Als Kleinkind Lepinaletten bekommen - Spätfolgen?

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01.09.08
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Hallo!

Ich bin schon lange auf der Suche nach einer Erklärung für meine mannigfaltigen Symptome und habe bisher alles mögliche versucht. Letzte Maßnahme war die Einnahme von NEMs über 6 Wochen inkl. VitC, Einläufen und Rizinusöl ohne jegliche Veränderung.

Nun bin ich zufällig im Gespräch mit meiner Mutter auf eine völlig neue Fährte gestoßen.

Im Säuglingsalter gleich ein paar Wochen nach der Geburt fiel ich durch ungewöhnliche Schreiattaken auf. Ich habe im Schlaf geschrieen und konnte mich nach Wachrütteln nicht mehr an das Schreien erinnern. Ein befreundeter Kinderarzt hat meinen Eltern daraufhin Lepinaletten (neuerdings Luminaletten) mit dem Wirkstoff Phenobarbital verschrieben, die extra für Kinder dosiert waren. Dadurch habe ich die Nächte dann durchgeschlafen. Nach über 1 Jahr wurde das Medikament erst ausgeschlichen.

Durch Internetrecherche habe ich herausgefunden, dass Phenobarbital zu den stärksten und nebenwirkungsreichsten Schlafmitteln gehört. Es macht stark abhängig, weshalb es mittlerweile nur noch bei Epileptikern und nicht mehr als Schlafmittel eingesetzt wird.

Das alles hat mich zum Nachdenken gebracht. Was ist, wenn meine ganze Symptomatik mit Schwindel, Sehstörungen, Blendempfindlichkeit, Tinnitus - die sich eigentlich anfühlt wie eine permanente Migräneaura - in Wirklichkeit eine Art von Epilepsie darstellt. Nur habe ich überhaupt keine Anfallserscheinungen, sondern fühle mich immer wie kurz vor einem Anfall, als wäre das Gehirn verkrampft.

Merkwürdig ist auch, wieso ein Säugling im Schlaf schreit, als hätte er Alpträume. In diesem Alter kann man doch noch keine solche Träume haben?!

Könnte ich evtl. unter Spätfolgen dieser Schlafmittel leiden? Oder habe ich eine Art chronische Entzugserscheinung? Ich habe schon überlegt, ob ich mir nicht einfach dieses Luminal oder ein anderes Anti-Epileptikum nochmal verschreiben lasse und damit auf gut Glück versuche, das verkrampfte Gefühl loszuwerden. EEGs wurden bei mir natürlich schon gemacht. Dort gab es ungewöhnliche Gamma-Wellen, doch ein Anzeichen für Epilepsie hat der Neurologe nicht daraus ableiten können.

Gruß, Christian.
 
Hallo Christian

Das was du beschreibst könnte ein pavor nocturnus gewesen sein

Nachtschreck: Was das ist und was Sie tun können


Pavor nocturnus


Mein Sohn hatte das mit acht Monaten auch und wurde darauhin für zwei Tage stationär überwacht. EEG usw.

Mir wurde damals gesagt, dass man den Unterschied zwischen Nachtschreck und epileptischen Krankheitsbildern abklären müsse.

Es ist natürlich die ungünstigste Lösung einem kleinen Kind schon derartige Hammermittel zu verschreiben.

Dass so etwas Auswirkungen auf die gesunde Gehirn - und Nervenentwicklung bei einem so kleinen Kind hat ist doch nur logisch.

Das hier nur ein kurzer Link, du findest sicher noch mehr über die Auswirkungen, wenn Du googelst

https://de.wikipedia.org/wiki/Antikonvulsivum#Einfluss_auf_die_Gehirnentwicklung


Und Du hast es ja auch noch so lange bekommen.

Liebe Grüße von Blue
 
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Hallo Christian,

falls du noch auf der Suche bist, ich hätte auch noch einen Anhaltspunkt. Mir sind ebenfalls als Kleinkind Lepinaletten über einen längeren Zeitraum hochdosiert verabreicht worden (nach einem Fieberkrampf, um nach damaliger Auffassung folgende Epilepsie zu verhindern). Das war in den 70er Jahren in der DDR.
Meine Eltern haben mich als sehr ruhiges Kind erlebt, bis versunken, abwesend. Ich selbst erinnere mich, dass ich nicht so richtig verstanden habe, was um mich herum passiert. Ich war eher wie ein stiller Beobachter. Kopfschmerzen kenne ich überhaupt nicht.
40 Jahre später. 2 Töchter: eine Adhs, zweite ADS. Wahrnehmungsstörungen, Konzentrationsstörungen, Überempfindlichkeiten, teilweise Entwicklungsverzögerung. Gentest brachte überraschendes Ergebnis: ich habe an meine Kinder hemiphlegische Migräne vererbt. Bisher hat nur eine Tochter Migräne, Aura und Lähmungserscheinung. Nach einigen Recherchen vermute ich, selbst an einer bisher nicht schmerzhaften, sogenannten "stillen" (hemiplägischen) Migräne zu leiden. Denn so etwas, wie Aura kenne ich, solange ich denken kann, wusste es nur nie einzuordnen.
Hemiplegische Migräne-Attacke kann durch Reizüberflutung (z.B. Licht, Lärm, Berührung, Stress, Infekte) ausgelöst werden, kann mit Überhitzung Fieber, Lähmung einhergehen.
Vielleicht macht es für dich Sinn, zu überprüfen, ob das auch für dich eine Erklärung sein könnte?

Gruß, B.F.
 
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