Coaching - eine sinnvolle Lebenshilfe?

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Coaching-Angebote schießen zur Zeit wie Pilze aus dem Boden. :)
Jeder kann sich Coachen lassen, sei um berufliche oder private Herausforderungen und Krisen zu überwinden, oder um den Zugang zu den eigenen Recourcen wieder zu finden.:idee:
Im Grunde ähnelt die Arbeit des Coaches, der einer psychologischen Verhaltenstherapie. Je nach Ausbildung des Coaches können aber noch andere Aspekte in die Arbeit mit einfließen, wie NLP, Focusing, Refraiming, Releasing usw.
Das diese individuelle Betreuung auch Geld kostet ist selbstverständlich. Die Preise sind unterschiedlich hoch.

Ich selbst habe noch keine Erfahrung mit Coaching gemacht, aber einiges darüber gelesen.
Wenn man einen guten Coach sucht, muss man wie überall die Spreu vom Weizen trennen. Coach kann sich jeder nennen. Es gibt jedoch zertifizierte Ausbildungen, wonach man schauen kann. Noch wichtiger als die Ausbildung ist, das was der Coach neben der Ausbildung für Tätigkeiten ausführt, welche Gruppen betreut er, welche Erfahrung hat er usw.
Wie es gute und schlechte Psychologen gibt, so gibt es auch gute und schlechte Coaches.

Was haltet ihr von dieser Art "Hilfe zur Selbsthilfe", hat jemand schon Erfahrungen damit gemacht?:)

Coaching ? Wikipedia

Coaching findet im Spannungsfeld zwischen der beruflichen und privaten Rolle einer Person (Coachee) statt. Mit dem Fokus auf die Persönlichkeit stärkt es in beruflichen Entwicklungsprozessen die Fähigkeit des Coachee zur "Selbststeuerung" (Begriff aus der Transaktionsanalyse)
Im Sinne der "Hilfe zur Selbsthilfe" werden im Coaching u.a. verdeckte Ressourcen erkannt, benannt und damit nutzbar gemacht
Inhaltlich richtet sich Coaching an Themen der beruflichen Entwicklung, mehr ist in diesem großen Rahmen allerdings nicht festgelegt. Ein guter Coach besitzt Feldkompetenz, Lebens- und Beratungserfahrung sowie eine ausgewiesene und ausgebildete Methodenkompetenz, mit der er situativ, angemessen und intuitiv schöpft, um den Beratungsprozess zu steuern
Coaching ist die – überwiegend – arbeitsbezogene Selbstreflexion.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein interessantes Thema, Juliette.

Eine Freundin von mir hatte einen "Bewegungs-Coach" (oder so ähnlich). Das war ein Sportstudent, der sich mit Bewegung und Ernährung recht gut auskannte, allerdings nicht mit Allergien und Intoleranzen.

Sie joggten zusammen, weil meine Freundin alleine sich nicht traute. Er stellte ihr einen Bewegungsplan auf mit den Möglichkeiten, die sie zu Hause hat und besprach ihre Ernährung mit ihr.
So lange es dauerte, ging es ihr richtig gut: sie war hoch motiviert, es machte ihr Spass, sie fand das toll. Aber es kostete natürlich auch einiges, und deshalb war dann auch Schluß damit.
Der Elan ließ dann leider nach - so ganz allmählich. Das ganze war auch zu zeitwaufwändig, und letzten Endes stellte sich durch die spezielle Ernährung heraus, daß sie eine Laktose-Intoleranz hat (vorher hat sie Milchprodukte wohl instinktiv gemieden).

Gruss,
Uta
 
Bekannte nahmen an einem Bodo-Schäfer-Seminar teil. Er nennt sich "Money-Coach".
Sie waren total begeistert und waren überzeugt davon, daß nun das Geld zu rollen anfängt. Dem war nicht so: die Begeisterung liess nach, das Geld rollte nicht. Im Gegenteil: beim nächsten Mal hatten sie nicht das Geld, um an seinem Seminar teilzunehmen. Auch das Buch half nicht.

War wohl doch nicht das richtige (für sie?)...

Bodo Schfer

Gruss,
Uta
 
Hm ja, ein interessantes Thema und Phänomen,

Hier sieht man ja auch ein nachfolgen der Trends aus den USA. Ich finde das Pilzartige wachstum der Coachingpraxen ein Symptom einer kranken Gesellschaft.

Kräftig dargestellt würde ich sagen: Ein Coach ist ein Bezahlter erzatz "Freund(in)", Vater, Mutter, Bruder oder Schwester, Nachbar

Der offenbar immer öfter fehlende Nächste der es Aufbringen kann, aus nächtenliebe ein Anderer zu unterstützen beim überwinden eines Problems...

Offenbar mus sowas heutzutage auch schon einen Gewinn bringen.

Dass es nun soviele davon gibt, zeigt sich dass es sich offenbar lohnen muss, dass die Nachfrage vielmals grösser ist als das Angebot : Daher ein Symptom einer (seelisch) Kranken Gesellschaft.

Herzliche Grüsse
Kim

PS: Offenbar gibt es auch Zeichen dass sich was ändert oder ändern Könnte und das Schönste Beispiel davon finde ich dieses Forum - Damit gemeint diejenigen die sich andauernd und ohne jedes Persönliche / Finanzielles Gewinn dafür einsetzen andere zu helfen, beraten und ermutigen!

:kraft: :danke2: :applaus: :dergroesste: :fans:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke Uta,:)

für dein Beispiel und für den interessanten Link.

Der Elan ließ dann leider nach - so ganz allmählich. Das ganze war auch zu zeitwaufwändig
Ich könnte mir vorstellen, das so manches Coaching im Sande verläuft, weil es nicht auf den Alltag der betreffenden Person zugeschnitten ist, sprich zu aufwendig ist, um es zu integrieren. Andererseits nimmt man von allem etwas mit, was man einmal gelernt hat.:)
Das gelernte aber aus eigener Kraft anzuwenden, das ist nicht immer leicht. Im Volksmund heißt das innerer Schweinehund. Wer kennt ihn nicht, das gute Tier. :D

In sieben Jahren Millionär. Das klingt gut, aber dein Beispiel Uta zeigt auch, dass dieses Versprechen nicht bei allen den Rubel ins Rollen bringt. Woran es liegt? Das wäre ein weiteres Seminar bei Herrn Bodo wert, um heraus zu finden, was denn da nicht stimmig war. Herr Bodo muss doch die Stolperfallen kennen, oder aber es ist doch nicht jedem bestimmt Millionär zu sein.:confused:


Danke auch dir KimS für dein Posting.:)

Kräftig dargestellt würde ich sagen: Ein Coach ist ein Bezahlter erzatz "Freund(in)", Vater, Mutter, Bruder oder Schwester, Nachbar
Vielleicht zum Teil KimS, aber ich denke das bei speziellen Problemen ein Außenstehender manchmal einen unvoreingenommeren Blick hat, als jemand Nahestehendes. Wenn eine außenstehende Person gezielte Hilfestellung gibt wird das meist leichter akzeptiert, als wie von einer vertrauten Person.

Dass es nun soviele davon gibt, zeigt sich dass es sich offenbar lohnen muss, dass die Nachfrage vielmals grösser ist als das Angebot : Daher ein Symptom einer (seelisch) Kranken Gesellschaft.
Die Nachfrage ist zwar da KimS, aber kaum ein Coach kann davon seinen Unterhalt bestreiten, das können nur ganz wenige.

Der Markt ist aus den Fugen geraten", so Soziologe Kühl, "längst übersteigt das Angebot die Nachfrage".

Quelle: Das Managermagazin

Das mit seelisch kranken Gesellschaft, da ist sicher etwas dran. Viele haben heut zu Tage mit der Psyche zu kämpfen, was tatsächlich ein Gesellschaftsproblem zu sein scheint. :schock:

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Coaching ist ein breiter Gegriff und wird manchmal unbewusstv auch angewendet und ist im Prinzip etwas gutes:
Coaching gibt es spezifisch, zB können Selbstbetroffene die etwas zB durchgestanden haben, andere Coachen. Bsp im Gesundheitsbereich ist AA vereinigung oder auch bei ADS kann man so Eltern helfen.
Coaching gibt es aber auch allgemein, das können eben Freunde sein. Ziel ist es, das der andere einem eionen Spiegel hinhält, was zu einer besseren Selbstrefflektierung führt. Hilfreich können da auch Techniken sein, die dem anderen helfen selber eine gute Lösung zu finden, zB das Spiegeln des gesagten (Gordon)
Anders gesagt, mit wenigen Kenntnissen kann der beste Freund 7 Freundin der beste allgemeine Coach sein, indem man :
1. sich ihm anvertraut (Sorgen, Gedanken etc)
2. dem anderen dazu auffordert, es auch zu tun, auch wenn es unangenehm ist.

Bsp: Ich stelle fest, dass sich MA nicht wie MA B behandelt fühlt, zB hast Du gestern....
Dem anderen ist dies vielleicht gar nicht bewusst. Der Coach hilft das derjenige selber herausfindet, warum dies so ist und was er dagegen tun kann.

Proffessionelle Coach machen nur selten sinn. Sinn kann ein Fachberater (zB Finanzen, es gibt da auch gute) machen, aber das ist kein Coach, wird aber oft verwechselt.
Ein Berater ist jemand der fachliche Tips für die Sachlage gibt, für einen Coach steht aber die Person und seine Entwicklung (nicht das Problem, Fach etc) im Mi8ttelpunkt. Die Person soll sich so verändern/wachsen, damit sie immer fähiger wird mit neunen ähnlichen Problemen fertigzuwerden, bzw ein allgemeiner Coach so der Person helfen, durch aufdecken der dunklen Flecken UND hinweisen auf die stärken, dass der mensch allgemein wachsen kann.
 
Ein bezahlter Coach wird "genutzt", schließlich hat man ja Geld..... und da will man was dafür.
Ich kann mir vorstellen dass ein guter Coach einige Eigenschaften mitbringen sollte damit das Ganze nicht wieder im Sand verläuft:
- sein Training an die Person anpassen die er coacht, deren Bedürftnissen und auch deren Möglichkeiten
- keine zu hohen ERwartungen schüren, alos von Anfang an lieber kleinere Versprechen machen und Brötchen backen um einer Enntäuschung vorzubeugen
- darauf achten dass er den Kunden langsam aber sicher von sich abnabelt und unabhängig von ihm macht. Sonst wird dieser nie selbstständig weiter üben und aufhören sobald das coaching endet

Ein Coach, egal für was, kann sehr hilfreich sein. Er kann ganz neues aufzeigen und Hilfen und Tips geben wie man was am besten bewältigt.
Es ist aber dann wie immer im Leben: jeder muss sich selber dahin bringen wo er hin will. Der Coach kann den WEg zeigen, gehen muss dann doch jeder selber.

Meine Gedanken dazu entbehren aber jeder eigenen Erfahrung mit dem Thema. :)

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Sobald der Coach Fachtips gibt, ist er auch Berater und dazu braucht es Kenntnisse. Aber jemanden zu spiegeln, blinde Flecken und stärken aufzuzeigen, in den Prozessen zu begleiten, dazu reichen minimale Kenntnisse schon seeeehr weit für den Normalo
 
Ich denke, der Hauptunterschied zwischen "Coach" und privater Begleitung ist das Geld: Ein Coach wird bezahlt; Mitglieder einer Selbsthilfegruppe begleiten sich gegenseitig und werden nicht bezahlt.

Wer es ganz genau wissen will, was ein Coach ist, kann hier nachlesen:
Coaching-Report - Coaching-Varianten

Gruss,
Uta
 
Hallo Zusammen,

Eigentlich entbehrt (entbärt hihi) mir auch persönliche Erfahrung mit Coaches, also daher kein Urteil über die Qualität.
Ich möchte, mit der kritische Beitrag hieroben nicht den Eindruck wecken die ganze Berufsgruppe in ein negatives Tageslicht stellen zu wollen, und natürlich auch nicht diejenigen die darin eine Hilfe gefunden haben.

Herzliche Grüsse
Kim
 
Ich danke euch allen für eure Beiträge :)

Uta, das sind gute Links, :D die zeigen das Massenaufläufe und Gott spielen wollen in einem Ego-Tripp enden können, der einem nicht gut tut.:schock: Bei allen Versprechungen darf man nicht vergessen, dass jeder anders ist. Auch diese Herren haben sicher ihre Qualitäten, aber es ist nur allzu menschlich, das einem die Erfolge auch zu Kopf steigen können.


@Beat:)
Ich stimme dir zu das Menschen, die selbst Erfahrungen durch Lebenskrisen gesammelt haben, anderen helfen können und sie auch gut reflektieren können. Diese Erfahrung habe ich selbst schon gemacht. Aber ich denke auch das ein professioneller Coach, je nachdem welche Persönlichkeit er ist, mehr helfen kann als mancher Freund. Aber das ist bei jedem individuell anders.
Hexe hat das sehr schön erklärt.:)

@KimS:)
Ich habe deine kritische Stimme schon richtig verstanden.:)


Die schwarzen Schäflein haben wir ja schon abgehakt.;)
Jetzt zu einem Positiv-Beispiel. Ein Bekannter von mir hat eine Coaching-Ausbildung gemacht. Ich kenne ihn seit vielen Jahren und weiß, dass er selbst im Leben einiges zu bewältigen hatte und das er gerne anderen Menschen hilft. Man merkt ihm an, dass er das was er lehrt auch für sich selbst anwendet. Es ist angenehm mit ihm zu sprechen und man hat immer das Gefühl der Autensität.


Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Coachen besteht - denke ich - die Gefahr wie bei allen therapeutischen Berufen: man muß aufpassen, daß man nicht "abhebt" und sich am Ende für so brillant hält, daß man vergißt, daß man selbst auch Mensch ist. Auch hier ist Supervision sicherlich angebracht.

Gruss,
Uta
 
Eine besondere Form des Coachings ist die Mediation, auch Konflikt-Coaching genannt. :)
Ich persönlich wundere mich manchmal, das Menschen einen Streit nicht selbst vernünftig beilegen können. Aber wenn ich an den berühmten "Maschendrahtzaun" denke, dann macht das sicher Sinn. :D Vorraussetzung ist aber, dass beide Parteien das wollen, weil beide die Kosten, die nicht gerade gering sind, dafür tragen müssen.
Allerdings sind die Kosten immer noch günstiger als bei einem Rechtsstreit, wie unten aufgeführter Link beweist und die Parteien können beide lernen, wie man in Zukunft zivilisiert miteinander umgeht.
Geeignet für eine Mediation ist praktisch jeder, der nicht weiß wie er sich bei einer Meinungsverschiedenheit zu verhalten hat. Dazu gehören, Nachbarschaftsstreitigkeiten, Familienstreitigkeiten, Firmenangelegenheiten usw.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mediation

Mediation (lat. „Vermittlung“) ist ein strukturiertes freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung oder Vermeidung eines Konfliktes. Die Konfliktparteien - Medianden genannt - wollen mit Unterstützung einer dritten unparteiischen Person (Mediator) zu einer einvernehmlichen Vereinbarung gelangen, die ihren Bedürfnissen und Interessen entspricht.

www.consenseo.com/kostendermediation.html

Grüsse von Juliette
 
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Hier wird eine Geschichte erzählt von einem Adler, der sein Nest nicht mehr gefunden hat und es dann dank der Hilfe eines anderen Adlers doch wieder fand:

www.vogel-coaching.de/geschichte.html

Gruss,
Uta
 
Vielen Dank Uta,:)

du bist eine richtige Spürnase. Eine sehr schöne Geschichte, die ich sicher weiterreichen werde.

Grüsse von Juliette
 
Meistens sind das Zufallstreffer. - Wobei: je mehr Themen man im Kopf hat, desto mehr "Zufallstreffer" kann es geben
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Grüsse,
Uta
 
Hallo Juliette

Ich stimme dir zu das Menschen, die selbst Erfahrungen durch Lebenskrisen gesammelt haben, anderen helfen können und sie auch gut reflektieren können. Diese Erfahrung habe ich selbst schon gemacht. Aber ich denke auch das ein professioneller Coach, je nachdem welche Persönlichkeit er ist, mehr helfen kann als mancher Freund.
Ich dfenke Dein je nachdem ist richtig. Es gibt "Probleme/Herausforderungen" da ist Fachkompetenz sehr wichtig und andere da ist die Reflektierung, helfen selber draufzukommen wichtiger.
Ausserdem wenn der Profi auch noch Erfahrung hat, dann ist es natürlioch ideal.
Bsp1: Drogenfachleute die selber mal Abhängig waren, sind bei Drogen ideal als Coach
Bsp2: Bei den AA begleiten ehem. Abhängige die Familie. Das ist aus erfahrung effektiver als Fachleute
Nebenbei sind obige Beispiele für mich eher Beratungen und nicht Coaching. Coaching ist für mich reflextieren, die blinden negativen und positiven Seiten des Anderen demjenigen klar zu machen und eben ihm zu helfen auf die beste lösung zu kommen. Dazu muss man diese gar nicht kennen. Coaching ist so für jeden möglich, auch wenn er in jeder Hinsicht als gesund, niormal etc gilt, da alle noch wachsen können
 
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