NO und Histamin

Hallo Uta,

Vielen Dank, die Info's sind wirklich sinvoll und hilfreich!

Herzliche Grüsse
Kim
 
Zum Zusammenhang zwischen NO und Histamin nochmal:

Ein chronisches Energiedefizit im Nervensystem führt häufig zu zusätzlichen Aktivierungen von C-Nervenfasern. Diese umgeben netzartig Mastzellen, so dass bei Reizungen auch verstärkt Histamin freigesetzt wird. Die chronische Histaminose (Histadelie) wirkt auf das Hirn erregend, peripher ist es eine Frage der Zeit, wann sich Allergien gegen äußere Faktoren (Pollen, Staub usw.) ausbilden. Die betroffenen Personen erkranken nicht wegen der Pollen, der Milben usw. an allergischen Reaktionen, sondern an einer gesteigerten Histaminfreisetzung und einem gestörten Histaminabbau.
Aus: Kuklinkskis Aufsatz "Kryptopyrrolurie, nitrosativer Stress und Mitochondropathie" - z.B. hier: https://www.lebe-dich-gesund.com/team/spezialistinnen/kuklinski/kryptopyrrolurie.html

Oder - noch mehr "auf den Punkt":
Weitere Pathomechanismen sind:
  • NO senkt die Aktivität der Cytochrom-P450-Enzyme (29, 50), Zinkmangel senkt die Aktivität der Glutathion-S-Transferasen (19), Zinkeinnahme aktiviert jedoch auch den NMDA-Rezeptor (24),
  • NO steigert die Histamin- und Histamin die NO-Synthese, beide steigern die Durchlässigkeit der Bluthirnschranke (BHS) (27),
  • (...)
(Hervorhebung von mir)

Aus: Kuklinkis Aufsatz "Praxisrelevanz des nitrosativen Stresses" - Download z.B. hier: https://www.cfs-info.de/fileadmin/user_upload/download/umg_2_2005-Kuklinski__2_.pdf

Dieser Aufsatz ist überhaupt sehr interessant, ich sollte ihn mal wieder lesen...

NO erhöht die Histaminbildung. Gleichermaßen kann Histamin die NO-Synthese steigern.
Aus: GANZIMMUNS Fachbroschüre www.nitrostress.de/07_pdf/nitrosativer-stress.pdf

Es grüßt
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Es dankt Uta :D.

Ich muß diesen Artikel wohl auch wieder mal lesen. Es ist einfach ein Graus, wieviel man immer wieder vergißt!

Grüsse,
Uta
 
Histamin sorgt ja auch dafür, daß im Magen mehr Magensäure produziert wird. Das spielt auch im Zusammenhang mit dem Helilcobacter pylori eine Rolle; der Helicobacter p. erhöht die Histaminproduktion und damit die Möglichkeit der Schädigung der Magen- und Darmschleimhaut, vor allem der des Duodenums.
Neben seiner zentralen Rolle als physiologischer Säurestimulus ist die Bedeutung des im Magen durch HDC-Aktivierung gebildeten Histamins für die gastroduodenale Ulkuspathogenese unbestritten.
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Eine Hemmung der Histaminwirkung oder der HDC-Aktivität führt im Tiermodell zu einer deutlichen Verminderung peptischer Schleimhautläsionen (22, 23). Wesentliche Mechanismen der pathogenen Wirkung von Histamin auf die Magenmukosa scheinen eine Beeinflussung von Gefäßpermeabilität, Blutgerinnung sowie eine Modulation des Immunsystems zu sein (6, 22, 23). Im Gegensatz zu seinen ulzerogenen Wirkungen kann Histamin jedoch auch Regenerationsvorgänge der gastrointestinalen Mukosa stimulieren. Dieser Effekt wurde eindrucksvoll durch Untersuchungen in verschiedenen tierexperimentellen Ulkusmodellen belegt, wobei die Effekte von Histamin in diesem Zusammenhang durch Aktivierung von Histamin Typ 1 (H1-Rezeptoren) vermittelt werden (6, 22, 23). An der regenerationsfördenden Wirkung von Histamin scheint neben einer Modulation der lokalen Entzündungsreaktion sowie einer Stimulation der Migration
epithelialer Zellen, auch ein direkt proliferationssteigernder Effekt auf Epithelzellen zugrundezuliegen.
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Eine Hemmung der Histaminwirkung oder der HDC-Aktivität führt im Tiermodell zu einer deutlichen Verminderung peptischer Schleimhautläsionen (22, 23). Wesentliche Mechanismen der pathogenen Wirkung von Histamin auf die Magenmukosa scheinen eine Beeinflussung von Gefäßpermeabilität, Blutgerinnung sowie eine Modulation des Immunsystems zu sein (6, 22, 23). Im Gegensatz zu seinen ulzerogenen Wirkungen kann Histamin jedoch auch Regenerationsvorgänge der gastrointestinalen Mukosa stimulieren. Dieser Effekt wurde eindrucksvoll durch Untersuchungen in verschiedenen tierexperimentellen Ulkusmodellen belegt, wobei die Effekte von Histamin in diesem Zusammenhang durch Aktivierung von Histamin Typ 1 (H1-Rezeptoren) vermittelt werden (6, 22, 23). An der regenerationsfördenden Wirkung von Histamin scheint neben einer Modulation der lokalen Entzündungsreaktion sowie einer Stimulation der Migration
epithelialer Zellen, auch ein direkt proliferationssteigernder Effekt auf Epithelzellen zugrundezuliegen
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Entzündliche Veränderungen des oberen Gastrointestinaltraktes sind durch erhöhte Produktion von reaktiven Sauerstoffmetaboliten (ROMs) in mukosalen Epithelzellen gekennzeichnet. Hierbei führen extrazelluläre Faktoren wie inflammatorische Zytokine oder UV-Bestrahlung sowie Veränderungen von Osmolarität und pH-Wert zur Aktivierung von epithelialen Redoxsystemen, woraus eine intrazelluläre Akkumulation von ROMs resultiert (24, 25). Diese als oxidativer Stress bezeichnete zelluläre Situation spielt eine wichtige Rolle sowohl für die Regulation akuter und chronischer Entzündungsreaktionen als auch für die Regeneration betroffener Gewebe (25). Darüberhinaus scheint eine Erhöhung des zellulären oxidativen Stresses auch für die Progression maligner Tumoren von wesentlicher Bedeutung zu sein (26). Grundlage der Wirkung von ROMs auf Epithelzellen ist die Beeinflussung einer Reihe zellulärer Funktionen wie Proliferation, Zellzyklus-Progression und Genexpression (25). Epithelzellen der Magenmukosa sind typischerweise durch pathologische Situationen wie akute oder chronische Gastritiden sowie im Rahmen der Entstehung von Ulzerationen oder malignen Läsionen erhöhtem oxidativen Stress ausgesetzt (25, 26). Darüber hinaus wurde in der Mukosa des oberen Gastrointestinaltraktes unter Bedingungen erhöhten oxidativen Stresses eine verstärkte Histaminsynthese sowie eine Steigerung der HDC-Aktivität nachgewiesen (26, 27). Obwohl diese Daten einen direkten Zusammenhang zwischen der Produktion von oxidativem Stress und einer Aktivierung des HDC-Histamin-Systems nahelegten, blieb bislang ungeklärt, ob oxidativer Stress hierbei einen direkten Einfluß auf die HDC-Genexpression nehmen kann und ob hieran möglicherwiese transkriptionelle Mechanismen beteiligt sind.

Das duale biologische Profil des Histamins hat inbesondere durch den Nachweis eines aktivierten gastralen Histaminmetabolismus unter den Bedingungen einer Helicobacter pylori (Hp)-Infektion des Magens an Bedeutung gewonnen
Hcker, Michael - Kapitel 1

Wenn ich das richtig verstehe, ist also Histamin direkt an der Entwicklung eines Magen- und Dünndarm-Ulkus beteiligt. Ein Helicobacter-Befall kann die Gefährdung des Magens noch verstärken, ebenso wie Stress (>Histamin-Ausschüttung) und histaminreiche Ernährung. Durch Entzündungen (z.B. eine Magenschleimhautentzündung) verstärkt sich wiederum die Histaminausschüttung, vorher entsteht größerer oxidativer Stress der Zellen.

Um es ganz kurz zu fassen: Das beste Histamin - wenn zu viel - taugt nix!

Gruss,
Uta
 
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