Sucht nach dem Glücklichsein

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02.08.06
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2.698
Hallo ihr,
Ich schreib mal wieder etwas melancholisches.Kennt ihr das auch,dass ihr glücklich sein wollt,aber es nicht annehmen und spüren könnt? wenn ihr endlich ( und wenn nur gedanklich) alles erreicht hättet,dann fühlt ihr nichts?Ich fühle Angst davor.Ich kann es nicht mehr empfinden.Ich kanns nicht.
 
Liebe Nelly

versuche diese Frage so weiter zu führen:
Du schreibst: Ich kanns nicht.....und dann weiter: Ich kanns nicht, weil ich....

Lieber Gruss
Pius
 
Was wäre denn "Glücklichsein" in Deinem Kopf, Nelly? Vielleicht ist das Ziel so hoch gesteckt, daß das gar nicht möglich ist?

Gruss,
Uta
 
Liebe Nelly

Das klingt mir so nach "Sucht auf Frust"

Manchmal hat man die Erfahrung gemacht, dass wenn man annähernd den Zustand "Glück" erreicht hat, danach eine Talfahrt stattfindet, die genausolche Ausmaße annimmt, wie das Hochgefühl des Glücks. Und um so schöner sich das Glück angefühlt hat, umso schlimmer empfindet man dann das Leid. (Oder Unglück). Oder zumindest ebensostark.
Wenn man das erlebt hat, dann ist man vielleicht nicht mehr bereit, sich diesem Glückszustand hinzugeben, weil man dann weiß,wie sehr das Leid wehtun kann.
Dann wird man automatisch vorsichtiger. Es ist dann eigentlich nicht so, dass man nicht dazu in der Lage ist, Glück zu empfinden, sondern man will es nicht, weil man Angst hat, es wieder zu verlieren, es nicht halten zu können.
Dann befindet man sich eher in so einer "seichten" Stimmung - und bildet sich ein, man fühlt "nichts".
Ich vermute, das ist so eine Art Selbstschutzmechanismus.

lieber Gruß von Kaba
 
Das Glück besteht nicht darin, daß du tun kannst, was du willst, sondern darin, daß du immer willst, was du tust.>Leo N. Tolstoi (1828-1910), russ. Schriftsteller



Eigentor
Wenn mir jemand droht, er sei beleidigt, wenn ich nicht tue, was er will, wähle ich die Beleidigung

Der Spruch der Woche 5
Image11.jpg


Uta
 
Liebe Nelly, liebe Kaba,

ich kenne auch in gewisster Weise ein gewisses Mißtrauen Glücksgefühlen gegenüber. Ursache sind da schlechte Erfahrungen. Ich hatte mehrfach bittere Enttäuschungen erlebt gerade in Momenten, als ich glaubte, das Glück gerade jetzt fassen zu können.
Ergebnis war der gewisse Schutzmechanismus. Lieber nur ein bisschen freuen, dann ist der Absturz nicht so derb, wenn es Enttäuschungen gibt.
Ich bin im Moment aber auf dem besten Wege, mutig genug zu sein, um Glücksgefühle zuzulassen, ohne dass gleich wieder Angst angekrochen kommt.

Viele Grüße Anne
 
Hallo Anne,
so kann ich mir das gut vorstellen: vor lauter Angst, evtl. wieder auf einen absteigenden Ast zu fallen, steigt man erst gar nicht nach oben. - Vor lauter Angst, daß vielleicht - irgendwann oder auch nie - ein Vampir daherkommt, schleppt man die ganze Zeit ein schweres Kreuz mit, das einen auch ständig niederzieht und belastet
aliena_vampirshrek.gif

Was mir noch eingefallen ist: wenn ich aus mir heraus so richtig glücklich bin - ich erlebe das vor allem in den Bergen und im Zusammenhang mit Naturerlebnissen - , dann kann mir das auch niemand nehmen, weil es eben nur mein Gefühl ist, unabhängig von anderen Menschen.
Vielleicht ist das die Kunst, Glück zu empfinden und dann auch wieder nicht so glückliche Zeiten hinzunehmen: daß man das Glück nicht von anderen Menschen oder Umständen abhängig macht?

Gruss,
Uta
 
Zitat von Nelly: Kennt ihr das auch,dass ihr glücklich sein wollt,aber es nicht annehmen und spüren könnt? wenn ihr endlich ( und wenn nur gedanklich) alles erreicht hättet,dann fühlt ihr nichts?

Hallo Nelly,

das Gefühl kenne ich aus der Vergangenheit. Ich kann mir vorstellen, dass solche Gedanken und Gefühle Menschen haben, die noch auf der Suche sind. Wenn man sich angekommen und angenommen fühlt, dann ist man zufrieden mit dem, was man hat und was man ist, egal wo man sich gerade befindet und was man (noch) nicht erreicht hat. Das ist zumindest für mich Glück, das alltäglich ist. Um alltägliches Glück genießen zu können, muss man vielleicht erst das Alltägliche lieben und schätzen lernen. Das ist sehr schwer, gerade wenn es einem gesundheitlich nicht gut geht - aber es ist nicht unmöglich, meine ich.

Viele Grüße
Anne
 
Liebe UTA,
mein Ziel, könnte man von außen denken wäre zu hoch gesteckt.Ich ersehne mir aber einfach nur Frieden - ohne Angst leben zu müssen - ohne Verfolgung eines bestimmten Tyranns.Glück kann ich nicht mehr in Worte fassen.Im Moment bin ich zufrieden wenn ich dieses Forum betrete.Ich fühle mich wohl,heimisch und geborgen.Ich war immer mit wenig glücklich,wollte nie nach höherem streben.Also nichts höheres was die Menschen oft charakterlich " versaut".Ich hatte meinen kleinen Luxus.Dazu gehörte mein kleines Heim - alte Wohnung,meine Katze,meine Pläne für die Zukunft,meine innere Zufriedenheit.Ich bin nicht anspruchsvoll.Aber ich denke wenn man 1/3 von seinem Leben in Lebensbedingungen der grössten Angst,des Eingesperrtseins,des sich Tag und Nacht Schützens leben muss und es dann endlich geschafft hat mit letzter Kraft wegzukommen,dann müsste man glücklich sein?.Dachte ich.Aber dem ist nicht so.Ich kann Wirklichkeit,von Vergangenheit und Wachträumen nicht mehr auseinanderhalten.Na ja ich schreibe später weiter.
 
Für mich hat Glück und Zufriedenheit immer was mit Selbstverwirklichung zutun. Ich kann nicht zufrieden sein, wenn ich nicht das machen kann, wozu ich bestimmt bin. Das macht mich unzufrieden, ich kann mich nicht mit dem 2. platz zufieden geben. Erst die ewige Suche nach sich selbst, und wenn man es gefunden hat, kommt man da auch wieder an seine Grenzen. Mfg:mad:
 
Liebe Nelly, liebe Kaba,

ich kenne auch in gewisster Weise ein gewisses Mißtrauen Glücksgefühlen gegenüber. Ursache sind da schlechte Erfahrungen. Ich hatte mehrfach bittere Enttäuschungen erlebt gerade in Momenten, als ich glaubte, das Glück gerade jetzt fassen zu können.
Ergebnis war der gewisse Schutzmechanismus. Lieber nur ein bisschen freuen, dann ist der Absturz nicht so derb, wenn es Enttäuschungen gibt.
Ich bin im Moment aber auf dem besten Wege, mutig genug zu sein, um Glücksgefühle zuzulassen, ohne dass gleich wieder Angst angekrochen kommt.

Viele Grüße Anne

Ja ja, das kenn ich zugut. Und irgendwann kann man es schon gar nicht mehr wahrhaben, enn es bergauf geht, weil man ja weiss...
 
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