Thrombozythämie bzw. kleine rote Pünktchen

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Hallo alle zusammen, ich habe mal eine Frage. Weiß nicht ob diese hier zu spezifisch ist....Eine Thrombozythämie stellt man die bei einem großen Blutbild fest?
Habe vor kurzem ein großes Blutbild machen lassen, da waren Thrombos,Leukos-alle im Normbereich.
Desweiteren wurde ein Blutgerinnungstest gemacht aufgrund einer bevorstehenden Darmspiegelung) der auch i.O. war.

Kann ich somit eine Thrombozythämie ausschließen?

Ich frage deshalb, da ich ab und zu, wenn ich mich kratze so kleine, rote geplatze Pünktchen unter der Haut habe, sehr klein, ist auch i.d.R. nach einem Tag weg. Auch mein Partner hat das ab und zu mal. Speziell nach Fußballspielen) wenn er am Trikot festgehalten und "gezwickt" wurde, also schon noch einer gewissen Gewalteinwirkung.

Das komische ist aber ( in meinem Fall) es gibt Phasen da tritt das relativ häufig und schnell auf, und es gibt Phasen da passiert gar nix!!!

Komisch eben das wir das beide( mein Partner und ich ) haben.

Oder kennt das noch jemand von Euch???

LG Kitty
 
Sag mal Kitty: könnte es sein, daß Du ziemlich viel im Internet auf den medizinischen Seiten unterwegs bist ;)?

Die Thrombozythämie

Es ist eine sehr seltene Erkrankung, die meist nach dem 50. Lebensjahr auftritt....

...ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, die durch eine erhöhte Anzahl der Blutplättchen im Blut gekennzeichnet ist. Es zeigt sich eine auffallende Erhöhung der Blutplättchen auf Werte von über eine Million pro Mikroliter Blut (normal 150.000 bis 400.000).
NetDoktor.at - Krankheiten: Essentielle Thrombozythämie

Da bei Dir alle Blutwerte, auch die Thrombozyten, ok waren, ist es meiner Meinung nach äußerst unwahrscheinlich, daß Du eine Thrombozythämie hast. Das hat Dir Dein Arzt sicher auch gesagt?

Grüsse,
Uta
 
Iiiiiiichhhhhhhhhhhh??????? Viel im Internet??? Niiiiieeemals:schock:

Nein ernsthaft, das frage ich mich schon lange was das ist, und das einzige was ich dazu gefunden habe, war leider das......

LG laura
 
Ich hoffe der bevorstehende Beitrag hilft dir mit weiteren Infos:

Generell (von Wikipedia: Essentielle Thrombozythänie

Die essentielle Thrombozythämie (oft abgekürzt ET) ist eine myeloproliferative Erkrankung, bei der es zu einer Thrombozytose, d.h. einer starken Vermehrung der Thrombozyten (Blutplättchen) im Blut kommt

Molekulare Ursachen und Entstehung (auch von Wikipedia)

* Die Inzidenz beträgt nach neueren Studien in den USA und Schweden etwa 2,5 Personen auf 100 000 Einwohner pro Jahr. Aufgrund der relativ normalen Lebenserwartung ist die Prävalenz deutlich höher. Zweigipflige Altersverteilung, zw. 20 und 40 bzw. 60 und 70 Jahren. 10-25% der Patienten sind unter 40 Jahren. Die Erkrankung ist bei Frauen häufiger, das Verhältnis weiblich/männlich beträgt etwa 2:1.
* Bis 2005 waren die molekularen Ursachen der 3 klassischen Philadelphia- negativen MPS ( PV, ET, IMF) noch unbekannt.Fünf Forschungsgruppen haben 2005 innerhalb von 6 Wochen Arbeiten veröffentlicht, in denen unabhängig voneinander eine Mutation in der Tyrosinkinase JAK2-Mutation (V617F) beschrieben wurde. Bei dieser Mutation kommt es an der Position 617 des Proteins zu einem Austausch von Phenylalanin durch Valin.JAK2 beeinflusst die Signalübermittlung für verschiedene hämatopoetische Zytokine, wie Erythropoietin, Thrombopoetin (Wichtig für die Thrombozythenbildung) und G-CSF.Es wurde gezeigt, dass das mutante JAK2 V617F in Zellen zu vermindertem aktivem Zelltod durch Apoptose und zu einem Wachstumsvorteil führt. Dieser Vorteil ist jedoch nur gering, was zu dem in der Regel langsamen klinischen Verlauf der Ph- negativen MPS passt. Die Mutation kommt innerhalb der MPS mit unterschiedlicher Häufigkeit vor. Die 5 Studien zeigen eine mittlere Frequenz bei der PV von 74%, bei der ET von 29% und bei der IMF von 43%. Bei gesunden Probanden und reaktiven Erythrozytosen und Neutrophilien konnte sie nicht nachgewiesen werden.Patienten mit der Mutation hatten eine längere Krankheitsdauer als solche ohne und hatten signifikant mehr Thrombosen, Blutungen und sekundäre Fibrosen.In einem erheblichen Prozentsatz von PV, ET und IMF konnte aber keine JAK V617F nachgewiesen werden. Es muss deshalb davon ausgegangen werden, dass noch eine andere somatische Mutation vorliegt, die bisher nicht identifiziert wurde. Diese ginge der JAK2 V617F voraus und würde den Beginn des MPS bedeuten. Die erst danach erworbene Mutation Jak2 V617F könnte die Krankheit aggressiver machen, und somit auch die höhere Komplikationsrate bei den Trägern der Mutation erklären.

Es bedarf jedoch weiterer Studien, um dieses Zweischrittmodell zu beweisen und die andere Mutation zu finden

Symptome
Mikrozirkulationsstörungen oder funktionelle Beschwerden sind die häufigsten Symptome. Thromboembolische Komplikationen sind die Hauptursache der Morbidität und Mortalität der Erkrankung. Ein erhöhtes Risiko besteht für Schlaganfall und Herzinfarkt. Wurden Blutungsereignisse früher als häufige Symptome der ET betrachtet, zeigen neuere Untersuchungen, dass größere oder lebensbedrohliche Blutungen bei der ET eher selten auftreten und meist nur bei sehr hohen Plättchenzahlen beobachtet werden.

Andere Symptome können durch die mangelnde Durchblutung von Körperteilen hervorgerufen werden:

* Schmerzen beim Gehen (mangelnde Beindurchblutung)
* Leere im Kopf
* Sehstörungen

und im fortgeschrittenem Stadium kommen hinzu:

* Schmerzen im Oberbauch durch Vergrößerung der Leber und der Milz

Ca. ein Drittel aller ET-Patienten sind zum Zeitpunkt der Diagnosestellung ohne Symptome und bleiben häufig über viele Jahre beschwerdefrei.

Diagnose (auch von Wikipedia)

Heute wird die Diagnose bzw. die Verdachtsdiagnose meist im asymptomatischen Stadium im Rahmen einer Routineuntersuchung des Blutbildes gestellt. Seltener führen die typischen Komplikationen der Erkrankung wie venöse und arterielle Thrombosen, evtl. mit nachfolgenden Embolien, oder auch Blutungen zur Diagnose. Die venösen Thrombosen können an typischer Stelle lokalisiert sein (tiefe Beinvenenthrombose), aber auch an atypischen Lokalisationen auftreten (Lebervenenthrombose, sog. Budd-Chiari-Syndrom, Pfortaderthrombose). Blutungen treten typischerweise bei extrem hohen Thrombozytenzahlen auf (> 2.000.000/µl) und sind auf eine Funktionsstörung der Thrombozyten zurückzuführen. Weitere Komplikationsmöglichkeiten sind Mikrozirkulationsstörungen, die zu einer Reihe von unspezifischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Mißempfindungen in Händen und Füßen, Sehstörungen, brennende Schmerzen mit Rötung in Händen und Füßen (sog. Erythromelagie) führen können.

Die Verdachtsdiagnose ergibt sich bei wiederholtem Nachweis von Thrombozytenzahlen > 600.000/µl ohne Hinweis auf Ursachen für eine reaktive Thrombozytose. Gelegentlich findet sich zusätzlich eine leichte Leukozytose. Die Diagnostik erfordert u.a. zur Abgrenzung von anderen myeloproliferativen Erkrankungen eine Knochenmarksuntersuchung. Mittels des Nachweises einer JAK2-Mutation ist heute in vielen Fällen eine molekularbiologische Bestätigung der Diagnose und Abgrenzung einer reaktiven Thrombozytose möglich.

Therapie (von www.imedo.de/practice/treatments/show/358-interferontherapie)

Interferon alpha wird seit mehreren Jahren zur Therapie der chronischen Hepatitis B- und der akuten und chronischen Hepatitis C-Infektion eingesetzt. Weiterhin wird Alpha Interferon bei der Therapie der essentiellen Thrombozythämie eingesetzt, die Wirkung beruht auf dem suppressiven Effekt auf das Knochenmark.
 
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