Wer kann helfen?
Hallo Bode,
tut mir leid, in der Antwort auf Deine Frage habe ich Dich mit Bodo verwechselt. Bist Du die Frau des Onkels von dem "Paprika" geschrieben hat?
Wenn der Onkel Dein Mann ist, rate ich dringend, ihn auf M. Wilson untersuchen zu lassen.
Diese Beschwerden, die er hat, kommen nicht vom Amalgam allein. So heftig macht Amalgam allein keine Probleme. Überlege mal, fast jeder Mensch hat Amalgamfüllungen im Mund oder hat welche gehabt. Wenn Amalgam so heftige Probleme machen würde, dann wären alle Menschen so krank.
Ich selbst hatte auch mal 20 amalgambehandelte Zähne und ich verlor wertvolle Zeit auf der Suche nach meiner wirklichen Krankheit, weil ich auch dachte, das Amalgam ist an allem Schuld.War es nicht.
Die Kupferspeicherkrankheit (M. Wilson) kann für so heftige Probleme umso eher "herhalten", d. h. bei dieser Krankheit sind solche Probleme nicht ungewöhnlich. Und vor allem,
wenn man nicht rechtzeitig die Diagnose bekommt, kann man zum Dauerpflegefall werden.
Wenn also der Onkel von Paprika Dein Mann sein sollte, dann müßt Ihr diese Krankheit bei ihm ausschließen lassen. Das ist erst mal wichtiger, wie nach Amalgam etc. zu sehen.
Wen er M. Wilson haben sollte, würde sich sein Zustand eher verschlechtern als verbessern, wenn er immer wieder mal Chelatbildner (wie DMPS) bekommt. Bei dieser Krankheit muss man, sobald sie diagnostiziert ist, laufend, d. h. täglich mehrmals und hochdosiert Chelatbildner (aber nicht DMPS, sondern Trientine) bekommen. Wenn diese Therapie dann wieder abgesetzt würde, dann kann es zu heftigen Problemen kommen.
Daher würde eine Verschlechterung unter DMPS bzw. nach (versuchsweise) DMPS meines Erachtens dafür sprechen, dass er M. Wilson hat. So wie Du schreibst, bekam er DMPS, das ist ein Chelatibildner, der auch Kupfer ausleiten kann, der aber bei M. Wilson nicht gegeben wird, weil es bei M. Wilson andere gibt, die besser das Kupfer ausleiten und die wohl auch weniger gefährlich sind wie DMPS.
Aber wenn es ihm nach DMPS schlechter geht, spricht dies dafür, dass er einen M. Wilson haben könnte, denn man darf bei dieser Krankheit eine Chelatbildnertherapie nicht absetzen oder zu niedrig dosieren. Beides kann zu
Verschlechterungen oder sogar im schlimmsten Fall
zum Leberversagen führen.
Ich würde daher auch weiteres "Herumexperimentieren" sein lassen, das kann, sollte er M. Wilson haben, eben böse enden.
M. Wilson wird in keiner Klinik für Vergiftungen untersucht. Es ist eine Stoffwechselstörung der Leber und gehört daher zu den Krankheiten für die Leberexperten (Hepatologen) zuständig sind, die es in jeder Uniklinik gibt.
Wenn man darauf untersucht werden will, sollte man in eine Ambulanz für M. Wilson gehen, siehe hier:
MorbusWilsonEV
In dieser Liste sind auch neurologische Wilson-Experten genannt und man sollte in einem neurologischen Fall evtl. zweigleisig verfahren, d. h. wegen der Leber zu einem internistischen Wilson-Experten gehen und wegen der neurologischen Auswirkungen zu einem neurologischen Wilson-Experten.
Andere Ärzte kennen sich mit der Krankheit kaum aus, bzw. kommen zu falschen Interpretationen der Werte (war auch bei mir so).
Ganz wichtig ist, dass man dort erwähnt, wann man DMPS genommen hat, denn die Einnahme von DMPS verfälscht natürlich die ganzen Kupferwerte erheblich und macht die Diagnose evtl. viel viel schwieriger. Auch die Einnahme von Zink kann noch lange nach dem Absetzen von Zink die Diagnose erschwerden, denn hochdosiertes Zink senkt das Kupfer im Blut und im Urin.
Sinnvoll ist es, bis zum Termin (Wartezeit!) beim Hausarzt vorab mal folgende Werte machen zu lassen:
Coeruloplasmin
Serum-Kupfer
24h-Sammelurin auf Kupfer
und natürlich die Leberwerte wie GPT, GGT, GOT, CHE, GLDH, Alk. Phosphatase, Bilirubin.
Eine eher niedrige Alk. Phpsphatase (also Werte unter ca. 70) kann für M. Wilson sprechen (wenn kein Zink eingenommen wird oder wurde).
Gruß
margie