Ich wollte sterben, aber ich war noch nicht dran

Hallo Richter,

im Grunde ist das eine gute Idee, Deine Tochter mit der Realität zu konfrontieren aber sie ist erst 13 Jahre alt und vielleicht doch eher noch nicht soweit zu verarbeiten, was da auf sie zukommt.
Nun kenne ich aber Deine Tochter nicht und weiß nichts über Ihre Entwicklung.
Als mein Sohn 13 J. alt war, da war er in seiner Entwicklung aber mind. 2 Jahre älter - vielleicht aufgrunddessen, daß es immer nur ihn und mich gab und er keinen Vater um sich hatte -. Die Mädels in seinem Alter aber wirkten eher jünger. ...........
Aber jedes Kind ist anders.

Mein Sohn hat mich einmal in der Klinik besucht........ darüber werde ich in meinem Bericht schreiben....

Und ich denke auch, daß die 6. oder 7. Klassen (eher die siebten..) in den jährlichen "Wanderwochen" besser Zeit auf den Suchtstationen in Kliniken verbringen sollten, als sich in Jugendherbergen oder gar beim Skilaufen o.ä. vergnügen.

LG
Silvia
 
Hallöchen............

kurz etwas an Horaz: den 1. Bericht schrieb ich am 04.08.07, den anschließenden am 13.08.07......

Und zu Shelley: Eigentlich würde niemand in diese Klinik wollen, aber im Vergleich zu anderen hier in Hessen ist diese wie "der Himmel auf Erden"!
Die meisten meiner Mitpatienten damals hatten bereits wenigstens den 3. Entzug hinter sich und wenn sie erzählten, wie es in anderen Kliniken zugeht, wurde ich stocksteif vor Angst........

-----------

2 Tage vor meiner Entlassung aus der Klinik bekam ich Besuch von einer Sozialarbeiterin. Sie begann das Gespräch damit mir zu versichern, daß sie auf meiner Seite wäre und ich offen sprechen könne! Aber die Zeit auf dieser Station hatte mich bereits mehr geprägt, als mir klar war.
Sie wollte z.B. von mir wissen, ob ich mit der "Behandlung" zufrieden war. NA KLAR!!!! Nicht mal unter Folter hätte ich das Gegenteil gesagt! Was ich vorhabe, wenn ich entlassen bin und ob die Therapeuten mir eine Hilfe bei der Lösung von Problemen waren, wollte sie wissen. Und ich dachte nur:"...die ist doch nicht wirklich so blöd anzunehmen, daß sie eine ehrliche Antwort von mir bekommt..." Ich sagte ihr das, was ich dachte, das sie hören wollte und machte auf Dankbarkeit und Glück! Und am Ende sagte sie, daß sie von meiner Selbstsicherheit und Zuversicht beeindruckt ist und keinen Grund dafür sieht, daß ich noch länger bleiben muß. Und dann sagte sie, daß die Psychiaterin und die Therapeuten und der Oberchefarzt in deren Abschlußbericht an das Gericht bzw. den Richter, von dem ich zwangseingewiesen wurde, die dringende Empfehlung gaben mich auf unbestimmte Zeit weiter stationär zu behandeln und dazu rieten mir einen Vormund zuzuteilen. Ihrer Meinung nach wäre ich nicht in der Lage ein selbstständiges Leben zu führen und Entscheidungen zu treffen..... Die Sozialarbeiterin ließ mich diesen Bericht lesen und ich war so geschockt, daß ich anfing am ganzen Körper zu zittern.
Die Sozialarbeiterin war wirklich auf meiner Seite.......... Während des Gesprächs "stolperte" die Psychiaterin zweimal einfach so ins Zimmer, beim 3.Mal - gegen Ende - stand die Sozialarbeiterin auf und sagte, daß sie kein Recht hat an unserem Gespräch teilzunehmen und schob sie aus dem Zimmer und sollte sie noch einmal stören hätte dies Konsequenzen...! Wow, das hatte mich beeindruckt aber gleichzeitig auch beunruhigt. Und das sagte ich der Sozialarbeiterin, denn schließlich musste ich noch 2 Tage dort überstehen und ich hatte Angst.
Die wollten mich nicht gehen lassen....... Ich sollte entmündigt werden...Ich war urplötzlich schutzlos ausgeliefert an 5 Menschen...... Wie konnte das sein? Sowas geschieht doch nur im Film!

Die Sozialarbeiterin beruhigte mich. Ein bissel!

Als sie weg war, ging ich sofort in den Raucherraum. Alle warteten darauf, was ich zu erzählen habe. Und ich fühlte mich sofort, als ich den Raum betrat, sicher. Die 11 Menschen dort waren mir näher als sonst jemand auf der Welt. Wir waren zusammengeschweißt aufgrund unserem abnormalen gesellschaftlichen Verhalten. In diesem Raum, unter uns, da durfte jeder von uns so sein, wie er war.
Jeder "Neuankömmling" wurde in diesen "geheimen" Kreis wortlos aufgenommen und einbezogen.
So wie ich, verhielten sich alle, die nach mir hinzukamen: Abweisend und fehl am Platz. Na ja, eigentlich alle da hatten ja bereits mehrfach ähnliche Erfahrungen gemacht aber ich dachte immer nur, daß ich da nicht hingehöre und "es unter meinem Niveau" war. Schließlich waren das alles Alkohol- oder Drogenabhängige und ich wollte mich doch nur umbringen. Als ich mich dann weigerte weiter jeden Abend die Pillen zu schlucken, welche ich schon seit Jahren immer höher dosiert jeden Abend und immer häufiger auch tagsüber nahm und von denen ich 63 Stück schluckte weil das Pulsadernaufschneiden nicht funktionierte und ich überheblich glaubte, "normal" unter lauter "Irren" zu sein: Da hat keiner von diesen 11 Menschen einen Kommentar dazu abgegeben. Nur den Ärzten war meine Verweigerung ein Dorn im Auge!
..........Nach der ersten schlaflosen Nacht begriff ich, daß ich schon mitten im Entzug bin. Da begriff ich, daß ich wie diese 11 Menschen war.

Am 1. Morgen stand ich noch auf und ging zum Frühstück. Auch deshalb, weil eigentlich Magda, meine Zimmergenossin, Deckdienst hatte aber vor Schmerzen nicht aufstehen konnte.
Aber am Mittagessen konnte ich schon nicht mehr teilnehmen.
Die 2. Nacht war die Hölle. Mein ganzer Körper war so angespannt und verkrampft.... ich konnte meine Augen nicht mehr schließen. Ich hatte sozusagen die Kontrolle über meinen Körper verloren. Und im Nachbarzimmer schrie und randalierte einer auf Alkoholentzug.
Was mich stärkte, war Magda. Mir war so nach Jammern und Heulen und Verzweifeln aber von ihr hörte man nicht einmal einen Ton und sie war auf kaltem Herionentzug. Sie war mein Halt.
In der zweiten Nacht kam alle Stunde der Arzt ins Zimmer und hat meinen Blutdruck gemessen und mich zum Trinken gezwungen. - Was ja gut war - Aber gekümmert hat sich niemand. Nicht um Magda und nicht um mich.

Ich hätte gerne vorher gewusst, was auf mich zukommt aber die Ärzte und das Personal haben uns behandelt wie Strafgefangene!

-------------
P.S.: Mein Sohn war damals, als ich eingewiesen wurde, 16 1/2 Jahre alt. Die Pillen nahm ich da bereits seit mehr als 3 Jahren und zeigten Auswirkungen.
Mein Sohn und ich waren immer engverbunden miteinander, aber - das weiß ich jetzt - diese Pillen machen schon nach 2wöchiger Einnahme abhängig und ich veränderte mich zum Negativen. Mein Sohn war mitten in der Pubertät und suchte Halt und Geborgenheit bei mir, aber auch wenn Außenstehende nichts bemerkten, ihn konnte ich nicht täuschen. Er ist ein sensibler, aufrichtiger Mensch. In seiner seelischen Not aber war ich nicht für ihn da.
Es fällt mir schwer zurückzudenken, ohne zu weinen...... ca. 8 Monate vor meinem Selbstmordversuch fingen seine Probleme in der Schule an. Und er zog sich immer mehr zurück. Plötzlich stritten wir jeden Tag. Je mehr ich das Gefühl hatte ihn zu verlieren, desto mehr Pillen schluckte ich!
Irgendwann in dieser Zeit fing er an zu kiffen. Täglich, vor der Schule und danach und zwischendurch.......... und ich merkte es nicht. Er litt so sehr unter meiner Selbstzerstörung und Verzweiflung, daß er das Leben - unser Leben - nur zugedröhnt bewältigen konnte.
Und dann fand er mich morgens mit aufgeschnittenen Armen, überall Blut und fühlte sich wohl auch von mir verraten, denn ich wollte ihn allein zurücklassen.....

PAUSE!!!!!!!!!!!!

Okay, wenige Tage vor meiner Entlassung kam er mich dann doch endlich in der Klinik besuchen. Er sah mich elendig und sah die anderen.... sah den Schmerz und das Leid. Und er war sehr betroffen.
Aber das Kiffen hat er deshalb nicht gelassen.
Erst als ich wieder in seine Nähe gezogen bin und jederzeit für ihn da war bekam er sich in den Griff.

Schrecklich. Ich muß aufhören.

LG
Silvia
 
hallo silvia,

Und ich denke auch, daß die 6. oder 7. Klassen (eher die siebten..) in den jährlichen "Wanderwochen" besser Zeit auf den Suchtstationen in Kliniken verbringen sollten, als sich in Jugendherbergen oder gar beim Skilaufen o.ä. vergnügen.


also das finde ich irgendwie markaber!

wenn ich zurückdenke und mir vorstellen muss, dass die wunderbaren wochen, welche ich in meiner jugend statt in einem skilager in einer suchtklinik hätte verbringen müssen?
meine güte!
mein leben wäre ein noch verschissener scherbehaufen!

klar bekommt nicht jeder mensch eine krankheit, welche ihn später derart einschränken wird, dass er sich gerade noch in so momenten wie einem schulskilager, das er mit seiner klasse verbracht hatte, hält, um noch zu überleben. doch mal ehrlich; statt einem skilager in eine suchtklinik?
nein danke!
ich denke, man sollte das anders angehen.
vielleicht eine projektwoche, in der man dann in so eine klinik auf besuch geht.
aber garantiert nicht an stelle von einem skilager, einer florenz-kultur-reise oder einer studienwoche in den bergen.

was ich dir eigentlich schreiben wollte:

ich habe vernommen, dass es normal ist, wenn es einem am anfang einer therapie schlechter geht. doch das sollte wieder aufwärts gehen.
also trau dich ruhig!

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Hallo alle zusammen,

sorry, ich war solange nicht hier. Aber ich habe einen neuen Job und bin abends zu müde noch ins Internet zu gehen.

Zu Shelly: Ja es stimmt, daß es einem anfangs schlecht geht. Vor ein paar Monaten hatte ich mich auch entschlossen, mich um eine Therapie zu bemühen. Der Arzt gab mir dann auch eine Adresse und ich ging dort hin zu einem Erstgespräch. Die Ärztin dort sagte, daß ich in ein paar Tagen angerufen werde und Sitzungstermine bekomme. Ich wartete 1 Woche und noch eine Woche und noch eine Woche und dann rief ich sie an.
------------------- Sie sagte mir dann, daß ich nicht in ihr "Programm" passe und gab mir Telefonnummern von anderen Ärzten. Erst war ich so baff, daß ich gar nichts sagen konnte aber dann fragte ich, wie sie das meint, daß ich nicht in das Programm passe. Sie "würgte" mich ab und TSCHÜSS!!!!
Also entweder ich war nicht "kaputt" genug für sie oder aber so gestört, daß es keine Hilfe für mich gibt.
Irgendwie unglaublich!!!!!!!!
Seitdem hole ich mir eben wieder jeden Monat ein Rezept für Antidepressiva ab und das wars.

In letzter Zeit habe ich öfter so eine Art "Flashbacks". Plötzlich habe ich Erinnerungen an Begebenheiten aus meiner Kindheit und das gefällt mir gar nicht.
Aber ich habe kein Vertrauen in Ärzte, die mir helfen wollen. Ich habe auch irgendwie Angst, weil in der Klappse landet man schnell.
Und daß jemand über mich bestimmt und kontrolliert, das wird nie wieder passieren.

Hey, ich werd bald 50 Jahre alt also was solls, da nehm ich eben die Pillen........

Meine Geschichte schreibe ich weiter sobald ich kann.
Danke für Euch alle !!!!!!!!

LG
Silvia
 
liebe Sylvia,

Es geht bei selbstmordversuche im grunde darum das man meint er wäre nach den tod vom körper besser......
Im grunde geht es nur um eines,zu sich zu stehen und den eigene gefühle,zu entscheiden leben zu wollen.

liebe grüss,soul:kiss:
 
Hallo Silvia,
diese erste Therapeutin war ein Flopp. Wahrscheinlich hatte sie einfach Angst davor, mit Dir zu arbeiten. Sie sollte mal zu einem Therapeuten gehen :mad: .
Aber bitte lass Dich doch durch dieses Beispiel nicht davon abbringen, eine Therapie anzusteuern. Es gibt andere Therapeuten, die bereit sind, mit Dir zu arbeiten! Auch wenn die vielleicht nicht sofort zu finden sind: ich finde, es lohnt den Aufwand.
Denn die Pillen, die Du jetzt wieder schluckst, könnten der Anfang vom Teufelskreis sein, aus dem Du immer schwerer herauskommst.

Ich wünsche Dir einen guten Therapeuten und die Kraft, ihn zu finden (oder sie)...

Grüsse,
Uta
 
hallo liebe silvia,

was machst du denn nun wieder für dummheiten?

weisst du; ich finde auch, dass du noch weiter nach einem therapeuten suchen solltest. das ist viel, viel besser als tabletten.
mit therapie kannst du gesund werden und mit den tabletten kannst du wieder in der geschlossenen landen.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Hallo soul.........

ich weiß nicht, wie oder worum es allgemein bei einem Selbstmordversuch geht.
In meinem Fall war es so, daß ich keine Kraft mehr hatte stark zu sein und ich war immer eine starke und selbstbewußte Persönlichkeit. Ich liebte es, mich um andere zu kümmern und ich war eine "Kämpferin". Aber dann konnte ich nicht mehr. Ich hatte plötzlich keine Kraft mehr und soviele Menschen um mich vertrauten doch in meine Zuversicht ......... Ich war plötzlich unnützlich und fühlte eine solche Last auf mir.
Ich wollte nicht mehr sein..........
PdF und sein Begleiter gaben mir letztendlich eine befreiende Lässigkeit dem Leben gegenüber.

Selbstmord ist nicht mehr mein "Ding". Weil ich nicht dafür bestimmt bin.
Aber Menschen, die dadurch sterben, waren so sehr von Leid und Schmerz erfüllt, daß nur der Tod Erlösung ist. Und ich kann diese Qual nachempfinden.........

LG
Silvia
 
Hallo Uta, Hallo Shelley...........,

das ist so lieb, wie Ihr Euch Gedanken um mich macht.

Aber ich sehe einfach keinen Grund für eine Therapie. Denn, ich weiß sehr wohl warum und wieso ich bin wie ich bin und mein Leben so verlief, daß mein Zusammenbruch deshalb logisches Ergebnis war.
Ich wollte mich auf eine Therapie einlassen, weil ich mir Sorgen um meinen Sohn machte. Als seine Freunde mich "Panik-Mutter" nannten, weil ich in Panik geriet, wenn sein Handy aus war und ich ihn nicht ständig erreichen konnte und ich glaubte, daß er hilflos - vielleicht überfallen und mit Schmerzen irgendwo ist und nach mir ruft......und ich ihm nicht helfen kann ............. und ich dann all seine Freunde anrief und schließlich die Kontrolle über mich verlor und die Polizei und den Notarzt anrufen wollte----------- da hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle. Seine Freunde sagen, daß sie sich wünschten eine Mutter wie mich zu haben und Alexander sagt, daß meine Besorgnis ihm ein Gefühl von Liebe gibt.
Aber ich hab total überreagiert und hatte Angst, ihn so zu verlieren. Deshalb wollte ich eine Therapie machen.
Alexander und ich haben aber sehr viel darüber geredet und ich dann hab ich wieder mal PdF gelesen und konnte so meinen bald 20jährigen Sohn loslassen...........
Mein Sohn war immer das Wichtigste für mich und wir hatten immer so ein inninges Verhältnis. Meine Angst war, ihn zu verlieren. Aber er sagte mir, daß er mich liebt egal was passiert und was ich mache... Und das ist meine Therapie.
Ich weiß auch ohne Therpie, daß die Brutalität in meiner Kind- und Teenagerzeit der Grund für meine vernarbte Seele ist.
Und mir wird schlecht, wenn mir eine Psychotante gegenüber sitz und so tut, als würde sie mir zuhören aber nichts begreift.

Die Pillen habe ich seit 5 Tagen nicht mehr genommen, weil ich abends nach meinem Haupt- und Nebenjob so müde bin, daß erschöpft ins Bett falle und sofort einschlafe.

Früher hatte ich unzählige Freunde aber heute hab ich nicht einen Freund mehr. Mein Sohn ist meine Familie und mein Freund und von Gott an mich geschickt..............
 
It will have to shine some day - Keep your chin up.
Though you feel no joy within - Greet each new day with a grin.In the end you are bound to win.
KEEP YOUR CHIN UP!
- Dixie Earl Bryant -

Hallo Silvia,
ich denke, Du hast auf Deine ganz persönliche Art eine Therapie gemacht bzw. machst sie noch. Für Deinen Sohn wünsche ich Dir, daß er nicht Dein Therapeut ist sondern ein ganz wichtiger Mensch in Deinem Leben.

Wenn Dein Spruch oben für Dich gilt, dann kann eigentlich auf Dauer nichts schiefgehen :fans: .

Gruss,
Uta
 
Hallo,
vielen Dank für all Euren Zuspruch. Leider kann ich nicht mehr so oft hier sein. Der neue Job macht Spaß, aber ist auch anstrengend.

Uta, ja Du hast Recht: Ich bin in meiner eigenen Therapie und ich schaffe das allein.
Es gibt in meiner Vergangenheit vieles, das mich mit oder ohne Therapie ewig begleiten wird. Da sind Erlebnisse mit so intensiven Gefühlen verbunden.
Die Pillen brauch ich eigentlich nicht, aber gerade in dieser Woche war ich dermaßen angespannt, daß ich nicht einschlafen konnte, obwohl ich obermüde war. Da schluck ich einfach so eine Pille und gut ist.
Ich mach mir darum keine Gedanken. Und das ist okay.
Wenn ich so 10 Jahre und mehr jünger wäre, dann würde ich versuchen ganz ohne Pillen auszukommen aber jetzt nicht mehr.
Ich habe mir mittlerweile sehr gut mit dem Leben arrangiert.

Eine Therapie strebe ich auf keinen Fall an.
Also ich glaube ja auch, daß diese Therapeutin vielleicht Angst vor mir hatte und selbst Hilfe braucht.

Meine Kindheit war behütet bis meine Urgroßoma starb. Da war ich 2 Jahre alt. Von da an führte ein unsichtbarer Weg mich zu meinem Selbstmordversuch. Schicksal!!!!
Ich habe kein Interesse daran das alles aufzuarbeiten. Weil das spielt jetzt keine Rolle mehr.
Was mir wirklich sehr am Herzen liegt, ist mit meinem Sohn ins Reine zu kommen. Die Trennung von seinem Vater war so schmerzhaft und darüber bin ich bis heute nicht hinweg.
Mein Sohn wird in Kürze 20 Jahre alt und die Tatsache, daß ich ihm den Vater nahm und er das Leben seit er denken kann als ein ständiges Auf und Ab erlebte zeigte längst Auswirkungen.
Seit ein paar Wochen schreiben wir uns am Wochenende emails. Er arbeitet bei seinem Vater in dessen Firma und Freitag/Samstag macht mein Sohn Alexander dort Nachtschicht. Es fing damit an, daß ich eine email von ihm bekam, wo er nur fragte was so geht….. Letztes Wochende waren die emails bereits ausführlicher . Letzte Nacht „unterhielten“ wir uns erstmals über den Messenger und das war toll.
Alexander ist ein sehr sensibler und feinfühliger Mensch. Ich hatte früher niemals meine Haustür abgeschlossen und jeder war willkommen. Alexander und ich hatten immer nur uns und sonst nichts. Es gab Zeiten, da hatte ich nicht mal mehr Geld um Brot zu kaufen. Sein Vater ist Millionär, aber immer wieder hörte er auf Unterhalt zu zahlen. Einfach, um mal wieder zu zeigen, daß er die Macht hat. Alexander und ich haben dann die ganze Wohnung nach Pfennigen abgesucht, das Geld gerollt und zur Bank gebracht. Alexander hat sich nie beschwert. Im Gegenteil, wenn ein Kind sagte, daß es kein Spielzeug hat dann hat er seines weggegeben.
Er hat sich an mir orientiert und so viel zu früh die Erfahrung gemacht, daß nicht jeder Mensch der freundlich lächelt auch gut ist.

Als ich in seinem Alter war, da war jeder Tag ein Abenteuer. Das Leben machte Spaß…. Alexander ist so ernst.
Als er 8 Jahre alt war zogen wir um und es stellte sich heraus, daß in der Wohnung über uns eine ehemalige Klassenkameradin von mir wohnt. Sie hatte eine Tochter und ein Sohn und wir alle hatte eine tolle Zeit. Alexander und Nathalie konnten sich anfangs nicht ausstehen und haben sich nur angegiftet. Nach 3 Jahren zogen wir in ein kleines Haus und plötzlich hingen die beiden nur noch zusammen.
Also seitdem, seit 9 Jahren halten die Gefühle für Nathalie ihn gefangen. Zweimal „überwand“ er sich einem anderen Mädel eine Chance zu geben aber er sagt, das hat keinen Sinn und er will den Mädels auch nicht weh tun. Nathalie hat sich im Februar von ihm verabschiedet. Sie hat einen Italiener geheiratet und lebt in Sizilien. Aber mein Sohn kann nicht loslassen………….
……………… und ich denke, daß ich irgendwie schuld bin.

Alexander sagt, daß es ihm gut tut so mit mir zu chatten und er sagt, daß wir uns selbst helfen.
Ich möchte, daß er glücklich ist und ich tue alles dafür.

Da macht es mir nichts, daß ich mal eine Pille nehme, wenn ich mich nicht so gut fühle. Denn ich hab mein Leben gelebt.
Für meinen Sohn bin ich stark. Und wenn er glücklich ist, dann bin ich es auch.

LG
Silvia
 
HALLO!!!!!

Bitte schreibt mir, was Ihr so denkt nach dem Lesen meines Erfahrungsberichts!

Sollte ich doch eine Therapie machen, was meint Ihr?!

LG
Silvia



hallo silvia,

ja ich finde, du solltest doch eine therapie machen.
es ist doch egal, wie alt man ist.
es tut einfach gut, wenn du mit jemand "neutralem" das alles bereden kannst.
er oder sie kann dann mit dir auch sachen machen, welche dir helfen, "noch" besser damit umzugehen.
ich denke, dein sohn wird sich auch freuen, wenn du jemanden hast, dem du alles erzählen kannst und der sich mit diesen sachen auskennt und im notfall auch helfen kann.

viele grüsse; shelley :wave:
 
hallo silvia,

Hey, ich werd bald 50 Jahre alt also was solls, da nehm ich eben die Pillen........

ich denke, dass dir eine therapie gerade dann gut täte, wenn du eh findest, dass es bei 50 jährigen eh scheissegal ist, ob sie pillen nehmen oder nicht.

oder willst du auch eine der alten gefrusteten grossmütterchen werden, welche nur gelangweilt und schimpfend im altersheim rumhocken und einfach ihre pillen schlucken und hoffen, dass der tag bald zu ende ist?
wobei eine therapie ja keine garantie gibt, dass man dann im altersheim unternehmungslustig sein wird...

später schreibst du:

Wenn ich so 10 Jahre und mehr jünger wäre, dann würde ich versuchen ganz ohne Pillen auszukommen aber jetzt nicht mehr.

kann es sein, dass du ein problem mit dem älter werden hast?
und du denkst: "ist doch alles scheissegal. ich werde ja eh älter..."?
ich denke, die einstellung: "wenn ich 10 jahre jünger wäre, würde ich.." könntest du auch mit einer therapeutin besprechen.
ich denke, das würde dir gut tun, doch ich kenne dich ja nicht...

ich denke, dass dir auch deswegen eine therapie gut täte:

Früher hatte ich unzählige Freunde aber heute hab ich nicht einen Freund mehr. Mein Sohn ist meine Familie und mein Freund und von Gott an mich geschickt..............

wenn du mal jemanden (eine therapeutin) zum reden hast, kann sie vielleicht mit dir herausfinden, ob dir eher ein malclub oder eine tanzgruppe zusagt.
dort wirst du dann wieder freunde bekommen.
ich denke, dein sohn wird es dir danken, wenn du endlich mal wieder mindestens jemanden ausser ihm hast.

etwas verstehe ich als laie auch nicht:
zuerst machst du eine entzugskur und danach nimmst du die medis doch manchmal wieder.
du sagst zwar, dass du sie nur selten nimmst und es im griff hast.
doch bei suchtmitteln heisst es doch, dass man sich nach einem entzug strickte und über jahre davon fernhalten soll.
oder nimmst du andere pillen?
dann könnte ich dein verhalten noch eher nachvollziehen.
oder wenn es dir gar nicht daran lag, von den pillen los zu kommen und du den entzug einfach gemacht hast, weil es dir befohlen wurde und nicht, weil du wirklich davon loskommen wolltest.
wie gesagt; ich kenne mich wirklich nicht so aus.
das ist einfach, was ich darüber gemeint habe zu wissen.

ich mache jetzt etwas, was man nicht macht und wogegen ich bin.
ich nehme dein zitat auseinander und schreibe dann zwei sätze untereinander.
ich vergleiche sie auch.

[...]Ich habe mir mittlerweile sehr gut mit dem Leben arrangiert.[...]
[...]Denn ich hab mein Leben gelebt.[...]

du sagst also, dass du dein leben arrangiert hast.
andererseits findest du, du habest dein leben gelebt.
wie alt bist du?
98?
nö.
du schreibst um die 50.
aber hallo mal!
hat man sein leben mit 50 echt schon gelebt?
und wo - vergiss es. ich zähle jetzt nicht alles auf, was man schönes im alter noch machen kann.

also ich denke, du hast dein leben komisch arrangiert, wenn du um die 50 jahre schon findest, du habest dein leben gelebt.

ich finde nur, ich hätte mein leben schon gelebt, wenn ich wirklich gerade sehr viele schlimme sachen am erleben bin, wenn es mir dazu körperlich sehr, sehr schlecht geht und ich einfach nicht mehr weiter sehe. es geht in depression rein, doch ist es bei mir nicht eine typische depression, sondern eine krankheitsbedingte erschöpfung.

Mein Sohn ist meine Familie und mein Freund und von Gott an mich geschickt..............

Für meinen Sohn bin ich stark. Und wenn er glücklich ist, dann bin ich es auch.

Was mir wirklich sehr am Herzen liegt, ist mit meinem Sohn ins Reine zu kommen. Die Trennung von seinem Vater war so schmerzhaft und darüber bin ich bis heute nicht hinweg.
Mein Sohn wird in Kürze 20 Jahre alt und die Tatsache, daß ich ihm den Vater nahm und er das Leben seit er denken kann als ein ständiges Auf und Ab erlebte zeigte längst Auswirkungen.
Seit ein paar Wochen schreiben wir uns am Wochenende emails. Er arbeitet bei seinem Vater in dessen Firma und Freitag/Samstag macht mein Sohn Alexander dort Nachtschicht. Es fing damit an, daß ich eine email von ihm bekam, wo er nur fragte was so geht….. Letztes Wochende waren die emails bereits ausführlicher . Letzte Nacht „unterhielten“ wir uns erstmals über den Messenger und das war toll.
Alexander ist ein sehr sensibler und feinfühliger Mensch. Ich hatte früher niemals meine Haustür abgeschlossen und jeder war willkommen. Alexander und ich hatten immer nur uns und sonst nichts. Es gab Zeiten, da hatte ich nicht mal mehr Geld um Brot zu kaufen. Sein Vater ist Millionär, aber immer wieder hörte er auf Unterhalt zu zahlen. Einfach, um mal wieder zu zeigen, daß er die Macht hat. Alexander und ich haben dann die ganze Wohnung nach Pfennigen abgesucht, das Geld gerollt und zur Bank gebracht. Alexander hat sich nie beschwert. Im Gegenteil, wenn ein Kind sagte, daß es kein Spielzeug hat dann hat er seines weggegeben.
Er hat sich an mir orientiert und so viel zu früh die Erfahrung gemacht, daß nicht jeder Mensch der freundlich lächelt auch gut ist.

Als ich in seinem Alter war, da war jeder Tag ein Abenteuer. Das Leben machte Spaß…. Alexander ist so ernst.
Als er 8 Jahre alt war zogen wir um und es stellte sich heraus, daß in der Wohnung über uns eine ehemalige Klassenkameradin von mir wohnt. Sie hatte eine Tochter und ein Sohn und wir alle hatte eine tolle Zeit. Alexander und Nathalie konnten sich anfangs nicht ausstehen und haben sich nur angegiftet. Nach 3 Jahren zogen wir in ein kleines Haus und plötzlich hingen die beiden nur noch zusammen.
Also seitdem, seit 9 Jahren halten die Gefühle für Nathalie ihn gefangen. Zweimal „überwand“ er sich einem anderen Mädel eine Chance zu geben aber er sagt, das hat keinen Sinn und er will den Mädels auch nicht weh tun. Nathalie hat sich im Februar von ihm verabschiedet. Sie hat einen Italiener geheiratet und lebt in Sizilien. Aber mein Sohn kann nicht loslassen………….
……………… und ich denke, daß ich irgendwie schuld bin.

Alexander sagt, daß es ihm gut tut so mit mir zu chatten und er sagt, daß wir uns selbst helfen.
Ich möchte, daß er glücklich ist und ich tue alles dafür.

also ich weiss ja nicht...

dein sohnt ist jetzt bald zwanzig.

in diesem alter wäre ich froh, wenn meine mutter mich nicht als freund und familie anschaut und alles dafür einsetzt, dass ich glücklich bin.
ich fände es schöner, wenn sie auch was für sich tut.
ich meine, es ist schon toll, wenn sie schaut, dass ich glücklich bin.
doch man kann es auch übertreiben.
in diesem alter will ich auch ein wenig "freiheit" haben.
diese "freiheit" will ich nur nicht, wenn ich eh schon ein wenig gezeichnet bin von dingen, welche ich erlebt habe.

also ich weiss jetzt nicht.
ich überlege halt nur, wie es bei mir wäre, wenn ich die krankheit nicht hätte.
doch ich kann nicht sagen, wie es wirklich ist, weil ich alles ja so nicht erlebt habe.
ich mache mir jetzt nur gedanken darüber.

Ich habe kein Interesse daran das alles aufzuarbeiten. Weil das spielt jetzt keine Rolle mehr.

also ich weiss ja nicht...
doch was du mit diesen worten schreibst, tönt mir sehr gefrustet irgendwie.
oder nach verdrängung eines problemes.
oder nach dem motto:
"ich will sterben, und jetzt will ich aber auch endlich dran sein!"

ich verstehe, wenn leute sagen, dass es nix bringt, zu fest in der vergangenheit rumzubohren. oder wenn sie keine lust haben, alles aufzuarbeiten.
doch ich würde dann schreiben:
"ich finde es sinnlos, in absehbarer zeit alles aufzuarbeiten."
oder:
"ich habe schon mal alles aufgearbeitet, es hat nix gebracht, vielleicht habe ich es falsch gemacht, doch momentan will ich jetzt keinen neuen versuch machen, weil noch anderes ansteht."
oder:
................

also gerade auch wegen deinen worten:
"weil das spielt jetzt keine rolle mehr", denke ich, dass da dringender therapiebedarf besteht. (sagt man dem therapiebedarf? oder wie nennt man das? - ich will sagen, dass mir aus der "schwingung", welche dein beitrag ausstrahlt da was im untergrund brodelt, was bald zu einem nächsten zusammensturz führen könnte, oder was dich untergründig zu einem gefrusteten, mühsamen, schimpfenden, von den pflegern unbeliebten grossmütterchen machen wird. willst du das deinen mitinsassen im altersheim wirklich antun?)
vielleicht liege ich mit allem total falsch, doch das sind meine empfindungen auf dein kapitel hier.

viele liebe grüsse von shelley :wave:

p.s.: ich will dich nicht irgendwie auf die schippe nehmen, die angreiffen oder irgendwas. doch ich fände es schön, wenn dir wer auch immer helfen könnte.
 
Hallo alle zusammen,,,,,:wave:

ich war lange nicht mehr hier!

Da mein Rechner immer noch spinnt, überlege ich grade wie ich es am besten anstelle, daß das was ich schreibe durch einen plötzlichen Absturz nicht wieder verloren geht.
 
Guten Morgen Silvia :wave:

eine vorbeugende Möglichkeit ist, dass du deinen Text im Word schreibst, dort auch (zwischen-) speicherst und ihn dann erst hier hinein kopierst. Kannte dieses Problem auch mal, ist mühsam, wenn dann alles plötzlich weg ist....

Ich wünsche dir einen schönen Tag

Pius
 
Also nochmal HALLO alle zusammen!
Ich war lange nicht hier im Forum. Ab und zu hab ich heimlich mal reingeschaut. Aber dann war mein Rechner von einem sehr bösen Virus befallen und ich musste alles neu installieren…… Das war schlimm. Ich hatte einen Virenscanner und all das Zeug installiert und trotzdem hat sich so ein Schlingel eingeschlichen. Das hab ich dann auch deshalb zuerst gar nicht kapiert. Ich hatte damals über Zeitarbeit einen Job und nach Feierabend in meinem Nebenjob tätig. Wenn ich dann gegen 23 Uhr nach Hause kam, hatte ich keine Lust mehr am Computer zu sitzen und war deshalb immer nur kurz am Wochenende im Internet.
So dauerte es fast 4 Wochen, bis ich endlich meinen Sohn bat mal nachzuschauen und der hat natürlich das Problem sofort entdeckt.
Geschimpft hat er mit mir, weil ich mal wieder irgendwas runtergeladen habe……… Wie gestern: Da war ich so im Internet am werkeln und plötzlich erscheint auf dem Bildschirm dick und fett die Anzeige, dass mein System von 143 bösartigen Viren befallen ist. Und ich dachte noch: komisch, mein Virenscanner hat doch noch eben die Meldung gezeigt, dass alles okay ist. Trotzdem bin ich auf die Internetseite dieses anderen Scanners. Natürlich wollte ich alle Gefahren sofort entfernen, aber dazu hätte ich dieses Programm kaufen müssen und das ging nur über Kreditkarte, die ich aber nicht habe (gottseidank). Als ich heute meinem Sohn davon erzählte, sagte er, daß ich sofort dieses Programm löschen soll, weil eben dieses Programm der Virus ist. Mailenware heißt das und es installiert sich selbst, wenn man online ist. Frechheit oder!!!!!!!!!!!!!!!!
Diesmal bin ich davon gekommen…………..
Na ja, also den Job habe ich nicht mehr. Bei der Firma, über die ich durch Zeitarbeit eingesetzt war, hatte es mir total Spaß gemacht. Aber diese Zeitarbeitsfirma ist die reinste Sklavenvermittlung. Dann ging auch noch mein Auto kaputt. Aber die Firma war nur mit Auto zu erreichen. Lohn gab es auch nicht zum 1. Des Monats sondern am 20igsten. Und was ich das Schlimmste fand ist, daß ich eine Klausel im Arbeitsvertrag unterschreiben musste, der besagt, daß wenn der Arbeitgeber (also, an den ich ausgeliehen war) mit meiner Leistung oder mir nicht zufrieden ist, ich dann nicht nur keinen Lohn bekomme sondern auch noch eine Vertragsstrafe in Höhe eines Monatslohns zahlen muß.
Alle zwei Wochen bekam ich die Kündigung von Zeitarbeit weil die Firma den Einsatz nicht verlängerte und dann Sonntags einen Anruf, dass der Einsatz doch verlängert wurde …… In meinem Nebenjob lief es nicht mehr ………….. Ich wurde von einem Autoverkäufer reingelegt und eigentlich ging gar nichts mehr. Egal was ich machte oder versuchte und wie sehr ich mich auch anstrengte, nichts klappte.
Also gab ich eines Tages einfach nach. Ich gab nicht auf, sondern ich gab nach.
Ich ging zum Arzt, der mich sofort krank schrieb und ich wechselte den Nebenjob. Meine Geldsorgen wurden dadurch zwar nicht geringer, aber ich fühlte mich besser. Und bei dem neuen Nebenjob lernte ich eine Frau kennen, die mir die Tel.Nr. der Psychiaterin gab, bei der ich letzten Freitag endlich einen Termin hatte.
Ich wollte von ihr eigentlich nur krankgeschrieben werden, damit mich das Arbeitsamt eine zeitlang in Ruhe läßt. Und ich wollte schon auch Hilfe wie eine Therapie z.B. Aber kaum hab ich mich bei ihr hingesetzt, da bin ich total zusammengebrochen und das hat mich umsomehr erschreckt. Sie sagte mir, ich solle mir überlegen mich für eine Weile einweisen zu lassen.
Eine Gesprächstherapie würde mir nicht helfen.
Das war ein Schock für mich. Und ich weiß nicht, was ich darüber denken soll………..

Muß jetzt Schluß machen, aber melde mich in Kürze wieder…………

LG
Silvia
 
Liebe Silvia,

Du hast für Deine Situation sehr großes Mitgefühl von mir. Ich weiß selbst was es heißt depressiv zu sein.

Sehr gut finde ich, dass Du eine Psychiaterin aufgesucht hast. Für mich war das damals auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn meine Geschichte vermutlich eine ganz andere ist (wenn Du magst kannst Du ja unter dem Thema "Spuren im Sand" meinen Beitrag Nr. 13 lesen). Ich habe auch nicht alle Deine Beiträge gelesen, z.B. bzgl. einer Sucht, oder so.

Ich an Deiner Stelle würde den Rat Deiner Psychologin annehmen und mich eine Weile aus meinem gewohnten Leben zurückziehen. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung da ich kein Profi bin, aber vor sechs Jahren als es mir so übel ging wäre ich gerne ein paar Wochen "ausgestiegen", wollte aber meine zwei Jungs (damals 4 + 1 J.) nicht alleine lassen. Gut aber, dass mich mein Mann und meine Geschwister damals sehr unterstützt haben. Ich hätte diese Auszeit damals ansonsten sehr gerne in Anspruch genommen, deshalb empfehle ich Dir wirklich ernsthaft darüber nachzudenken.
Vielleicht kannst Du dort die Ruhe finden die Dein Geist, und auch Dein Körper, im Moment brauchen.

Mit Tabletten (ich weiß leider nicht welche Du nimmst) wäre ich immer sehr vorsichtig. Der Weg von "ab und zu eine Pille nehmen" zu einer Pille "nehmen müssen" kann doch manchmal sehr kurz sein. Und eine Sucht zu bewältigen wäre für Dein Seelenheil bestimmt eine katastrophale zusätzliche Belastung. Wenn Dir ein Arzt Medikamente verschreibt, die Du dann kontrolliert einnimmst, finde ich das absolut in Ordnung, aber ansonsten bitte VORSICHT!!!

Und übrigens für eine Therapie bist Du nie zu alt. Außerdem möchtest Du gerne für Deinen Sohn stark sein, und je stärker Du selbst bist je mehr kannst Du Deinem Jungen geben! Also ran an die Sache!!! :kraft:


Liebe Grüße. :wave:

Heather
 
Hallo Silvia,
Du hast ja schwere Zeiten hinter Dir. Irgendwie scheinst Du bei allen möglichen Unheilen "hier!" zu rufen. Aber ich weiß, daß das nicht so ist, und es ist Zeit, daß Du den Anfang zum Ausgang vom Teufelskreis findest. Ich drücke Dir fest die Daumen, daß der Besuch bei der Psychiaterin der Anfang war.

Wohin möchte sie Dich denn einweisen lassen? In die Psychiatrie oder in eine Psychsomatische Klinik? Wie begründet sie das?
Es könnte ja tatsächlich sein, daß Du einfach mal raus mußt aus Deinem üblichen Umfeld, damit Du wieder zu Dir selbst finden kannst. Von hier aus kann ich nichts dazu sagen, wie ein psychiatrischer Aufenthalt wäre. Eine psychosomatische Klinik kann ich mir gut vorstellen, weil man da nicht so ganz als Kranker behandelt wird: man liegt nicht im Bett, darf im allgemeinen auch raus, hat Anwendungen, die gut tun usw. Erkundige Dich doch bitte mal, was die Psychiaterin meinte...

Ich wünsche Dir, daß es richtig wird !

Liebe Grüsse,
Uta
 
Oben