Alkohol und seine Wirkung im Körper

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Wie nimmt der menschliche Körper den Alkohol auf?
Alkohol wird im gesamten Verdauungstrakt, beginnend mit der Mundschleimhaut, sehr gut resorbiert (aufgenommen). Über die Mundschleimhaut werden besonders schnell hohe Alkoholblutwerte erreicht, da der Alkohol hier die Leber umgeht. Die Alkoholresorbtion wird durch warmen Alkohol (z.B. Glühwein), durch Zuckerzusatz (z.B. Likör) und durch Kohlensäure (z.B. Sekt) wegen der verstärkten Magen-Darm-Durchblutung beschleunigt. Hingegen vermindern Nahrungsaufnahme, insbesondere Fette und Proteine die Geschwindigkeit der Alkoholresorbtion. Die Endgültige Aufnahme bleibt aber die gleiche, sie geschieht nur langsamer.

Der Alkohol wird nach seiner Aufnahme über das Pfortaderblut zur Leber transportiert und dort verstoffwechselt. In der Leber wird der Alkohol durch das Enzym Alkoholdehydrogenase zu Acetaldehyd (CH3-CHO) abgebaut. Acetaldehyd fürchten alle Trinker, denn das ist der Stoff, der den "Alkoholkater" macht. Acetaldehyd wird dann durch die Acetaldehydrogenase weiter abgebaut zu Acetat (CH3-COOH) bzw. Essigsäure. Die Essigsäure wird dann im ganzen Körper den Energiestoffwechsel zugeführt und über den Zitratzyklus und die Atmungskette zu Kohlendioxyd (CO2) und Wasser oxidiert. Hierbei entsteht Energie. Falls der Körper keinen Energiebedarf hat, kann die Essigsäure auch in die Lipogenese eingeschleust werden (d.h. als Fett eingelagert werden).

Der Alkoholabbau durch die Alkoholhydrogenase ist mengenmäßig durch die Anzahl der vorhandenen Enzyme begrenzt. Pro 10 kg Körpergewicht wird in einer Stunde 1 g Alkohol abgebaut. Die Enzymdichte der Alkoholhydrogenase kann nicht beeinflusst werden, so dass die Gewöhnung an große Alkoholmengen eine reine Gewöhnung des zentralen Nervensystems ist. Das bedeutet, der Alkoholiker, der zehnmal soviel trinken kann, hat auch die zehnfache Giftdosis im Körper. Die schon erwähnten Zusatzstoffe im Alkohol (Fuselöle) werden ebenfalls über die Alkoholhydrogenase abgebaut und verlangsamen die Alkoholentgiftung. Der Abbau von Acetaldehyd (der Stoff aus dem der Kater ist :)) wird durch Zucker gehemmt. Deswegen ist der Kater beispielsweise nach Bowle besonders schlimm.

Ca. 5% des aufgenommenen Alkohols werden über Urin, Schweiß und Atemluft ausgeschieden.
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Wissenswertes zum Thema Alkohol

Es wird hier auch beschrieben, wo und wie Alkohol Schaden anrichten kann (mit Abbildung):
- Alkoholvergiftung (akute Alkoholintoxikation)
- Entzugserscheinungen (Alkohol-Entzugssyndrom )
- Alkoholdelir (Delirium tremens)
- Persönlichkeits- und Hirnleitungsveränderung - Schädigung der Nervenbahnen (Alkohol-Polyneuropathie)
- Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
- Entzündungen der Bauchspeicheldrüse - Speiseröhre
- Lebererkrankungen allgemein
- Leberzirrhose
- Blutgefäße
- Krampfanfälle
- Korsakow-Syndrom
- Wundheilung
- Fortpflanzung
- Herz
- Krebsrisiko

Wissenswertes zum Thema Alkohol

Uta


 
Alkohol ist ein Zellgift. Die Leber - das wichtigste Entgiftungsorgan unseres Körpers - ist von starkem Alkoholkonsum besonders betroffen. Pro Stunde kann die Leber etwa ein Gramm Alkohol je zehn Kilogramm Körpergewicht abbauen. Nichts - weder Kaffee noch Medikamente - kann diesen Abbau beschleunigen. Da die Leber bei chronischen Alkoholikern zu 80-90% mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt ist, kann sie keine anderen Stoffwechselfunktionen übernehmen. Dazu zählt z. B. die Verdauung von Fett. Das nicht abgebaute Fett lagert sich in der Leber an und führt allmählich zu einer sog. Alkoholfettleber. Bei einer Leberentzündung (Hepatitis) kommt es zunächst zu Schmerzen unter dem rechten Rippenbogen sowie grippeähnlichen Beschwerden, wie Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit, Gliederschmerzen und Verdauungsstörungen. Später tritt meist eine Gelbsucht auf. Durch die Entzündung der Leber kann sich auch die Galle nicht mehr entleeren und die Farbe von Stuhl (heller) und Urin (dunkler) verändert sich....
Alkohol - wieviel verträgt die Leber? | MDR.DE

dass Vegetarier durch langjährigen Verzehr von größeren Mengen Rohkost am Abend im Darm Gärungsprozesse verursachen, die durch Bildung von Fuselalkohol im Darm ebenfalls einen Leberschaden verursachen können. Also nach 19.00 Uhr möglichst wenig Rohkost wie Salate und rohes Gemüse essen.
www.naturamed.de/burnout/de/verein/pressemitteilungen/leber/

Nicht nur Pilze können also durch Vergärung von Kohlehydraten Fuselalkohole bilden sondern auch Rohkost! So kann - wenn er Pech hat - ein Rohköstler zum "Alkoholiker" werden, in dessen Blut diese Fuselalkohole auch nachgewiesen werden können.

Uta
 
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