Kostenerstattung, Sozialleistungen und Versicherungen bei Multisystemerkrankungen

Kostenerstattung, Sozialleistungen und Versicherungen bei Mul

Ja, ja, wenn das alles sooo einfach wäre..... Im Grundsatz ja, aber es ist immer die Frage, ob es die Kasse dann akzeptiert, was nicht immer der Fall ist.
 
Kostenerstattung, Sozialleistungen und Versicherungen bei Mul

Ja, ja, wenn das alles sooo einfach wäre..... Im Grundsatz ja, aber es ist immer die Frage, ob es die Kasse dann akzeptiert, was nicht immer der Fall ist.

Guten Abend,

es war die Rede vom Finanzamt.
Die Kasse akzeptiert das nicht. Muss leider auch alles selber zahlen.
LG
Renchen:wave:
 
Kostenerstattung, Sozialleistungen und Versicherungen bei Mul

Genau das ist der springende Punkt bei der Kostenerstattung: "Man glaubt ..." und wenn man sich dann erst einmal für ein Jahr auf Kostenerstattung festgelegt hat, gibt's kein Zurück mehr. Auch dann nicht, wenn man etwas "Anderes" hat. Hat man stattdessen z.B. einen Bandscheibenvorfall, dann kann einem "der schöne Schein des Privatpatienten" bei dutzenden Arztbesuchen sehr teuer zu stehen kommen ...

Man glaubt einen alternativen Weg gefunden zu haben, auch von Ärzten behandelt werden zu können, von denen man als normaler Kassenpatient nicht behandelt werden kann. Irrtum ! Die Kasse erklärt einem dann schnell, daß man auch mit Kostenerstattung nur zu ihren Vertragsärzten gehen kann und zu reinen Privatärzten darf man erst recht nicht gehen. Daraufhin fühlt man sich zurecht hinters Licht geführt ...

Beim Kassenarzt bekommt man nun aber für normale Kassenleistungen ein Jahr lang immer nur eine Privatrechnung, von der die Kasse immer nur einen geringen Teil übernimmt. Zusätzlich verlangt sie dafür auch noch 10% Verwaltungsgebühr. Der Patient fühlt sich auch diesbezüglich betrogen. Praktisch führt das zu dem Effekt, daß der Patient aufgrund der höheren Kosten kaum noch zum Arzt geht und somit hat nur die Krankenkasse einen Gewinn von dieser Regelung.

Ein gut informierter Patient weis, daß er oft sogar den 3,5-fachen Satz bezahlen muß. Daher sucht er sich eine Krankenkasse aus, die einen Tarif anbietet, bei dem die Kosten bis zum 3,5-fachen Satz übernommen werden, doch für solcheAngebote muß er einen speziellen Tarif wählen, der nur gegen Aufpreis zu bekommen ist. Die Konditionen variieren sehr stark, sodaß man die Vertragsbedingungen genau prüfen muß. Letztlich zahlt der Patient für diesen Sondertarif nicht nur 20% mehr, sondern eben auch noch die 10% für die Verwaltungsgebühr. Schon wieder fühlt sich der Patient betrogen, denn er wäre besser gestellt, wenn der Arzt ihn gleich als Kassenpatient behandeln würde und ihm nur seine zusätzliche Leistungen privat in Rechnungen stellt. Außerdem muß sich der Patient auf diese Weise nicht gleich für ein ganzes Jahr festlegen (falls es doch einmal zu einer aufwendigeren Behandlung kommt).

Bei vielen Rechnungspositionen muß man sich fragen, ob der Arzt diese Leistungen überhaupt erbracht hat, denn ich habe davon meist nichts mitbekommen. Man kann wohl davon ausgehen, daß man schon deshalb 10% mehr bezahlen muß, weil man als "Wohltäter" für die anderen Kassenpatienten auftritt. Wenn dem Arzt das Geld für seine Kassenpatienten nicht mehr ausreicht, rechnet er bei den Privatversicherten noch zusätzliche Leistungen ab, die diesen Patienten wenig Nutzen bringen. Je besser man versichert ist, umso mehr wird eben auch abgerechnet. Letztlich darf man sich schon glücklich schätzen , wenn man nur "unnötige Maßnahmen" und keine sinnlosen "Verstümmelungen" ertragen muß.

Man zahlt also schon 40% mehr, ohne von den besseren Leistungen für Privatpatienten profitieren zu können. (Der Besuch von reinen Privatärzten ist ja ausgeschlossen) So mancher Arzt hat mit seinen Laboren Rabattverträge für "Sonderuntersuchungen" (=IGEL) bei Privatpatienten abgeschlossen, was jedoch nicht bedeutet, daß die Rabatte an den Patienten weitergegeben werden. Der Arzt hat dadurch lediglich ein gesteigertes Interesse (unsinnige) Laboruntersuchungen durchführen zu lassen. Auch deswegen zahlt der Patient nochmal um die 10% mehr . Somit bezahlt er schon 50% mehr, ohne irgendeinen Vorteil davon zu haben.

Überprüft man die Leistungen "Privatpatient / Kassenpatient", dann stellt man ferner fest, daß ein und die gleiche Behandlung unter verschiedenen Codes abgerechnet wird. Der Arzt definiert bei Kassenpatienten seine Leistungen automatisch so, daß die Krankenkasse seine Leistung später auch bezahlt. Beim Privatpatienten macht er das nicht, weswegen die Krankenkasse diese Leistungen nicht mehr bei Kostenerstattung übernimmt. Schon wieder müssen 10% mehr bezahlt werden, sodaß der Patient schon 60% mehr bezahlen muß ohne davon auch nur irgendeinen Vorteil gehabt zu haben.


Vor kurzem habe ich in einem Posting gelesen:

So ähnlich sagte es einst auch Oppenheimer:
Man bekommt den Eindruck, daß der "mündige oder selbstständig denkende Bürger" ständig zu alternativen Wegen verführt wird, in die vorsorglich eine Fallgrube eingebaut wurde. Nur so macht der Bürger mit den Jahren immer wieder die Erfahrung, daß es nur Unheil bringt, wenn er den Trampelpfad der Schafsherde verläßt. Mit zunehmendem Alter kommt er so zu der Erkenntnis, daß "nur ein Esel auf's Eis geht, dem es zu gut geht !" oder daß "jeder Nagel eingeschlagen wird, der zu weit heraussteht". So entwickelt sich jeder Deutsche mit den Jahren zu dem obrigkeitshörigem Arbeitssklaven, der den braven Deutschen ausmacht ...





Hallo,

da ich natürlich auch schon alles Mögliche ausprobiert habe, an Behandlungen zu kommen, die ich mir finanziell nicht (mehr) erlauben kann, habe ich mich mit diesem Thema auch schon ausführlich beschäftigt (auch mit Allem, was sich mit Behinderungen etc. beschäftigt, dazu ja u.a. auch im Thread "Persönliches Budget")...
Also ich kann das auch bestätigen, was Manno schreibt. Man hat leider keinen Vorteil von diesen Regelungen. Nur in einem Punkt habe ich etwas Anderes in Erinnerung... ich meine, von der KK mitgeteilt bekommen zu haben, dass man sich auf jeweils ein Quartal festlegt (nicht auf ein ganzes Jahr). Aber ansonsten stimmt Alles, also dass man dann auch alle Kassenärzte und verordneten Medikamente (im festgelegten Quartal) privat bezahlen muss und wegen Verwaltungskosten etc. am Ende immer auf Kosten sitzen bleibt, die einem ansonsten nicht angefallen wären. Also zumindest bei chronisch Kranken ist das dann der Fall, dass es sich finanziell nicht lohnen kann, wenn man eigentlich ständig in ärztlicher und medizinischer Behandlung ist...
Im Prinzip ist das Alles nur Betrug. Aber so sind wir es ja gewohnt.

Übrigens ist bei mir auch offiziell - also gerichtlich - anerkannt, dass ich u.a. wegen MCS- und CFS-Erkrankung zu 90% schwerbehindert bin (es sind natürlich noch weitere körperliche Erkrankungen aufgeführt). Ich könnte also auch damit argumentieren und letztendlich beweisen, dass gewöhnliche Kassenärzte mir bei diesen Krankheiten nicht helfen können und es auch in den vergangenen Jahren nicht konnten. Insbesondere in Hinblick auf CFS fände ich für mich auch die Hypoxie-Behandlung interessant. Aber aufgrund der erwähnten Punkte macht es eben leider keinen Sinn, sich damit an die KK zu wenden... genauso wie es keinen Sinn macht, der KK all seine dringend notwendigen NEMs mitzuteilen...

Grüße
Lukas
 
Kostenerstattung, Sozialleistungen und Versicherungen bei Mul

Das habe ich von Dr. G. aus O. bekommen.
 

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  • Urteile zu NEMs als erstattungsplichtige Substanzen.pdf
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Kostenerstattung, Sozialleistungen und Versicherungen bei Mul

Das habe ich von Dr. G. aus O. bekommen.



Darin wird lediglich genannt, unter welchen Umständen Vitamine, Antioxidantien etc. ggf. als Arzneimittel (anstatt als Nahrungsergänzungsmittel) betrachtet werden können. Das sagt aber GAR NICHTS über Kostenterstattung durch die gesetzliche KK aus!

Die Apotheken sind voll mit Arzneimitteln (über die nicht erst noch entschieden werden muss, ob sie denn überhaupt als Arzneimittel eingestuft werden), die aber von der ges. KK NICHT erstattet werden, weil sie NICHT verschreibungspflichtig sind. Die gesetzlichen KKs erstatten schon lange keine nicht-verschreibungspflichtigen Medikamente mehr. Und das ist der Punkt.
Bei den privaten Versicherungen mag das anders aussehen, da kenne ich mich nicht aus. Evtl. hilft so eine Einordnung von Vitaminen und Co. als Arzneimittel auch bei steuerlichen Angelegenheiten, damit kenne ich mich als EU auch nicht aus...

Gruß
Lukas
 
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