D-Penicillamin bei chron. Quecksilbervergiftung

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Soeben habe ich eine sehr interessante Stelle gefunden bei der Recherche nach Gegengiften bei einer Hg-Vergiftung.

Auf folgende Stelle bin ich gestoßen:


Wie wird die Quecksilbervergiftung behandelt?

Bei einer chronischen Quecksilbervergiftung ist auf jeden Fall eine weitere Aufnahme von Quecksilber vermieden werden. Die Patienten müssen wiederholte Kuren mit einem Antidot (Gegengift) – in diesem Falle BAL = Dimercaprol – oder D-Penicillamin durchführen. Dabei werden die Quecksilberausscheidungen über den Harn laufend kontrolliert.

Quecksilbervergiftung - Ursache Therapie Diagnose


Was gleich auffällt ist, daß hier von einer chronischen Vergiftung durch Quecksilber die Rede ist, nicht von einer akuten. Die meisten Amalgamträger leiden sicher an einer schleichenden, chronischen Vergiftung, eigentlich fast nie an einer akuten.

D-Penicillamin wird hier neben DMPS zur Ausleitung empfohlen.


Grüße, Notoo.
 
Noch eine Fundstelle, diesmal bei toxcenter:

[FONT=&quot]Durch eine Therapie in drei Zyklen von je zehn Tagen, wobei der Kranke viermal täglich 250 mg N-Azetyl-D-L-Penicillamin (NAP) erhielt, konnten die Symptome zum größten Teil beseitigt werden. Diese Kur wurde eingeleitet, als sich am 15. Tag der Hospitalisation eine bizarre Anomalie entwickelte, die den Patienten, der bereits wieder gehen konnte, für einige Zeit völlig bewegungsunfähig machte. Alle fünf Minuten streckten sich die Rumpf- und Beckenmuskeln übermäßig, während die Muskeln des rechten Armes in einem bizarren Muster einen Tremor mit einer Frequenz von 20 pro Minute produzierten.[/FONT]
[FONT=&quot] [/FONT]
[FONT=&quot]Die NAP-Gaben besserten diese Symptome dramatisch binnen drei Tagen. Zum ersten Mal konnte der Kranke wieder richtig gehen und mit der rechten Hand zugreifen. Nach dem dritten Zyklus, mit 250 mg viermal täglich, war die Myokloni völlig verschwunden, aber der Kranke konnte noch nicht Treppen hinuntersteigen (fehlende Tiefenperzeption). Nach einem letzten Zyklus mit viermal 500 mg NAP täglich verschwand auch dieses Symptom.[/FONT]

Quecksilber-Vergiftung durch Antidot geheilt


Weiter unten steht :

[FONT=&quot]Quelle: Praxis-Kurier Nr. 21, 24.5.1972[/FONT]
[FONT=&quot]Dr.Daunderer[/FONT][FONT=&quot]: D-Pernicillamin wurde wegen der hohen Allergierate und Toxizität verlassen![/FONT]

Alles hat seine Vor- und Nachteile .
Die Frage ist, inwieweit Penicillamin das entgiften kann, was die anderen (DMPS/DMSA) nicht zu leisten im Stande sind.
 
ich hab auch gehört, dass D-Penicillamin sehr schlimme nebenwirkungen haben kann. soweit ich weiß, ist das auch ein rheumamittel? oder war mal eins?
 
Wird gegen Rheuma verwendet.
Ist ein sehr guter Chelator.

Negativ ist:(Hauptpunkte)
- Nierenbelastung (aber man nimmt es nicht auf Dauer ein bei Hg, ebenso wenig wie man jeden Tag eine DMPS-Spritze nimmt)

- Chelation essentieller Elemente: Kupfer, Zink (die muss man supplementieren)

- B6 wird ausgeschieden (ebenfalls ergänzen)

Positiv:

- sehr gute Chelation schädlicher, toxischer Metalle

- leitet Hg intrazellulär aus (!)

- Immunstabilisierend (wird ja gegen die entzündliche Krankheiten wie Rheuma eingesetzt).

Therapie: wie bei allen Dingen entscheidet die Dosis.
Nicht wochenlang, aber eine Woche Einnahme, danach zwei bis drei Wochen Pause in Bezug auf die Ausleitung.

Meine Erfahrung war durchweg positiv, und das bei realitiv hoher Tagesdosierung. Die chelierende Wirkung spürt man recht schnell, indem nicht nur die Schmerzen verschwinden, sondern die Konzentration kommt, das Lebensgefühl steigt, der Schlaf sehr gut ist (was ich sonst nicht mehr kenne) .

Außerdem, und das spricht für eine ZNS-entgiftende Wirkung, wirken Supplemente wie L-Tryptophan oder Melatonin hervorragend. Man spürt, wie zum Beispiel bei L-Tryptophan abends der Körper regelrecht mit Serotonin überflutet wird :bang:, der Schlaf kommt. Der nächste morgen ist wie ein neues Leben: mit Serotonin ist man gut gelaunt, witzig und lebensfroh! Jedenfalls war bei mir die Wirkung von L-Tryptophan noch besser als ein Antidepressivum, nur ohne Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit usw.

Mir hat das Probieren nicht geschadet.

Was ich noch optimieren will ist das Einnahmeschma sowie die Dosierung von Kupfer und Zink.

Falls jemand nicht weiter kommt bei seiner Ausleitung, kann er, unter ärtzlicher Kontrolle, eventuell dieses versuchen. Möchte hier halt mein positives Erlebnis erwähnen.

Gruß, Notoo.
 
hallo,

ich habe von d-p so starke nebenwirkung gehabt, davon habe ich mich bis heute nicht erholt: herzrhythmusstörungen. ist schon 10 jahre her.
ich kann es nicht empfehlen!

lg
helen
 
Hallo Helen,

hast du Penicillamin zur Ausleitung genommen? Oder hattest du eine andere Erkranung, auf Grund derer du das nehmen mußtest?

Wie lange und in welcher Dosierung hast du das genommen?

Ich selbst rede hier nur über den Gebrauch zur Ausleitung, d.h. außer der Hg Belastung habe ich keine anderen schweren Erkrankungen.

Gruß, Notoo.
 
hi,

ich habe tgl 1x d-p genommen. am 11. tag hat es mich umgeschmissen mit dem herzen. heftigst. ja, hab es zur hg- ausleitung genommen, weil ich auf dimaval allergie bekam, hautrötung. aber mit zunehmender entgiftung kommen die nicht mehr wieder.

lg
helen
 
Oh Helen,
D-PA ist ein Chelatbildner - wenn man keinen Morbus Wilson hat, sollte man es nicht zu lange nehmen und dann immer Kupfer ergänzen. So wie man bei anderen Ausleitungsmethoden auch noch Mineralien einnimmt. Und Pausen machen. Habe nur von Algen schlimme Symptome wie Grippe, Frösteln, Schwindel usw. bekommen. Man muß also die Dosis behutsamer wählen und ggfs. pausieren.

Kupfer ist für das Herz wichtig, es stärkt sozusagen das Herz.

Die Herz-Rhythmus-Störungen können kommen ,wenn man sehr empfindlich ist und nicht auf den Kupfer- und Zinkstatus achtet.
Bei D-PA sollte man diese Mineralien ergänzen, da es ein sehr guter Chelatbildner ist. HAt man Morbus Wilson, ergänzt man natürlich ohne Kupfer.

LG, Notoo.
 
Hi,

auch ich bin eben auf die Webseite gestoßen die auch im Post 1 erwähnt wird. Mich interessiert ebenfalls die Ausleitung mit diesem Mittel, da ich keine Lust bzw. Zeit (Bin 30 und will endlich leben, seit knapp 12-15 Jahren leide ich jetz unter den Folgen von dem ganzen Quecksilber) habe um mit ALA Jahrelang auszuleiten.

Das Mittel soll ja wirklich schnell ausleiten, hat sonst jemand Erfahrungen damit gemacht? Ansonsten habe ich keine weiteren Erkrankungen...
 
Die Nebenwirkungen von Dimercaprol sollen angeblich schlimmer als die Vergiftung selber sein. Es wird kaum noch verwendet.

Penicillamin ist ein Monothiol und deswegen schlecht zur Entgiftung von Quecksilber geeignet da es keine stabilen Ringstrukturen mit Quecksilber bilden kann wie die Dithiole (wie DMPS, DMSA, Dihydroliponsäure, OSR). Siehe die Graphik (die HS Gruppe ist das Thiol) von Wikipedia:
220px-Penicillamine_structure.png
 
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