HWS instabil ohne Schmerzen?

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15.01.18
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Hallo,

ich bin neu hier im Forum. Bisher war ich immer nur ein stiller Mitleser, doch jetzt wende ich mich selbst zu Wort, weil ich nicht mehr weiter weiß.

Vor über 3 Jahre bin ich eines Abends ohnmächtig geworden und mit einem lauten Klingeln in den Ohren wieder wachgeworden. Daraufhin war ich ein paar Tage im Krankenhaus und wurde o.B. wieder entlassen. Der Grund für meinen Zusammenbruch war erbrechen aufgrund von schlechtem Essen.

Etwa ein halbes Jahr später hatte ich während dem Autofahren auf einmal wie einen Kreislaufzusammenbruch. Mir wurde im kompletten Körper super warm und ich dachte ich würde gleich wegbrechen. Das ganze legte sich dann zu Glück innerhalb kürzester Zeit wieder und ich dachte mir nichts weiter dabei. Vor 1 1/2 Jahren war ich dann bouldern (klettern ohne Sicherung) und fiel aus ca. 2 Meter Höhe mit den Füßen auf einen Sitzsack. Dabei verletzte ich mir das Sprunggelenk. Etwa 6 Wochen danach fing die ganze Sache richtig an.

Ich suchte im Laufe der Zeit unterschiedliche Ärzte aller Fachbereiche auf und von den meisten wurde ich mit der Diagnose: Somatisierungsstörung oder Stress relativ schnell wieder aus dem Zimmer begleitet.


Ich habe ein fast dauerhaftes Gefühl der Benommenheit. Ich stehe total oft komplett neben mir und weiß teilweise gar nicht, was um mich herum passiert. Ich bin eigentlich ein ziemlich schlagfertiger Typ und kann auch Zusammenhänge gut erkennen, doch das fällt mir mittlerweile immer schwerer.

Ich habe folgende Symptome: Extremes Knacken und drücken vom Schulterblatt ausgehenden, Benommenheit, Konzentrations und Denkstörungen, sehr selten Schluckstörungen, Fokussierungsprobleme, extreme Schwäche, Atemnot bei bestimmten Bewegungen. Das sind zumindest die Hauptsymptome.

Schmerzen im Nacken oder Kopfschmerzen habe ich komischerweise so gut wie nie.

Ich habe bisher MRT Aufnahmen von Kopf, Hws machen lassen. Des weiteren Röntgenaufnahmen von Hws und eine Szintigrafie der Knochen. Alles war o.B.


Ich bin mittlerweile ziemlich verzweifelt und weiß auch nicht, an wen ich mich noch wenden soll und kann. Ich bin derzeit noch mitten im Studium und arbeite nebenbei auch. Aufgrund der ganzen Symptomatik bin ich sehr oft nicht mal in der Lage mit mir selbst klar zu kommen und weiß echt nicht wie ich die Leistung dann noch erbringen soll. Mir macht mein Studium ziemlich viel Spaß und auch meine Arbeit mache ich mir gerne. Ich könnte mir quasi nichts anderes vorstellen. Nur mit fehlender Diagnose, der Stigmatisierung der Ärzte und der schiefen Blicke der Leute wird das ganze nicht leichter.

Ich komme aus Mittelhessen (nähe FFM). Falls irgendjemand Tipps hat an welche Ärzte und Therapeuten man sich wenden könnte wäre ich sehr dankbar.

Vielen Dank im Voraus :)

P.S. Falls ich hier irgendwie "falsch" gepostet habe, bitte ich dies zu entschuldigen. Ich kenne mich mit den Funktionen noch nicht so ganz aus :eek:)
 
Hallo Norlins,

willkommen hier :)

Wenn ich es richtig verstehe, fragst Du Dich, ob als Ursache Deiner Symptome eine HWS-Instabilität infrage käme?

Ich kann Dir das nicht sicher sagen. Folgendes fällt mir spontan zu Deinem Bericht ein:
  • durch so einen Unfall können vermutlich Bänder geschädigt werden, andererseits hattest Du auch schon vorher einen unerklärlichen Schwächeanfall (wenn es auch nur ein Einzelfall war, oder?)
  • statische bildgebende Untersuchungen reichen nach meiner Information nicht unbedingt, um eine HWS-Instabilität zu diagnostizieren (siehe Lexikon/"Wiki"-Artikel zum Thema), da solltest Du bei Verdacht wohl noch weitere Untersuchungen machen lassen
  • eine HWS-Instabilität kann man wohl auch ganz ohne Symptome haben, siehe Instabilität ohne Symptome?

Gruß
Kate
 
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Hallo Norlins,

es ist durchaus möglich, dass eine Instabilität keine Schmerzen verursacht. Ich habe ebenfalls Schwindel und Benommenheit, bin jedoch schmerzfrei.

Wie Kate schon geschrieben hat, solltest du, sofern noch nicht geschehen, die bei Instabilität typischen Untersuchungen in Angriff nehmen, insbesondere ein Röntgen nach Sandberg und ein Upright-MRT der Kopfgelenke. Es gibt in Deutschland leider nur eine Handvoll Radiologen, die diese Untersuchungen machen und davon wiederum sind nur einige in der Lage, die Bilder richtig zu deuten und die korrekte Diagnose zu stellen. Da sollte man nicht (so wie ich) zu einem x-beliebigen Untersucher gehen.

Soweit ich weiß, ist Dr. Förg aus München DER Spezialist für die Untersuchung der Kopfgelenke mittels Upright-MRT.

Viel Erfolg!
 
Hallo,

danke für deine Antwort. Welche Symptome plagen dich denn und wie geht es dir denn im allgemeinen damit so?


Röntgen nach Sandberg und Upright Mrt sind mir bekannt. Wie du schon geschrieben hast, ist leider alles so weit weg. Aber es wird mir wohl keine andere Wahl bleiben.

Lieber Gruß
 
Hauptsächlich Schwindel und Benommenheit. Gottseidank bin ich arbeitsfähig (Bürojob), aber die Lebensqualität ist trotzdem stark beeinträchtigt.

Ja man muss leider teilweise quer durch Deutschland fahren, um die richtigen Untersuchungen und Behandlungen zu machen. Übrigens: die Erfahrung, von Ärzten nicht ernst genommen und in die Psychoecke gestellt zu werden kennen wohl die meisten Patienten mit Kopfgelenksproblemen.
 
Hallo @Kate,

sorry, dass ich dir bisher nicht auf deine Antwort geantwortet hatte. Ziemlich unfreundlich von mir. Ich stehe derzeit leider ziemlich neben mir :D Vielen Dank für deine Informationen diesbezüglich.

Hallo @PaulKersey,

wurde denn eine Kopfgelenksproblematik bei dir durch Untersuchungen nachgewiesen, oder ist das "nur" ein Verdacht? Wenn ja, durch welche Dianostischen Maßnahmen?

Ich habe demnächst (sofern die KK zumindest anteilig etwas übernimmt) einen Termin beim Upright MRT mit MR Angiographie. Bei mir wurden durch ein Kopf MRT Marklagerglianarben und in einer Szintigrafie eine erhöhte Aktivität in der Sellaregion nachgewiesen. Woher das ganze kommt konnte mir bisher noch niemand sagen. Eine otoneurologische Untersuchung in Mannheim steht auch demnächst an.

Leider hat sich mein Zustand in den letzten Monaten auch ziemlich verschlechtert.

Was hat euch denn bisher am besten Linderung verschafft? Ich versuche das meiste momentan mit B12 aufzuhalten.

Freue mich über jegliche Tipps und Anregungen =)
 
Hallo @PaulKersey,

wurde denn eine Kopfgelenksproblematik bei dir durch Untersuchungen nachgewiesen, oder ist das "nur" ein Verdacht? Wenn ja, durch welche Dianostischen Maßnahmen?

Was hat euch denn bisher am besten Linderung verschafft? Ich versuche das meiste momentan mit B12 aufzuhalten.

Hallo Norlins,

die Instabilität wurde bei mir durch ein Sandberg-Röntgen befundet. Mittels otoneurologischer Untersuchung in Soltau wurde nachgewiesen, dass die Instabilität (mit-) ursächlich für die Beschwerden und auch der Hirnstamm beteiligt ist. Das Upright MRT, das ich habe machen lassen, ist leider unbrauchbar (schlechte Bilder, zumindest im Hinblick auf die Kopfgelenke inkompetenter Radiologe).

Bisher habe ich keine Maßnahme gefunden, die mir wirklich nennenswerte Linderung verschafft hat. Ich versuche regelmäßig, Wirbelsäulengymnastik nach Cantienica zu machen, das hilft mir manchmal etwas (ca. 15% Besserung) und sorgt allgemein für eine bessere Haltung. Zur Verbesserung des Allgemeinbefindens versuche ich, so ca. 7-8 Kilometer am Tag zu gehen. Gegen die Konzentrationsstörungen hat man mir in Soltau Piracetam (eigentlich ein Mittel zur Behandlung von Demenz) verschrieben, das mir etwas geholfen hat. Das habe ich aber vor längerer Zeit abgesetzt, weil ich eine Stammzellentherapie gemacht habe (siehe auch hier: https://www.symptome.ch/threads/stammzellentherapie-ligamentum-alaria-heilungschance.116439/) und vor und nach der Behandlung auf chemische Medikamente verzichtet werden sollte.

Hast du die Untersuchungen mittlerweile machen lassen? Wenn ja, was ist dabei rausgekommen?
 
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Hallo PaulKersey,

freut mich, dass zumindest die KG manchmal etwas Abhilfe schafft.

Ich habe einen Antrag auf Kostenübernahme (zumindest anteilig) an die KK geschickt und warte nun ab. Einen Termin sollte ich dann relativ schnell bekommen. Finanziell steht es um mich leider auch nicht allzu gut. Bei einem MRT vom Kopf wurden bei mir allerdings Glianarben und bei einer Szintigrafie eine erhöhte Aktivität in der Sellaregion nachgewiesen. Woher das ganze kommt, weiß ich bisher allerdings nicht. Mir geht es momentan auch ziemlich schlecht und ich frage mich wie lange ich noch arbeiten und studieren kann. Ich habe eigentlich nie viel in meinem Leben gemeckert, aber momentan mache ich mir schon meine Gedanken.

Wie wurde der Kontakt des Hirnstamms nachgewiesen? Die Neurologen bei denen ich war, nahmen mich leider null ernst. Ich bekam einmal ein EEG und das war o.B.

Hast du denn das Gefühl, dass die Stammzellentherapie dir ein wenig geholfen hat?

Alles Gute!

Lieber Gruß
 
Die Hirnstammbeteiligung wurde durch die otoneurologische Untersuchung nachgewiesen. Der Arzt hat mir anhand der Ergebnisse erklärt, dass man mittelbar darauf schließen kann, dass der Hirnstamm beeinträchtigt wird. Auf den MRTs sieht man das bei mir allerdings nicht.

Ob die Stammzellentherapie in Brüssel mir hilft, weiß ich noch nicht, das ist gerade mal fünf Wochen her und daher noch zu früh. Riesenhoffnung auf Besserung mache ich mir zwar nicht, aber die bisherigen Ergebnisse von anderen Patienten sind doch recht ermutigend.

Bei mir kommt allerdings noch eine Borreliose hinzu, die das Ganze erschwert. Das ist bei Leuten mit Kopfgelenksproblemen auch nicht unüblich. Hast du dich mal von einem fähigen Arzt auf Borrelien testen lassen? Wäre bei deinen Symptomen nicht verwunderlich, wenn diese mitursächlich für deine Probleme wären.

BG Paul
 
Das mit dem Thema Borreliose habe ich schon öfter gelesen. Der Nachweis scheint aber wohl auch nicht immer 100% gesichert zu sein, oder? Warst du bei einem normalen Hausarzt, der dich darauf untersucht hat? Und darf ich fragen wo das Röntgen nach Sandberg hast machen lassen? Ich bin schon ewig auf der Suche und alle Röntgen und MRT Aufnahmen waren o.B.

Ich habe demnächst einen Termin beim Ostepathen und hoffe, dass die Symptome sich zumindest ein bisschen mildern.

Ich drücke die Daumen und hoffe, dass die Stammzellentherapie dir hilft. Hast du mit anderen Patienten vor Ort sprechen können?
 
Leider sind 99,9% der hiesigen Ärzte aus meiner Sicht nicht in der Lage, eine Borreliose zu diagnostizieren oder mit an Sicherheut grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen, da solltest du zu einem Arzt gehen, der darauf spezialisiert ist. Ich habe den Arzt über eine nach Postleitzahlen geordnete Therapeutenliste gefunden, die irgendwo im Internet kursiert. Die Röntgenaufnahmen habe ich in Hamburg bei der Radiologischen Allianz machen lassen. Es gibt aber deutschlandweit bestimmt noch ein paar andere Praxen und Kliniken, welche Sandberg-Röntgen anfertigen.

Bevor ich in Brüssel zur Stemmzellentherapie war, bin ich zur Behandlung in die USA geflogen, leider mit null Erfolg. Habe da aber mit ein paar Patienten reden können, denen es gut geholfen hat.

Mit Osteopathie wäre ich übrigens vorsichtig, gerade wenn der Therapeut direkt an der HWS behandelt. Manche Kopfgelenkspatienten vertragen die direkte Behandlung der HWS, andere (mich eingeschlossen) z.B. überhaupt nicht. Da würde ich mich zunächst vorsichtig herantasten.

BG Paul
 
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Hallo Norlin,

Da du in Hessen wohnst, könntest du dich evtl. an den Heilpraktiker Herrn Noschinski in Bad Soden wenden. Dieser ist Osteopath und kennt sich auch mit den Stoffwechselstörungen/NEMs aus bzgl. HWS- Instabilität.

Ansonsten kannst du auch in Frankfurt ein Upright-MRT machen lassen. Wie gut da die Diagnostik ist, kann ich dir aber nicht sagen.

Hast du die anderen Untersuchungen schon machen lassen? Was kann dabei heraus?

Viele Grüße,

Rubinchen
 
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