Stärkung der emotionalen Intelligenz

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27.11.09
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Im Thread Emotionen bestimmen unser Leben sind wir darauf gekommen, dass es gut sein könnte, einen eigenen Thread zu eröffnen, um unsere" emtionalen Mukkis" zu stärken.

Ähnlich wie im Bewegungs-Motivations-Thread soll dies ein Ort sein, wo ausgetauscht wird über den emtionalen Lernprozess. Ich habe einmal in einem Buch "Kinder brauchen emotionale Intelligenz" gelesen, dass es für die Entwicklung des EQ der Kinder vor allem der EQ der Eltern massgebend ist - und die laufenden Entwicklung / der laufende Lernprozess der Eltern. Eine gute Möglichkeit sei Tagebuch schreiben.

Ich glaube aber auch, dass ein Austausch und eine gegenseitige Bestärkung / Unterstützung in einem Forum auch ein sehr gute Mittel sind.

Die Grundfähigkeiten des EQ sind nach D. Goleman:

1. Selbstwahrnehmung (der eigenen Gefühlswelt)
2. Selbstregulation (Umgang mit den eigenen Gefühlen)
3. Selbstmotivation (Brauchen der emotionalen Energie für das Erreichen persönlicher Ziele)
4. Wahrnehmen der Gefühle der Mitmenschen
5. Umgang mit den Gefühlen der Mitmenschen

Also, - wer hat Lust mitzumachen? Alle die sich emotionale Mukkis aneignen oder stärken möchten sind herzliche eingeladen.

Liebe Grüsse, fauna
 
Liebe fauna,

nun, ich melde mich als Erste mal hier an um mitzumachen. :) Auch wenn ich im Moment gerade gar nicht weiss was ich dazu schreiben soll, gemeinsam zu versuchen die emotionalen Mukkis zu stärken ist eine richtig gute Idee, finde ich. :)

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
hallo fauna und hexe ,

bin auch dabei ,ich denke an stärkung der emotionalen mukkis kann man nicht genug bekommen .:kraft:

habe eine riesige emotionale quelle in meinem leben seit jahrzehnte laufen.
die wirkung dieser quelle bei mir möchte ich gerne zum stillstand bringen ohne eine großartige entscheidung treffen zu müssen .


lg ory
 
Schön, dann sind wir ja schon vier! Freu mich über euch! :) :)

Wie wir das machen, weiss ich auch noch nicht, aber ich bin selber gespannt. Mal erstens soll sicher Raum für das Teilen von Gefühlen und emotionalen Erlebnissen sein. Aufbauende und solche, die neu zu lösen sind.

Ideen gibt es sicher viele... - Bis Freitag ist noch sehr viel los bei mir, aber dann werd ich mehr Zeit haben und voll loslegen. :)

Was ich zum Beispiel wichtig finde: Welche Ziele habe ich erreicht? Wie hat es begonnen, in welchen Schritten bin ich zur Erreichung des Ziels gekommen, ab wann wusste ich, das klappt.

- Wenn ich so in mir forsche, kommen immer wieder ähnliche erfolgreiche Muster vor. - Witzig - oft steht am Anfang ein unangenehmes oder schwieriges Gefühl... - sozusagen als Auslöser :)

Ja, und im Moment bin ich müde und brauche etwas Zeit für mich, damit ich mein System runter fahren kann. Seit morgens um 8.00 war ich nonstop an der Arbeit, deshalb später mehr.

Liebe Grüsse, fauna
 
Wenn jemand einen Test zu seiner Emotionalen Intelligenz machen möchte, findet er ihn u.a. hier:
Emotionale Intelligenz - der kostenlose EQ-Test mit Sofortergebnis auf sueddeutsche.de

Hier werden Fragen gestellt, die dazu beitragen sollen, eigene Defizite zu erkennen:

Nehmen Sie solche Testergebnisse als einen ersten Anhaltspunkt und fragen Sie sich dann selbstkritisch, wie weit es mit Ihrer emotionalen Intelligenz tatsächlich steht. Fragen Sie sich dazu z.B.:

Wie gut kenne ich mich selbst? Weiß ich, wie ich in bestimmten Situationen reagiere und warum das so ist?
Kann ich meine Stimmungen selbst beeinflussen oder bin ich meinen Emotionen ausgeliefert?
Wie gut kann ich mit Aggressionen, Wut, Freude, Zuneigung und anderen Gefühlen umgehen – bei mir selbst und bei anderen?
Wie ist es mit meiner Kommunikationsfähigkeit bestellt?
Kann ich mich klar ausdrücken und mich verständlich machen? Bin ich in der Lage, anderen Menschen aufmerksam zuzuhören?
Kann ich gut mit anderen Menschen umgehen?
Kann ich andere motivieren? Macht es mir Spaß mit anderen Menschen zu arbeiten?
Kann ich anderen Orientierung geben?
Verfüge ich über Führungsqualitäten?
Bin ich bei anderen Menschen beliebt?
Sind andere gerne mit mir zusammen?
Suchen Sie Rat bei mir?
All diese Fragen sind nur als Denkanstoß gedacht. Wenn Sie wissen, was sich hinter der emotionalen Intelligenz verbirgt, wissen Sie auch, worauf es dabei ankommt und Sie können sich dann selbst die entscheidenden Fragen stellen, um herauszufinden, wo Sie vielleicht noch Defizite haben
Emotionale Intelligenz

Hier die Kompetenzen, die in diesem Artikel genannt werden, die man bei einer gut ausgeprägten Emotionalen Intelligenz haben sollte:

- Selbstbewußtheit
- Selbststeuerung
- Motivation
- Empathie
- Soziale Kompetenz
- Kommunikationsfähigkeit

Grüsse,
Oregano
 
Hallo miteinander

Da ist mir doch etwas Witziges passiert (Wichtiges wollten die Finger schreiben - schmunzel...:rolleyes:) - Als ich dieses Thema eröffnet hatte und loslegen wollte, merkte ich wie ich plötzlich Respekt bekam, auch Unsicherheit. - Denn wenn ich wirklich offen an meinen emotionalen Mukkis arbeiten möchte, sie auch trainieren, zeige ich mich sehr. Dieses Forum ist öffentlich. Jede/r kann lesen, was geschrieben wird. Das hat mich vorsichtig gemacht, ganz konkrete "Traininssituationen" aus meinem Alltag aufzuschreiben. - Ich habe also noch das Bedürnis, mich etwas zu schützen. Da hat mir das Wahrnehmen und Zulassen dieser Unsicherheit schon mal geholfen. Klar muss das nicht so bleiben. Die emotionale Energie fliesst ja weiter und ändert sich ja naturgemäss auch schnell.

Emotionen sind mir sehr wichtig, ganz einfach darum, weil alles was ich wahrnehme, erlebe, was in mir auslöst. Das beeinflusst meine Reaktionen und Aktionen. Ich nehme sehr intensiv wahr, bin auch hochsensibel. Das macht mein Leben reich, ist aber im Umgang auch etwas anspruchsvoll.

Mit einigen Gefühlen habe ich mehr, mit anderen weniger Schwierigkeiten. Im Gegensatz zu vielen Menschen machen mir Neid und Eifersucht, wenn ich sie selber verspüre wenig aus. - Ich deute diese Gefühle als Sehnsüchte, eigentlich als Wünsche, deren Erfüllung ich mir nicht erlaubt habe. Manchmal sind es sogar die Wünsche, die ich nicht mal zulasse.

Mehr Schwierigkeiten habe ich mit Ohnmacht und Hilflosigkeit. - Auch bei diesen Gefühlen bin ich überzeugt, dass sie einerseits eine "positive Botschaft" haben, andererseits dass sie einfach ein "Ausdruck des Lebens an sich sind", dazugehören und auch vorbei gehen. Trotzdem machen sie mir öfters mal Mühe, weil sie mich noch aus der Gegenwart zurück in die Vergangenheit werfen können. Da klingt halt immer noch was an. Es fällt mir schwieriger, sie einfach weiterziehen zu lassen. - Jedes Gefühl ist wertvoll und darf gefühlt werden, hat manchmal eine Botschaft. Ohnmacht heisst für mich auch: "Ich bin unschuldig. Ich habe keine Verantwortung für das, was jetzt passiert." - Das gilt aber nur für Situationen, in denen ich wirklich ohnmächtig bin, nicht für solche, in denen ich einfach "ohnmächtig" reagiere. Hilflosigkeit bedeutet: "Ich brauche Hilfe." - Die kann von mir selber oder von aussen kommen. Das ist beides gut. Beides braucht aber den nötigen Selbstrespekt, dass ich mir die Hilflosigkeit zugestehe, sie anerkenne und mich für die Hilfe öffne.

Für meine emotionalen Mukkis ist es wichtig, das ich mich den aufbauenden Gefühlen vertieft öffne, dass ich sie aber nicht festhalte. Genau das selbe gilt für mich bei unangenehmen Gefühlen. Auch hier ist es besser, wenn ich mich öffne. - Nur nähere ich mich hier einfach an, bis ich das Gefühl erkenne. Drin baden bringt mir nichts. Klar ist mal Jammern erlaubt, aber es ist auch hier besser, wenn ich die Gefühle nicht festhalte, aber auch nicht wegstecke - fliessen lassen ist wichtig - und bewusst werden/sein. Denn Emotionen sind Energie - und die darf/muss fliessen. Manche Gefühle muss ich auch ausdrücken, aber nicht in jeder Situation. In gewissen Situationen ist es aber wichtig, dass ich sie ausdrücke, weil ich mich sonst verleugne... - und keine ehrliche Beziehung habe. - Ich find's zeitweise ermüdend, zeitweise einfach nur schön, zeitweise nervig, zeitweise als lebendig, immer etwas zu fühlen.

Das mal für's erste. Was bedeuten euch Gefühle? Was habt ihr Hilfreiches entdeckt im bewussten Umgang mit ihnen? Wo steht ihr? Wo steht ihr an?

Liebe Grüsse, fauna
 
Hallo,

ich habe schon öfter angesetzt, um hier etwas zu schreiben, und jedemal bemerkte ich wie schwer es doch ist, all das auszudrücken was ich fühle, weil ich es oft nicht mal für mich so konkret weiss und klar erkennen kann, schon gar nicht benennen. Es ist schon toll wie du dies alles in Worte fassen kannst, liebe fauna.
Auf deine Fragen will ich mal versuchen zu antworten. :)

Gefühle sind für mich gleichbedeutend mit "erleben". Ich fühle eigentlich immer, und ich nehme einfach mal an dass es jedem Menschen so geht. Je stärker meine Gefühle sind, desto intensiver und "tiefer" erlebe ich, und desto fester prägt sich natürlich auch das Erlebte ein.
Ich find's zeitweise ermüdend, zeitweise einfach nur schön, zeitweise nervig, zeitweise als lebendig, immer etwas zu fühlen.
Ja :), ich ergänze noch dass ich es zeitweise als beängstigend erlebe; nicht etwas zu fühlen, sondern die Stärke der Gefühle. Aber genau hier kommt es ja darauf an wie sehr man sich "reinfallen" lässt.
Wo stehe ich? Ich versuche gerade Gefühle aller Art wirklich fliessen zu lassen. Ich lerne sie gerade zuzulassen und nicht wegzusperren. Das tat ich oft bevor ich sie mir überhaupt angesehen hatte, ich wusste nicht mal dass sie da sind.
Wo stehe ich an? ich suche nach der Balance, nach der richtigen Mitte, oder besser gesagt nach der "sicheren" Distanz, von wo aus ich alles zulassen kann ohne dabei selbst zu "verbrennen", wenn es allzu heiss hergeht. :)

liebe Grüße von Hexe
 
Hier die Kompetenzen, die in diesem Artikel genannt werden, die man bei einer gut ausgeprägten Emotionalen Intelligenz haben sollte:

- Selbstbewußtheit
- Selbststeuerung
- Motivation
- Empathie
- Soziale Kompetenz
- Kommunikationsfähigkeit

Das sind die Supereigenschaften, die man auch aus den Stellenanzeigern der Headhunters in der NZZ und der FAZ kennt. Kein Wunder, das Ganze steht ja in der Rubrik "Karriere". Das ist ja genau das, was wir Leser von Symtome.ch brauchen ... ?!

Sicher ist es vorteilhaft, wenn sich etwa Selbstbewusstsein und Selbststeuerung in etwa die Waage halten und zur Genüge vorhanden sind.

Also mach ich mich gleich mal den Selbstversuch mit dem Test in der SZ:
SZ schrieb:
...
Frage 4 von 100
Sie haben den gesamten Monat über noch keinen einzigen Geschäftsabschluss für Ihre Firma getätigt - und jetzt ist es bereits 16 Uhr am 31. Januar. Wie reagieren Sie?


A Ich hake die Sache ab. Der nächste Monat wird mit Sicherheit besser.

B Ehrlich gesagt finde ich das schon ein wenig demoralisierend.

C Kein Problem. Ich habe ja diesen Monat immerhin noch 8 Stunden lang Zeit, um ein Geschäft zu machen.

D So ist das (Wirtschafts-)Leben nun einmal.

Tja, da wollte ich aufhören, denn meine Einschätzung scheint korrekt:
Es geht wohl um die Stählung von ultradynamischen Accountmanagers.
Nur: Haben die Zeit, sich 100 derartig banale Fragen um die Ohren zu hauen?

Meine Antwort ist:
Wenn Die eine neue Stelle haben wollen, und der Headhunter will, dass sie ihm den Arsch lecken, füllen die jeden Fragebogen aus:

D, so ist das (Wirtschafts-)Leben nun mal - Korrupt eben!

Trotzdem hab ich mich durch die Plattheiten weiterer 96 Fragen durchgebissen, und nun liegt mein Horoskop vor.
Warnung: Es lohnt sich nicht, diesen aus Textblöcken zusammengereihten Text zu lesen:

Hätten Sie den vorliegenden Test etwa im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens absolviert, würde die Personalabteilung des Unternehmens jetzt Ihr Persönlichkeitsprofil mit dem Anforderungsprofil der freien Stelle vergleichen. Je mehr beide Profile übereinstimmen, desto besser wären Sie für den ausgeschriebenen Posten geeignet.

Zunächst aber zu den Ergebnissen Ihres EQ-Tests:

Ihr EQ liegt im Durchschnitt. Ihre Antworten zeigen, dass Ihre emotionale Intelligenz gut entwickelt ist. Es gibt allerdings noch einige Punkte, die Sie verbessern könnten.

Sie erkennen meist die eigenen Gefühle und wissen diese auch zu deuten. Sie sollten versuchen, diesen persönlichen Erfolg dadurch zu steigern, dass Sie noch mehr als bisher in sich hineinhorchen.

Sie bringen zusätzlich die besonders wichtige Fähigkeit mit, Ihre Gefühle nicht nur zu erkennen, sondern auch noch "managen" zu können. Die Kontrolle der Gefühle gelingt Ihnen eigentlich sehr gut, solange es sich um besonders starke Gefühle wie etwa Angst handelt.

Allerdings kommt es schon öfter einmal vor, dass Sie die Fassung verlieren. Und das seltsamerweise gerade bei Kleinigkeiten, etwa wenn der Parkscheinautomat zwar das Kleingeld annimmt, aber keinen Parkschein dafür ausspuckt. Sie sollten daher mit besonderer Aufmerksamkeit versuchen, diese Ausreißer in den Griff zu bekommen.

Ein weiterer Pluspunkt für Sie ist der Umstand, dass Sie sich gut selbst motivieren können. Dies trägt dazu bei, dass Sie immer wieder selbst die Initiative in geschäftlichen wie auch privaten Dingen ergreifen und sich nicht auf irgendwelche Zufälle verlassen. Dadurch sichern Sie sich geschickt berufliche Erfolge, die manch anderem versagt bleiben.

Leider erleben Sie in diesem Bemühen hin und wieder größere Einbrüche. Dann machen sich bei Ihnen für einige Zeit Selbstzweifel und Frust breit und bremsen Ihren Elan.

Ihre bisher erwähnten Eigenschaften werden von der Fähigkeit unterstützt, die Stimmungslage Ihrer Mitmenschen intuitiv erfassen zu können. Sie sind deshalb bei Ihren Mitmenschen ein beliebter Gesprächspartner, dessen Rat und Hilfe geachtet wird.

Trotzdem begegnen Ihnen immer wieder Menschen, zu denen Sie einfach keinen Draht finden. Doch mit mehr Übung und etwas mehr Konzentration auf die jeweilige Situation werden Sie auch hier bald ganz vorne sein.

Sie verstehen es auch, Ihre vorhandene soziale Akzeptanz zu nutzen und haben ein Talent dafür, Ihre bestehenden Kontakte und Beziehungen gewinnbringend und vorteilhaft einzusetzen. Dies geschieht bei Ihnen allerdings meistens nicht völlig von selbst, sondern Sie müssen sich darüber erst einige Gedanken machen. Dabei würde gerade diese Selbstsicherheit im Umgang mit den Mitmenschen zu vielen Erfolgen verhelfen.

Sie sollten an der positiven Grundeinstellung festhalten und versuchen, sie stetig auf alle Bereiche des Lebens auszudehnen. Gehen Sie künftig noch offener auf alle Mitmenschen zu. Dann werden Sie erleben, wie sich der EQ plötzlich ganz von selbst schlagartig verbessert.
Durchhalten!

Nein, ich halte nicht durch, denn es geht wohl im gleichen Stil weiter:
SZ schrieb:
Betrachten wir nun differenziert Ihr Persönlichkeitsbild: Welche besonderen Eigenschaften zeichnen Sie aus - und wo können Sie sich noch verbessern?

Wie steht es etwa um Ihre Gelassenheit, sind Sie ein nervöser Mensch?

Ach je, immer noch eins drauf - Ron Hubbard und Scientology lassen grüssen!

Meine "emotionale Intelligenz" sagt mir, dass ich eigentlich ganz OK bin so wie ich eben bin. Meine vielen Schwachstellen kenne ich ebenso, wie die wenigen Stärken. Ich schere ganz bewusst aus aus dem Mainstream zum Erfolg und weiss mich mit allen Mitteln zu wehren, wenn man mich in die Konvention zurückbiegen will.

Den Button ...
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... spar ich mir.


Puistola
 
Hmm, - die Kompetenzen, die Oregano zitiert haben, sind eigentlich die selben, die ich oben genannt habe. Sie stammen wahrscheinlich auch aus den Büchern von Goleman. Ergänzt ist eigentlich nur die Kommunikationsfähigkeit. Die ist für mich im "Umgang mit den eigenen und fremden Gefühlen" drin.

Diese fünf Eigenschaften: Selbstwahrnehmung, Umgang mit den eigenen Gefühlen, Selbstmotivation durch die Energie der Gefühle, Wahrnehmung der Gefühle anderer und Umgang mit den Gefühlen anderer wurden sehr erforscht.

Man geht davon aus, dass diese Eigenschaften zu rund 80% ausmachen inwiefern man die persönlichen Fähigkeiten der Sachkompetenz umsetzen kann. - Ob Familienfrau, Pflegefachfrau, Bäcker, Arzt oder Architekt, Lehrperson oder Politiker - egal!

Nur... meiner Meinung nach, kann damit auch viel Missbrauch betrieben werden. Das ist klar. Mit solchen Tests... die sagen etwas aus - und sagen auch nichts aus. Sie können verantwortungsvoll und anders eingesetzt werden wie jedes Werkzeug.

Wie mit allem was mit Werten, "Erfolg", Erreichen von Zielen etc. verbunden ist. Mir ist es wichtig, dass es hier für uns persönlich eine Qualitätsverbesserung in der Kategorie "Leben im Alltag" gibt. Auf jeden Fall ist es einen Versuch wert.

Mir ist es lieber, wenn wir persönlich bleiben, wie das Hexe begonnen hat. Ich glaube nicht, dass ich diesen Test machen werde.

Da habe ich gerade ein Übungsfeld für meine emotionalen Mukkis erlebt heute vor dem Nachtessen. Meine beiden mittlerweile erwachsenen Kinder haben sich einen schlimmen Konflikt geliefert. Verbale Schwerthiebe bis weit unter die Gürtellinie. Die Tochter hat sich dann hilflos heulend zurückgezogen und ist nicht zum gemeinsamen Nachtessen erschienen.

Ich wollte eigentlich nur verstehen, was ablief, was die Gefühle und Wahrnehmungen der beiden waren. Die Tochter war ja weg, da konnte ich nur noch den Sohn fragen. Der fühlte sich verletzt, hilflos. Deshalb habe er zurückverletzt.

Nun fragte ich ihn, ob er ein Verhalten wählen würde, bei dem er sich "gewaltfrei" (auch verbal) abgrenzen würde. Und ob es ihm egal wäre, wenn seine Schwester auch gewinnen würde dabei. - Er meinte ja, denn er hat gelitten. Die Tochter habe ich noch nicht gesehen. Aber die kommt wieder auf mich zu und wird mit mir darüber sprechen. So kenne ich sie. Wenn nicht, werde ich sie um ein Gespräch bitten - sie wird darauf eingehen, wenn sie nicht selber kommt.

Nur, im Grunde bin ich ganz ruhig. Denn ich weiss, dass lenkt sich wieder ein. Ich möchte in eine Lernhaltung kommen. Also habe ich jetzt eine Lernchance. Deshalb gehe ich mal meinen Gefühlen nach: Ich fühlte mich erschrocken und entsetzt, wie die miteinander umgehen, auch erstaunt, weil mein Mann und ich unseren Ärger oder Verletzung, auch Wut anders ausdrücken. Aber ich war sehr schnell sehr ruhig und konnte echt nachfragen.
Nun finde ich, dass ich als eine wichtige Mitbewohnerin der Wohnung das Recht auf eine "gewaltfreie Atmosphäre" habe - das bedingt eine gewaltfreie Konfliktlösung. Das ist mein Ziel (Selbstmotivation). - Nun werde ich also morgen den Gefühlen meiner Tochter nachgehen - und mich damit beschäftigen, wie die Kommunikation und der Umgang mit den Gefühlen anderer verbessert werden kann. - Was löst ein solcher Konflikt, bei dem ihr Zeugen werdet von verbalen Grenzüberschreitungen. - Für mich ist es wirklich gut, selber ruhig zu bleiben und vertrauensvoll.

Liebe Grüsse, fauna
 
Hallo Hexe

Du schreibst
Hallo,

ich habe schon öfter angesetzt, um hier etwas zu schreiben, und jedemal bemerkte ich wie schwer es doch ist, all das auszudrücken was ich fühle, weil ich es oft nicht mal für mich so konkret weiss und klar erkennen kann, schon gar nicht benennen. Es ist schon toll wie du dies alles in Worte fassen kannst, liebe fauna.

Danke für die Blumen! Grad etwas verlegen werde... Ich finde übrigens deine Beiträge auch klar und verständlich formuliert. Wenn jemand etwas nicht versteht oder auch falsch, kann ja nachgefragt und geklärt werden.

Gefühle sind für mich gleichbedeutend mit "erleben". Ich fühle eigentlich immer, und ich nehme einfach mal an dass es jedem Menschen so geht. Je stärker meine Gefühle sind, desto intensiver und "tiefer" erlebe ich, und desto fester prägt sich natürlich auch das Erlebte ein.
Ich staune manchmal, wie wenig bewusst sich Menschen über die eigenen Gefühle sind. Manchmal fühlen sie auch etwas, aber sie können es wirklich nicht ausdrücken, nur "gut" oder "schlecht". Anscheinend gehörst du aber nicht zu dieser Gruppe Menschen, denn du erlebst intensiv und auch tief.

Ja :), ich ergänze noch dass ich es zeitweise als beängstigend erlebe; nicht etwas zu fühlen, sondern die Stärke der Gefühle. Aber genau hier kommt es ja darauf an wie sehr man sich "reinfallen" lässt.
Vielleicht sind deine Gefühle auch einfach wirklich stark - und wollen wahrgenommen und respektiert werden. Ich stelle mir da auch so etwas wie eine Art Bach oder Fluss vor. Bei den einen fliesst wirklich mehr als bei den anderen. Muss das wirklich damit zu tun haben, dass man sich reinfallen lässt. Ich weiss es wirklich nicht. Wie siehst du das?

Wo stehe ich? Ich versuche gerade Gefühle aller Art wirklich fliessen zu lassen. Ich lerne sie gerade zuzulassen und nicht wegzusperren. Das tat ich oft bevor ich sie mir überhaupt angesehen hatte, ich wusste nicht mal dass sie da sind.
Das könnte ja auch erklären, dass sie etwas heftiger fliessen, wenn der Staudamm weg ist, gibt es mal eine Flut. Und vielleicht ändert sich auch etwas wenn es mal heftig sein durfte - und du dich ans Fühlen gewöhnt hast. Muss nicht stimmen. Ich brauche nicht recht zu haben.

Wo stehe ich an? ich suche nach der Balance, nach der richtigen Mitte, oder besser gesagt nach der "sicheren" Distanz, von wo aus ich alles zulassen kann ohne dabei selbst zu "verbrennen", wenn es allzu heiss hergeht. :)

Hmm, kennst du das "bewusste Dissoziieren". Das heisst, man bewusst auf Distanz zu den Gefühlen. Du kannst sie "aussen" deponieren. Du kannst, wenn du willst mit dem Ort ausprobieren, was für dich am besten ist: vorn, weiter weg, näher, seitlich, oben, unten, sogar hinter dir an verschiedenen Orten. Du kannst die Gefühle auch mal als Bild ansehen (innerlich oder äusserlich, in dem du sie einfach malst). Mir hilft, wenn ich mir die Sonne als Symbol der Kraft, die alles wachsen lässt vorstelle, oben. Dann lasse ich einen Sonnenstrahl auf mich und einen auf das Gefühl. Das gibt mir das Gefühl, ok. zu sein, und auch das Gefühl ist o.k. Manchmal mit den ganz schwierigen Traumagefühlen habe ich sie auf eine Leinwand projiziert - und sogar den Vorhang gezogen, dass ich nicht hingucken muss, oder eine schusssichere Wand gemacht, dass die Intensität mich nicht überfordert hat.

All die Möglichkeiten lösen ja dann auch wieder etwas aus. Man kann mit diesen und anderen Möglichkeiten die Gefühle über die Gefühle verändern. Ich kann mittlerweile "entspannt und frischfröhlich wütend" sein. Das ist eine prima Fähigkeit für meine Arbeit in einer Sonderschule für Kinder mit Verhaltensstörungen. Auch die Schüler/innen schätzen das, wenn ich mal locker-ärgerlich Grenzen setzen kann und mich nicht besonders ärgern muss und verletzend werden. Auch auf Schuldzuweisungen kann so gut verzichtet werden (mir und anderen gegenüber). Das entlastet sehr.

Liebe Grüsse, fauna

PS. Sorry, ist etwas lange geworden :eek:)
 
Mir ist es lieber, wenn wir persönlich bleiben, wie das Hexe begonnen hat. Ich glaube nicht, dass ich diesen Test machen werde.

Für mich ist es wirklich gut, selber ruhig zu bleiben und vertrauensvoll.

Du hast vollkommen recht.
Deine "emotionale Intelligenz" weist Dir den Weg besser als jeder noch so ausgeklügelte Test. Dein Beispiel und der Umgang damit zeigt das.

Mir hat der Test erwartungsgemäss nichts gebracht, ausser die bange Frage, ob es wirklich Menschen gebe, die sich selbst so wenig kennen, dass ihnen solcher Schematismus etwas bringen könnte:

SZ schrieb:
Persönliches Ergebnis
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Gelassenheit

Sie können sich glücklich schätzen, dass dieser Charakterzug bei Ihnen sehr ausgeprägt vorhanden ist.
Ach je, brauch ich diesen Honig ums Maul geschmiert?

Bleiben wir doch uns selbst, ungetestet! Wir kennen uns selbst besser als Ron Hubbard und Konsorten!

Puistola
 
Liebe Puistola

Ja, ich finde das tägliche Leben Test und Herausforderung genug für meine Emo-Mukkis! :D :D :D Da kommen laufend neue Lektionen für das Training der emotionalen Mukkis und meiner Fähigkeit, gelassen meine Gefühle zu fühlen. - Und wenn ich ehrlich bin, setze ich lieber selber meine Massstäbe, wann ich zufrieden bin und wann nicht. - schmunzel:)

Liebe Grüsse, fauna

PS. Hab gerade gesehen, dass wir beide gleich viele Beiträge haben, gerade jetzt. DAs wird sich ja schnell ändern, aber ich find's witzig!
 
Zuletzt bearbeitet:
O,je ……………. ich weiß grad nicht wie ich meine gefühle in worten kleiden soll .:eek:)

ich lebe sie / akzeptiere ,respektiere und verfluche sie auch manchmal .
egal wie ich meine gefühle fühle ,wichtig für mich ist das ich weiß „wie ich da wieder raus komme „ wie ich sie regulieren bzw. steuern kann .

lg ory
 
Hallo, :)
fauna schrieb:
Vielleicht sind deine Gefühle auch einfach wirklich stark - und wollen wahrgenommen und respektiert werden. Ich stelle mir da auch so etwas wie eine Art Bach oder Fluss vor. Bei den einen fliesst wirklich mehr als bei den anderen. Muss das wirklich damit zu tun haben, dass man sich reinfallen lässt. Ich weiss es wirklich nicht. Wie siehst du das?
.......
Das könnte ja auch erklären, dass sie etwas heftiger fliessen, wenn der Staudamm weg ist, gibt es mal eine Flut. Und vielleicht ändert sich auch etwas wenn es mal heftig sein durfte - und du dich ans Fühlen gewöhnt hast. Muss nicht stimmen. Ich brauche nicht recht zu haben.
Vielleicht ist es so, dass sich alles erst ein wenig ausgleicht, wenn mal der erste "Schwung" weg ist. Das habe ich mir auch schon so überlegt, ob es so ist weiss ich nicht, aber es klingt ja plausibel.
Ob ich "mehr" oder heftiger fühle als andere Menschen, das kann ich nicht sagen und beurteilen, ich kann nur meine Gefühle fühlen. Ich habe aber schon das Gefühl dass ich meine Gefühle intensiver (und ein wenig anders) empfinde.

Von dem "bewussten Dissoziieren" hatte ich bisher noch nichts gehört. Danke für diesen Tip. Schon der erste Versuch ein Gefühl "rauszustellen" war sehr ungewohnt :), ich denke das erfordert auch ein bisschen Übung. Sich einen Sonnenstrahl vorzustellen ist schön. :)
ory schrieb:
O,je ……………. ich weiß grad nicht wie ich meine gefühle in worten kleiden soll .
Das kann ich gut nachvollziehen, geht mir auch so. :)

Liebe Grüße von hexe
 
Guten Tag, Freunde der Intelligenz,

das NZZ-Folio 11/10 war "Dem Superhirn"gewidmet, daraus stammt der Satz:

Der zweifelhafte Ruf der Intelligenz hat aber noch eine andere Ursache: In den letzten Jahren wurden etliche alternative Konzepte in Umlauf gebracht, die sich einer grossen Popularität erfreuen – von der emotionalen Intelligenz, die angeblich viel wichtiger sei als die kognitive, bis hin zur Idee, es gebe nicht nur eine Intelligenz, sondern ein ganzes Bündel davon. Zunächst war von acht Typen die Rede, sprachliche oder mathematische Intelligenz zum Beispiel, dann kamen ständig neue hinzu, etwa sexuelle und spiri*tuelle Intelligenz, ja gar Gartenintelligenz und Modeintelligenz, so dass ein führender Psychologe schliesslich sarkastisch eine Partyintelligenz vorschlug, die sich anhand der Verweildauer der Partygäste messen liesse.

Zitat aus: Ich bin doch nicht blöd! - NZZ Folio 11/10 - Thema: Das Superhirn

vG peter
 
Danke, Knutpeter für den Hinweis auf den Artike mit diesem Schlusssatz:

NZZ-Folio "Ich bin doch nicht blöd" schrieb:
Intelligenz macht zweifellos erfolgreich und treibt den Fortschritt an. All jenen aber, die sich bloss ein bisschen mehr Zufriedenheit wünschen, möchte man zurufen, was die Zeitschrift «New Scientist» einmal in einer Art Anleitung zum Glücklichsein empfahl: Begehre weniger!

Programme zur Erhöhung oder Vertiefung der "emotionalen Intelligenz" dauern lange und/oder kosten viel. Scientology und andere Schlaumeier leben von solchen Angeboten. In Ergänzung zu "Begehre weniger" schlage ich vor:

Carpe diem!*

Puistola



*Die überaus elegant geschriebene Horaz'sche Ode an den Tag findet sich in Original und guter Übersetzung hier:
Carpe diem
 
O,je ……………. ich weiß grad nicht wie ich meine gefühle in worten kleiden soll .:eek:)

ich lebe sie / akzeptiere ,respektiere und verfluche sie auch manchmal .
egal wie ich meine gefühle fühle ,wichtig für mich ist das ich weiß „wie ich da wieder raus komme „ wie ich sie regulieren bzw. steuern kann .

lg ory

Liebe Ory
Ja, das in Worte Kleiden von Gefühlen, manchmal gibt es einfach keine Worte dafür. Manchmal kommen meine Gefühle auch aus einer Zeit, in der ich einfach noch keine Worte hatte.
Jeder Impuls über unsere Sinne aktiviert ja auch etwas. Wenn etwas nicht verarbeitet ist oder noch blockiert, werden oft alte Gefühle aktiviert, - bei mir auf jeden Fall. - Und manchmal aus der Kleinkind- oder vorgeburtlichen Zeit. Mittlerweile kommuniziere ich manchma mit diesen kleinen Kindern, beruhige sie. Auf jeden Fall ist es gut zu wissen, dass ich als erwachsene Frau sie zwar ab und zu noch schmerzhaft oder beängstigend fühle, dass sie mich aber nicht wirklich bedrohen. - Es sind Gefühle, nichst Gefährliches.:)

Ich finde das super, dass du sie regulieren bzw. steuern kannst. Für mich ist das immer wieder eine Gratwanderung. Am liebsten bin ich so in einer mittleren Spannung, sozusagen entspannt gespannt. Dann kann am besten meinen Gefühlen umgehen. Schwierig ist es für mich, wenn ich irgendwo bin, wo der spontane Ausdruck der Gefühle einfach nicht möglich, nicht sinnvoll oder sogar schädlich wäre (Sitzungen, manchmal auch in der Familie, wenn ich weiss, dass ich jetzt besser zuerst zuhöre, bevor ich mich ausdrücke...:p)).

"Rauskommen" muss ich nur, wenn mich die Gefühle wirklich behindern in der Gegenwart.

Gut verarbeiten und einordnen kann ich wirklich mit Schreiben. Das verlangsamt bei mir den inneren Prozess. :rolleyes:

Liebe Grüsse, fauna :wave:
 
Liebe Hexe
Hexe;585448Ob ich "mehr" oder heftiger fühle als andere Menschen schrieb:
Das geht mir ähnlich wie dir. Manchmal frage ich mich, ob alle Menschen ähnlich fühlen. Aber dann merke ich wieder, dass nicht alle gleich feinfühlig sind, auch nicht die gleichen Gefühle von Selbstwert haben. Vieles zeigt sich ja dann in der Kommunikation und im Verhalten allgemein, auch in der Körperhaltung.

Vieles wird zum Beispiel in der "Bildschirmtechnik" gebraucht, wo schmerzhafte Erinnerungen/Gefühle auf einen Bildschirm projiziert werden. Ich brauche diese Technik auch, wenn ich dabei bin in Selbstmitleid zu verfallen. Dann stelle ich mich auf dem Mond vor. Von dort schaue ich auf den blauen Planet Erde hinunter. Irgendwann dreht sich die Seite mit Afrika und Europa zu mir, Europa viel kleiner. Dann schaue ich nach, wo die Schweiz ist, genauer die Ostschweiz. Dort finde ich meinen Wohnort, dort unser Haus, dort in einem Zimmer mich selber mit meinem Problem... es ist wirklich klein. Und wenn ich mir dann noch den Sternenhimmel vorstelle, wo die Erde nicht mal ein Sandkorn ist...
Immer möchte ich das auch nicht machen. Denn so distanziere ich mich von meinen Gefühlen, entfremde mich mir selber. Das ist für mich nur ein Werkzeug, wenn ich Distanz und Übersicht und Verhältnismässigkeit brauche. Manchmal muss ich auch die Lupe nehmen - oder ein Licht, damit ich mich genauer wahrnehme, weil ein Gefühl oder eine Erfahrung angesehen werden wollen, weil ich noch nicht das Wesentliche daraus gelernt habe...

Immer wieder spannend.

Liebe Grüsse, fauna :wave:

Noch zum Dissoziieren: Wir können uns eigentlich auf zwei grundlegende Arten erinnern oder die Zukunft vorstellen. Ein einfaches Beispiel als Erklärung:
Stell dir vor, du sitzt auf einem Rad und fährst eine kurvige Strasse runter. Meistens kommen so verschiedene Körpergefühle hoch: Fahrwind im Gesicht, Sattel, Lenker, in die Kurven liegen etc.

Stell dir vor, du siehst dich von aussen auf einem Fahrrad die selbe Strasse runterfahren, wenn du wirklich aussen bleiben kannst, spürst du eigentlich nichts.

Jeder Mensch hat Vorlieben (unbewusst), wie er sich was erinnert. Das kann je nach Lebensbereich verschieden sein. - All dieses Wissen kann als Werkzeug gebraucht werden. Aber jedes Werkzeug kann auch hilfreich und schädlich gebraucht werden. Früher nutzte ich alles um meine schwierigen Erinnerungen nicht haben zu müssen, vor allem die Gefühle. Jetzt kann ich sie meist nutzen um gut zu leben.
 
Liebe Hexe
Ob ich "mehr" oder heftiger fühle als andere Menschen, das kann ich nicht sagen und beurteilen, ich kann nur meine Gefühle fühlen. Ich habe aber schon das Gefühl dass ich meine Gefühle intensiver (und ein wenig anders) empfinde.
Das geht mir ähnlich wie dir. Manchmal frage ich mich, ob alle Menschen ähnlich fühlen. Aber dann merke ich wieder, dass nicht alle gleich feinfühlig sind, auch nicht die gleichen Gefühle von Selbstwert haben. Vieles zeigt sich ja dann in der Kommunikation und im Verhalten allgemein, auch in der Körperhaltung.

Ob dem "bewussten Dissoziieren" hatte ich bisher noch nichts gehört. Danke für diesen Tip. Schon der erste Versuch ein Gefühl "rauszustellen" war sehr ungewohnt :), ich denke das erfordert auch ein bisschen Übung. Sich einen Sonnenstrahl vorzustellen ist schön. :)
Vieles wird zum Beispiel in der "Bildschirmtechnik" gebraucht, wo schmerzhafte Erinnerungen/Gefühle auf einen Bildschirm projiziert werden. Ich brauche diese Technik auch, wenn ich dabei bin in Selbstmitleid zu verfallen. Dann stelle ich mich auf dem Mond vor. Von dort schaue ich auf den blauen Planet Erde hinunter. Irgendwann dreht sich die Seite mit Afrika und Europa zu mir, Europa viel kleiner. Dann schaue ich nach, wo die Schweiz ist, genauer die Ostschweiz. Dort finde ich meinen Wohnort, dort unser Haus, dort in einem Zimmer mich selber mit meinem Problem... es ist wirklich klein. Und wenn ich mir dann noch den Sternenhimmel vorstelle, wo die Erde nicht mal ein Sandkorn ist... Manchmal geht es auch darum, dass ich mir selber Zuwendung und Anerkennung gebe.
Immer möchte ich das auch nicht machen. Denn so distanziere ich mich von meinen Gefühlen, entfremde mich mir selber. Das ist für mich nur ein Werkzeug, wenn ich Distanz und Übersicht und Verhältnismässigkeit brauche. Manchmal muss ich auch die Lupe nehmen - oder ein Licht, damit ich mich genauer wahrnehme, weil ein Gefühl oder eine Erfahrung angesehen werden wollen, weil ich noch nicht das Wesentliche daraus gelernt habe...

Immer wieder spannend.

Liebe Grüsse, fauna :wave:

Noch zum Dissoziieren: Wir können uns eigentlich auf zwei grundlegende Arten erinnern oder die Zukunft vorstellen. Ein einfaches Beispiel als Erklärung:
Stell dir vor, du sitzt auf einem Rad und fährst eine kurvige Strasse runter. Meistens kommen so verschiedene Körpergefühle hoch: Fahrwind im Gesicht, Sattel, Lenker, in die Kurven liegen etc.

Stell dir vor, du siehst dich von aussen auf einem Fahrrad die selbe Strasse runterfahren, wenn du wirklich aussen bleiben kannst, spürst du eigentlich nichts.

Jeder Mensch hat Vorlieben (unbewusst), wie er sich was erinnert. Das kann je nach Lebensbereich verschieden sein. - All dieses Wissen kann als Werkzeug gebraucht werden. Aber jedes Werkzeug kann auch hilfreich und schädlich gebraucht werden. Früher nutzte ich alles um meine schwierigen Erinnerungen nicht haben zu müssen, vor allem die Gefühle. Jetzt kann ich sie meist nutzen um gut zu leben.
 
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