihr Nitrostress-Paket hineingenommen hat, weil das Peroxinitrit zu den gefährlichsten Folgeschäden bei Nitrosativem Stress führt, also prophylaktisch. Und wenn "eine Menge Probanden", wie du Kate, es oben erwähntest, eine erhöhte NPE tatsächlich hatten, dann haben auch viele einen wirklichen Nutzen davon.

Viele Grüße Gini
 
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Da ich einen extrem hohen Wert an NPE hatte, konnte ich daraus ableiten, daß ich auch einen extrem hohen Gehalt an Peroxinitrit haben mußte, und dieser die Ursache ist für die sehr niedrigen Neurotransmitter. Entsprechend war auch klar, daß neben einer gewöhnlichen Nitrostresstherapie auch die Neurotransmitter-Vorstufen Tyrosin und Tryptophan verstärkt zugeführt werden mußten. Nach 1/2 Jahr Therapie ist z.B. Dopamin schon fast ums Doppelte angestiegen und hat die untere Normgrenze gerade geknackt.

Bei hohem Peroxinitrit gilt es zunächst dessen Bildung zu unterdrücken. Das kann und sollte auf mehereren Wegen geschehen. NO ist ein Bestandteil von Peroxinitrit. Wenn ich ersteres durch B12 "wegfange", wird dadurch die Entstehung von Peroxinitrit gehemmt, weil ein Baustein dafür fehlt.

Auch andere Substanzen (Antioxidantien) sind in der Lage, Peroxinitrit zu hemmen, z.B. ALA, Folsäure, gamma Tocopherol, Flavonoide, ...
 
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Hallo Gini,

Im Umkehrschluß erlaubt eine NPE gegen null, daß dem Körper kein Tyrosin und Tryptophan weggeschnappt wird, von dieser Seite kein Neurostress droht, und daß keine Peroxinitrit-Bildung vorliegt. Das ist eine beruhigende Nachricht, wenn man bedenkt, wieviele gewaltige (irreversible) Schäden das Peroxinitrit anrichtet.
Man kann aber trotzdem Neurotransmittermangel haben, auch wenn anscheinend noch kein Peroxinitrit gebildet wird. War oder ist bei mir zumindest so. Beim Neurostressprofil waren meine sämtlichen Neurotransmitter so ziemlich alle außerhalb der Norm (Adrenalin oben, Noradrenalin ganz unten, Dopamin unten, Serotonin ganz weit unten, Glutamat oben und GABA enorm erhöht). Aber Nitrotyrosin (Marker für oxidativen Stress) war bei mir noch unterhalb der Nachweisgrenze.

Ich gehe davon aus, dass Neurotransmittermangel auch dadurch entsteht, wenn die Methioninsynthese und damit etliche wichtige Methylierungsprozesse gestört sind, also wenn der Abbau von Homocystein nach Methionin nicht richtig stattfinden kann, wegen bspw. B12-Mangel, Glutathion-Mangel, o.ä. Jedenfalls nehme ich jetzt Methylcobalamin (B12, alternativ könnte man wohl auch dieses Methyl-Guard von Thorne nehmen), Neurochondria (auch von Thorne) und 5-HTP.

Welche Gründe gibt es sonst noch für Neurotransmittermangel ? Klar, bei KPU, wenn B6 nicht richtig verwertet wird. Und sonst ?

Weißt Du oder sonst jemand, was es bedeutet, wenn Glycin, das bei Lab4More als Marker für Neurostress angegeben ist, stark erhöht ist ?
 
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Hallo Gini,

das sind natürlich auch Aspekte. Mein Beitrag zielte eher darauf ab, warum der übliche Parameter Nitrotyrosin von GANZIMMUN nicht benutzt wurde, sondern die NPE als Alternative erprobt wurde.

Je nachdem, wie schlimm die Symptomatik ist, würde ich es wohl auch vorziehen, wie Tobi es schreibt, sowohl die übermäßige NO- als auch Superoxid-Bildung in den Griff zu bekommen. Im Grunde weißt Du ja jetzt nicht, inwieweit der verbesserte Dopamin-Wert einfach auf die Einnahme des Tyrosins zurückzuführen ist. Sind denn die Nitrostress-Werte auch besser geworden? Prima ist natürlich, dass es Dir besser geht :)

Hallo Binnie,

Welche Gründe gibt es sonst noch für Neurotransmittermangel ?

kuck mal hier: Neurostress - Symptome, Ursachen von Krankheiten - Forum, Hilfe, Tipps zu Gesundheit

Gruß
Kate
 
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Hallo Kate,

danke für den Hinweis auf die sehr umfassende Zusammenstellung! Aber manchmal diskutiere ich halt gerne trotzdem nochmal extra über das ganze. Bin halt eine alte "Quatschtante". Und mir werden halt sehr häufig die Dinge erst wirklich klar, wenn ich nochmal darüber diskutiere. :eek:)

Welche Gründe gibt es sonst noch für Neurotransmittermangel ? Klar, bei KPU, wenn B6 nicht richtig verwertet wird. Und sonst ?
Jetzt ist mir selber noch einer eingefallen: Fructoseintoleranz. Damit verbunden ist, glaub ich, auch meist (immer ?) eine schlechte Aufnahme von Tryptophan im Darm und dadurch bedingt auch sehr häufig Depressionen.
 
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Hallo Kate und alle anderen! :)

Ich weiß nicht, ob inzwischen die Korrelation von NPE und Nitrotyrosin (nach der Messmethode von GANZIMMUN) mal überprüft wurde - das wäre natürlich eine interessante Frage.

Bei meiner ersten Nitrostress-Untersuchung (vor Therapiebeginn) habe ich neben NPE gleichzeitig auch Nitrotyrosin bestimmen lassen. Damals war NPE=0,0, Nitrotyrosin aber leicht erhöht (1,2; Referenzbereich <1).
Bei meiner ersten Kontrolluntersuchung einige Monate später (mittlerweile unter Therapie a la Kuklinski) war NPE dann auf einmal bei 280 (Referenzbereich <3)!
Bei meiner zweiten Kontrolluntersuchung vor kurzem (unter etwas erweiterter Therapie) war NPE dann wieder bei 0,0. Ein paar Wochen später habe ich dann nochmal Nitrotyrosin bestimmen lassen. Ergebnis: 4,1, also eindeutig erhöht. :confused:

Ich teile deshalb voll und ganz die Einschätzung von Rudi: NPE scheint ein Parameter mit sehr geringer Aussagekraft zu sein. 0,0 bedeutet offensichtlich nicht unbedingt, daß kein Peroxynitrit vorliegt; ein deutlich erhöhter Wert ist andererseits vermutlich auch kein Grund, in Panik zu geraten. Am besten ist es wohl, wenn möglich immer beide Werte gleichzeitig bestimmen zu lassen.

Übrigens: Auch an der Aussagekraft von Methylmalonsäure als Indikator für einen B12-Mangel sind mir mittlerweile Zweifel gekommen. Der Wert hat sich bei mir im Laufe der Therapie zwar gebessert, war aber bei meiner letzten Kontrolluntersuchung immer noch erhöht (0,8; Referenzbereich <0,23). Das hat mich dann doch überrascht, denn ich hatte mir immerhin jeden zweiten Tag 1 mg HB12 s.c. gespritzt. Deshalb habe ich dann kurz darauf auch einmal Holotranscobalamin (als zweiten, angeblich sehr sensitiven B12-Marker) im Blut bestimmen lassen. Resultat: Voll im Normbereich (128; Referenzbereich >50).
Vielleicht hat der Unterschied hier (und auch bei der NPE?) ja etwas damit zu tun, daß Methylmalonsäure ein "funktioneller" Marker ist? Mein Vertrauen in die Aussagekraft dieser Laborwerte ist mittlerweile jedenfalls stark erschüttert.

Viele Grüße! :wave:

Till
 
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Hallo Till,

sehr interessant... und tatsächlich ziemlich "erschütternd". Wenn man dann auch noch verschiedene Messmethoden und deren Vergleichbarkeit (mittels unterschiedlich angesetzter Normbereiche) und womöglich ziemlich verbreitete präanalytische Fehler mit einbezieht, wird es noch wackeliger. Dr. K. äußerte sich mir gegenüber (Anlass waren meine Laktat-Pyruvat-Ergebnisse, Pyruvat mal viel zu niedrig, mal leicht zu hoch) sinngemäß so, dass es wohl doch sinnvoller sei, vor allem die klinischen Symptome als Basis für die Therapie zu nehmen.

Ich teile deshalb voll und ganz die Einschätzung von Rudi: NPE scheint ein Parameter mit sehr geringer Aussagekraft zu sein. 0,0 bedeutet offensichtlich nicht unbedingt, daß kein Peroxynitrit vorliegt; ein deutlich erhöhter Wert ist andererseits vermutlich auch kein Grund, in Panik zu geraten. Am besten ist es wohl, wenn möglich immer beide Werte gleichzeitig bestimmen zu lassen.
Ich kann Euren Gedankengang schon nachvollziehen, bis auf einen Punkt: Der Marker Nitrotyrosin scheint mir nicht zwingend besser zu sein. Auch bei Dir sprang er ja unter Therapie unerwartet in die Höhe.

Übrigens: Auch an der Aussagekraft von Methylmalonsäure als Indikator für einen B12-Mangel sind mir mittlerweile Zweifel gekommen. ..., war aber bei meiner letzten Kontrolluntersuchung immer noch erhöht (0,8; Referenzbereich <0,23). Das hat mich dann doch überrascht, denn ich hatte mir immerhin jeden zweiten Tag 1 mg HB12 s.c. gespritzt. Deshalb habe ich dann kurz darauf auch einmal Holotranscobalamin (als zweiten, angeblich sehr sensitiven B12-Marker) im Blut bestimmen lassen. Resultat: Voll im Normbereich (128; Referenzbereich >50).
Vielleicht hat der Unterschied hier (und auch bei der NPE?) ja etwas damit zu tun, daß Methylmalonsäure ein "funktioneller" Marker ist?
Nach meiner Einschätzung könntest Du da richtig liegen. Die Methylmalonsäure (MMA) kann ansteigen, wenn für einen bestimmten Stoffwechselschritt nicht genügend B12 zur Verfügung steht (ich hatte das an anderer Stelle, im B12-Thread, genauer umschrieben). Und möglicherweise sagt der Wert dann eben auch genau das und nicht mehr aus. Bei mir war Holo-TC im Jahr 2007 bei 79 pmol/l (50-119), noch bevor ich in großem Stile B12 zugeführt habe (bis dahin nur im Rahmen der Pyrrolurie-Behandlung eine kleine Menge Cyanocobalamin oral). Die MMA war dagegen noch im letzten Jahr, als ich B12 schon länger gespritzt habe, bei GANZIMMUN bei 0,228 mg/g Crea. (<0,230), also nur knapp im Referenzbereich. Man könnte allerdings so argumentieren, dass man gern möchte, dass dieser besagte Stoffwechselschritt richtig funktioniert und in diesem Sinne die MMA als therapierelevant ansehen.

Gruß
Kate
 
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Hallo Kate! :)

Ich kann Euren Gedankengang schon nachvollziehen, bis auf einen Punkt: Der Marker Nitrotyrosin scheint mir nicht zwingend besser zu sein. Auch bei Dir sprang er ja unter Therapie unerwartet in die Höhe.

Da hast Du natürlich recht. Daß Nitrotyrosin absolut zuverlässig ist, hatte ich auch gar nicht sagen wollen.

Zugunsten von Nitrotyrosin ließe sich allenfalls darauf hinweisen, daß dieser Parameter in der Labormedizin wohl schon seit einiger Zeit verwendet wird und deshalb vermutlich auch gewisse Erfahrungen vorliegen, während NPE als Marker für Peroxynitrit ja ziemlich neu zu sein scheint.

Wenn NPE aber doch aussagekräftig ist, stellt sich mir im übrigen die Anschlußfrage, wieso ich und viele andere deutlich erhöhte Citrullinwerte haben, also zuviel NO im Blut ist, das daraus entstehende Folgeprodukt Peroxynitrit aber gar nicht auftritt. Dafür müßte es eigentlich doch auch irgendeine Erklärung geben ... :confused:


Viele Grüße! :wave:
Till
 
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Hallo Till :)

Zugunsten von Nitrotyrosin ließe sich allenfalls darauf hinweisen, daß dieser Parameter in der Labormedizin wohl schon seit einiger Zeit verwendet wird und deshalb vermutlich auch gewisse Erfahrungen vorliegen, während NPE als Marker für Peroxynitrit ja ziemlich neu zu sein scheint.
Das stimmt wohl, Till. Allerdings bin ich auch nicht sicher, inwieweit so ein Laborwert über die Jahre hinweg weiterhin "beobachtet" wird, z.B. in Bezug auf Stabilität, Korrelation zu bestimmten anderen Werten oder Beschwerden, Plausibilität des Referenzbereiches. Ich las kürzlich, dass teilweise uralte Referenzbereiche verwendet werden (möglicherweise auf Basis einer ersten Normwertstudie?).

Wenn NPE aber doch aussagekräftig ist, stellt sich mir im übrigen die Anschlußfrage, wieso ich und viele andere deutlich erhöhte Citrullinwerte haben, also zuviel NO im Blut ist, das daraus entstehende Folgeprodukt Peroxynitrit aber gar nicht auftritt. Dafür müßte es eigentlich doch auch irgendeine Erklärung geben ... :confused:
Das könnte - wie weiter oben schon von Adriano erwähnt - damit zusammenhängen, dass Peroxinitrit aus NO und Superoxid (Hyperoxid) gebildet wird. Ist also NO vorhanden, aber kein/nicht genug Superoxid, entsteht eben auch kein/wenig Peroxinitrit.

Gruß :wave:
Kate
 
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Hallo Kate, hallo Tobi,

zu deiner Frage Kate, ob die Nitrostress-Werte auch besser geworden sind: Ja.
Bei mir wurde zeitgleich eine je deutliche Schieflage von Citrullin (16,309), Methylmalonsäure (17,674) und NPE (1995,894) diagnostiert (NPE so hoch, daß Herr Hollmann sogar sagte, er hätte noch nie einen solch schlimmen NPE-Befund in Händen gehalten). Entsprechend habe ich auch alles zeitgleich therapiert - nicht nur mit B 12, sondern mit einer Vielzahl von Mikronährstoffen. Nach nur 4 Monaten Therapie war die NPE auf null, die anderen beiden nur noch minimal erhöht.

Ich kenne sicher noch viele Zusammenhänge nicht, und weiß vieles noch nicht (weshalb ich mir dringend euer wikipedia vorknöpfen muß), aber ich verstehe die Erhöhung des Dopamins einfach ein gemeinsames Ergebnis der Herunterregelung der NPE, des NO, und der Zuführung von Tyrosin.

Viele Grüße Gini
 
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