Sulforaphan (Broccoli) - Blutzuckersenker der Zukunft?

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Bei einer Analyse von rund 3.800 Arzneimittelsignaturen zur Blutzuckersenkung bei Diabetes Typ II kristallisierte sich Sulforaphan als führende Substanz heraus. Mit der in Brokkoli und anderem Kohlgemüse vorkommenden Verbindung soll die Krankheitssignatur von Typ-II-Diabetes umkehrbar sein.
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Ebenso wie Metformin bremst auch Sulforaphan die Gluconeogenese in der Leber und senkt in Folge den Blutzucker. Doch die Wirkweise unterscheidet sich von der des Biguanids. Bei Sulforaphan führt die Translokation des Transkriptionsfaktors Nuclear factor erythroid related factor-2 (Nrf2) zu einer inhibierten Expression von Schlüssel-Enzymen für die hepatische Gluconeogenese. Dabei handelt es sich insbesondere um die Phosphoenolpyruvat-Carboxkinasen 1, die Oxalacetat in Phosphoenolpyruvat umwandeln. Das macht Sulforaphan zu einem geeigneten Partner in einer Kombinationsbehandlung mit Metformin, da so die hepatische Gluconeogenese auf zweifache Weise gehemmt wird.

Sulforaphan bleibt vorerst Nahrungsergänzungsmittel
Mit Sulforaphan wurde ein potenziell nützlicher Ansatz entdeckt, der das Portfolio der Antidiabetika sinnvoll erweitern könnte. Den Studienergebnissen zufolge würden vor allem adipöse Patienten mit dysreguliertem Typ-II-Diabetes von Sulforaphan profitieren. Noch fehlen aber weitere Studien mit längerfristigen Ergebnissen zu Effektivität und Sicherheit, bevor die Arzneimittelbehörde Sulforaphan eine Zulassung erteilt. Bis dahin kann Sulforaphan weiterhin nur als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben werden.
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https://www.gelbe-liste.de/nachrichten/brokkoli-sulforaphan-blutzuckersenker

https://www.symptome.ch/threads/mg-brokkoli-probiotika-positive-wirkung-bei-diabetes.119181/

Auch auf anderen Gebieten ist Sulforasan ein interessanter Wirkstoff:

https://www.symptome.ch/threads/brokkoli-sulforaphan.113294/
https://www.symptome.ch/threads/sulforaphan-brokkoli-inhaltsstoff-greift-tumorstammzellen-an.133318/
https://www.symptome.ch/threads/bro...hwerden-vorbeugung-gegen-prostatakrebs.64592/
https://www.symptome.ch/threads/borreliose-und-ernaehrung-mit-kreuzbluetengewaechsen.75713/
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Grüsse,
Oregano
 
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Wichtig ist, daß man Broccoli auch richtig zubereitet:

Brokkoli, Karfiol (Blumenkohl), Grünkohl, Kohlrabi, Rotkohl, Rucola und viele weitere Kohlsorten aus der Familie der Kreuzblütler enthalten Sulforaphan, ein Senföl mit krebshemmenden Eigenschaften etwa bei Prostatakrebs. Es bildet sich jedoch erst, wenn man das Gemüse aufschneidet und es mindestens 30 bis 45 Minuten ruhen lässt, bevor man es zubereitet. Haben sich die Senföle einmal gebildet, bleiben sie beim Kochvorgang fast vollständig erhalten. Dennoch reichen für Brokkoli etwa drei bis höchstens fünf Minuten Kochzeit. In Eintöpfe oder Suppe gibt man Brokkoli erst in den letzten Minuten, da der Geschmack sonst unangenehm wird.
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Grüsse,
Oregano
 
Soweit ich erinnere, war in einem Löffel Broccolisprossen mehr Sulforaphan als in 1 kg Broccoli.🤔
 
@Oregano
Die Info deiner Quelle mit dem Kochen widerspricht dem, was die Uni Heidelberg sagt.

Sulforaphan wird durch Hitze weitgehend zerstört, weshalb Sie Brokkoligemüse nur ganz leicht dünsten / dämpfen / in Fett abraten und noch knackig verzehren sollten. Sulforaphan löst sich aus der Pflanzenzelle in das Kochwasser, d.h., wenn man Brokkoli kocht, sollte das Kochwasser nicht verworfen, sondern zur Zubereitung einer Soße oder Suppe verwendet werden. Die Wirkung von Mikrowellen auf die Inhaltsstoffe von Brokkoli wird kontrovers diskutiert. Eine sehr gute Sulforaphan-Quelle können Brokkolisamen oder Brokkolisprossen sein, da diese je nach Sorte und Wachstumsbedingungen 10 bis 100mal so viel des Sulforaphanvorläufers Glucoraphan enthalten können.
 
Hallo ndp,
das widerspricht sich doch gar nicht:
In dem Zitat in #2 wird empfohlen, den Broccoli erst aufzuschneiden und dann 30-45 Minuten so liegen zu lassen.
Ich nehme an, daß durch den Sauerstoff, der an die "Wunde" gelangt, erst die Senföle gebildet werden, und um die geht es ja. Als Kochzeit werden dann 3 - 5 Minuten angegeben.

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Senföle als Schutz gegen Feinde

Natürlich synthetisieren Pflanzen solche besonderen Inhaltsstoffe nicht, um den Menschen zu schützen. Vielmehr halten sie sich damit selbst Mikroben und andere Feinde vom Leib. Oft setzen sie ihre chemischen Keulen nur im Notfall ein. Die stechend riechenden und scharf schmeckenden Senföle etwa entstehen erst, wenn die Pflanze zum Beispiel durch ein fressendes Insekt verletzt wird. Erst dann kommen Vorstufen der Senföle, die Glucosinolate, mit einem Enzym in Kontakt, das die Senföle freisetzt. Diesen Effekt kennt jeder, der schon einmal in ein Radieschen gebissen hat.

Hungrige Insekten haben es vor allem auf die nahrhaften Blätter und Samen abgesehen. Kein Wunder also, dass die Pflanze in diesen Teilen besonders große Mengen von Glucosinolaten anhäuft. Die Blätter können die Abwehrstoffe selber produzieren, die heranreifenden Samen aber nicht. „Sie müssen die Glucosinolate importieren, und das geht nicht ohne spezielle Transportproteine“ so Professor Dietmar Geiger, Pflanzenphysiologe an der Uni Würzburg .
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Grüsse,
Oregano
 
Entweder
Haben sich die Senföle einmal gebildet, bleiben sie beim Kochvorgang fast vollständig erhalten.
oder
Sulforaphan wird durch Hitze weitgehend zerstört, weshalb Sie Brokkoligemüse nur ganz leicht dünsten / dämpfen / in Fett abraten und noch knackig verzehren sollten. Sulforaphan löst sich aus der Pflanzenzelle in das Kochwasser, d.h., wenn man Brokkoli kocht, sollte das Kochwasser nicht verworfen, sondern zur Zubereitung einer Soße oder Suppe verwendet werden.

Beides gleichzeitig geht irgendwie nicht. 😉

Dazu fällt mir lebhaft der Tag in 2010 ein, als mein Mann über 1 Liter dieser Kochbrühe getrunken hat, bevor er ins Krankenhaus gehen musste, weil er nicht mehr urinieren konnte.🤫
 
Die Information mit dem Schnippeln und Liegenlassen kommt wohl von hier:
https://www.praxisvita.de/beste-zubereitung-so-ist-brokkoli-am-gesuendesten-15618.html (chinesische Studie)

Aber ob nicht trotzdem rohe Radieschen viel mehr von diesem scharfen (!) Senföl enthalten, wird davon auch nicht beantwortet. Nachtrag: Nein, tun sie nicht. Jede Art der Kreuzblütler hat eine andere Zusammensetzung von Senfölen, und Sulforaphan ist offenbar in Broccoli wirklich am stärksten vertreten. Nur in Rucola ist ja nach Sorte auch recht viel davon enthalten. (Meine Quelle dafür ist: https://pubs.acs.org/doi/pdf/10.1021/acs.jafc.7b03628▹)

Genaueres fände man vermutlich hier:
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10408398.2020.1780193 (höchster Gehalt in Senfkohl, gefolgt von Gemüsekohl)
 
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Dein Link sagt:

Nach der Analyse und Standardisierung von über 100 Artikeln und den dazugehörigen Daten wurde der höchste GLS-Gehalt in Brassicain B. nigra (L.) W. D. J. Koch (201,95 ± 53,36Nr. 1), gefolgt von der Gruppe B. oleracea Alboglabra (180,9 ± 70,3Nr. 1). Die Autoren schlussfolgern auch, dass die Lebensmittelverarbeitung den endgültigen Gehalt von GLS erheblich beeinflussen kann, unter Berücksichtigung der beliebtesten Methoden: Kochen, Blanchieren, Dämpfen, letztere kann als die günstigste angesehen werden, um höchstes Niveau von GLS und ihre Ableitungswerte zu bewahren.
Also doch am besten Sprossen zum Rohessen. Dann kann man sich auch gleich die Broccolisorte aussuchen.
Gefolgt vom Dampfgaren, das den geringsten Verlust an wertvollen Inhaltsstoffen hatte.
 
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