Klingeln im Ohr nach dem Tauchen

Themenstarter
Beitritt
29.11.15
Beiträge
4
Während dem Schwimm-Brevet WK vorgestern hatte ich plötzlich ein Klingeln im rechten Ohr, das so laut war, dass ich gesprochene Worte nicht mehr verstehen konnte.

Das hat sich inzwischen verflüchtigt aber ich höre auf diesem Ohr schlechter als vorher. Dafür bin ich auf gewisse Frequenzen überempfindlich. Z.B. das hohe F höre ich so, als ob mein Ohr dort eine Resonanz-Frequenz hätte. Ab und zu höre ich aus Töne wie das Zeitzeichen vom Radio und etwas später das gleiche eine Quinte höher. Leider ist das Zeitzeichen zur falschen Zeit. So kann ich meine Uhr nicht danach richten :rolleyes:

Dann höre ich Regentropfen-ähnliches Klicken.

Die selben Symptome hatte ich auch schon vor zwei Jahren, beim vorherigen WK.

Der Ohrenspezialist wusste mir damals keinen konkreten Rat.

Mein Tinnitus im linken Ohr kommt wohl vom Schiessen, der hat sich nicht verändert.

Vielleicht kann mir jemand mit Erfahrungen und Ratschlägen helfen und vielleicht weiss auch jemand, wie ich mich das nächsten mal schützen muss.

Besten Dank im Voraus
schildurs
 
ich habe mich auf der brevet seite etwas eingelesen und habe den Eindruck, dass die Übungen teilweise "advanced" sind z. b. antauchen,

bist du jeweils vor auftreten des Tinnitus getaucht?

jedenfalls könne grundsätzlich z.B. ein Mittelohrbarotrauma auch beim Nichttaucher der im Schwimmbad taucht durch mangelden Druckausgleich auftreten, ein mögliches symptom sei TT
Mittelohrbarotrauma

ich bin keine Taucher habe aber Klicken im Ohr
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Schildurs,

auch wenn der HNO-Arzt damals keinen Rat wußte: ich würde trotzdem zu einem HNO-Arzt gehen, um das Ohr überprüfen zu lassen.

Hier werden Tipps gegeben, was man selbst tun kann, z.B.
...
Muskeltraining für das Mittelohr

Gesetzt der Fall, es wurde keine Ursache der Belüftungsstörung gefunden, geht man davon aus, dass eine Unterfunktion der Ohrtrompete vorliegt. Diese Unterfunktion kann häufig ausgeglichen werden. Hierfür muss man sich vor Augen halten, dass die Tuba auditiva durch einen Muskel geöffnet wird und mit Schleimhaut ausgekleidet ist. Ziel der Therapie ist also das Abschwellen der Schleimhaut und die Verstärkung der muskulären Tubenöffnung. Aus diesem Grund empfehle ich allen meinen Patienten mit Belüftungsstörungen der Ohren das regelmäßige Durchführen eines Druckausgleichs.

Druckausgleich
Zu Beginn der Therapie sollte hierbei alle 10 Minuten 50 mal am Tag ein Druckausgleich durchgeführt werden. Dieses Muskeltraining für die Tuba auditiva führt zu einer Stärkung des Muskels und zu einer besseren Öffnung der Ohrtrompete.

Um die Schleimhaut zu pflegen und abzuschwellen, sollten die betroffenen Patienten mindestens 2 mal täglich mit Kochsalzlösung eine Nasenspülung durchführen. Hierzu reicht es aus einen Teelöffel Salz auf einen Liter Wasser aufzulösen und mittels einer Nasedusche, die frei käuflich ist, die Nasenschleimhaut zu pflegen. Je nach Ausprägung der Belüftungsstörung wird diese Maßnahme durch die Verabreichung von örtlich wirkenden Kortisonsprays unterstützt. Abschwellende Nasentropfen, wie sie frei erhältlich in der Apotheke sind, sollten nicht verwendet werden, da diese auf Dauer schädlich für die Nasenschleimhaut und Nasenrachenschleimhaut sind.

Heilung oder deutliche Verbesserung bei 70% meiner Patienten
Ohne Operation
Die Kochsalzspülungen der Nase, die Anwendung des örtlichen Kortisonnasensprays und das Tubentraining sollte über 6 Wochen fortgeführt werden und führt bei fast 70% meiner Patienten zu einer deutlichen Verbesserung der Mittelohrbelüftung oder zu einer Heilung der Belüftungsstörung. Wir haben dies wissenschaftlich untersucht und statistisch hochsignifikant belegen können.
...
Belüftungsstörungen

Ein Cortisonspray muß allerdings der Arzt verschreiben. Also geht es ohne Arzt sowieso nicht.

Grüsse,
Oregano
 
Besten Dank

Beim HNO-Arzt, in bin ich angemeldet, der wird mir morgen einen Termin geben.

Von meiner Hausärztin bekam ich heute Spiricort 50 (Wohl so eine Cortison-Bombe) und inflamac 25mg (tägl 2x). In Kontakt mit meinem HNO-Arzt, der mich nach dem letzten Brevet, bei fast gleichen Symtomen untersuchte, hat sie mir dann gegen Abend noch Symfona forte abgegeben (tägl. 2x).

Das Taubheitsgefühl im rechten Ohr ist etwas zurück gegangen, ich höre wieder leicht besser, die Phantom-Töne sind schwächer, aber das Headset kling sehr verknackt. Zum Glück ist beim linken Ohr alles wie früher.

Gruss
schildurs
 
Hallo!

Vielleicht interessiert's jemand, wie das bisher bei mir weiter gelaufen ist.

Also, der Ohren-Spezialist im Spital hat den Zusammenhang mit dem Tauchen und dem Gehörverlust kategorisch verneint. Das sei ein Problem im Innenohr (soweit war ich da auch schon), aber vom Zusammenhang mit dem Tauchen bin ich überzeugt, da es vor einigen Jahren bei Brevet-Kurs exakt dasselbe war.

Ich war auf dem linken Ohr praktisch taub, aber in der Zwischenzeit hat sich mein linkes Ohr wieder so gut erholt, dass ich wieder Stereo höre, das heisst ich weiss wieder aus welcher Richtung ein Geräusch kommt.

Kleines Detail: Die Einschaltmeldung meines Headsets wird von einer Frau gesprochen, die ich - mit dem linken Ohr gehört - auf etwa 30 Jahre schätze, mit den rechten Ohr stammt dieselbe Ansage von einer etwa 50-jährigen Frau. Der Altersunterschied wird allmählich kleiner :)

Ich glaube dass da, im Zusammenhang mit einem Bartrauma Luft in der Gehörschnecke gelangt ist. Luft leitet den Schall anders als die Gehörflüssigkeit, das ist meine Überlegung, da ich inzwischen der Ansicht bin, dass die Gehörärzte überhaupt nichts wissen.

Mein Rat an jeden, der nach dem Tauchen Probleme mit Klingeln im Ohr und vielleicht auch nur sehr schwache Geleichgewichtsprobleme hat:

- Sofort keine weiteren Tauchgänge!
- Druckausgleich-Versuche unterlassen obwohl man das Gefühl von Druck im Ohr hat!
- Sofort zum Hausarzt, oder Ohrenarzt, wenigstens hat der die richtigen Medis.
- Sich über richtigen Druckausgleich informieren, am besten durch einen Ohrenarzt für Taucher.
- Druckausgleich unter fachkundiger Anleitung üben.

Für Januar habe ich einen Termin zum Röntgen. Vielleicht finden die da etwas.

Ich werde mich dann wieder melden.

Gruss
schildurs
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!
Meine Antwort kommt reichlich spät und ich weiß auch nicht, ob sie noch hilft.
Ich bin leider kein Spezialist und kenne mich deshalb auch nicht so gut aus, habe aber ein paar Erfahrungen gemacht.

ich war früher bei der Wasserwacht und wir waren jede Woche regelmäßig im Schwimmbad - u.a. Auch um unsere "Tauchfähigkeit" zu verbessern. Eines Tages hatte ich in beiden Ohren nach dem Schwimmen einen so lauten Tinnitus, dass ich auch fast nichts mehr gehört habe. Ich bin auch zum HNO gegangen und der hat zunächst nichts feststellen können, hat aber meiner Meinung nach nicht ordentlich nachgeschaut. Letztendlich hatte und habe ich immer noch Wasser in meinen Gehörmuscheln. Das führt dazu, dass ich auf beiden Seiten ein Klingeln im Ohr habe, dass ich mittlerweile zum Glück nur noch wahrnehme, wenn ich mich bewusst darauf konzentriere oder wenn es ganz leise ist. Bei mir ist es immer besser, wenn ich irgendwo in den Bergen bin. Druckausgleich mache ich auch regelmäßig mehrmals am Tag.
Man hat mir Kortison angeboten, aber ich reagiere darauf sehr empfindlich und mich stört der Tinnitus mittlerweile nicht mehr wirklich.

Bin mir nicht sicher, ob das jetzt hilfreich war... Ich drück dir die Daumen, dass du eine Lösung für dein Problem findest. Bin gespannt was da im Januar rauskommt!

Liebe Grüße

Maryse58
 
Ps: Hast du eigentlich auch so ein "Ploppen" in den Ohren wenn du schluckst? Bei mir ist das so.
 
die Frage richtet sich zwar nicht an mich, tauche nicht
hNO-Ärzte schienen für mich bisher keine grosse Hilfe zu sein,
aber ich habe neben Tinnitus beim Schlucken ein Ploppen im Ohr, das hatte ich als erstes, der TT kam viel später
 
Ja, das Ploppen ist auf dem rechten Ohr auch da. Vielleicht kommt das davon dass sich die Verbindung Nase - Ohr nicht so leicht öffnet, wie das normal wäre, oder dass dieser Durchgang verklebt. Das könnte auch bewirken, dass man zu starken Druck ausübt, um den Druckausgleich her zu stellen.

Unter

Barotrauma des Innenohrs

habe ich gelesen, dass man beim Barotrauma der Innenohres das Gefühl haben kann, dass sich Flüssigkeit im Innenohr befindet. Ich hatte das nicht bemerkt, aber vielleicht habe ich darauf nicht geachtet, auch die sehr schwache Unsicherheit beim Geradeaus-Gehen zur Dusche, habe ich im Moment nicht beachtet, da ich mich gedanklich mit den wirklich sehr lauten Klingeln im Ohr befasste, das ich als extrem lauter Echo auf alle Geräusche beschreiben würde. Es war so, als ob jemand bei allen Geräuschen zwei Flaschen neben meiner Ohrmuschel zusammenschlagen würde.

Da sich beim Auftauchen der Druck auch über die selbe Verbindung ausgleichen muss, wäre es möglich dass des der starke Druck erst beim Auftauchen schädlich auswirkt.

Eine interessante Seite ist auch:

Tauchen mit 200bar.de » Druckausgleich richtig gemacht - Eine Lektion für Taucher

Gruss
schildurs
 
Oben