Frage an Asperger-Betroffene

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Hallo,

ich habe mich erst seit einigen Tagen mit dem Thema Asperger-Syndrom beschäftigt. Bis vor Kurzem kannte ich den Begriff noch gar nicht.

So wie ich nun vermute, hat meine Tochter (11 Jahre) auch das Asperger Syndrom. Ist aber nur mein ganz persönlicher Verdacht. Sie wurde Anfang des Jahres auf ADS getestet, ist aber negativ.

Auf was ich eigentlich heraus will... wie ist/war Eurer Verhältnis zu Euren Eltern?
Hat das Verhältnis zu Euren Eltern (oder auch Geschwistern) unter dieser Krankheit gelitten?
Haben Eure Eltern Verständnis für das Verhalten das Asperger Betroffene haben? Ich meine dieses Anders sein, diese ganzen Verhaltensauffälligkeiten.

Ich freue mich über jede Antwort. :)

Lg, Putzteufelchen
 
Hallo Putzteufelchen

ich selbst Asperger nur mit Mutter aufgewachsen, das war eine Katastrophe..

meine Mutter hat mich nie verstanden...weil ich nicht so "funktioniert" habe wie man sich das vorzustellen hatte...Halt durch Unwissenheit...dazu kam dann noch die Introvertiertheit
und das Träumerle-Syndrom dazu...

Mein Sohn selbst Asperger..hat das beste Verhältnis zu meinen Mann und mir..weil wir halt wissen was mit ihm so los ist...und ich besonders, da mir die "Eigenheiten" eben geläufig sind aus meiner Kindheit...

liebe grüße darleen:wave:
 
Hallo Darleen,


vielen Dank für Deinen Beitrag.

Was Du schreibst kommt mir (leider) sehr bekannt vor.
Diese Introvertiertheit und die Tagträumereien. Auch das Verhältnis als Katastrophe zu beschreiben kommt unserem Verhältnis sehr gleich.

Gibt es denn eine Möglichkeit Asperger-Kindern zu helfen? Kann man das irgendwie behandeln oder therapieren?

So wie ich bis jetzt meine Tochter kenne und einschätze, könnte sie niemals alleine wohnen. Da wäre nichts im Kühlschrank (weil vergessen), keine Miete bezahlt (weil vergessen), kommt zu spät zur Arbeit (falls sie denn eine bekommt, weil sie träumt und trödelt), mind. eine Woche lang nicht geduscht (weil angeblich nicht nötig und unangenehm), usw...

Ich könnte diese Beispiele ewig fortsetzen.

Eigentlich habe ich schon lange gemerkt, dass bei ihr etwas nicht stimmt. Es gibt da soooo viele Verhaltensauffälligkeiten dass das einfach nicht mehr tollerierbar ist. Das sprengt einfach jegliche Art von Verständnis.

Doch niemand wußte was mit ihr los ist, bzw. manche sehen es einfach auch nicht. Kontakt zu Gleichaltrigen gibt es auch nicht und wenn, dann kaspert sie immer rum und kann sich nicht altersgerecht verhalten. Sie ist jetzt in der 6. Klasse Gymnasium, aber vom geistigen Niveau würde ich sie in die 3. Klasse Grundschule stecken.

Wenn man mal davon ausgeht nicht zu wissen das es sich hier um eine Krankheit handelt, wie soll man dann mit so einem Kind auskommen?
Vor allem wenn die Mutter das krasse Gegenteil von allen Charakteren und Eigenschaften ist?

Ob sie nun tatsächlich ein Asperger- Kind ist, muß ich noch von ärztlicher Seite abklären lassen, aber so wie ich das sehe, ist das schon seeehr eindeutig.

Falls hier noch ein paar Betroffene (egal ob passiv oder aktiv) mitlesen würde ich mich sehr über einen Austausch freuen. :)
 
Hallo Putzteufelchen

von meiner Seite aus kann ich sagen das ich so mit 16 Jahren die Kurve bekam..musste ich damals...und Vieles wird sich auch bessern mit den Jahren..

Bei meinen Sohn ist das so (9 jahre)..er braucht immer eine "Ansage" um den alltäglichen Ablauf zu bewältigen..

wie etwa..jetzt Zähneputzen..oder Anziehen..würden wir das nicht machen passiert gar Nichts..jedenfalls nicht von alleine..so ist das auch in der Schule..wenn Arbeitsblätter verteilt werden, anstatt anzufangen wartet er auf das "Komando"...das sind jetzt nur Kleinigkeiten die ich aufzähle von der Summe der Begebenheiten..

ich denke aber das wird sich verlieren mit der Zeit...

Asperger gibt es ja nun in verschieden Facetten und Graden..das ist meine Erfahrung im Austausch mit Aspergern..

und auch Sie werden fähig sein, allein leben zu können..

meine Erfahrung die ich gemacht habe ist,bloß nicht zuviel abnehmen vom Alltäglichen....

denn ich habe bei meinem Sohn die Erfahrung gemacht...( er ist hochbegabt, was aber nicht gerade ein Vorteil ist...und im Schulischen Bereich kein Vorteil ist) das er sich darauf auch ausruht..und probiert Menschen auszutricksen...

Die Konzentration lässt sehr zu wünschen übrig..Alles ist interessanter..als das was gerade gemacht werden soll...

dazu kommt noch das Unverständnis, warum man überhaupt zur Schule gehen muss..

und für Asperger geben ja wenig Sachen einen Sinn....das muss dann halt immer wieder neu erläutert werden..

ich habe nun hier im Forum gelesen das es auch eine Arsenvergiftung sein kann...

siehe mal hier ..vielicht kannst du damit etwas anfangen, mit der Diskussion..

https://www.symptome.ch/threads/autismus.60636/

liebe grüße darleen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo, unser Sohn 15 Jahre passt auch in diese Schublade. All die Dinge, die hier schon stehen, brauche ich gar nicht noch einmal aufzuschreiben. Ich denke, wir Eltern brauchen unheimlich Kraft, um diese Kinder ins Erwachsenwerden zu begleiten. Das interessante bei uns ist, unser Sohn ist gern mit uns zusammen. Er redet mit uns wie ein normaler Mensch. Sobald er woanders ist, Reißverschluss - keine Meinung, leises Reden, aber zuhören. Wichtig ist eine Diagnose, damit diese Kinder nach der Schule nicht in ein Loch fallen. Unser Sohn hatte jetzt ein 4wöchiges Praktikum bei einem Bekannten in einer Motorradwerkstatt. Unser Sohn kam zu 75 % zu spät (war nicht sehr viel, ca 5 - 20 Minuten). Ihm hats aber nicht viel ausgemacht, länger zu bleiben. Die Arbeit hat ihm Spaß gemacht. Nach seiner Meinung war alles in bester Ordnung. Die Beurteilung war so niederschmetternd - alles in den Bereich 4. Unser Bekannter sagte, es hätte noch schlimmer sein müssen, Sohnemann hatte die ersten 14 Tage fast nicht geredet. Ständiges Vergessen von Werkzeugnamen, wenn er was holen sollte, war er so abgelenkt, dass es eben ewig dauerte. Wenn er von der Arbeit geschafft war - und das geht recht schnell bei ihm - dann hat er sich auf eine Couch gesetzt und hat sich ausgeruht... Keine Emotionen, bzw. war er auch nicht mal in der Lage, sich selbst Arbeit zu suchen.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, er ist für diese Arbeitswelt keinesfalls geschaffen. Es ist traurig, aber wahr. Meine Vermutung ist, dass er irgendwann einmal sein Leben meistern wird, das wird aber noch ein langer Weg. Wenn wir es nicht schaffen, diese Kinder fürs Leben stark zu machen,
dann werden sie von unserer Gesellschaft kaputt gemacht:schlag:.

Als Kind ging ich auch in diese Richtung. Hat also was mit Vererbung zu tun. Ich fühle mich jetzt mit 40 Jahren noch lange nicht so reif, wie viele meiner Kollegen. Da meine Eltern mich damals und auch heute nicht verstanden haben, habe ich mir vorgenommen, anders zu meinem Kind zu sein. Ich denke mal, ich habe ein gutes Verhältnis zu meinem Sohn, wir reden viel, spielen auch mal Spiele. Wenn er Dinge nicht versteht, dann versuche ich es ihm zu erklären und nicht zu sagen, man bist du blöd, kapierst ja gar nix. Das ist wichtig, ich hatte von meinen Eltern wenig Selbstbewusstsein mitbekommen.
Ich finds bloß etwas traurig, dass mein Sohn fast meinen Weg geht. Ich würde ihm einige Dinge gern ersparen bzw. schneller ermöglichen.
lg Bomml
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo Bommel

das was du berichtest von deinem Sohn, kommt mir sehr bekannt vor..

ich ja selbst Asperger..stand in meiner ersten Lehre da wie doof...

ich konnte mit mir nichts anfangen und mein Lehrmeister erst recht nicht..

ich war so eher der Künstler, aber für das prophane Arbeitsleben nicht so geeigent, vom Zuspätkommen mal ganz abgesehen..

da ich dann ständig den Repressalien meines Lehrmeisters ausgesetzt war, bekam ich irgendwann die Kurve, weil ich musste ..und es hat mich doch ein gewaltiges Stück weitergebracht..auch wenn es mit vielen Tränen verbunden war..

danach bin ich in der Arbeitswelt sehr gut zurecht gekommen, wie man halt als Asper zurechtkommen kann..

ich will damit sagen das auch dein Sohn die Kurve bekommen kann..

was du eben schon sagst viel Unterstützung und Verständnis...und Auffangen deinerseits...das ist wichtig...denn das hatte ich nicht..

wünsch dir viel Glück für deinen Sohn und dich...

liebe grüße darleen:wave:
 
@Bommel

So wie es Deinem Sohn im Praktikum erging, könnte ich mir meine Tochter auch wahrhaftig vorstellen. Zu spät kommen, sich nichts merken, schnell müde und erschöpft. :)

Wenn ich mir so den Vater (ist nicht mein Mann!)meiner älteren Tochter anschaue, sind zwischen ihm und ihr wahnsinnige Parallelen. Ich könnte mir sogar vorstellen das er auch das asperger Syndrom hat. Leider hat hier keiner ein offenes Ohr für diese Art Erkrankung. Als ich ihrem Vater von der Krankheit erzählt habe und ihm viel Lesestoff dazu geschickt hatte, meinte er nur dazu, diese Verhaltensmuster würden auf die Hälfte der Klasse zutreffen. :mad:
Er sieht das Ganze nicht so dramatisch. Er ist ja immer ein Optimist. Ich dagegen bin Realist und sehe die Zukunft meiner Tochter eher kritisch.

Nun, ist ja klar...wenn er selber evtl. an Asperger erkrankt ist, ist dieses Verhalten für ihn normal.
Ich bin definitiv kein Asperger und komme mit der ganzen Art, und dem ganzen Verhalten von ihr nicht zurecht. Mich macht das wahnsinnig.
Zb. solche täglichen Dinge wie nach der Schule die Getränkeflasche und Brottdose aus dem Schulranzen ausräumen. Sie "vergißt" mit 11 1/2 Jahren solche Dinge, die absolut Routine sind. Genauso hat sie mal Montags, als sie Schulschwimmen hatte, vergessen ihre nassen Badesachen und das Handdtuch aufzuhängen. Zwei Tage später hatte sie wieder Schulschwimmen und aus Trotz und Wut über diese Dummheit habe ich sie voll auflaufen lassen.
Es war mich einfach egal! So alt und so verantwortungsbewußt sollte sie mit 11 Jahren schon sein.
Als ich sie an dem Mittwoch nach der Schule fragte was mit ihren Badesachen war, sagte sie erst "nichts". Sie meinte dann ganz locker, sie wollte an Handtüchern sparen und sie könne das Handtuch ja zweimal benutzen.
Nur war das Handtuch und der Badeanzug ja noch nass vom Montag. Das ist doch voll eklig in einen nassen, kalten und muffigen Badeanzug zu schlüpfen.

Ne, ne....ich hab da echt kein Verständnis dafür. Wie heißt es so schön...wie kann ein intelligenter Mensch nur so dumm sein?!

Kann sich irgend jemand vorstellen wie schwer das für einen nicht Asperger ist, mit einem Asperger Kind zurechtzukommen?
Das ganze Verhältnis geht kaputt. Man kann dem Kind nicht vertrauen, man kann es nicht für voll nehmen, man kann ihm keine Verantwortung geben, man kann nichtmal zu Verwandten oder Bekannten gehen ohne aufzufallen oder sich für das Kind zu schämen.
Alles was ich ihr beigebracht habe, ist für die Katz. Kein Sinn für Ordnung, kein Benehmen mehr, trotzig, egoistisch, nicht hilfbereit, nimmt gerne -gibt allerdings nicht.

Wäre ich nun selber ein Asperger, hätte ich sicher ein anderes Verständnis dafür. Aber es ist so, als lebt sie auf einem anderen Planeten. In einer anderen Welt. Sie ist nicht wirklich im Hier und Jetzt. Sie ist jenseits von gut und böse.
 
Hallo Putzteufelchen

Bitte sehe deine Tochter nicht so kritisch..damit tut du dir keinen Gefallen und erstrecht nicht Ihr..

überleg doch mal genau wie wichtig diese Sachen für dich sind..freu dich doch mal über ein positves Erlebnis deiner Tochter..erfreu dich doch mal der Denkweise deiner Tochter..

du brauchst keine Angst haben vor Asperger...es wird sich Alles fügen glaub mir..

ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen..


ich selbst bin auch manchmal genervt davon, aber dann sage ich mir es gibt wirklich Schlimmeres auf Erden, über das man sich aufregen sollte...

du hilfst ihr mehr , wen du sie einfach mal machen lässt...nur kann ich dir sagen das die Sache mit dem Schwimmzeug keinerlei Wirkung auf sie haben wird..wie du es dir gewünscht hast..

das NOn-Plus-Ultra habe ich auch noch nicht gefunden, aber ich erfreu mich an anderen Sachen,,an die liebe Art meines Sohnes, an die andere Denkweise , und erfreu mich daran das es ihm gut geht..nur das Allein zählt für mich..und mit Unterstützung werden wir auch alle anderen * Schwachpunkte* meistern..

Verstehen kann ich dich natürlich..


dies bitte nicht als Kritik ansehen

liebe grüße darleen:wave:
 
Danke für Deinen Beitrag, darleen. :)

Auch wenn es Kritik wäre, wäre es nicht schlimm. Ist schon ok. ;)

Du hast absolut recht. Der Sinn meines Vorgehens wegen dem Schwimmzeug hat nichts gebracht. Weder Strafen, Verbote noch Geschenke oder Wünsche erfüllen bringt was. Man kann ihr Sachen versprechen die sie bekommt oder Konsequenzen androhen-es bring alles nichts. Man kommt an das Mädl nicht ran.
Nicht über Vernunft, nicht über Liebe nicht über Schimpfen.

Was bleibt einem da noch viel übrig?

Resignieren. Um mich selbst zu schützen, meine Ehe, meine andere Tochter (die übrigends vom Wesen her fast identisch ist wie ich :) ) und mein Familienleben.
Wir haben ihr schon über Jahre Tipps gegeben, Ratschläge, Hilfe, Gespräche, alles was das Angebot so hergibt.
Aber es kommen nur Entäuschungen.

Ich kann mich leider über nichts freuen was sie tut. Ihre Denkweise ist so abgedreht das mir das zu konfus ist. Das ist nicht meine Welt. Unsere Interessen gehen auseinander wie ein Plus-und Minuspol.
Ich habe mich schon so oft gefragt wie das nur meine Tochter sein kann.
Ja, das ist schlimm, aber es ist halt so. Sie ist mir vom Wesen und vom Charakter so fremd. Da gibt es nichts, aber auch wirklich gar nichts, was uns verbindet.
Es ist eine Beziehung wie zu einem Nachbarskind.
Und ich kann nichts dagegen tun. Sie ist wie ihr Vater. Und zwar mit Leib, Seele und Verstand. Die zwei kommen mir vor wie vom gleichen Planeten.

Genauso fühle ich mich zu meiner jüngeren Tochter seelenverwandt. Sie ist wie ich. Da spüre ich immer wieder:das ist mein Kind! Ich erkenne mich in ihr wieder.

Ja...der Vater meiner älteren Tochter hat natürlich ein besseres Verhältnis zu ihr. Ist klar, er versteht sie auch besser. Sie haben die fast identischen Hobbys. Die gleiche Phantasie, die gleiche Unordnung, sind beide Chaoten, haben ihr Leben beide nicht im Griff, usw.

Ach Leute...manchmal ist das Leben einfach sch***.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Putzteufelchen :)

Auch wenn es Kritik wäre, wäre es nicht schlimm. Ist schon ok. ;)

:)

Du hast absolut recht. Der Sinn meines Vorgehens wegen dem Schwimmzeug hat nichts gebracht. Weder Strafen, Verbote noch Geschenke oder Wünsche erfüllen bringt was. Man kann ihr Sachen versprechen die sie bekommt oder Konsequenzen androhen-es bring alles nichts. Man kommt an das Mädl nicht ran.
Nicht über Vernunft, nicht über Liebe nicht über Schimpfen.

Was bleibt einem da noch viel übrig?

genau da muss/möchte man sich Hilfe holen ..vieleicht über den Austausch mit Aspergern oder betroffene Eltern..schau doch mal nach Aspergerforen, vieleicht bringt dich das etwas weiter..



Resignieren. Um mich selbst zu schützen, meine Ehe, meine andere Tochter (die übrigends vom Wesen her fast identisch ist wie ich :) ) und mein Familienleben.
Wir haben ihr schon über Jahre Tipps gegeben, Ratschläge, Hilfe, Gespräche, alles was das Angebot so hergibt.
Aber es kommen nur Entäuschungen.

ich kann dich verstehen das man irgendwann einfach nicht mehr mag, aber dies sollte so nicht sein und der Resegnation Platz einräumen..

Ich kann mich leider über nichts freuen was sie tut. Ihre Denkweise ist so abgedreht das mir das zu konfus ist. Das ist nicht meine Welt. Unsere Interessen gehen auseinander wie ein Plus-und Minuspol.
Ich habe mich schon so oft gefragt wie das nur meine Tochter sein kann.
Ja, das ist schlimm, aber es ist halt so. Sie ist mir vom Wesen und vom Charakter so fremd. Da gibt es nichts, aber auch wirklich gar nichts, was uns verbindet.

Denkweisen von Aspergern sind nun mal nicht so oft kompatibel, mit dem eigenen Denken..

was du beschreibst erinnert mich sehr an meine Kindheit, hatte ich doch das gleiche * Verhältnis* zu meiner Mutter, sprich es war und gab und gibt keine Gemeinsamkeit..und ich kann dir sagen das dies nicht schön war..deswegen hat mein Sohn mehr Glück , da ich weis wei es in ihm aussieht...



Es ist eine Beziehung wie zu einem Nachbarskind.
Und ich kann nichts dagegen tun. Sie ist wie ihr Vater. Und zwar mit Leib, Seele und Verstand. Die zwei kommen mir vor wie vom gleichen Planeten.

Du solltest dir jatz da keine Vorwurf machen.....Ob bei dir da noch Etwas Anderes unterschwellig mitreinspielt vermag ich nicht zu sagen..

Genauso fühle ich mich zu meiner jüngeren Tochter seelenverwandt. Sie ist wie ich. Da spüre ich immer wieder:das ist mein Kind! Ich erkenne mich in ihr wieder.

Ja...der Vater meiner älteren Tochter hat natürlich ein besseres Verhältnis zu ihr. Ist klar, er versteht sie auch besser. Sie haben die fast identischen Hobbys. Die gleiche Phantasie, die gleiche Unordnung, sind beide Chaoten, haben ihr Leben beide nicht im Griff, usw.

Und du denkst jetzt , da es sich bei dem Vater deiner Tochter um einen für dich Chaoten und nicht im Leben zurechfindenden Menschen handelt, das dies bei deiner Tochter im Alter auch so sein wird?
Das muss es aber nicht..Schau mal du kannst dir Hilfe holen ...Früher gab es so Etwas gar nicht, geschweige wusste man etwas über das Asperger-Syndrom, also hast du vielmehr Chancen eine Lösung zu finden...

ich , der die ganze Schulzeit eigentlich verträumt hatte , die nie wusste ..was ist Ordnung, genau die hat sich ins Leben reingefunden, ohne irgendwelche Hilfen..ich kann dir nur nochmals sagen das es geht, und ich mit vielen Aspergern Kontakt hatte die auch sich im Leben zurecht finden..



Ach Leute...manchmal ist das Leben einfach sch***.
[/QUOTE]

Verzweifel nicht...ich kann dich versetehen, du wirst aber eine Lösung finden..schließ dich mit Asper-Ansprechstellen zusammen..oder in Asperger-Foren..und hole dir die Hilfe die du benötigst....

ich wünsch dir viel Glück dabei...

liebe grüße darleen:wave:

 
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Hallo Putzteufelchen,

Du schreibst, Du vermutest, dass Deine Tochter das Aspergersyndrom hat. Das Verhalten Deiner Tochter kann verschiedene Ursachen haben. Hast Du Dich bei den verschiedenen Aspergerseiten schon kundig gemacht? Hier einige Links, wo Du Dich ganz gut informieren kannst.


Tony Attwood: das neue Buch - Autismus-Kultur

www2.autismus.de/pages/startseite.php

autismus-Nordbaden-Pfalz e.V.

Autismus Stuttgart

Autismus Sdbaden

Startseite - Autismus Karlsruhe e. V.

Willkommen bei autismus Rhein-Neckar e.V.

https://www.asperger-autismus.de/

YouTube - Autismus - Eine andere Sichtweise



www.forumromanum.de/member/forum/forum.php
Aspergia - Forum | Startseite
Startseite - Salutaris
Dianas Forum
www.forumromanum.de/member/forum/forum.php
Forum von Asperger-Online
forum.autismus-in-berlin.info/main.php
Forum von Autismus-in-Berlin
www.aspie.net - Index
aspie.net Forum
aspieufo.talk4um.de
Ufo Virtuelle Selbsthilfegruppe

Ich schreibe Dir später weiter und schicke dies erst mal ab, weil ich befürchte, es sonst versehentlich zu löschen.

Liebe Grüße
Cassandra
 
Hallo Putzteufelchen,

irgendwie hat es mit dem posten nicht ganz so gut geklappt, einige sind als Links zu erkennen, andere nicht. Aber Du wirst Dich da schon durchwurstel, denke ich.

Ich will jetzt versuchen, mich ganz vorsichig auszudrücken, um Dich mit meinen Gedanken zu Deinem Thema nicht vor den Kopf zu stoßen, ich trete nämlich manchmal mit meiner Direktheit gerne in Fettnäpfchen.

Vielleicht werde ich jetzt sehr langatmig dadurch. Lies einfach quer.

Ich glaube, dass Deine Tochter dringend Hilfe benötigt. Du brauchst auch Unterstützung, um nicht zu verzweifeln an dem Verhalten Deiner Tochter.

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich hatte beim Aufwachsen meines (autistischen) Sohnes oft das Gefühl, mir rennt die Zeit weg. Die Informationen, die ich bekam und verarbeiten konnte, die Reaktionen der Umwelt, die Unangepasstheit meines Sohnes, seine Entwicklung, alles passierte entweder zu langsam oder prasselte auf mich ein, so dass ich oft nur reagierten konnte und wenig Möglichkeiten hatte, zu agieren.

Jetzt ist es vielleicht so, dass die Hauptprobleme in der Beziehung von Euch beiden liegen, aber das kann und wird sich wahrscheinlich mit dem Älterwerden Deiner Tochter ändern. Hinzu kommen Probleme in der Schule, mit der Berufsfindung, mit der Ausbildungsstellensuche, mit der Ausbildung. Sorry, ich will Dir keine Angst machen, aber ich will dir die Wahrheit nicht verheimlichen. Dadurch wird nichts besser.

Viele Menschen mit Autismus empfinden sich selbst nicht als anders, sie leiden aber trotzdem daran, dass sie ständig anecken, offenbar nicht richtig funktionieren, Ärger bekommen, keine Freunde finden, sich nicht geborgen fühlen, abgelehnt zu werden.

Kinder sind in der Regel lern- und anpassungsfähiger, als Erwachsene. Ich denke, es ist wichtig, dass Dein Kind möglichst vor der Pubertät die richtige Hilfe bekommt, damit es, wenn die Pubertätsschwierigkeiten beginnen, eine Chance hat, sich und die Reaktionen der Umwelt einzuordnen und zu reflektieren. Sonst besteht die Gefahr, zu der bestehenden Beeinträchtigung noch eine Depression oder Psychose zu entwickeln.

Dann würde es für Deine Tochter und auch für Dich noch schwerer!

Ich habe seit einem Jahr eine Auszubildende mit Aspergersyndrom. Die armen Eltern haben seit der Kindheit ihrer Tochter eine wahre Odyssee hinter sich. Niemand hat das Aspergersyndrom erkannt, niemand hat ihnen geholfen. Jetzt endlich wurde durch meine Intervention die Diagnose gestellt und nach einem Jahr Kampf mit den Behörden ist eine Therapie möglich. Dies war nur möglich, weil die Eltern, nachdem sie die Informationen erhalten hatten, mit einer unglaublichen Energie für ihre Tochte gekämpft haben. Die Tochter wird zwar in der Familie verstanden, aber in ihrem sonstigen soziales Leben eckt sie oft an, wird abgelehnt und findet keinen Anschluss, obwohl sie gerne Kontakt möchte. Ich bin für diese junge Frau sehr froh, ich hoffe, für sie beginnt das Ende der Einsamkeit und die Chance, ohne Angst zu lernen.

Bitte wende Dich an ein Autismus-Therapie-Zentrum.

Ich wünsche Euch beiden viel Glück und mit der Zeit und der richtigen Hilfe auch eine entspanntere Beziehung. :kiss:

P.S. Ich habe hier irgendwo einen Thread gefunden, wo es um die Vergiftung mit Schwermetallen als Ursache für Autismus geht. Ich finde ihn aber jetzt nicht. Suche bitte selber. Diese Infos wären für Euch sicher auch wichtig.

Liebe Grüße
Cassandra
 
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Hallo Cassandra

die Seiten sind sehr informativ...

wir selbst haben eine Begleitperson (spezielle Pädagogin) die unseren Sohn durch die Grundschulzeit begleiten soll, funktioniert leider überhaupt nicht..

es gibt mit unserem Sohn noch ein weiteres Asperger-Kind..diese Beide sind immer zusammen, was ich persöhnlich auch nicht als gelungen ansehe, der Tatsache das die anderen Schüler ab acta gelegt werden..

nun muss man weitersehen der Vorgehensweise...

Alles nicht so einfach, aber zu schaffen bestimmt..bin guter Hoffnung..

und wie du schon schreibst, Putzteufelchen wird es mit Hilfe auch schaffen, eine andere Sichtweise und Entlastung ihres Problems zu erreichen...

liebe grüße darleen:wave:
 
Hallo Darleen,
wie verstehen sich die beiden Aspies denn? Ist es für sie eine Bereicherung, nicht alleine zu sein oder fühlen sie sich gemeinsam stigmatisiert?

Meine Azubine, die ja selber sehr speziell ist, möchte weder mit ihrer Beeinträchtigung (Behinderung darf nicht gesagt werden) etwas zu tun haben, noch will sie mit Kolleginnen, die aufgrund anderer Behinderungen auch etwas anders sind (in diesem Fall Epilepsie) zu tun haben.

M.E. liegt es aber nicht an dem "Anderssein", sondern daran, dass auch die junge Frau mit Epilepsie Schwierigkeiten hat, in die Gruppe zu kommen. Die Angst vor der Ausgrenzung ist das Problem. Das kann ich auch sehr gut verstehen.

Ich habe jetzt versucht ihr zu erklären, dass sie Qualitäten hat, mit denen sie anderen behilflich sein kann. Ich hoffe, das macht sie "größer". Die Kids haben es echt nicht einfach!

Im Therapiezentrum ist es einfacher. Das ist ja ähnlich, wie in einer Selbsthilfegruppe. Man kann da entspannt sein, sich gegenseitig bereichern, vielleicht sogar Freunde finden, in jedem Fall aber Kraft für "draussen" sammeln.

Bei uns wird für erwachsene Aspies sogar neben der Einzeltherapie eine angeleitete Selbsthilfegruppe angeboten. Mal sehen, ob das gut geht mit meiner Azubine. Sie ist so ein liebes Mädchen (natürlich auch mit aspispezifischen heftigen Ecken und Kanten!) und so sehr in ihrem Schneckenhaus, dabei aber unglaublich zäh und mutig.

Gibt es denn in Berlin keine ATZs? Mit der Schulbegleitung habe ich bei meinem Sohn nicht so sehr gute Erfahrungen gemacht.

Liebe Grüße:wave:
Cassandra
 
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Hallo Cassandra



wir wollten es so machen , das Sohnemann nur begleitet wird, und nicht extra Thearapiert wird, ...uns wurde nahegelegt ihn nicht in eine Reglschule zu schicken, da dies nicht funktionieren würde..

ich persöhnlcih wollte aber diese besondere Beschulung nicht ..das hatt einen guten Grund..ich wollte nicht die *Besonderheit* noch unterstützen in dem maße...denn im späteren Leben fragt auch kein Mensch danach, ob denn nun Asperger vorliegt..

deswegen war ich einverstanden der Begleitung....

ob dies nun ein Fehler war müssen wir zur Zeit überdenken..


Mit dem anderen Asperger-Kind, ja sie vertehen sich gut, nur die anderen Kinder können damit aber sogar Nichts anfangen..

sie könne werder den Gesprächen noch der Denkweise der Beiden etwas abgewinnen..

und genau das sollte nicht passieren..haben wir dies doch im Intergrationkindergarten schon zur Genüge durch...

eine Ausgrenzug liegt soundso vor...schon allein der Tatsache das die Beiden, dem normalen Gerangel unter Schülern aber so gar Nichts abgewinnen können, oder dem *normalen* Spiel..und so schreitet die Ausgrenzung natürlich voran..

und dann kommt auch noch die nicht vorhandene Feinmotorik dazu..wo natürlich viel Zeit verwendet wird..wo im Moment die Begleitperson mehr Gewicht reinlegt, was ja auch verständlich ist..

wir müssen halt überlegen wie es weitergehn soll..

und ob eine Veränderung nicht noch mehr Schaden anrichtet..

es ist eben halt nicht einfach die richtigen Entscheidungen zu treffen...

---------------------------------

für deine Azubiene, ist es schön dich an ihrer Seite zu haben, und der Unterstützung sicher zu sein..

und auch das kenn ich...mein Sohn sieht sich als völlig problemfrei an, und so gar nicht *Anders*...:D


liebe grüße darleen:wave:
 
Hi Darleen,

Du hast mein Mitgefühl, und das meine ich nicht ironisch. Ich habe da mit meinem Sohn so einiges durch (und selber für mich auch, aber anders) und es sind immer noch Hürden und neue Probleme da (Jetzt in der Autismuswohngruppe).

Leider gibt es einfach zu wenig Menschen mit Autismusverstand!!! Ich sage meinem Sohn immer, er muss Geduld mit seinen Betreuern haben, die können nicht autistisch denken, aber vielleicht lernen sie es mit der Zeit.

Gute Erfahrung habe ich mit den Autea-Leuten gemacht, die sind in USA Teacch-mäßig echt gut ausgebildet worden und sind auch sehr engagiert. ABA ist auch wohl gut, das haben mir Eltern berichtet.

Meine Erfahrungen beziehen sich aber zumeist auf Kannerkinder. Allerdings der Sohn einer Freundin hat Highfuncteningautismus, das ist Aspergerähnlich, zumindest was die fehlende Lernbehinderung angeht. Der hat es auch immer abgelehnt, behindert oder anders zu sein.

Jetzt ist er erwachsen und hat selber schon ein Kind, aber es gibt unwahrscheinlich große Schwierigkeiten. Schluchz. Er ist dann irgendwann in schlechte Gesellschaft geraten, (Die Kids sind ja auch sehr beeinflussbar!) Drogen u.s.w. Aber durch die massiven Probleme, mit denen er jetzt konfrontiert ist, setzt er sich mit seinem Autismus auseinander.

Ich finde es sehr wichtig, dass die Kiddies ihre Behinderung, oder ihr anderssein, anerkennen, sonst laufen sie ewig davor weg, versuchen mit sehr großer Anstrenung sich zu verstecken, binden dabei unendlich viel Energie, die sie andersweitig einsetzen könnten und eigentlich auch müssen, um ihr Leben einigermaßen selbstbestimmt leben zu können, und landen dann vielleicht in der Sackgasse.

Mein Sohn, der ja nun offiziell geistigbehindert ist, wollte auch nicht anerkennen, dass er behindert ist. Ich habe ihm das aber nicht erspart. Ich habe ihm gesagt, er hat es schwerer im Leben, als andere (das hat er ja gemerkt), aber die Konsequenz ist, dass er sich mehr anstrengen muss als andere. Und dass er auch Stärken hat und Fähigkeiten, die andere nicht haben!

Es gibt ein Buch dazu, ich weiß jetzt leider den Titel nicht, schau mal auf der Autismusseite des Bundesverbandes, ich glaube irgendwas wie: ich bin etwas besonderes (Englisch i am special), Verlag modernes Lernen.

Was haben die ATZ-Leute Dir denn für eine Schule empfohlen? Bei Aspies kommt m.E. eigentlich nur Regelschule in Frage. GB-Schule nicht, da keine Intelligenzminderung und LB-Schule nicht, weil sich da sie Verhaltensauffälligkeiten potenzieren und die Autis es noch schwerer haben (Viel Mobbing, ging meiner Azubine so).

Schade, dass es zu wenig gute Fachleute gibt, die mit Eltern zusammenarbeiten!!!! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Eltern untereinander oft gut helfen können.

Liebe Grüße:wave:
Cassandra
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Cassandra...ich antworte dir per Pn, will den Thread jetzt nicht zupappen mit meines Sohnes Geschichte..

liebe grüße darleen:wave:
 
Hallo darleen,

vielen Dank für den Austausch und Deine Gedanken zu dem Thema.


Denkweisen von Aspergern sind nun mal nicht so oft kompatibel, mit dem eigenen Denken..

Das Denken ist so ne Sache.... mir kommt es eigentlich so vor, als denkt meine Tochter gar nicht nach. Zumindest nicht über das, was wirklich wichtig wäre.



was du beschreibst erinnert mich sehr an meine Kindheit, hatte ich doch das gleiche * Verhältnis* zu meiner Mutter, sprich es war und gab und gibt keine Gemeinsamkeit..und ich kann dir sagen das dies nicht schön war]

Das glaube ich Dir, darleen. Auch ich finde es so nicht schön. Das ist ja klar. Doch sie ist sie und hat ihre Persönlichkeit und ich bin ich und bin auch meine Persönlichkeit. Ich kann und will mich nicht verstellen und sie auch nicht. Wie ist denn nach heutiger Sicht das Verhältnis zu Deiner Mutter?
Immernoch so angespannt, oder habt ihr einen Weg gefunden der Euch beide glücklich macht?


Du solltest dir jatz da keine Vorwurf machen.
Nein, keine Sorge. :) Vorwürfe mache ich mir ganz bestimmt nicht. Nur Sorgen.



Und du denkst jetzt , da es sich bei dem Vater deiner Tochter um einen für dich Chaoten und nicht im Leben zurechfindenden Menschen handelt, das dies bei deiner Tochter im Alter auch so sein wird?]

Ja, das denke ich ganz sicher. Meine Tochter wird genauso wie ihr Vater den Weg des geringsten Widerstandes gehen, wird ihr Abitur nicht erreichen (nicht mangels Intelligenz, sondern mangels Ehrgeiz, Durchhaltevermögen...), wird (wie er) keinen Führerschein bekommen, keine Ausbildung beginnen oder wenn, dann nicht beenden (wie er), es einfach zu nichts im Leben bringen.
Das sind jetzt sehr negative Gedanken, aber das was ich die letzten Jahre hier so mitbekommen habe, reicht mir im Moment aus.
Ok...der Vorteil ist, sie ist erst 11 Jahre alt. Da kann sich noch viel in eine bessere Richtung entwickeln.
Wie gesagt KANN, nicht MUß.


ich , der die ganze Schulzeit eigentlich verträumt hatte , die nie wusste ..was ist Ordnung,

*lach* genauso ist meine Tochter. Gute Wortwahl...sie verträumt ihre Schulzeit. Das trifft den Nagel auf den Kopf. :)
Sie verträumt gerade im Prinzip ihr ganzes Leben. Sie bekommt nichts wirklich mit. An ihr geht die Welt vorbei und sie träumt, liest oder beschäftigt sich mit Pokemon.
 
Hallo Cassandra!


Ich danke Dir für die vielen Infos und Links und für Deine Beiträge. Freue mich über jeden Austausch, jede Meinung und jede Kritik. :)



Ich will jetzt versuchen, mich ganz vorsichig auszudrücken, um Dich mit meinen Gedanken zu Deinem Thema nicht vor den Kopf zu stoßen, ich trete nämlich manchmal mit meiner Direktheit gerne in Fettnäpfchen.

Keine Sorge. :) Jeder darf mir sagen was er denkt. Ganz direkt und unverblümt. Bin da nicht so empfindlich da ich selber gerde den direkten Weg gehe und auch selber gerne klare Worte wähle. Passt schon... :)


Ich glaube, dass Deine Tochter dringend Hilfe benötigt.

Ja das glaube ich auch. Ziemlich sicher sogar. Leider bin ich (und die Lehrer aus ihrer 5. Klasse) alleine mit dieser Meinung.

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich hatte beim Aufwachsen meines (autistischen) Sohnes oft das Gefühl, mir rennt die Zeit weg. Die Informationen, die ich bekam und verarbeiten konnte, die Reaktionen der Umwelt, die Unangepasstheit meines Sohnes, seine Entwicklung, alles passierte entweder zu langsam oder prasselte auf mich ein, so dass ich oft nur reagierten konnte und wenig Möglichkeiten hatte, zu agieren.

Ja, das kenne ich auch. Man ist so hilflos. Weiß (wußte) nicht in welche Richtung man recherchieren soll. Kennt keinen Namen, keine Bezeichnung, keine Diagnose. Mann tappt völlig ahnungslos im Dunkeln. Doch wie ich das so sehe, liege ich mit dem Asperger Syndrom schon relativ gut.

Sorry, ich will Dir keine Angst machen, aber ich will dir die Wahrheit nicht verheimlichen.
Keine Sorge, Du machst mir keine Angst. :)

Dadurch wird nichts besser.

So sehe ich das auch!

Viele Menschen mit Autismus empfinden sich selbst nicht als anders, sie leiden aber trotzdem daran, dass sie ständig anecken, offenbar nicht richtig funktionieren, Ärger bekommen, keine Freunde finden, sich nicht geborgen fühlen, abgelehnt zu werden.

Ja, das kann ich bestätigen. Sie kommt sich nicht anders, nicht ungewöhnlich oder so vor. Als ich mal wieder fassungslos über ihre Vergesslichkeit war und sie darauf ansprach ob sie das wirlich normal findet, meinte sie nur "es gibt halt Menschen die sind so. Es kann ja jeder MAL etwas vergessen."
Klar...mal etwas vergessen kann und darf auch jeder. Doch das was sie tut, liegt bei weitem nicht mehr in der Tolleranz.
Man kann das alles nicht erklären, nicht in Worte fassen. Das muß man echt erlebt haben. Man denkt man ist im falschen Film.
Zeitweise dachte ich echt, sie will mich verarschen oder provozieren mit ihrer Vergesslichkeit. Aber das tut sich wirklich nicht. Sie ist leider tatsächlich so neben der Spur.
 
Eigentlich hatte ich nicht vor das zu schreiben. Aber vollständigkeitshalber möchte ich es nun doch tut.

Da sich die Situation mit meiner Tochter und dem damit verbundenen unschönen Familienleben so zugespitzt hatte, sie hier keine Freundschaften aufbauen konnte (weder im Kindergarten, noch in der Grundschule, oder im Gymnasium), das Lernen und die schulische Verantwortung nicht funktioniert hat, und sie im Prinzip schon immer zu ihrem Vater gehört hat, haben wir uns ALLE, EINSTIMMIG und FRIEDLICH dazu entschlossen das sie seit Sept. nun bei ihrem Vater wohnt und dort auch in die Schule geht.

Alle Beteiligten (mein Mann ich, ihr Vater und seine Frau und sie selber) sind absolut zufrieden mit dieser Lösung. Im nachhinein muß ich sagen sie hat schon immer in die Familie ihres Vaters gehört. Die leben, denken und handeln dort ganz anders als wir.
Ich denke, sie kann sich dort besser und freier entwickeln als hier.

Die Probleme die sie hat, hat sie dort zwar auch, aber ihr Vater und seine Frau gehen damit anders um. Gut, ich bin ja in den 11 Jahren auch ganz anders vorbelastet mit ihr und habe den Alltag alleine bewerkstelligt. Er hatte sie nur an den We und in den Ferien. Das ist natürlich etwas anderes.

Jedenfalls geht es mir gut. Sehr gut. In unserer Familie ist es jetzt ruhiger, friedlicher und harmonischer.
Sie vermißt hier nichts und niemanden. Sie hat zwei Monate gebraucht bis sie mich das erste Mal angerufen hat. Und nach drei Monaten war sie das erste We bei uns.
Ist schon hart das Ganze...

Werde aber auf jeden Fall so viel Druck wie nötig ausüben das meine Tochter auf das Asperger Syndrom getestet wird. Wie gesagt bin ich hier die einzige, die das alles so ernst sieht. Und ich sehe das wirklich ernst.
Auch wenn das Verhältnis zu ihr mehr schlecht als recht ist, ist sie mir nicht egal und ich mache mir nach wie vor viele Gedanken und Sorgen.
Aber ich habe jetzt erstmal Abstand zu allem. Den brauche ich dringend und es tut sooooo gut. :)

Ganz liebe Grüße Euch allen und schöne Weihnachtsfeiertage!

Putzteufelchen (die unglaublich gerne putzt) ;)
 
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