drakonische Strafen

  • Themenstarter Bodo
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Bodo

Früher hatte man/frau es nicht leicht - als Raucher.

Da wurde schon mal gerne auf sehr handfeste Art und Weise für saubere Luft gesorgt:

Eigentlich seien Raucher nichts andere als Selbstmörder meinte der bayerische
Geistliche Jakob Balde im 17. Jahrhundert, nur „das jene sich etwas langsamer
umbringen“, eine gewagte These, die schon vor 400 Jahren für hitzige
Debatten sorgte. Schließlich war seit der Entdeckung Amerikas Tabak eines
der gefragtesten Genussmittel in Europa. Jahrhundertelang diente der braune
Naturstoff sogar als Zahlungsmittel.

Die Nachteile des Rauchens erkannten die Machthaber jedoch recht schnell:
Oft kam es zu gewaltreichen Auseinandersetzungen über den Besitz von
Tabak, und gesundheitliche Schäden wurden mit Rauchen in Verbindung
gebracht. Wegen dieser und machtpolitischer Gründe überrollte Europa und
Asien Mitte des 17. Jahrhunderts eine Welle von Restriktionen gegen Raucher:

So wurde in Russland den Qualmern die Nase abgeschlagen,
manchmal sogar die Genitalien abgetrennt. In Persien ließ Schah Abbas die
großen Nasen und Lippen seiner rauchenden Gefolgschaft verstümmeln.
Der türkische Sultan Murad IV. soll sogar höchstselbst Rauchern die Kehle
durchtrennt haben, sobald er Einem begegnete.


Die Welle erreichte auch Bayern: Kurz nach der Rede von Jakob Balde in
München entschied sich Kaiser Leopold I.1668, ein Rauchverbot für Tirol zu
verhängen. Hier drohten bei Verstoß jedoch nur Geld und Gefängnisstrafen.

Quelle: SZ vom 01.02.08

Was leben wir doch in friedlichen Zeiten . . . :schock:




Bodo
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Bodo.
Ich habe irgendwo gelesen, dass das Rauchen wegen der Brandgefahr verboten war.
Wenn früher in einer Stadt mit vielen Holzhäusern ein Haus brannte, war gleich der ganze Strassenzug weg...
Das klingt für mich einleuchtend, zumal ich vermute, dass Kautabak toleriert war.
Dies nur als Ergänzung zu deinem interessanten Zitat.
Liebe Grüsse, Sine
 
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