Blutbefund meiner Tochter

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Hallo zusammen!

hier ist der blutbefund meiner tochter bezüglich ihrer probleme mit dem magen.

Picoodle / befund yasmin Image

Picoodle / befund yasmin teil Image

Hepatitis A+B negativ, Harn: oB.
Stuhl wird nachgereicht.

Albium und Alpha 2-Globolin sind außerhalb des referenzbereichs.
ebenso die eosinophile-Leukozyten.

Beurteilung weißes Blutbild: Eosinophilie.



auf was könnten diese werte hinweisen?
und sind sie eine erklärung für die beschwerden meiner tochter?
https://www.symptome.ch/vbboard/koennte-problem/10683-tochter-hat-probleme-darm.html


sollten noch andere blutwerte auf grund des befundes gemacht werden?

vielen dank für eure hilfe bereits im voraus!



grüße
richter
 
Hallo RRichter

Das sieht doch glücklicherweise ganz gut aus :) !

Eosinophilie: Eosinophile Granulozyten
Leichte Eosinophilien sind nicht selten. Oft findet man keine bestimmte Ursache.
Allergische Erkrankungen
Parasitäre Erkrankungen
usw.
Alubumin / Alpha2-Globulin: Eiweiß-Elektrophorese - Übersicht
Nur relative ("prozentmäßige") Erhöhung
(Albumin größer als 70% kleiner als 5.2 g/dl):
D.h., dass die Konzentration der anderen Eiweißstoffe vermindert ist.
Aber nur eine Verminderung der größten anderen Eiweißgruppe, der gamma-Globuline, kann zu einer nennenswerten Erhöhung der relativen Albuminkonzentration führen. Vorkommen daher selten bei Krankheiten, bei denen die gamma-Globuline vermindert sein können.

Alpha-2-Globulin-Verminderung
Besitzt nur geringe diagnostische Aussagekraft. Bei schweren Leberschäden (die Leber produziert ja die alpha-2-Globuline), Mangelernährung. Eventuell auch bei Hämolysen (Zerstörung der roten Blutkörperchen).
Falls in der Stuhlprobe Parasiten gefunden würden, würde dies die leichte Eosinophilie erklären.

Die minimale Abweichung bei den Eiweissen könnte ich mir auch im Zusammenhang mit der Ernährung der letzten Tage vorstellen.

Liebe Grüsse
pita
 
Hallo Richter,

ich würde, wenn Alpha-2-Globulin erniedrigt ist, die Leberwerte mit GGT, GPT, GLDH, AP, Bilirubbin, GOT machen lassen. Außerdem würde ich das Haptoglobin bestimmen lassen, denn erniedrigtes Alpha-2-Globulin spricht für eine Hämolyse.
Eine Hämolyse ist ein vorzeitiger Zerfall der roten Blutkörperchen und bei Hämolyseschüben bekommt man Übelkeit und dergleichen.
Allerdings ist das Haptoglobin ein akute-Phase-Protein und fällt falsch hoch aus, wenn eine Entzündung vorliegt.

Sollte das Haptoglobin niedrig oder erniedrigt sein, dann sollte man auch die Kupferspeicherkrankheit in Erwägung ziehen.
Bei mir ist das Alpha-2-Globulin öfters erniedrigt, das Haptoglobin ist ständig erniedrigt und ich habe die Kupferspeicherkrankheit, was dazu passt, das ist eine Lebekrankheit, bei der die Leber das Kupfer nicht ausscheiden kann und dies führt zu einer Schwermetallvergiftung mit Kupfer (siehe Rubrik Morbus Wilson=Kupferspeicherkrankheit).
Es gibt auch Hämolysen bei bestimmten parasitären Krankheiten wie bei Babesiose und wohl noch anderen Parasiten.
Eosinophile Leukozyten können bei parasitären Erkrankungen erhöht sein, aber auch bei einige anderen Krankheiten.
Es könnte also auch eine parasitäre Krankheit vorliegen.

Gruß
margie
 
Hallo Richter,

ich sehe erst jetzt die Leberwerte.
Es fällt das relativ hohe Bilirubin auf, was auf eine (latente) Hämolyse hindeuten könnte, denn bei akuten Hämolysen steigt Bilirubin auch an (aber nur bei schweren Fällen).
Es fällt auf, das die Cholinesterase nicht sehr hoch ist. Eine erniedrigte Cholinesterase hat man bei Leberzirrhose. Wenn ich den Wert mit meinen Werten vergleiche (ich habe ca. 6000) und bedenke, dass bei mir eine Leberfibrose auf jeden Fall und vermutlich eine partielle Leberzirrhose auf der linken Seite vorliegt, dann würde ich die Leber gründlicher untersuchen.
Auffällt weiter, dass GOT>GPT sind, das ist bei den meisten Menschen sonst umgekehrt.
Da auch Ck an der Obergrenze liegt, wäre eine Überlegung, ob Deine Tochter am Tag vor der Blutentnahme heftig Sport getrieben hat, denn dann steigt die Ck und GOT evtl. an. Wenn Sport als Ursache ausscheidet, würde ich wegen der relativ hohen Ck auch Krankheiten untersuchen lassen, bei denen es zu Ck-Erhöhungen kommen kann.
Herz- und Muskelkrankheiten machen Ck-Erhöhungen, meines Wissens können auch Infektionen das Ck erhöhen.
Normal hat man ein Ck von 30, wenn man gesund ist (der hohe Normbereich ist da etwas irreführend).

Cholesterin und Triglizeride sind niedrig. Bei so niedrigen Triglizeriden würde ich an Malabsorbtion oder Bauchspeicheldrüsenschwäche denken. Bei Durchfall ist es auch erklärbar, doch dann die Frage, woher kommt der Durchfall.

Gruß
margie
 
Hallo!

waren gerade beim arzt mit dem befund, und was soll ich sagen. wie ich es meiner tochter vorhergesagt habe.

EIN SUPER BEFUND! jubelte der arzt.

wie es meiner tochter jetzt geht, hat er gar nicht gefragt. unglaublich.
o.k, was solls, ist auch nur ein mensch.

auf nachfrage von mir wegen dem hohen CK-Wert meinte er, der ist völlig in ordnung.
das GOT>GPT ist, meinte er dies könne von der ernährung stammen.
noch genauere leberwerte würde man nur bekommen wenn man in die leber reinsticht, laut seiner aussage.

ich werde nun folgendes tun:
wenn sich meine tochter wieder völlig fit fühlt, lasse ich 1 woche später einen kontrollbefund machen. wenn dann die werte normal sind, dann gut. wenn es wieder unklare werte gibt, gehe ich mit ihr zu einem spezialisten.

solltet ihr noch tipps haben, dann bitte her damit.



schöne grüße
richter
 
Ich denke, dass hier wirklich eine Überweisung zum Gastroenterologen sinnvoll sein könnte. Nicht alles kann man über das Blutbild sehen.
 
Hallo Richter,


ja, Anne hat Recht, man kann wirklich nicht alles an den Blutwerten erkennen.
Wenn ich als Beispiel mal die Krankheit nehme, die ich habe. Meine Leberwerte liegen meist im Normbereich, dennoch habe ich ganz sicher eine Leberfibrose, ganz sicher 2 Bilder mit Knötchen auf der Leber und in diesem Bereich sieht man auch im Ultraschall, aber auch nur, wenn sich der Arzt viel Zeit nimmt und er Ultraschalluntersuchungen gut beherrscht (das kann nämlich lange noch nicht jeder) Veränderungen und die Ärzte halten da auch eine Zirrhose für möglich.
Meine Leberwerte sind - wie gesagt - meist normal und es ist ja auch sicher, dass man sogar bei einer Leberzirrhose normale Leberwerte haben kann.
Wenn es sich um eine kompensierte Leberzirrhose handelt, sind die Leberwerte oft gut.
Also, wenn man eine Lebererkrankung ausschließen will, dann kann man nicht allein nach den Leberwerten gehen.
Das niedrige CHE gibt mir zu denken, wenn ich bedenke, dass das Mädchen noch so jung ist. In so jungem Alter sollte der Wert deutlich höher sein.
Wenn aber die Leber schon in dem Alter etwas hat, dann würde ich am ehesten an eine genetische Krankheit denken (z. B. Morbus Wilson).

Da ich diese Krankheit habe und bei mir die Leberwerte erstmals mit 32 Jahren mäßig erhöht waren (allerdings wurden sie vorher selten bestimmt, denn die Ärzte gehen in dem Alter davon aus, dass die Leber o.k. ist). Doch diese mäßige Leberwerterhöhung war auch mal wieder weg und so hat dies kein Arzt interessiert.

Was evtl. noch eine gute Untersuchungsmöglichkeit ist für die Leber, das ist das Fibroscan, auch Elastographie genannt. Allerdings zahlen dies die gesetzlichen Kassen noch nicht. Die Untersuchung soll so etwa 90 bis 150 Euro kosten, je nachdem, wo man sie machen läßt.
Diese Untersuchung ist ähnlich wie eine Ultraschalluntersuchung. Es werden dabei Stosswellen auf die Leber gerichtet und anhand der Schwingung der Leber errechnet das Gerät Werte. Es werden insgesamt 10 Werte bestimmt und anhand des Durchschnittwertes kann man dann grob abschätzen, ob die Leber gesund ist, ob sie eine Fibrose oder gar eine Zirrhose hat. Man kann sich dabei die Leberbiopsie zum Teil zumindest sparen, wenn man nur wissen will, wie gut ist die Leber noch.
Will man aber bei Verdacht auf die Eisen- oder Kupferspeicherkrankheit Proben nehmen um zu sehen, ob die Leber zuviel Eisen oder Kupfer enthält, kommt man um die Probenentnahme nicht herum.
Aber auch diese Probenentnahme ist nicht immer repräsentativ für die ganze Leber, was z. B. den Eisen- oder Kupfergehalt angeht.

Ja, es ist überhaupt nicht so leicht, mit wenig Untersuchungen eine sehr genaue Aussage zu erhalten.

Ich würde auch zumindest zu einem Gastroenterologen gehen, allerdings muss man damit rechnen, dass der erst mal Magen und Darm spiegelt, was bei den Beschwerden natürlich sinnvoll ist.
Je nachdem, was man als Ursache verdächtigt, sollte man aber auch noch weitere Laboruntersuchungen machen. Es gibt sehr viele Laboruntersuchungen in diesem Bereich.

Also, nur weil die Werte überwiegend im Normbereich liegen, muss ein Mensch nicht gesund sein.
Sicher ist es nicht verkehrt, wenn man diese Werte und evtl. noch weitere ein 2. Mal bestimmen läßt, vielleicht ist dann doch der eine oder andere Wert noch auffällig. Aber dabei bewenden lassen, würde ich es nicht.

Auch würde ich parasitäre Erkrankungen ausschließen lassen, da auch hierfür einige Anhaltspunkte da sind.

Und der hohe CK-Wert ist in Ordnung, wenn zuvor sehr viel Sport getrieben wurde.
Mir sagte eine Internistin mal, dass ihr mein Ck-Wert von (damals) ca. 45 nicht gefalle. Normal ist bei völlig Gesunden eben ca. 30, was ich früher auch meistens hatte. Doch in letzter Zeit ist der Wert öfters mal bei 45. Aber der Wert Deiner Tochter liegt bei über 130 (!), das ist, wenn der Wert immer so hoch ist, bei einem jungen Menschen verdächtig.

Ich würde behaupten, dass der Arzt ein wenig oberflächlich ist wie leider viele Ärzte. Viele gehen nur danach, ob ein Wert im Normbereich liegt. Ob er aber an der Obergrenze liegt, ist den meisten egal. Es gibt sicher Blutwerte, wo es auch egal ist, wenn der Wert an der Obergrenze liegt (z. B. bei Vitaminen ist dies sogar gut, wenn er im oberen Normbereich liegt). Aber es ist eben nicht bei allen Werten unverdächtig.

Gruß
margie
 
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