Hallo Leòn, Hallo an Alle,
Hier würde ich gerne ein paar spezifischeren Fragen nachgehen, so zum Beispiel: welche Tiere sind für welche Altersgruppe geeignet, welche (zum Beispiel Hunderassen) eignen sich vielleicht sogar gar nicht?
Hm ja, das ist ein gutes, interessantes Thema.
Zum beispiel Kaninchen:
Hierzulande sind Kaninchen immer noch sehr populär, als Haustier für kleinere Kinder. Oft aber stellt sich das dann heraus als eine Enttäuschung. In u.A. dem Sinne, die Kinder verlieren ganz oft nach gewisser Zeit Interesse an dem Tier. Auch fehlt es oft an kenntnisse über artgerechte Haltung und artgerechte Ernährung. Die Kaninchen sind was letzteres betrifft extrem Empfindlich und Ernährungsfehler führen nicht selten zur frühzeitiger (und schmerzhafter) Tod, oder schlimmes Leiden bei den Kaninchen (vor allem in Warme jahreszeiten), was ich jetzt nicht näher beschreiben werde.
Wenn das Kaninchen frühzeitig stirbt ist das eine Enttäuschung. Wenn es lange lebt, ist es nicht selten so dass die Kinder längst andere Interessen haben, der Kaninchenstall aber immer noch regelmässig saubergemacht werden soll... Und wenn das Kaninchen als Einzeltier gehalten wird (=nicht artgerecht!) es extrem leidet unter der Einsamkeit.
Hierzulande ist es so dass die Kaninchen als Haustier im Durchschitt ein Alter von 5 Jahre erreichen, obwohl mehr als das Doppelte, nähmlich 11 Jahre bei artgerechter Haltung der eigentliche Durchschnitt wäre.
Meines erachtens eignet sich das Kaninchen eher nicht als Haustier. Ich kann mir aber vorstellen dass bei echte Liebhaber, oder in Einzelfällen es doch so sein kann dass es sowohl für das Tier/die Tiere als Besitzer/Versorger doch ein wirkliches Vergnügen sein kann, das Zusammenleben.
Wichtig wäre sich vorab gut zu informieren über die Bedürfnisse des Tieres, nicht nur im Sinne der Ernährung, und Unterbringung, aber auch darüber was die "emotionale"/soziale Bedürfnisse des Tieres sind; dies um Leiden des Tieres zu verhindern, und auch um beurteilen zu können ob ein Tier überhaupt die Erwartungen erfüllen könnte die man, oder das Kind/die Kinder davon haben.
Hund, Meister im sozialen Verhalten
Zum Thema Hund als Familienhaustier möchte ich auch noch etwas sagen. Aus meiner Erfahrung läuft da auch oft nicht alles so wie es für Mensch und Tier gut wäre, was aber auch zu verhindern wäre.
Es ist - vor Allem bei ein erster Hund, oder wenn (kleine) Kinder in der Familie sind oder regelmässig zu Besuch kommen - wichtig wenn man überlegt einen Hund in die Familie zu nehmen, sich vorab schon mal gut zu informieren.
Nicht selten (meiner Erfahrung nach) wird ein Hund gewählt auf Grund seines Aussehens, oder sogar der Mode nach.Und dabei wird dann nicht sosehr darauf geachtet dass es bei den unterschiedlichen Hunderassen auch ganz unterschiedliche Charaktereigenschaften gibt.
Viele Hunderassen wurden ja Ursprünglich für bestimmte praktische Zwecke gezüchtet, und je ursprünglicher die Herkunft des Hundes, desto ausgeprägter diese Eigenschaften. Also auch innerhalb einer Rasse gibt es noch grosse Charakterunterschiede. Das Charakter muss schon zu das eigene, das der Familie passen. So ist zum Beispiel die Kombination von sehr demokratisch eingestellte Versorger mit ein Hund mit ein starkes Bedürfnis an klare Führung (wenn's daran fehlt, übernimmt das Tier die Rolle, denn der weiss nur, einer muss die Führung haben...) kann ja so zu sehr frustrierende Situationen sorgen für beide Seiten. (Ein Hund der "notgezwungen" der "Boss" ist, leidet oft darunter, hatt viel Stress).
Ein anderes oft in der Praxis leider zu findendes Beispiel von einer Falschen (aber ziemlich oft vorkommende) Mensch-Hund Kombination ist, ein im Grunde eher ängstlicher/unsicherer Mensch, mit ein Hund aus einer der ursprunglich Kampf/Überwachungs-Rassen: dies führt nicht selten zu gefähliche Situationen, denn solche Hunde sind, mit solchen Begleiter/Besitzer, nicht selten wie ungelenkte Projektile. Vorfälle sind dann, wenn nicht ein anderer Hund das Opfer ist, sondern ein Mensch, solche die in den Zeitungen landen, und den Hunden einen schlechten Ruf besorgen.
So gibt es Hunde mit ein grosser Wach und Schutzinstinkt. Da könnte man, zum Beispiel wenn man Kinder im Grundschulalter oder etwas jünger noch hat, denken: Ah das ist nur gut, ein Hund der dafür bekannt ist die Familie zu schützen. Jemand der sich gut auskennt mit Hunde, wird einem auch dazu erzählen dass dies auch Kehrseiten hat/ein bestimmtes Risiko beinhaltet, denn, in einer Situation wo zum Beispiel die eigene Kinder Freunde und/oder Freundinnen zu Besuch haben und mal gezickt wird, kann es gut sein dass der Hund meint das Kind aus der Familie schützen zu müssen, und welche folgen das haben kann...
Nun also, ich könnte seiten vollschreiben, aber was ich sagen wollte: es wäre es immer
gut sich vorab gut zu informieren, sich informieren zu lassen über das Tier und die Rasse der man in die Familie aufnehmen Möchte. Nicht nur in Sache Charakter, sondern auch über die Grundbedürfnisse des Tieres, die sich ja keineswegs nur beschränken auf Futter und Schlafplatz - die anderen drei Grundbedürfnissen sind: Bewegung (gemäss die zur Rasse passene Bedürfnisse) Körperlich und Geistig, Sicherheit (Geborgenheit, Führung), und wie auch bei Mensch: Soziale Kontakte. (Aufmerksamkeit, die Rolle in der Familie, nicht ignoriert zu werden, und regelmässige Kontakte mit Artgenossen).
Gut vorbereitet und wenn man auch wirklich die Grundbedürfnisse des Tieres auch genügend erfüllen kann, kan man dann sich auch wirklich in fast allen Fällen Freuen an eine Glückliches und bereicherndes, erfreuliches Zusammenleben zwischen Mensch und Tier.
Zum Thema Kind und Hund sollte man auch und zwar besonders gut informiert sein, und sich davon bewusst sein dass sowohl Kind als Hund nicht im Stande sind die Verantwortung zu tragen für den richtigen Umgang mit einander. Man ist als Erwachsener immer Verantwortlich, und sollte Kinder unter (im Durchschnitt) 14 Jahre, aber vor allen die Kleineren, nie unbeaufsichtigt zusammen mit einem Hund verbleiben lassen.
Ein Hund betrachtet Kinder jünger als 14 jahre im Grunde als Rangniedriger. Er kann nichts dafür, so ist er vom Wesen aus gestrickt, in seinem Sozialverhalten. Wie sich das auswirkt im Zusammenleben, das sind so Sachen wobei es wichtig ist, sich als Versorger und Besitzer gut auszukennen (mit dem Wesen und Sozialverhalten des Hundes). Bei jüngere Kinder kann man dieses Wissen darüber, und der daraus folgende richtige Umgang ja nicht, sogar keineswegs, als selbstverständlich betrachten.
Und nicht nur der Hund soll konsequent erzogen werden, auch in Umgang mit den Kindern, sondern die Kinder soll auch gelernt werden, welches Verhalten gegenüber den Hund oder in gegenwart des Hundes in Ordnung ist, und welches nicht. Verhaltenstherapeuten für Hunde, oder die Leute bei einer guten Hundeschule können einen da auch mehr zu erzählen.
Hunde sind zum Glück im Grunde ausserst soziale Wesen, und neigen (wenn man das Verhalten und die Bedeutung von Signale/Körpersprache kennt, erkennt man das auch) vor allem dazu, NICHT aggressiv zu sein, dies ist fast immer die allerletzte Verhaltensoption, wenn es dem Tier zuviel wird.
Ich finde Hunde wunderbare Wesen, wenn man sieht wie viele (grobe) Fehler dem Mensch erlaubt wird in der Umgang, und wie wirklich und verhältnismässig selten es dabei wirklich zu etwas Schlimmes vom Hund aus kommt, dann weis man auch diese Tiere um so mehr zu schätzen.
Ich bin sogar der Meinung dass so mancher Mensch noch ganz viel lernen könnte von Hund, als soziales Wesen.
Hmm, das ist nun, glaube ich ein langer Text geworden... könnte noch viel mehr dazu schreiben, aber das werde ich euch ersparen
Herzliche Grüsse,
Kim