Psychosomatik - Die Macht des Geistes?!

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16.11.07
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Zuerst einmal Hallo an alle hier.

Vor ein oder zwei Wochen wurde ich per Google auf dieses Forum hier aufmerksam, da es hier ein paar interessante Threads zum Thema (Vollspektrum)beleuchtung gibt.

Diesbezüglich registrierte ich mich, weil ich ein paar konkrete Fragen hatte.

Heute erst sehe ich dann, worum es hier überhaupt im allgemeinen geht.

Wenn ich meine körperlichen Beschwerden der letzten Jahre alle aufzählen wollte, würde ich wohl eine ganze Weile brauchen.

Zu einigen konkreten Beschwerden werde ich mich später mal in einem anderen Thread ausführlicher äußern.

Hier speziell will ich nur von einer merkwürdigen Erfahrung berichten und nachfragen, wer von euch die gleiche Erfahrung gemacht hat.

Immer wieder werde ich von üblen körperlichen Symptomen heimgesucht, deren Ursache oftmals schleierhaft bleibt.
Da wären Schmerzen zwischen den Rippen, Rückenschmerzen, Fremdkörpergefühle im Ober- und Unterbauch usw. usf.
Ich hatte in diesem Jahr für eine ganze Weile merkwürdige (und teilweise heftige Schmerzen im Oberbauch - genau unter und auf der Innenseite des rechten Rippenbogens. Ich wusste gar nicht so recht, wer da nun eigentlich zuständig ist: der Gastroenterologe, ein Orthopäde - oder gar ein Onkologe.
Als die Schmerzen nicht besser wurden, vesuchte ich das Problem von außen mit der Hand zu tasten und siehe da - ich fühlte einen Knubbel auf der linken und schmerzenden Seite. Auf der rechten Seite befand sich keiner!
Das machte mir eine fürchterliche Angst und ich traute mich nicht zum Arzt zu gehen. So unvernünftig das ist - manchmal macht man sowas halt.
Ich sagte mir immer wieder, dass es sicher bald von selbst weggehen wird. Ich versuchte, mir das einzureden und daran zu glauben.
Die Beschwerden wurden schlimmer.
An manchen Tagen dachte ich ganz fest, dass es sicher etwas ganz harmloses ist. An anderen Tagen dachte ich, dass ich irgendwann daran krepiere. Ich stellte mir vor, dass es beim Arzt eine fürchterliche Diagnose gibt und ich, solange ich diese noch nicht habe, noch eine Weile ein halbwegs normales Leben führen kann.
Mir schoss sogar mal durch den Kopf, dass die Fernsehserie LOST, die ich sehr gerne sehe, noch bis 2010 gedreht wird, und dass ich, wenn ich vorher sterben sollte, die Auflösung überhaupt nicht mehr mitbekomme.

Solche durchgeknallten Gedanken vertraue ich eigentlich nur meinen besten Freunden an - oder in der Anonymität des Internets - den Lesern solch eines Forums.
Irgendwann bekam ich jedoch zusätzlich noch sehr starke Darmbeschwerden, die einseitig links auftraten. Durch Zufall bemerkte ich, dass ich den Dickdarm auf der Seite mit der Hand deutlichst tasten konnte und er wirklich ziemlich geschwollen war.
Zusammen mit den übrigen Bauchbeschwerden bekam ich eine entsetzliche Krebsangst. Ich kann weder im Radio, noch im Fernsehen irgendwas ertragen, was mit Krebs zu tun hat. Das ist der schlimmste Horror, den ich mir vorstellen kann.
Eines Tages waren die Schmerzen so schlimm, dass ich abends in die Notaufnahme musste. Eine Sonographie zeigte einen stark aufgeblähten Dickdarm.
Nun wurde also doch untersucht. Ein Röntgenbild zeigte nichts auffälliges. Die Sonographiebilder zeigten, dass alle Organe unauffällig waren.
Es folgte noch eine Magen- und eine Darmspiegelung - nichts.
Diagnose: Reizdarm.

Zwei Tage danach waren die Beschwerden verschwunden!

Im Frühjahr bekam ich einen fürchterlichen Reizhusten, war aber überhaupt nicht erkältet. Ich hustete mir die Seele aus dem Leib. Teilweise war ich so kurzatmig, dass ich absolut keine Luft bekam.
Ich ging zum Lungenfacharzt.
Der hörte mich ab und sagte, dass sich das "überhaupt nicht gut" anhört.
Ich bekam einen neuen Termin für genauere Untersuchungen und Röntgenaufnahmen. All das zeigte keine Befunde.
Der Arzt hörte mich wieder ab und stellte fest, dass es sich noch schlimmer anhörte, als zuvor.
"Dann müssen wir da mal reingucken", sagte er.
Bis dato hatte ich immer schreckliche Angst vor einer Lungenspiegelung gehabt. Ich habe schon im Fernsehen gesehen, wie grauenhaft die Patienten diese Untersuchung fanden. Sogar bei einer Magenspiegelung kotze ich mir fast die Seele aus dem Leib - trotz eines betäubten Halses und Beruhigungsmitteln, die auch noch entkrampen.
Ich sagte dem Arzt gleich, dass ich Angstpatient bin und sowas nur unter Vollnarkose geht.
Da der Arzt meinte, dass man die Untersuchung auf keinen Fall mehr aufschieben dürfe, machte er einen Termin für eine ambulante Bronchoskopie im Krankenhaus klar.
Ich hatte wieder mal furchtbare Todesangst.

Im KH musste ich ein Lokalanästhetikum inhalieren und bekam eine Atropinspritze in irgendein Fettpölsterchen am Bauch.
Dann kam auch schon die Anästhesistin, wechselte ein paar Worte mit mir und ordnete dann an, wieviel Propofol ich zu injiziert bekommen sollte.
Mir wurde ein Zugang gelegt, dann wachte ich auch schon wieder auf und die Untersuchung war vorbei.
Tumore, Polypen oder sonstige krankhafte Veränderungen? - Nichts!
Man sagte mir, dass man selten so eine gesunde Lunge/Bronchien zu sehen bekomme.
Ich habe vor sieben Jahren mit dem Rauchen aufgehört.
Bei der Gelegenheit fragte ich gleich noch einmal nach, ob man noch Spuren vom Nikotinmissbrauch sehen würde.
Überhaupt nichts! Die Lunge sieht aus, als ob ich niemals geraucht hätte.

Und der schlimme Husten?

Der war sofort nach der Untersuchung vorbei.

Das selbe hatte ich in diesem Jahr auch noch mit Hodenschmerzen.

Ist ist wirklich wie verhext. Sobald die schwere Erkrankung als harmlos enttarnt ist, sind die Beschwerden schlagartig weg.

Dennoch treten immer wieder neue Beschwerden auf.
Nichtsdestotrotz habe ich seit zwei Jahren auch eine Schmerzerkrankung, die nicht weggeht.

Das mag eine andere Ursache haben - wie auch immer. Es ist ja leider nicht so, dass ich mir in Zukunft keine Gedanken mehr machen muss. Die Beschwerden sind leider immer ziemlich real und gehen teilweise auch mit derben Schmerzen und Missempfindungen einher. Bei sowas muss man nachhaken. Meistens sage ich mir anfänglich immer, dass das bestimmt wieder weggeht und achte nicht so stark darauf. Es geht aber nicht weg und die Beschwerden werden mit der Zeit so schlimm, dass ich mir richtige Gedanken und Sorgen mache.
Irgendwann geht es nicht mehr anders und ich schleppe mich zitternd und panisch zum Arzt.

Wenn alles abgeklärt und symptomlos ist, verschwinden die Beschwerden fast immer sofort.

Sowas gibts doch fast nicht...


Wie gesagt: ich habe noch eine chronische Schmerzerkrankung, die nicht weggeht. Da ist mit Sicherheit zumindest eine Nervenreizung drin.

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?

Gruß

Krabat
 
Hallo Krabat,

ich danke Dir für Deinen umfassenden Beitrag und begrüße Dich an dieser Stelle ganz herzlich in diesem Forum!

Ich lese zwei zentrale Aspekte aus Deiner Beschreibung heraus: 1. Symptome, wie Schmerzen und andere, spezifischere Krankheitsmerkmale. 2. Angstempfinden

Zu 1.:
Wenn alles abgeklärt und symptomlos ist, verschwinden die Beschwerden fast immer sofort.
Sowas gibts doch fast nicht...
Ich habe vor vielen Jahren etwas vergleichbares erlebt. Ich hatte "Herzbeschwerden", die auf meine damals unbefriedigende Lebens- und Berufssituation zurückzuführen waren, nicht aber auf eine "organische" Erkrankung.

2.: Das Thema Angst wurde in diesem Subforum mehrfach thematisiert. Dieses "Gefühl" scheint sowohl ursächlich als auch symptomatisch in vielen psychosomatischen Krankheitsbildern eine Rolle zu spielen.
Im Gegensatz zur "Vorsicht" scheint Angst nur destruktiven Charakter zu haben.

Sicherlich wäre es sehr sinnvoll, noch mal tiefer auf diese Fragestellung einzugehen: Zusammenhänge von Angst und körperlichen Beschwerden.


So, und jetzt noch mal die Frage an alle:) :

Wenn alles abgeklärt und symptomlos ist, verschwinden die Beschwerden fast immer sofort.
Sowas gibts doch fast nicht...
Wie gesagt: ich habe noch eine chronische Schmerzerkrankung, die nicht weggeht. Da ist mit Sicherheit zumindest eine Nervenreizung drin.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?

Wer kann etwas dazu sagen? :)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Krabat!

Es ist schön, dass Du dieses Forum gefunden hast, denn ab jetzt bist Du mit Deinen Sorgen nicht mehr alleine. :freu:

Ich kenne die Situationen mit den verschwindenden Symptomen und die daraus resultierenden Selbstzweifel sehr, sehr gut!!! :keineahnung:

Als ich vor sechs Jahren meine schlimme Phase hatte war das bei mir genauso. Die ersten Wochen nachdem meine Psyche anfing verrückt zu spielen "musste" ich fast jeden Tag mit meinem Hausarzt und später mit meinem Psychiater telefonieren. Entweder war mir schwindelig, dann hatte ich das Gefühl ich bekomme schwer Luft, am nächsten Tag waren meine Lymphknoten geschwollen, dann hatte ich Herzrhythmusstörungen, ... Es würde mir bei genauerer Überlegung noch so einiges einfallen.
Wenn die Psyche, aus welchem Grund auch immer, aus dem Gleichgewicht gerät achtet man akribisch auf jede noch so "belanglose Veränderung". Und wenn man dann was findet stürzt man sich unbewusst darauf und spinnt die Gedanken ins Unendliche. :mad:

Ich würde Dir raten auf jeden Fall einen Psychiater aufzusuchen. Vermutlich neigst Du zu einer Depression, aber wie es aussieht hast Du wohl vorrangig eine Angsterkrankung.
Ich schätze er wird Dir dann ein Antidepressiva und vielleicht ein Beruhigungsmittel verschreiben. Und wenn das so sein sollte nimm die Sachen auch bitte ein! Ich habe mich am Anfang geweigert "ich nehme doch keine Medikamente..., ich doch nicht..." und habe lieber gelitten. Aber das ist absoluter Blödsinn, Du hilfst Dir dadurch nicht! Und solltest Du Medis bekommen hat Dein Körper und vor allem Dein Geist die Chance endlich mal wieder zur Ruhe zu kommen, das lässt so manches gleich aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten. ;)
So, und wenn Du Dich dann stabilisiert hast kannst Du auf Ursachen-Forschung gehen. Ich bin inzwischen überzeugt, dass viele psychische Erkrankungen auf eine körperliche Störung zurückgehen - muss bei Dir nicht so sein, ist aber eben möglich. :idee:

Du hast von einem aufgeblähten Bauch gesprochen. Hast Du schon einmal darüber nachgedacht ob das von einer Allergie oder einer anderen Unverträglichkeit kommt? Du kannst dazu hier im Forum vieles Lesen, da gibt es z.B. eine Fructoseintoleranz, eine Lactoseintoleranz oder eine Histaminintoleranz (betrifft übrigens mich, dadurch hat sich inzwischen so vieles für mich erklärt!). Oder vielleicht verträgst Du einfach manche Lebensmittel nicht. Solche Sachen können den Körper ganz schön durcheinander wirbeln, ich weiß das aus Erfahrung, und dann können solche Symptome auftreten wie wir beide kennen.

Ich möchte natürlich ausdrücklich betonen, dass ich keine Ärztin bin und meine Empfehlungen lediglich auf meiner eigenen Erfahrung beruhen.

Auf jeden Fall Kopf hoch Krabat! - das wird schon wieder! Übrigens ist es doch positiv, dass Du organisch kerngesund bist - oder? ;)


Liebe Grüße. :wave:

Heather
 
Hallo Krabat,

wenn Du eine chronische Schmerzerkrankung hast, dann bist Du wahrscheinlich inzwischen sehr empfindlich auf alle möglichen Empfindungen im Körper. Schmerz läuft ja über das Gehirn und ist damit keine lokale Angelegenheit sondern eine zentral gesteuerte. Insofern könnte ich mir gut vorstellen,daß bei Dir das sympathische Nervensystem oft auf Hochtouren läuft und Du viel mehr spürst als Leute, die einfach so dahinleben können.
Wenn Du magst, könntest Du ja von dieser chron. Schmerzgeschichte mal hier erzählen.

Ein geblähter Bauch mag ja auch durch Stress, Angst usw. bedingt sein. Er könnte aber genauso gut mit Unverträglichkeiten (wie Heather schreibt) oder einem Candida im Darm bedingt sein. Hast Du denn zur Behandlung von Deinen verschiedenen Problemen von den Ärzten auch Antibiotika bekommen?
Wie sieht Deine Ernährung aus, vor allem in Bezug auf Süßigkeiten, Weißmehl, Obst?
Wie sehen Deine Zähne in Bezug auf Füllungen, Kronen, Brücken, Wurzelbehandlungen aus?
Nimmst Du Medikamente wegen der chronischen Schmerzerkrankung?

Alles Gute und Grüsse,
Uta
 
Hallo zusammen!
Ich bin auch sehr mit dem Thema getrofen wurde. Im Jahre 2006 habe ich eine schrekliche Nachricht bekommen, daas ich Hep C habe. Das hat meine Körper, Geist und Seele sehr stark geschlagen. Ich dachte, ich muss bald sterben. Mein guter Freund empfal mir ein PCR Test zu machen (ich hatte nur Antikörpertest positiv). Und o Wunder, PCR war negativ! Und alle andere Werte waren gut auch!
Seit dem aber, habe ich ständige Schmerzem im Leberbereich, seit 1-m Jahr auch bittere Geschmack im Mund. Und mein Aussehen hat sich verschlechtet (Haare, Haut)). Die GallenMittel helfen nur kurz, werend deren Einnahme - 1-2 Monate.
Ich weiss, dass ES nur psychosomatisch ist, aber ich kann nichts dagegen machen.
Vielleich soll ich auch zu Psychiater gehen, Hypnose konnte mir vielleicht helfen?
Gruss
Katze
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Katze,

ich kenne mich mit dem passenden Test für Hepatitis C leider nicht aus. Jedoch würde ich mich an Deiner Stelle nochmals testen lassen.

Und sterben musst deswegen ja noch lange nicht.

Mein Bruder brachte sich vor ca. zehn Jahren die Hep C aus Indien mit. Er wurde damals in Heidelberg in ein Testprogramm aufgenommen bei dem durch Zufallsprinzip die Medikation entschieden wurde.
Er hatte natürlich auch Glück aber er ist heute wieder ganz gesund!


Liebe Grüße.

Heather
 
Hi Heather, Danke für deine Antwort. Inzwischen habe ich schon 3 Mal das PCR Test gemacht, alles negativ, also, Virus nicht mehr nachweisbar, ich bin aber positiv auf Hep C -Antikörper, das heisst, dass ich irgenwann den Hep C hatte, und mein Körper hat sich selbst geheilt, also, Glück gehabt. Meine Probleme, denke ich, eher psychosomatisch, ich habe Schmerzen, nicht so starke, aber schon lange, seit 2 Jahren.
Gruss
Katze
 
Gratulation zu deiner Heilung Rote Katze.:)

Das mit den Antikörpern ist logisch. Kenne das auch. Als Kind wurde ich gegen TB geimpft und habe immer noch Antikörper im Blut.

Wurde schon mal Ultraschall gemacht. Deine Leberwerte wurden ja sicher auch getestet.
Wie sieht es mit Gallensteinen aus?

Gallensteine (Cholelithiasis)

Vielleicht sollte ein Arzt dich noch einmal genau untersuchen und wenn nichts gefunden wird, dann kannst du immer noch in einer anderen Richtung suchen.

Grüsse von Juliette
 
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