Hallo ADo,
Was bei der Blutbildung eine wichtige Rolle spielt ist Kupfer.
Angenommen Du hast viel Kupfer (sei es durch Substitution, sei es durch die Kupferspeicherkrankheit), so wird die Blutbildung dadurch sehr erleichtert, d. h. es kann dann schon denkbar sein, dass man hohe Erythrozyten und hohes Hämoglobin bekommt.
Ja, da werde ich beim nächsten Mal noch mal um eine Untersuchung bitten.
Kupferüberschuss läßt sich so einfach nicht feststellen. Er ist aber auch extremst selten.
Daher habe ich die beiden wahrscheinlichsten Möglichkeiten, nämlich die, dass man Kupfer einnimmt oder die Kupferspeicherkrankheit auch genannt.
Das Einnehmen von Kupfer kann man selbst ändern, d. h. man läßt es einfach weg.
Bei jeder Leberkrankheit hat man zuviel Kupfer. Ebenso wird vermutet, dass bei Zinkmangel auch zuviel Kupfer im Körper ist, weil Kupfer Zink verdrängt und umgekehrt.
Ob man die Kupferspeicherkrankheit (M. Wilson) hat, ist so einfach auch nicht feststellbar.
Angenommen Du nimmst die Pille, dann kann man die Untersuchung bereits vergessen, weil das die Werte, auf die es ankommt, Serumkupfer und Coeruloplasmin, erhöht.
Angenommen Du nimmst Zink, dann verringert sich das Serumkupfer. Die Wirkung auf das Kupfer besteht auch noch lange nach dem Absetzen des Zinks.
Falls Du Entzündungen/Infekte hast oder Zeichen von solchen (Fieber, erhöhte Entzündungswerte im Blut, etc.), sind die Werte auch verändert (erhöht).
Beim M. Wilson haben die Betroffenen im Blut oft zu wenig Kupfer. Das wiederum wird möglicherweise als Kupfermangel fehlinterpretiert. Denn ein Mensch mit M. Wilson hat dennoch einen Kupferüberschuss (in der Leber und in den Organen).
D. h. diese Sache von einem Arzt, der sich damit nicht auskennt, untersuchen zu lassen, bringt m. E. nichts.
Es kennen sich viele Ärzte mit dem M. Wilson nicht aus, das ist sicher, denn das merke ich seitdem ich mit der Krankheit zu tun habe.
Aber vermutlich liegt der M. Wilson bei Dir auch nicht vor, denn ich habe noch von keinen Fall gehört, bei dem deutlich erhöhte Erythrozyten und M. Wilson gleichzeitig vorlagen. Aber ich bin auch nur Laie und so viele Fälle kenne ich auch nicht.
Ich glaube nicht, dass der EBV bei Dir zu den Störungen geführt hat, für die Du ihn verdächtigst.
Die Herzvergrößerung z. B. könnte eine der Ursachen für die Polyglobulie sein. Das wäre aber ein kardiologisches Problem. D. h. Herzkrankheiten können auch eine Polyglobulie machen. Vielleicht kommt daher auch das Herzstolpern nach dem Aderlass?
Aber auch Lungenkrankheiten sollen zur Polyglobulie führen können.
Wenn noch nicht geschehen, würde ich an Deiner Stelle auch zu einem guten Kardiologen und zu einem guten Lungenarzt gehen und dort Herz/Lunge gründlich untersuchen lassen.
Ich denke eher, dass es Zufall war, dass bei Dir einige Krankheiten festgestellt wurden und Du zufällig erhöhte EBV-Werte hattest.
Ob der EBV in akutem Stadium ist, kann man an den Blutwerten sehen. Das kennst Du sicher bereits. Wenn man ihn mal gehabt hat, sieht man dies auch an den Blutwerten. Dann sind aber die Werte für das akute Stadium negativ.
Der Eisenmangel ist bei den Aderlässen bei Polyglobulie offenbar gewollt und über den Eisenmangel sollen sich dann die roten Blutkörperchen und das Hämoglobin vermindern. Das habe ich eben nachgelesen.
Was ich für sinnvoll halte, falls noch nicht geschehen, ist, alle denkbaren Ursachen einer Polyglobulie zu klären. Ich würde, da es sich um eine Krankheit mit viel Auswirkung für Dich handelt, durchaus auch eine Zweitmeinung einholen. Warst Du denn schon in einer Uniklinik deshalb?
Hämangiome und Hämangioblastome sollte man m. E. ausschließen, d. h. das wird man nur können, wenn man ein Ganzkörper-MRT evtl. mit Angiographie macht, vermute ich.
Kleine Hämangiome sind so leicht nicht zu finden.
Ich habe eines in der Wirbelsäule. Das wird beim MRT oft nicht gesehen, obwohl es da ist.
Jedenfalls können diese Erythropoietin bilden und das führt zur Erhöhung der Erythrozyten.
D. h. vielleicht wäre zuerst eine Untersuchung auf Erythropoietin sinnvoll, falls diese Sinn macht bei einer laufenden Aderlasstherapie?
Ist denn mit der bei Dir erfolgten genetischen Untersuchung (wie heißt der genetische Defekt bzw. die genetische Krankheit denn genau?) eindeutig die Ursache der Polyglobulie geklärt?
Ich habe beim Nachlesen nichts gefunden, dass eine Polyglobulie auch genetisch verursacht sein kann. Aber vielleicht habe ich nicht die richtigen Fundstellen gefunden ....
LG
margie