Überdurchschnittlich viele Raucher bei Einkommensschwachen?

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Liebe Leser.
Gerade wurde ich durch einen Zeitungsartikel darauf aufmerksam, dass vermutlich Menschen mit geringem Einkommen mehr rauchen als Menschen mit komfortablen Gehältern.
Das könnte ich auch aus meinem Umfeld so bestätigen.
Von daher ist es fraglich, ob die Steigerung der Zigarettenpreise wirklich sinnvoll ist.
Und es wäre interessant, der Frage nachzugehen, warum dem denn so ist!
Was meint ihr dazu?
Liebe Grüsse, Sine
 
Hallo Sine,:)

das ist etwas was ich zum Teil auch bestätigen kann, aber nicht nur.
Meiner Meinung nach ist die Zigarette ein Ersatz für etwas, was einem fehlt.
Die Zigarette ist eine Droge und ein Genussmittel, genau wie Alkohol und andere Mittelchen. Sie kann aufputschen, entspannen, einem ein Zugehörigkeitsgefühl vermitteln. Sie hat eine Wirkung auf die Gefühle des Menschen. Und genau das ist denke ich der Punkt. Wenn einem sonst im Leben schon einiges fehlt, so kann man sich doch mit der Zigarette etwas geben, was gute Gefühle vermittelt. Alles was mit Gefühlen zu tun hat kann süchtig machen.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen, Juliette!
Im Laufe dieses Threads wollte ich eigentlich gerne darauf hin steuern, wo du jetzt schon im ersten Posting gelandet bist :) :)
Nun bliebe noch zu klären, ob vor diesem Hintergrund das Anheben der Preise wirklich Sinn macht. Sprich, ob die Leute tatsächlich bei den Zigis sparen werden oder vielleicht halt doch bei anderen Dingen des täglichen Lebens?
Liebe Grüsse, Sine
 
Ich bin von der schnellen Truppe Sine.:)

Nun bliebe noch zu klären, ob vor diesem Hintergrund das Anheben der Preise wirklich Sinn macht. Sprich, ob die Leute tatsächlich bei den Zigis sparen werden oder vielleicht halt doch bei anderen Dingen des täglichen Lebens?

Ich denke mir hier wird es unterschiedlich sein. Die einen werden ihren Konsum einschränken und die anderen werden sagen, das lass ich mir auf keinen Fall nehmen, und sparen lieber wo anders.

Kommt ganz auf das eigene Denken an und wie stark einen die Sucht dominiert. Es gibt Gelegenheitsraucher und Kettenraucher und einige Zwischenstufen. Vielleicht wird der ein oder andere wegen der teureren Zigaretten die Kurve kriegen und weniger rauchen, oder evt. sogar ganz aufhören. Deshalb denke ich mir könnte es Sinn machen die Preise anzuheben.

Ob die Jugendlichen deshalb nicht mehr an eine Zigarette kommen, hängt meiner Meinung nach wieder damit zusammen in welchem Umfeld sie groß werden und das was cool ist oder auch nicht cool ist.

Grüsse von Juliette
 
Hallo Sine, hallo Ihr lieben...

@Juliette
Da frage ich mich doch gleich, was denn unserem Ex Bundeskanzler Helmut Schmidt so fehlen könnte?
Er ist vor ein paar Tagen 90 Jahre alt geworden und raucht immer noch!

Zudem wurde er nach Einführung des Raucherschutzgesetzes sogar wegen Körperverletzung angezeigt, weil er sich nicht daran gehalten hat.


Liebe Grüße Euch allen Jogi
 
das ist etwas was ich zum Teil auch bestätigen kann, aber nicht nur.

Daran habe ich auch gedacht Jogi, als ich meinen ersten Satz schrieb. :)

Es ist nicht bei allen Rauchern so, dass ihnen etwas fehlt rein finanziell und nicht alle kommen aus sozial schwachen Schichten.

Ich denke mir bei Helmut Schmitt, war es in seiner Amtsperiode, ein Stressauffänger und später Gewohnheit.

Wenn man mit einer Zigarette ruhiger werden kann, alles leichter verkraften kann, dann ist das auch eine gefühlsmäßige Abhängigkeit, die der Stressbewältigung dient.

Grüsse von Juliette
 
Ich hab`s zwar schon an anderen Stellen geschrieben, aber hier passt es auch gut rein. Ich bin ein ehemaliger (starker) Raucher, der sich eigentlich das Rauchen gar nicht abgewöhnen wollte. Ich rauchte mit Genuß und als es zuviel wurde, wollte ich durch weniger Rauchen, den Genuß jeder einzelnen Zigarette wieder zurückgewinnen. Nachdem ich auf diese Weise immer weniger rauchte, passierte mir das "Mißgeschick", das ich eines Tages ganz aufhörte. :D

Natürlich sagte die Vernunft, dass Rauchen nicht gesund ist und dass es deshalb gut ist, nicht mehr zu rauchen. Außerdem sind nichtrauchende Freundinnen froh, wenn ein Raucher den Dampfbetrieb einstellt. Aber wenn ich Helmut Schmid so qualmen sehe, denke ich trotzdem mit Wehmut an meine Raucherzeit.

Der unverschämte Preis der Zigaretten, den ja nur der Staat hochtreibt, ärgert zwar Raucher, aber als Grund zum Aufgeben wird das nur selten reichen. Dass Höhergebildete mehr auf Gesundheit und Ernährung achten, zähle ich eher zu den Binsenweisheiten!

Viele Grüße, Horaz
 
Das denke ich mir auch Horaz, für manche ist es einfach ein Genuss, genauso wie Kaffeetrinken, eine Süßigkeit essen ect.:)

Grüsse von Juliette
 
morgen,

das Ziragetten die Droge des armen Mannes ist (früher war das mal sex aber eine Zigarette kommt günstiger als ein Kind und ist in unserer zur vereinsamung tendierenden Gesellschaft auch oft leichter zu erreichen) wurde oben ja schon angesprochen,

dichts desto Trotz komme ich aus einer Umgebung die Reich mit Rauchern durchwachsen ist,

ein Beispiel:

mein Bruder, Einkommens stark (für sein Alter) raucht aus Langeweile und damit er was mit den Händen zu tun hat wenn die Anderen Kaffee trinken .

meine Mutter, gute Mittelklasse, raucht aus Genuss (obwohl sie durch Geschäft und Kindern mehr verrauchen lässt als sie tatsächlich geniest).

meine beste Freundin, mitlerweile Einkommens schwach, raucht aus Sucht, könnte aber ebensowenig damit aufhöhren wie manch einer auf seinen Morgenkaffee verzichten könnte.

Ich konnte diese Behauptung, dass überdurchschnittlich viele Raucher den Einkommensschwächeren Schichten angehöhren, nicht bestätigen,

Fakt ist, dass es viel mehr Einkommenschschwache in meinem Bekantenkreis giebt als gut Verdienende und das wenn man das ganze in Prozent hochrechnet *und ja hab ich* die Zahlen wieder sehr ausgeglichen sind,

ich bin sicher das dieses Phänomen, der unausgeglichenen Sozialen Schichtung, das seinige dazu bei trägt das es so wirkt als sei Rauchen das Laster des "armen Mannes".

lg,
ursu

Ps: ich behaupte ja immer die Reicheren rauchen nur in gehobeneren Stil ;)
 
Vor 4 Jahren habe ich Geraucht um den Stress abzubauen da wir leider eine Finanzkrise hatten und es uns nicht gut ging.
Wie das Glück aber dann so wollte hat mein Mann einen Super tollen Arbeitsplatz bekommen mit reichlich Geld.
Auch ich konnte wider nach Jahren als Sanitäterin wenn auch nur am WE anfangen,und plötzlich hatte ich kein Bedürfnis mehr zu rauchen im Gegenteil von heute auf Morgen konnte ich den Geruch nicht ausstehen und habe die Zigaretten weg geschmiesen. Seitdem habe ich einzige mehr Geraucht.

LG
Nicole
 
Interessant an dieser Stelle wäre auch eine Information arüber, wie viele Künstler und Freischaffende (noch) rauchen, und dieses mit zu berücksichtigen. :D

Denn dann ergäben sich ganz andere Ansätze.

Lieben Gruss
Christiane
 
Hallo, da ist noch was...
soll mir mal einer ein Krankenhaus zeigen, in dem absolutes Rauchverbot besteht, oder nennen!
Vieleicht gibt es so etwas, doch dann hat es mit sicherheit Gründe...gesundheitliche!

Auf jeden Fall ist es so, dass zum Beispiel in der Psychiatrie das "Rauchen" für die meisten Patienten ein muss ist, dies schon seit jahrzehnten und diese Wichtigikeit lebt und ist aktiv...und dies nicht erst seit Jack Nickelson..."Einer flog über das Kuckucksnest", sondern schon einige Jahre davor...warum?
Ja, da kommt die Theorie schon sehr nahe, dass etwas fehlt, etwas fehlt!

Liebe Grüße Jogi
 
Ach ja noch,...von Rudolf Steiner ausgehend...hat jede Droge unterschiedliche Auswirkungen auf die Seele...das Rauchen, bzw. der Tabak ist auch dabei und dieses Buch was ich hatte, hat die Pflanze "Taback" und um die Hintergründe des rauchens wissen lassen und dementsprechend auch um die Auswirkungen...leider weiß ich nicht mehr um den Tittel des Buches, sonst würde ich diesen hier nennen!

Die Indianer rauchten keinen Taback pur, sondern es wahr eine Mixmischung unterschiedlicher Substanzen um bei besonderen Anlässen dem Geist, dem großen Geist näher zu kommen!

Liebe Grüße Euer Jogi
 
Zu überdenken wäre auch, ob nicht das Rauchen / Raucher "stellvertretend" geächtet werden, damit die Gesellschaft einen "Buhmann" hat. Gesundheitlich ist das einmalige Anlassen eines KFZ mit Sicherheit mindestens genauso bedenklich wie eine Woche Rauchen. Rein gesundheitliche Gründe also kann die Ächtung des Rauchens so gesehen nicht haben. Möglicherweise ist es einfach gerade "trendy", nicht zu rauchen um nach aussen darzustellen welchen starken Willen man habe, ähnlich wie es in einkommensstärkeren Schichten bei den Ladies schick ist, schlank bis überschlank zu sein. Obwohl ab einem gewissen Alter eine rundere Statur ganz natürlich wäre - aber auch damit wird sich nach aussen hin abgesetzt. Man gucke nur die üblichen Darstellungen in Filmen - die Dame des Hauses ist schlank bis überschlank, das Dienstpersonal stets eher rundlich. Adelige Damen werden sogar fast stets immer "dürr" dargestellt, ob das der Lebensrealität entspricht kann ja mal überprüft werden. Rauchen oder Nichtrauchen wäre dann, ebenso wie die äußere Körperdarstellung und -Gestaltung, eine Mode-Angelegenheit welche bestimmte Aussagen über die Person treffen soll.

In Südamerika, Jogi, wird Tabak der Nicotina Robusta pur für Zeremonien verwendet. Die Inhaltsstoffe dienen der Pflanze übrigens zur Schädlings- resp. Parasitenabwehr. In diesem Sinne dürfte ein zumindest metaphorischer Zusammenhang bestehen. Ein anderer metaphorischer Aspekt ist, dass Rauch meist nach oben aufsteigt - also zu den oberen Mächten. Interessant wäre auch festzustellen, ob es rein zufällig geschieht dass der Rauch einer angezündeten Zigarette fast beharrlich zu Nichtrauchern hin zieht - fast wie bei Katzen, welche (scheinbar?) häugig ganz besonders zu den Menschen hinzieht, welche nach eigenen Aussagen keine Katzen mögen. :p)

Im Übrigen macht es einen ganz grossen Unterschied aus, ob ich von reinem Tabak spreche, oder von den Gemischen, welche die Zigarettenindustrie in ihre Zigaretten panscht.

Interessant sind auch diverse Informationen welche im Netz zu finden sind bezüglich Rauchen als Selbstmedikation. Bspw. hier:
Aber Ärzte sollten es bedenken, dass man den positiven Effekt auf das Dopaminsystem ausnutzen kann. Dies kann u.a. durch andere Medikamente (z.B. Antidepressiva, Methylphenidat) aber möglicherweise in Zukunft auch stärker durch Nikotin-ähnliche Substanzen erzielt werden.
Rauchen als Selbstmedikation - Warum Menschen mit psychischen Problemen häufig Rauchen

Nur mal so als Gedanken-Anstoß. ;)

Christiane
 
Hallo Christiane,
sehr intressant, was Du geschrieben hast, danke auch für den Link, der mein geschriebenes ja auch bestätigt.
Mit Indianer meinte ich jedoch die in Amerika ansässigen Indianer, welche in diesem Buch erwähnt wahren, da bestand die sogenante Friedenspfeife aus einigen Substanzen und wurde nur zu ganz besonderen Anläßen geraucht.

Alles liebe Jogi
 
Ach ja, in Nordamerika gibt es auch eine Sage vom Rauch des Tabacks, die in diesem Buch auch erwähnt wurde, jedoch kann ich mich daran nicht mehr ganz genau erinnern, sonst hätte ich diese schon hier geschrieben!

lg. Jogi
 
Hallo Christiane,
sehr intressant, was Du geschrieben hast, danke auch für den Link, der mein geschriebenes ja auch bestätigt.
Mit Indianer meinte ich jedoch die in Amerika ansässigen Indianer, welche in diesem Buch erwähnt wahren, da bestand die sogenante Friedenspfeife aus einigen Substanzen und wurde nur zu ganz besonderen Anläßen geraucht.

Alles liebe Jogi
Ja, ich habe deines nur ergänzt, da die Mischungen der Nordamerikaner sehr unterschiedlich sind, je nach Zweck. Selbstverständlich werden dabei die Eigenschaften der verwendeten Pflanzen zu verschiedenen Zwecken genutzt, und sind damit nicht anders zu bewerten als die heutige Medizin, welche genau genommen auch nur mit "Drogen" arbeitet - dazu die Definition "Droge" genau nehmen!

Die Frag ist nun: "Fehlt" den einkommensschwachen tatsächlich etwas, wie der Ursprung des Threads andenkt - oder warum rauchen bestimmte Bevölkerungsgruppen heutzutage, da es doch so verpönt ist, (immer) noch?

Oder ersetzen, wenn wir der Annahme folgen wollen, die "einkommensstarken" Schichten dieses "Fehlende" schlicht auf ganz andere Art?

Oder, um weiter zu theoretisieren, "nehmen" sie eventuell den Einkommensschwachen etwas weg" - warum sie nicht rauchen, die Einkommensschwachen aber ersetzen müssen, durch Rauchen?

Noch weiter provokativ theoretisiert: Wehren sich Einkommenschwache eventuell durch das Rauchen gegen Parasiten - und sind dieses die Einkommenstarken? Ist hier also Ursache und Wirkung vertauscht, obwohl weisgemacht werden soll, das eine wäre Ursache und das andere Wirkung, findet in Wahrheit das Gegenteil statt?


Oder ist das Rauchen an sich ganz im Gegenteil nur Dumm- und Gewohnheit, und da einkommenschwache, wie auch gerne verallgemeinert (einkommenschwache Bildungsferne), "dumm" sind rauchen sie?


Und was ist dann mit Künstlern, "Intellektuellen" (nicht denen, welche sich dafür halten, sondern diejenigen welche es wirklich sind) - welche oft genug sich manchen gesellschaftlichen Zwängen nicht unterwerfen, sondern ihr eigenes Ding machen - vielleicht sogar mit Fleiss das Gegenteil vom Mainstream, einfach um ein Gegengewicht zu setzen? :)

Gruss
Christiane
 
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