Dosierung
Folgende Dosierung hat sich bei mir bewährt:
Zu Beginn 2 - 3 x tgl. je eine halbe bis 1 Tabl. (gilt für Erwachsene und Kinder gleichermaßen).
Wenn die Patienten diese Dosierung vertragen, ohne Magenschmerzen oder Durchfälle zu bekommen (Reizbarkeit kann ebenfalls auftreten), können sie von sich aus auch höher dosieren, z.B. bis 3x3 Tabl. tgl. Höhere Dosierungen habe ich noch nicht erprobt, sind aber in Einzelfällen bestimmt machbar. Zu bedenken ist dabei, daß Hahnemann damals mit wesentlich höheren Giftmengen zu tun hatte als wir heute. Die Mercurialisierung wurde damals z.T. so weit getrieben, daß bei den Leichenöffnungen das metallische Quecksilber aus der freien Leibeshöhle lief.
Tabletten setze ich hier deswegen ein, weil sie den meisten stofflichen Anteil beherbergen und dabei noch gut zu handhaben sind (wichtig für Patienten mit Sehschwächen und motorischen Störungen).
Überdosierungen
Da Hepar sulfuris D2 noch eine gewisse Schärfe besitzt, können Magenschmerzen oder Durchfälle auftreten, bei längerer Einnahme kann man auch die für Hepar typische Reizbarkeit beobachten (sagen Sie dies Ihren Patienten, denn Streitigkeiten werden auch im Nachhinein von allen Beteiligten anders gewertet, wenn diese Information zur Verfügung steht).
Dies sind die Symptome, die ich bisher bei Überdosierungen beobachtet habe. Prinzipiell handelt es sich bei Überdosierungen um Arzneimittelprüfungen. So kann man sich z.B. an den Leitsymptomen von H. C. Allen oder den "Keynotes" von Guernsey gut orientieren.
Wenn Nebenwirkungen auftreten, sollte die Einnahme unterbrochen werden und bei zu großer Heftigkeit mit einer Gabe Hep. D12 (oder auch mit einer C30) die "Nebenwirkung" kupiert werden. (Entscheidend für die eingesetzte Potenzhöhe ist die Empfindlichkeit der Patienten).
Nebenwirkungen, bzw. Vergiftungssymptome treten in aller Regel erst auf, wenn der Körper nicht mehr sinnvoll mit dem Hepar sulfuris umgehen kann, also die ausscheidbare Hg-Menge zu gering für die angebotene Arzneimenge ist (ist eine Vermutung von mir, kann ich nicht belegen).
Treten "Nebenwirkungen" auf, so soll die Arznei für den Tag abgesetzt werden und die Symptome z.B. mit Hepar D12 homöodotiert werden. Am nächsten Tag können die Patienten dann mit nur einem Drittel der zuvor eingenommenen Hepar D2-Menge weiter fortfahren, um dann die Dosis langsam wieder zu steigern.
Das Dosieren an der Verträglichkeitsgrenze dient zur Verkürzung der notwendigen Therapiezeit. Wird so verfahren, kann dieses Vorgehen über mehrere Monate fortgeführt werden.