Kiefer ausgerenkt - warum?

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Guten Morgen.
Meine Tochter hat sich die Tage beim Gähnen den Kiefer ausgerenkt - der Kiefer ist jedoch sofort wieder zurückgeschnellt.
Trotzdem hatte sie grosse Schmerzen und landete schlussendlich in der Notfallaufnahme im Spital.
Ich zitiere aus dem Arztbericht:
...anteriore Diskusverlagerung mit Reposition mit zusätzlicher Myoarthropathie. Vorstellung auf der Kieferchirurgie bei persisiterenden Schmerzen in einer Woche

Nun habe ich ein wenig im Netz gestöbert und ein paar Leute in meinem privaten Umfeld befragt.
Die Palette der Ratschläge ist gross:
- Psychotherapie, weil diese Menschen ständig " die Zähne zusammenbeissen ".
- Aufbissschiene für die Nacht ( sie hat ständig einen verspannten Kiefer, knirscht aber nicht mit den Zähnen )
- Abklären, was mit den Weisheitszähnen los ist ( Zahnarzt sagte kürzlich, die würden drücken und schief stehen, das ist also ein Thema ).
- Atlaslogie wurde empfohlen
- Hypermobilität könnte auch ein Thema sein.

Meine Tochter hat angegeben, sie knacke ab und zu zum Spass mit dem Kiefer und da sie jetzt drauf achtet könne sie bestätigen, dass sie fast permanent die Zähne zusammenbeisst.
Seit ihrem epileptischen Anfall vor ca. 18 Monaten, wo sie sich am ganzen Körper verletzt hat, hat sie öfter Schmerzen in diversen Gelenken.
Momantan sind nach wie vor die beteiligten Nacken - und Halsmuskeln komplett verspannt, richtig hart.
Ausserdem spürt sie, dass die Zähne nicht mehr übereinander passen.
Mundöffnung ist nach wie vor eingeschränkt.

Der Gang zum Kieferchirurgen ist eine Möglichkeit - ist jedoch ca. 2 Wegstunden entfernt.
Ich werde unseren Zahnarzt befragen, ob es einen Zusammenhang mit stossenden Weisheitszähnen geben kann.
Durch unsere Krankenkasse sind wir an unseren Hausarzt gebunden, der weiteres Vorgehen absegnen muss. Da er oft etwas, na ja, einfach denkt in meinen Augen, muss ich ihm ein paar Vorschläge zur Überweisung präsentieren und hoffen, dass er darauf eingeht. Auch ein Zahnarztbesuch, der dann von der Kasse übernommen würde, müsste von ihm abgesegnet werden. Manuelle Therapie sowieso.
Deshalb hoffe ich jetzt auf Meinungen und Vorschläge von euch, damit ich Infos sammeln und bündeln kann.

Ihr seht, es ist nicht nur ein gesundheitliches Problem, sondern auch ein Krankenkassentechnisches.

Liebe Grüsse, Sine
 
Hallo Sine,

Du schreibst, daß bei Deiner Tochter der Aufbiß nicht mehr stimmt. Das könnte sich der ZA anschauen und mit so einem Markier-Streifen sehen, wo es nicht stimmt. Der nächste Schritt ist dann evtl. eine Schiene zur Regulierung.
Vielleicht sieht der ZA ja auch auf einem Panoramabild, ob die Weisheitszähne da mit im Spiel sind.

Vielleicht findest Du ja eine Physiotherapeutin, die eine spezielle Ausbildung hat für die Behandlung von Kieferproblemen? Die könntest Du dann fragen, über welchen Arzt eine Behandlung bei ihr angeordnet werden könnte. Oder evtl. einfach mal die Tochter hinschicken, damit die Therapeutin sich das ganze anschaut?

Und hier noch die Beschreibung, was man tun kann, wenn sich das wiederholt:

Verrenkt sich jemand immer wieder den Kiefer, dann ist das Kiefergelenk vorgeschädigt und man spricht von einer habituellen Kieferluxation.

Das macht der Arzt:
Um den Mund zu schließen, muss der behandelnde Arzt das Gelenk mit dem Hippokrates-Handgriff wieder einrenken. Dazu tritt er von hinten an den Patienten heran und fasst mit beiden Daumen auf die Kauflächen der Unterkieferzähne. Dann zieht er den Unterkiefer leicht nach vorne, richtet ihn gerade aus und drückt den Kiefer in die normale Position zurück. So rutschen die Kiefergelenkköpfchen wieder in ihre richtige Position. Anschließend stellt er den Kiefer bei Bedarf für einige Tage mit einer Schiene oder einer Verdrahtung ruhig.

Patienten mit einer habituellen Kieferluxation beherrschen den Hippokrates-Handgriff meistens selbst und können sich so auch ohne Arzt helfen.
Kiefersperre (Kieferluxation): Ausrenkung des Kiefergelenks, Ursachen, Symptome und Behandlung - GESUNDHEIT HEUTE

HMS :: Hypermobilitäts-Syndrom

Grüsse,
Uta
 
Hallo, ein Sturz "mit Verletzungen" (welche,wo ? ) und ein ausgerenkter Unterkiefer mit "nicht mehr passenden Zähnen" lässt mich spontan vermuten,dass bei dem Sturz etwas an der WS passiert ist.Und zwar wahrscheinlich an dem Hauptwirbel,dem Atlas,der für die gesamte Statik verantwortlich ist und dessen "Verrutschen" vielerlei unangenehme Auswirkungen haben kann,inckl.Kiefergelenk. Googeln Sie mal Willkommen auf der offiziellen Atlasprofilax-Homepage Deutschlands. - Welcome to the official Atlasprofilax-Homepage from Germany..
Ich glaube,Sie täten gut daran,sich einen solchen Therapeuten zu suchen,der darauf spezialisiert ist.Das machen zwar Orthopäden und manche Heilpraktiker auch,aber da sind oft die Erfolge mässig.Unter "Atlas-Therapeuten" finden Sie im Google Behandler in Ihrer Gegend.Leider ist das aber keine Kassenleistung.Der Vorteil ist,dass Sie dann auch keine Überweisung eines möglicherweise halsstarrigen Hausarztes benötigen.
Nachtjäger
 
Hallo zusammen.
Danke erstmal für die verschiedenen Ratschläge!
Wie erhofft konnte ich kurz mit unserem Zahnarzt sprechen.
Er hat mir, wie in dem von Pita geposteten Link, am Modell gezeigt, was passiert ist.
Er sagt, dass man dem Ganzen drei Wochen Zeit lassen kann bis alles abgeschwollen ist und die Muskelverspannungen gelöst sind.
Erst dann wird der Aufbiss auch wieder stimmen.
Eventuell kann man danach eine Schiene für die Nacht anpassen die verhindert, dass der Kiefer die ganze Zeit angespannt ist.
Er empfiehlt weiche Nahrung, keine Kieferspielereien, warme Umschläge und leichte Massagen zur Entspannung der Muskulatur.
Selber traue ich mich nicht ran, das ist wirklich steinhart verspannt und eine heikle Region.
Nur weiss ich noch nicht, zu wem in unserer Region ich sie vom Hausarzt überweisen lassen möchte.
Der Zahnarzt hat eine Beteiligung der Weisheitszähne ausgeschlossen, ein Röntgenbild liegt ihm vor. Zum Kieferchirurgen, wie vom Spital vorgeschlagen, würde er uns auch nicht raten.
Das war auf jeden Fall ein aufschlussreiches Gespräch und er hat sich sehr kurzfristig Zeit dafür genommen.
Liebe Grüsse, Sine
 
Als ich den Titel gelesen habe, musste ich sofort an Gähnen denken. Ist bei mir auch so - ich darf nicht zu dolle gähnen, sonst habe ich das komische Gefühl, gleich bekomme ich den Mund nicht mehr zu.
Aber mal was anderes. Ich hatte mal so einen Expander (Sportgerät), der ist mir aus der Hand gerutscht und direkt ins Gesicht. Seitdem ist mein Kiefer irgendwie schief. Bin auch sofort zum Zahnarzt gegangen, aber er meinte, es wäre alles in Ordnung. Dabei ist mein Gesicht jetzt ziemlich schief. Kiefer war nicht richtig ausgerenkt glaube ich, aber er tat lange weh und hat sich irgendwie verschoben.
Jetzt kann man da auch nichts mehr machen, oder?
 
Circa 4-5 Jahre. Vor allem beim Bartwuchs stört mich das, dass der Kiefer etwas schief ist. Sonst sieht man das auch kaum. Aber damals hatte mich das gestört, mittlerweile hat man sich dran gewöhnt.
 
Ich denke, ein Dorntherapeut könnte dir weiterhelfen.
Bei meiner Tochter bin ich immer noch in Abwartehaltung, weil das Ganze zu frisch und verletzt und innerlich geschwollen ist, wie mein Zahnarzt erklärte.
Aber danach werden wir auch in diese Richtung weiterschauen.
Die sanfte Wirbel- und Gelenktherapie nach Dorn
In Pitas Link weiter oben findest du spezielle Übungen für den Kiefer.
Viel Erfolg!
Sine
 
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