LOGI-Kost bei nitrosativem Stress - sinnvoll oder nicht?

Mir leuchtet nur nicht wirklich ein, daß nun jede Entzündung eines Organs durch NO erklärt wird und noch weniger verstehe ich, wieso hypoxische Zustände z.B. bei der BSD eine Entzündung über NO hervorrufen sollen.

Das behauptet auch keiner. Es geht hier um die BSD und die ist extrem empfindlich gegenüber NO und anderen radikalen. Warum bekommen die Alkis denn sonst ne Pankreatitis und nicht eine Entzündung der Leber, des Darms oder des Hirns.

Bei Hypoxie wird NO gebildet, durch Hemmung der Atmungskette entsteht zusätzlich Peroxynitrit - beides hochtoxisch für die BSD.
Das meine BSD aufgrund des NO am Arsch ist, ist meine Vermutung. Wenn du eine bessere Idee hast her damit.
 
Wenn du eine bessere Idee hast her damit.

Die HWS könnte hier meiner Ansicht durchaus als Ursache herhalten. Vor allem, weil du ja die BSD Entündung erst richtig schlimm hattest, nachdem du die fatale Übung von Dr. K. gemacht hast. Hat sich das eigentlich mittlerwiele wieder etwas gebessert oder immer noch genau so schimm wie am Anfang. ?
 
Wenn du eine bessere Idee hast her damit.

Ob meine Vorstellung besser ist, weiß ich nicht. Die Frage ist auch, ob nun Giftbelastungen der Bauchspeicheldrüse nur als "Zwischenfaktor" zählen, weil sie letzten Endes zu erhöhtem NO führen oder ob sie als eigenständige Schädiger der BSD angesehen werden können.

Ich weiß von mir, daß meine Bauchspeicheldrüse in dem Moment anfing zu schwächeln , in dem meine Amalgamfüllungen saniert wurden, also altes Amalgam ohne Schutz gegen neues Amalgam ausgetauscht wurde. Allerdings war ich gleichzeitig auch Holzschutzmitteln und noch so allerlei Chemie ausgesetzt. Auf jeden Fall gab es genügend Belastungen, die u.a. die BSD schädigen konnten.

Was ich bis heute nicht weiß: ob Schmerzen im linken Unterbauch auch der Bauchspeicheldrüse zugeordnet werden können?

Grüsse,
Uta
 
Meines Wissens benutzt er das (LOGI- und ketogene Kost, Anm. Kate) nicht synonym (ich meine, das steht sogar in seinem "kleinen Buch") und empfiehlt die ketogene Kost nur bei krassen Fällen, bei denen die Energiegewinnung über KHs einfach zu schlecht funktioniert, um auf einen grünen Zweig zu kommen. Hast Du die Bücher? Ich werde bei Gelegenheit dort auch noch mal blättern. Ich meine auch, warum sollte man sich das antun, wenn man nicht wirklich einen triftigen Grund hat?

Hallo zusammen,

ich habe nachgeschlagen. Im kleinen Buch auf Seite 87 steht etwas über Ernährungsarten. Dort u.a.

Ketogene Kost
Diese Kostform wird bei Epileptikern empfohlen. Wir empfehlen sie auch bei Menschen mit Halswirbelsäulen-Instabilität, die nach dem Verzehr von Kohlenhydraten (Getreideprodukte, Obst und Zuckerhaltiges) Probleme mit Müdigkeit und Muskelschwäche haben, ebenso bei Gewichtszuwachs, chronischer Müdigkeit und rascher geistig-muskulärer Erschöpfung. Der Anteil der Kohlenhydrate sollte so niedrig wie möglich gehalten, der Fett- und Proteinanteil erhöht werden. Gemüse wird in großen Mengen gegessen.

Die Zusammensetzung der Nahrung wird wie folgt konkretisiert:
Kohlenhydrate: 20-30% der Gesamtkalorien
Eiweiße: 20-30% der Gesamtkalorien
tierisches Fett als Sahne, Schmand etc.: 50-60% der Gesamtkalorien

Aus: Kuklinski, Doz. Dr. sc. med. Bodo und Dr. Anja Schemionek: Schwachstelle Genick - Ursachen, Auswirkungen und erfolgreiche Therapie, ISBN 3899010752

Auf Seite 175 im "großen Buch" steht innerhalb von zwei Fallbeispielen:
Allein die Umstellung auf ketogene Kost kann bei HWS-induzierten Mitochondropathien scheinbar verblüffende Resultate erbringen.

Als Fette wurden Butter, Sahne und saure Sahne reichlich verzehrt. Ebenso wurde Gemüse in großen Mengen gegessen. Auf Obst und Mehlprodukte wurde verzichtet.

Dass es nun tierisches Fett sein soll, leuchtet mir nicht ein und ich weiß auch nicht, ob das der üblichen Auffassung von ketogener Kost entspricht.
Aus: Kuklinski, Doz. Dr. sc. med. Bodo: Das HWS-Trauma - Ursachen, Diagnose und Therapie, ISBN 389901068X

Die beiden Fallbeispiele beziehen sich auf eine Patientin mit Müdigkeitssyndrom, Gähnkrämpfen, Übergewicht (115 kg) und eine Patientin mit HWS-Instabilität mit Multiorgansymptomen. Bei beiden habe sich die Symptomatik gebessert.

Gruß
Kate
 
Hallo Kate,
danke für's Nachschlagen :idee:.

Steht eigentlich bei Kuklinski auch etwas zu Intoleranzen, spezielle Glutenintoleranz, dabei? Kohlehydrate bestehen ja u.a. aus glutenhaltigen Getreiden, so daß es ja möglich wäre, daß ein Teil der Symptome schlicht und einfach auf eine Glutenintoleranz zurückzuführen wäre?

Gruss,
Uta
 
Hallo zusammen :)

Nur mal so überlegt:

wenn nun z.B. bei Markus eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung vorliegt: ist das nicht erst recht Stress für den Körper und damit eine Erhöhung des nitrosativen Stresses?
Also wäre es doppelt wichtig, die Bauchspeicheldrüse zu hegen und zu pflegen, um diesen Faktor auszuschalten?
Gleiches gilt dann entsprechend für alle anderen Organe, die Entzündungen haben könnten, und man müßte immer dahinter her sein, Schmerzen und Mißempfindungen nachzugehen, um hier alle NO-Quellen auszuschalten? Also u.a. auch die Zähne?
Nach meinen Informationen liegt Uta hier richtig. Bei Entzündungsreaktionen, Infekten und Chemikalienbelastungen kommt NO sogar in seiner physiologischen Funktion zum Einsatz - als Immunregulator und Abwehrstoff gegen Krankheitserreger.

Pall nennt zudem als Stressoren, die den NO/ONOO-Zyklus auslösen können:
  • bakterielle und virale Infektionen (bei CFS und FM)
  • die Exposition gegenüber bestimmten Arten von Pestiziden oder organischen Lösungsmitteln (bei MCS)
  • physische Traumata (bei FM oder PTSD)
  • schweren psychologischer Stress (bei PTSD und allen anderen genannten Syndromen)
Demnach liegt es auf der Hand, dass solche Stressoren so weit wie möglich ausgeschaltet werden sollten. In Bezug auf die HWS äußert sich Kuklinski da auch sehr direkt. Andererseits geht er davon aus, dass es bei einer übermäßigen NO-Bildung zu aseptischen (ohne Beteiligung von Erregern stattfindenden) Entzündungen mit Erhöhung des CrP kommen kann und auch die Entzündungsbereitschaft allgemein erhöht ist. Entzündungszellen bilden wiederum Hyperoxid, erzeugen also oxidativen und - zusammen mit NO - nitrosativen Stress. Also auch hier ein Teufelskreis, bei dem man u.U. an mehreren Stellen ansetzen sollte. Pall erwähnt Quecksilber übrigens ausdrücklich als "Stressor" (siehe "Pall-Thread").

Tobi09 schrieb:
Es lässt sich garantiert nicht alles durch NO erklären. Ansonsten würde es uns ja hier allen blendend gehen nach den ganzen B12 Spritzen.
Bei dieser Schlussfolgerung bleibt nach meinem Eindruck etwas unberücksichtigt: Beide Herren betonen in ihren Ausführungen, dass sich diese Wissenschaft noch im Anfangsstadium befindet und stellen Ihre Theorien als Arbeitshypothesen dar. Kuklinski schreibt im "großen Buch" (Seite 244) u.a., die Mitochondrienforschung komme erst jetzt "aus den Startlöchern heraus" und das Wissen über mitochondriale Funktionen und Mikronährstoffe sei "äußerst mangelhaft". "Klinische Anwendungen nach dem Prinzip 'Trial and Error'" hätten "erste Hinweise auf den Nutzen dieser Therapiestrategie" gebracht, die aber nicht auf exakten Messdaten beruhten. Als offene Frage gibt er u.a. die Frage an, welche Mikronährstoffe erforderlich seien, um die toxischen NO-Wirkungen zu blockieren und ein Absinken der zellulären Energiebereitstellung zu verhindern.

Nach Palls Aussage können die Komplexität von Multisystemerkrankungen und viele damit verbundene Rätsel gut mit seiner Theorie erklärt werden. In der Einleitung seines Buches, schreibt er, im schlimmsten Fall gebe uns die Theorie einen prüfbaren Rahmen für weiteres "Hypothesen-getriebenes" Experimentieren. Auf dem Kongress in Würzburg hat er sich auch deutlich dahingehend geäußert, dass die Theorie noch nicht "fertig" ist und bislang die Heilungsquoten nicht sehr hoch. Dazu jedoch später mehr im "Pall-Thread".

Markus83 schrieb:
NO wird hauptsächlich bei Hypoxiezuständen gebildet. Und die BSD entzündet sich aufgrund der radikalischen Wirkung von NO, nicht umgekehrt.
Was macht Dich da so sicher? Hast Du eine Quellenangabe?

Gruß
Kate

Siehe auch:
https://www.symptome.ch/wiki/nitrosativer_stress/#Entstehung_und_Eigenschaften_von_Stickstoffmonoxid
https://www.symptome.ch/wiki/der_stickoxid-peroxinitrit-zyklus/#Palls_Krankheitsmodell
 
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Steht eigentlich bei Kuklinski auch etwas zu Intoleranzen, spezielle Glutenintoleranz, dabei? Kohlehydrate bestehen ja u.a. aus glutenhaltigen Getreiden, so daß es ja möglich wäre, daß ein Teil der Symptome schlicht und einfach auf eine Glutenintoleranz zurückzuführen wäre?
Hallo Uta,

nachschlagen mag ich jetzt nicht mehr, hab' ja auch mal was anderes zu tun. Aber es gibt noch mehr Leute mit den Büchern hier im Forum :idee: Was ist sicher weiß, ist, dass im Wiki etwas dazu steht: https://www.symptome.ch/wiki/mitochondropathie/#Symptome. Und auch, dass Kuklinski es immer wieder betont, dass die Intoleranzen sekundär sind.

Gruß
Kate
 
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Was macht Dich da so sicher?

Das war jetzt mehr oder weniger auf mich selbst bezogen. Wollte damit sagen, dass bei HWS-Betroffenen das Hirn als NO-Generator wahrscheinlich das hauptproblem darstellt und man evtl Entzündungen wirklich unter den Tisch fallen lassen kann. Was anderes ist es wenn man ne Grippe oder ein anderes akutes Virusgeschehen o.ä hat. Aber das ist ja im Regelfall nicht auf Dauer.

Was ich aber nicht so ganz verstehe ist, warum im Hirn gebildetes NO andere Organe schädigen kann (davon geht ja Kukinksi aus). NO hat glaube ich eine T0.5 von 1-5sec. In dieser Zeit kann es nicht großartig Strecken zurücklegen (Quelle Palls Buch). Peroxynitrit selbst ist glaube ich noch kurzlebiger. Wenn also zB NO oder Peroxynitrit Ursache einer Bauchspeicheldrüsenentzündung oder was auch immer sein sollen, dann muss dieses mehr oder weniger auch an Ort und Stelle gebildet werden. Insofern sollte die HWS nicht wirklich daran beteiligt sein, außer dass über die Jahre hinweg dadurch ein Nährstoffmangel entsteht welcher allgemein schwächt.
 
Eigentlich ist das hier schon wieder alles offtopic, aber dennoch...

Kate schrieb:
Auf dem Kongress in Würzburg hat er sich auch deutlich dahingehend geäußert, dass die Theorie noch nicht "fertig" ist und bislang die Heilungsquoten nicht sehr hoch. Dazu jedoch später mehr im "Pall-Thread".

Wahrscheinlich deshalb, weil er die HWS als Stressor nicht in Erwägung zieht.

Markus schrieb:
Was ich aber nicht so ganz verstehe ist, warum im Hirn gebildetes NO andere Organe schädigen kann (davon geht ja Kukinksi aus).

Wo schreibt denn Kuklinski, dass es im Gehirn gebildet wird? Ich habe noch mal nachgeschlagen und festgestellt, dass der Mechanismus, wieso überhaupt NO durch HWS Schädigung entsteht, nur sehr wenig beschrieben wird (oder ich finde es nicht).

Er schreibt dazu:
...Hirnnervenreizungen...schütten Entzündungspeptide aus. Diese aktivieren die NO Freisetzung...

Ich vermute, dass das nicht nur im Hirn stattfindet sondern im ganzen Körper.
Wenn es nur im Hirn wäre, wie soll dann z.B. das NO in die Atemluft kommen?
 
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