Staphylococcus aureus-Bakterien können sich fortbewegen

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... Staphylococcus-aureus-Bakterien ...
Sie können sich doch bewegen!

Die Forscher der University of Nottingham machten ihre Entdeckung im Rahmen von Untersuchungen der Entstehung von sogenannten Dendriten. Es handelt sich dabei um zweigartige Strukturen, die aus Kolonien von S. aureus auf Nährmedien im Labor herauszuwachsen scheinen. Wie sie entstehen, war bislang unklar. Die mikroskopischen Untersuchungen und Zeitrafferaufnahmen der Forscher offenbarten nun: Nachdem sich eine Bakterienkolonie auf Nährmedium eine Zeitlang entwickelt hat, kommt etwas in Bewegung: Winzige Gebilde machen sich aus der Ursprungskolonie heraus auf den Weg über das noch unbesiedelte Medium und hinterlassen dabei Spuren. Wegen dieses markanten Erscheinungsbildes nannten die Forscher sie Kometen.

Die genaueren Analysen zeigten: Die Köpfe dieser Kometen bestehen aus Ansammlungen von S. aureus Bakterien, die von einer Matrix aus Schleim zusammengehalten werden. Auf eine bisher unklare Weise kann sich dieser glitschige Haufen vorwärtsbewegen. Er hinterlässt dabei Spuren im Nährmedium, aber vor allem bleiben Bakterien zurück. Es handelt sich dabei um eine Art Aussaat, sagen die Forscher: Aus den Schweifen der Bakterienkometen bilden sich letztlich die Dendriten der Bakterienkolonie. "Es ist erstaunlich, wie die S. aureus-Zellen zusammenkleben und dann vernetzt bleiben, während sie Distanzen zurücklegen, die im Vergleich zur Größe der einzelnen Zellen unglaublich groß sind", sagt Eric Pollitt von der University of Nottingham.

Ein möglicherweise weit verbreitetes Phänomen?
Obwohl ihm Fortbewegungsorgane wie Geißeln fehlen, ist S. aureus durch dieses System offenbar doch selbstständig fortbewegungsfähig, konstatieren die Forscher. Es stellt sich deshalb nun die Frage, ob auch andere Mikroben diese Kometen-Strategie nutzen. Ihr wollen die Forscher nun in weiteren Untersuchungen nachgehen. Ihnen zufolge könnten diese Erkenntnisse für die Medizin wichtig sein. Denn möglicherweise lassen sich ja gefährliche Mikroben bekämpfen, indem man gezielt ihre Bewegungssystem sabotiert, meinen Pollitt und seine Kollegen.
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Kometen der skurrilen Art - bild der wissenschaft

Das ist also bis jetzt eine Erkenntnis ohne praktische Folgen. Aber es wäre doch erfreulich, wenn auf diese Art und Weise eine Möglichkeit gefunden würde, die Staphylococcen aureus an ihrer Ausbreitung zu hindern...

Grüsse,
Oregano
 
Intersessante Geschichte!
Man weiß inzwischen, dass innerhakb so genannter Biofilme Bakterien gespeicherte "Erfahrungen" unter einander austauschen können und damit auch Strategien gegen die Wirkung von Antibiotika weiter vermitteln. Besonders sogenannte Biofilme sind dazu in der Lage und hebeln so die uns bekannten Antibiotika aus. Deshalb sind Methoden, die auf anderen Zusammenhängen basieren eine Möglichkeit Antworten darauf zu finden.
 
Etwas off topic ;):

Es gibt sogar ein Spiel, in dem der Spieler sich mit allen möglichen Erregern auseinander setzt:

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Spielanleitung Cell Invaders
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Im zweiten Level des Spiels geht es schon heiß her. Kannst du deine Abwehr so positionieren, dass deine Gegner ihr Ziel nie erreichen?

Ziel des Spiels
Rudi wird bedroht. Gefährliche Viren und Bakterien versuchen Rudis Immunsystem zu zerstören. Jetzt ist dein strategisches Geschick gefragt um die Erreger aufzuhalten und Rudi zu retten.

Aufbau des Spieles
Auf 18 Levels versuchen die Erreger, auf dem schnellsten Weg in den Körper einzudringen. Mit Hilfe von Abwehrmechanismen, wie Abwehrtürmen oder Raketenabwehrsystemen, kannst du sie daran hindern. Dabei müssen die Abwehrsysteme strategisch so aufgestellt werden, dass der direkte Weg für die Krankheitserreger versperrt wird.

In verschiedenen "Wellen" werden die Krankheitserreger über dich herfallen. Amöben, Streptokokken, HIV und viele andere – sie alle wollen dir an den Kragen. Je weiter du kommst, desto schwerer wird es, die Erreger aufzuhalten. Doch du bist nicht alleine, im Verlaufe des Spiels werden dir einige Helfer zu Seite stehen.

Zu Beginn des Spiels
Am Anfang eines jeden Levels steht dir ein Anfangskapital von 80 Goldstücken zur Verfügung. Davon kannst du die ersten Abwehrtürme kaufen und auf das Spielfeld setzen, bevor du auf Start klickst, um die ersten Erreger kommen zu lassen.

Wenn ein Erreger erfolgreich bekämpft wurde, bekommst du neue Goldstücke um dir weitere Abwehrmechanismen leisten zu können.

Deine Gegner
Um deine Gegner erfolgreich bekämpfen zu können, musst du ihre Eigenschaften und Angriffsmethoden kennen. Das Kompendium im Hauptmenü hilft dir dabei. Hier kannst du die wichtigsten Details rund um die Krankheitserreger nachlesen. Wenn du während des Spiels eine kleine Auffrischung deines Wissens benötigst, kannst du die Bakterien und Viren einfach mit der Maustaste anklicken und Rudi fasst dir die wichtigsten Fakten über deinen Gegner zusammen.

Amöben, Escherichia coli, Aspergillus fumigatus, Rhinoviren, Steptokokken, Staphylococcus aureus und Clostridium tetani bewegen sich am Boden fort und bedrohen Rudi.

Das Influenza-Virus und H5N1 dagegen können fliegen und sind nur durch eine geeignete Luftabwehr zu bekämpfen.

Besonders hartnäckig sind Yersinia pestis, HIV und Mycobacterium leprae. Sie greifen deine Abwehr an und können ihr einen erheblichen Schaden zufügen.

Um Mycobacterium tuberculosis bekämpfen zu können, musst du im Vorfeld deine Abwehr aufrüsten. Ansonsten bist du gegen diesen Erreger machtlos.
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Spielanleitung - Rudolf-Virchow-Zentrum

Grüsse,
Oregano
 
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