Akute Muskelschwäche und Muskelschwund

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31.05.10
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Hallo Ihr Lieben,

ich brauche mal dringend Rat von euch, vielleicht kennt Jemand meine Beschwerden.

Kurz zu meiner bestehenden Erkrankung:
ich habe seit 2 Jahren eine erworbene Mitochondriopathie durch HWS-Trauma erlitten. Werde aber therapiert.

Nun zu meinem Problem:
Ich habe vor 2 Wochen nach Anstrengung meine Muskelkraft in den Beinen verloren. Konnte mich anfangs nur noch mit dem Regenschirm in der Wohnung herumhumpeln, bis vor 2 Tagen konnte ich mich dann soweit aufpeppeln (mit mäßiger Bewegung am Heimtrainer mit 20 Watt), dass ich stehen und kleine Wege gehen konnte. Bin dann zum Orthopäden, da ich auch zeitgleich mit meiner Muskelkraft auch eine Zerrung o. ä. am rechten Oberschenkel zugezogen habe. Dort musste ich meine Beinmuskulater zu kontrollzwecken belasten und stark dehnen. Das war wohl nicht so gut. Zuhause angekommen, brannten meine Beinmuskeln die ganze Nacht extrem, als wenn ich im Feuer stehen würde. Die bis Dato gewonnene Kraft verlor ich nun sofort wieder. Am nächsten Tag konnte ich gar nicht mehr stehen, meine Beinmuskeln tragen mein Körpergewicht nicht mehr. Ich habe massiven Muskleschwund, Unterschied zu vorher tastbar sichtbar. Nur noch dünne Streichholzbeine innerhalb 2 Wochen. Da ich nun auf Krücken laufen muss, um mir Essen zu machen und meine Bedürfnisse zu verrichten, sind meine Arme nun darauf angewiesen mein gesamtes Körpergewicht zu tragen. Das ging mit Mühe und Not bis heute gut. Jetzt macht auch noch meine Armuskuklatur schlapp. Bin jetzt komplett auf Pflege angewiesen. Hinzu kommt in Schüben starke Erschöpfung, wobei meine gesamte Muskulatur zu 90% versagt, begleitet mit fieberähnlichen Schüben. Habe jetzt auch Kopfschmerzen, obwohl ich kein Kopfschmerztyp bin und Gott sei Dank damit bis heute verschont geblieben bin, dazu kommt unscharfes Sehen, Benommenheit und starkes Herzklopfen.

Festgestellt wurde, dass ich ständig extrem hohe Laktatwerte habe, obwohl ich mich ganz alltagsüblich bewege. Wollte mit Sport anfangen, damit ich dagegen arbeiten kann. Dazu ist leider nicht mehr gekommen.

Die letzten Untersuchungen vor ein paar Monaten ergaben ATP-Werte im Toleranzbereich, zuvor schlechter. KH kann ich wohl auch nun besser verwerten als vorher. Nitrostress ist aber nach wie vor vorhanden, trotz Metyl-B12 Tropfen 2 x 1000mcg. Kaliummangel habe ich ständig, obwohl ich tglö. eine Brausetablette nehme. Ab heute erhöhe ich die Dosis mal auf 2 x 1. Selenmangel ist vorhanden und wird seit 1 Monat supplementiert. Dopaminmangel ist auch vorhanden. Daher wahrscheinlich die ständigen Zuckungen nachts. Schwermetallbelstung ist auch vorhanden. Ausleitung kann ich aber erst angehen, wenn mein Selenspiegel wieder optimiert ist.

Aber nichts desto trotz bekommt mein Körper anscheinend nicht genug Energie, dass sich auf Muskulatur und Gehirn niederschlägt, obwohl ich fettreich und KH arm esse. Ich komme irgendwie nicht über die Hürde mehr Muskulatur aufzubauen als abzubauen.

Beim Versuch meine Energie mit einer kleinen KH-Spritze aufzupolieren (1 Stück Vollkornknäcke) bin ich 3 Std. lang in einer Art Schockzustand gefallen mit den oben schon beschriebenen Schüben. Das hatte ich vor einen halben Jahr schonmal gehabt.

Kennt einer meine Symtome und kann einer vielleicht Rat geben?
Vielen Dank für eure Antworten

Gruß
Medi
 
Hallo Medi,

ich denke einfach mal so vor mich hin :eek:):

ist bei Dir denn die Wirbelsäule, speziell die Lendenwirbelsäule angeschaut worden? Wenn zuerst die Beine nicht mehr wollten, könnte das doch auch ein Bandscheibenvorfall gewesen sein?

Hattest Du vor Jahren evtl. eine Kinderlähmung?
POLIO Selbsthilfe e. V. | Gemeinsam sind wir Poliobetroffenen stark! | Post-Polio-Syndrom | Ausführliche Beschreibung des Post-Polio-Syndroms

Oder bist Du gegen Polio geimpft worden bzw. jemand in Deiner Umgebung?
www.impfschaden.info/polio-

Was können veränderte Laktatwerte bedeuten?

Erhöhte Laktatwerte im Vollblut oder Blutplasma können auftreten bei:

- schwerer Blutvergiftung (Sepsis), Schock oder schweren Infektionen (Malaria);
- schwerer Herzinsuffizienz oder Herz-Kreislauf-Versagen;
- Nierenversagen und schweren Leberfunktionsstörungen;
- Krebserkrankungen (vorwiegend des blutbildenden Systems);
- Darmkrankheiten (Darmverschluss, Überwucherung des Dünndarms mit anaeroben Bakterien, längere Einnahme von Lactobacillus acidophilus);
- Einnahme von Antidiabetika (Biguanide) oder von Arzneimitteln, die Isoniazid, Nikotinsäure oder Lactulose enthalten;
- HIV-Infektion:
- Vergiftungen mit Alkohol, Kohlenmonoxid, Acetaminophen, Salizylaten;
- Thiamin (Vitamin B1)-Mangel bei Intensivpatienten, Alkoholikern, Beriberi;
- Glykogenspeicherkrankheit oder angeborenen Enzymdefekten;
Laktat

Kannst Du diese möglichen Ursachen für eine Laktat-Erhöhung ausschließen bzw. wurde das abgeklärt?

Erhöhte Laktat-Werte lassen sich auch bei Thiamin- (Vitamin-B1-)Mangel beobachten.
Labtest - Lactat

Bist Du sicher, daß Du Dein Vitamin B12-Präparat verträgst?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Medi

ich würde dir gerne L-Glutamin ans Herz legen, um aus deinem katabolen Zustand herauszukommen--> Hat mir geholfen aus über 2 Jahren totaler Bettlägerigkeit wegen Muskleabbau zu kommen..

eine kleine Dosis allgemein und nach jeder kleinen muskulären Antstrengung, damit die Muskeln erst gar nicht in einen katabolen Zustand gehen, bzw. der Kreis des Abbaus unterbrochen ist

Anwendungsbereiche
Muskelaufbau sowie verhinderter Muskelabbau,
Glutamin besitzt gewisse anabole und anti-katabole Fähigkeiten , da es die Proteinsynthese (Einlagerung von Protein in die Muskulatur) fördert. Glutamin übt einen osmotischen Druck aus, indem es Wasser im Muskel hält und somit die Bedingungen für die Proteinsynthese verbessert. Bei einem Mangel an Glutamin und der damit fehlenden Wasserversorgung der Muskelzelle kann es zu katabolen (muskelabbauenden) Zuständen kommen......

Neben dem Wachstumshormon wird auch die Ausschüttung von Plasmabicarbonat erhöht. Plasmabicarbonat ist ein starker Säurenpuffer versärkt den Laktatabbau.
https://www.triaguide-train.com/ernaehrung/80-glutamin

liebe grüße darleen:wave:
 
Hallo an alle,

danke erstmal für eure zahlreichen Tipps.

@Oregano:
die LWS hatte in der Tat auch mein Orthopäde in Verdacht, wo ich am Donnerstag war. MRT steht noch aus. Beschwerden an der LWS habe ich allerdings keine. Vielmehr schmerzt mein recher Oberschenkel vom Hüftgelenk abwärts ziehend bei bestimmter Beinbewegung.

Kinderlähmung hatte ich keine.

Polio-Impfung kann möglich sein als Kind. Müsste ich in den alten Impfbüchern mal rauskramen, wenn ich kräftemäßig dazu wieder in der Lage sein sollte. Aber wie ich bin 1977 geboren und glaube, dass ich damit nicht mehr in das Raster falle.

Was deine Hinweise bzgl. Laktatproduktion angeht, treffen interessanter Weise tatsächlich 2 zu. Und zwar nehme ich dauerhaft Darmbakterien ein, darunter Lactobacillus acidophilus so um die 24Mrd. Kulturen tgl.
Der Grund ist, da ich eine Kaseinunverträglichkeit habe und somit Milchprodukte meiden muss, wollt ich ein möglichen Defizit an Darmbakterien so ausgleichen und nehme permanent welche ein. Vielleicht sollte ich erstmal stoppen damit. Nikotinsäure ist auch in meinen B-Vitaminen hochdosiert enthalten, 168mg tgl. nehme ich somit ein. Nur woher weiß ich, ob das schon zuviel ist?

Ein B1-Mangel kann ich nicht 100%ig ausschließen, jedenfalls nehme ich tgl. 100mg Benfotiamin ein, vorübergehend auf das wasserlösliche Tiamin umgestiegen. Werde mal wieder auf das fettlösliche besserverwertbare Benfotiamin umsteigen. Ob die Dosis ausreichen wird, weiß ich nicht. Woran lässt sich ein B1-Mangel klinisch feststellen? Soweit ich weiß, lässt sich ein Mangel an B-Vitaminen schlecht diagnostizieren.

Über die übrigen verantwortlichen Laktatübeltäter ist mir nichts bekannt. Wahrscheinlich ist die Leber auch nicht ganz so fit. Es wurde Fettleber mal diagnostiziert, aber von anderer Stelle wieder dementiert. Eine Mariendiestel-Kur habe ich jedenfalls neulich schon hinter mir.

Ob ich das B12 Präperat nicht vertrage, kann ich nicht genau sagen.
Jedenfalls ist Metylmalonsäure mit 0,87mg/g Kreatinin (< 1,60) im grünen Bereich. Nitro-Phenyl-Essigsäure mit 3,02mcg/g (< 3) leicht über Toleranzwert. Citrullin liegt bei 4,24 mg/g (< 2,9) und ist somit deutlich zu hoch. B12 scheint wohl zu wirken, aber vielleicht nicht genug. In meinen Kombipräperaten ist auch Arginin enthalten (800mg), auch ein möglicher Citrullin Booster. Ich probier einfach mal das B12 etwas höher zu dosieren.

@Datura:
danke für den Hinweis. Laut Grafik falle ich anscheinend mit meinem 77er Jahrgang wohl nicht mehr in das Raster.

@Darleen:
das mit L-Glutamin ist wirklich ein guter Tipp. Ich werde es gleich ausprobieren.



Ich danke euch allen für die hilfreichen Tipps.

Gruß
Medi
 
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