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Seit Anfang der 1990er Jahre tauchten in Asien und Afrika immer häufiger multiresistente Salmonellenstämme auf, denen die gängigen Antibiotika wie Ampicillin oder Chloramphenicol nichts mehr anhaben konnten. Empfohlen wurde daraufhin von der WHO der Einsatz von Antibiotika der dritten Generation, wie das Ciprofloxacin aus der Gruppe der Fluorchinolone. In einer Studie in Ghana untersuchten May und sein Team nun, ob dieses neue Antibiotikum dort auch bereits Resistenzen ausgelöst hat. Von 2007 bis 2012 konnten über 300 Isolate von invasiven Salmonellen aus Blutkulturen gewonnen werden, also solchen, die zu Blutvergiftungen führen können.

Die Ergebnisse der Studie sind eine erste Warnung:
In einigen Varianten von Salmonellen konnte eine verminderte Empfindlichkeit auf Ciprofloxacin nachgewiesen werden; bei einem Serotyp war bereits die Hälfte der Isolate betroffen. Der Typhus-Erreger Salmonella Typhi wies bei diesen Isolaten noch keine verminderte Empfindlichkeit auf. Eine länderübergreifende Untersuchung zeigte aber auch für Salmonella Typhi bereits eine reduzierte Empfindlichkeit für Ciprofloxacin; besonders hoch war das Vorkommen in Kenia. „Das ist insofern bedenklich, als Ciprofloxacin häufiger eingesetzt werden wird, wenn die Kosten sinken“, erklärt May.

Die Wissenschaftler konnten darüber hinaus einzelne Mutationen im Erbgut der Erreger ausmachen, die für die geringere Empfindlichkeit verantwortlich waren.
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DZIF: Antibiotika gegen schwere Salmonelleninfektionen in Afrika zunehmend unwirksam

https://www.bfr.bund.de/cm/343/erfa..._umsetzung_von__23_infektionsschutzgesetz.pdf

Grüsse,
Oregano
 
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