Magensäure (Reflux) trotz Säureblockern

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Hallo zusammen

habe seit Mitte 2007 eine durch eine Magenspiegelung diagnostizierte Refluxösophagitis Grad 1 mit Kardiainsuffizienz, kein Helicobacter.

Habe direkt nach der Spiegelung eine Kur mit einem Protonenpumpenhemmer gemacht, den Hinweis auf den Verzicht von Stress, Kaffee, etc. bekommen und ihn mehr oder weniger eingehalten. Das Problem war weg. Seit dem bis ca. vor 8 Wochen gab es dann immer wieder Refluxprobleme, die abermals mit Säureblockern behandelt wurden, jedesmal erfolgreich. Vor 8 Wochen bekam ich also von meinem Arzt Pantoprazol 40mg 2x tgl. für 2 Wochen. Diesesmal lösten sich die Probleme nicht, subjektiv verschlimmerte sich die Situation sogar (Schmerzen im Oberbauch, gelblicher Zungenbelag nach dem Aufstehen, starke Müdigkeit).
Da auch etwas Blut dabei war, erfolgte die Einweisung ins KH. Erneute Magenspiegelung, Diagnose: Antrum Gastritis, keine Magenblutung mit Refluxösophagitis ohne Läsion, bei leichter Kardiainsuffizienz. Es sollte zu meiner Überraschung weiter mit Pantoprazol 40 mg 2x tgl. behandelt werden, trotz des ausstehenden Erfolges. Der Hausarzt hat dann den Säureblocker gewechselt (Omep 20mg) für weitere 3 Wochen. Die Probleme (s. o.) blieben.

Nach Wechsel des Hausarztes Umstellung der Medikamente auf H2 Blocker Ranitidin + Talcid Bedarf. Sono ohne Befund, Blutwerte alle i.O. Diese nehme ich jetzt ohne Änderung meiner Problematik. Weiterhin soll ich auf Milchprodukte und Zucker verzichten und erhalte Cetirizin, da der Arzt auch auf eine Allergie tippt.

Meine Fragen sind nun: Hat jemand auch schon erlebt, das die Säureblocker nicht helfen, vielleicht sogar die Probleme verstärken? Was wurde dann mit Erfolg gemacht?

Wie bekommt man eine Gastritis alternativ geheilt? (Ernährung; Heilerde; etc.)

Gibt es einen umfassenden Test auf Lebensmittelunverträglichkeit?

Danke im Voraus, da die Lebensqualität schon enorm leidet.
 
Das Problem kenn bzw.kannte ich. Bakterien,offene Magengeschwüre etc.Nach der Abheilung kam dann die Magensäure.
Es verschlimmerte sich durch Medikamente und ich habe einige zeit nur halb sitzend schlafen können,weil die Magensäre auch nachts im Liegen bis zur Speiseröhre wanderte und ich dadurch eine schwarze Zunge hatte.
Zudem noch eine entzündete Speiseröhre durch die Säure.
Geholfen hatte nichts an Tabletten,letztendlich sollte es der "Magenmuskel"(genauer Begriff mir nicht bekannt)sein, der nicht richtig schließt.
Meine Konsequenz,da ich schon als Magenkrebsrisikopatient eingestuft wurde und häufig zum Magenspiegeln,war die Ernährungsumstellung.
Ich bin leidenschaftlicher Kaffeetrinker. Also hatte ich mich schlau gemacht.Ich änderte nicht die Kaffeesorte auf entcoffiniert (unsinnig) sondern kaufte eine neue Kaffeemaschine,die nämlich das Wasser richtig kocht und brüht.Damit werden dem Kaffee die Bitterstoffe weitläufig entzogen und man kann ihn sogar noch lauwarm trinken,ohne das er bitter schmeckt wie bei den Handelsüblichen.
Ich stellte meine Ernährung um auf Trennkost und esse,wenn ich abends wirklich noch Hunger haben sollte, nur eine leichte Eiweißmahlzeit.Kommt aber selten vor, außer mein Tagesablauf haute nicht so hin. Esse ich abends(nach 20 Uhr) doch mal was mit Kohlenhydraten,hab ich damit ein Problem am nächsten Tag. Probiert habe ich aus Neugier, deshalb lasse ich es.
Aber nach wie vor nur stilles Wasser, Limonaden(Zucker u.K.säure) und Säfte(Fruchtsäure) vertrage ich trotzdem nicht. Damit kann ich aber leben,wenn ich das andere dadurch los war.
Seit der Umstellung habe ich gar keine Magenprobleme mehr,kein Brechreiz,kein Sodbrennen und schlafe beschwerdefrei.
 
Hallo enav,

Weiterhin soll ich auf Milchprodukte und Zucker verzichten und erhalte Cetirizin, da der Arzt auch auf eine Allergie tippt.

Er "tippt" auf eine Allergie und verschreibt Medikament auf Verdacht? Sehr vertrauenerweckend... ;)

Meine Fragen sind nun: Hat jemand auch schon erlebt, das die Säureblocker nicht helfen, vielleicht sogar die Probleme verstärken? Was wurde dann mit Erfolg gemacht?

Die Säureblocker können nicht dauerhaft helfen, weil sie nur das Symptom unterdrücken, aber nichts an der Krankheit ändern. In der Regel liegt die Ursache nicht in einer erhöhten Magensäureproduktion, sondern darin, daß die Belegzellen der Magenschleimhaut aufgrund von Mengelzuständen die Schutzschicht nicht aufrecht erhalten können, die den Magen vor Selbstverdauung schützt. Es entstehen Löcher in der Schutzschicht, die Magensäure kann angreifen und du bekommst eine Gastritis. Die Säureblocker sind nun natürlich der falsche Weg, denn die Säure zu blockieren führt zwar dazu, daß keine Schmerzen mehr auftreten, aber die Löcher sind natürlich immer noch da. Da der Magen die Magensäure benötigt, um die Eiweiße zu verdauen, reagiert er auf eine Unterdrückung mit einer Mehrproduktion, was besonders dann fatal ist, wenn man die Medikamente absetzt. Dann brennt es erst richtig, weil dann im Übermaß Magensäure produziert wird.

Die Mangelzustände, unter denen die Belegzellen leiden, entstehen durch Stoffwechselstörungen und die wiederum entstehen durch langjährige Ernährungsfehler.

Wie bekommt man eine Gastritis alternativ geheilt? (Ernährung; Heilerde; etc.)

Zwei Wochen reine Frischkost, danach Ernährungsumstellung auf eine möglichst naturbelassene Ernährung ohne Fabrikzucker, Auszugsmehle und Fabrikfette, aber mit möglichst viel Frischkost. Es geht auch ohne die zwei Wochen Frischkost, aber so ist der Umstieg leichter.

Erwähnen muß ich aber noch, daß bei Magenbeschwerden häufig auch belastende Lebenssituationen eine Rolle spielen. Ebenso sind dabei Genußdrogen wie Nikotin, Kaffee, Alkohol problematisch, aber das weißt du ja bereits.

Gibt es einen umfassenden Test auf Lebensmittelunverträglichkeit?

Eine Gastritis entsteht nicht durch Lebensmittelunverträglichkeiten. Selbst, wenn so etwas vorliegen sollte: Die Unverträglichkeit hätte ja eine Ursache und du würdest auch hier bei der Ernährung landen.

Ich spreche bei dem ganzen aus Erfahrung - ich war vor 11 Jahren Großabnehmer für Säureblocker, weil ich ständig Magenschmerzen hatte. Nach der Ernährungsumstellung war das Problem schlagartig verschwunden und kam nie wieder. Ich habe tatsächlich in den vergangenen 11 Jahre kein einziges Mal mehr Sodbrennen oder Magenprobleme gehabt. :)
 
Hallo enav,

Refluxprobleme können durch B12-Mangel verursacht sein. Durch Säureblocker kann man noch weniger davon aufnehmen und das Problem verstärkt sich, nachdem anfangs erstmal eine besserung erreicht schien.
Ich hatte auch Refluxprobleme, die ich aber nicht wahrnahm, weil ich zuwenig Säure im Magen hatte. Jetzt nach B12 Therapie, die ich wegen anderer Ursachen mache, ist auch der Reflux weg.

Viele Grüße, Brigitka
 
Danke für die schnellen Anworten,

Joachim: Besonders den Oberbegriff Frischkost könntest Du mir bitte genauer definieren, bzw. kennst Du Literatur, wo man sich entsprechendes Wissen anlesen kann. Das Thema ist bei mir mit Sicherheit die Hauptursache (langjährige Fehlernährung).

Nur erkläre mir, wie würdest Du Dich in der Akutsituation verhalten (sofortiger Verzicht auf Medikamente?). Wie schnell kann man bei einer konsequenten Umstellung der Ernährung mit ersten Erfolgsansätzen rechnen.

Beide Hausärzte schossen bzw. schiessen nur mit groben Waffen auf die Symptome und probieren eben am Patienten aus, ein Grund, warum ich mich hier im Forum angemeldet habe, um mir selbst zu helfen.

Es sei angemerkt, das ich weder rauche noch trinke und mir bedingt durch die Problematik auch den Kaffee spare. Stress ist auch ein Thema, hier arbeite ich allerdings seit geraumer Zeit mit Entspannungstechniken erfolgreich.

Ich bin mehr als fest entschlossen was zu ändern; ich müsste halt mehr über konkrete Ernährung wissen (ein Wissen, was vielen jüngeren Menschen einfach abhanden gekommen ist, leider!)

Vielen an Dich Joachim, Du bestärkst mich in dem, was ich bereits geahnt habe...

Enav
 
Hallo enavoo7,
natürlich sollte man sich gesund ernähren,keine Frage.Nur,das was Joachim vorschlägt, ist in dieser strengen Form nicht unbedingt Jedermanns Sache.

Zweifellos haben Sie eine schwer irritierte Magen- und wahrscheinlich auch Darmschleimhaut. Und der Grund dafür dürfte eine
Lebensmittel - A l l e r g i e sein ! (wie ja auch Ihre Ärzte schon vermuteten)

Man kann das mit naturheilkundlichen Methoden ganz einfach und unkompliziert austesten und,z.B. mit geeigneten Bioresonanz-Geräten in 8o% der Fälle ( entgegen der herrschenden Schulmeinung ) geradezu heilen.Die Schulmedizin wird Ihnen da mit Sicherheit nicht weiterhelfen können.
Nachtjäger
 
Hallo enav007,

Besonders den Oberbegriff Frischkost könntest Du mir bitte genauer definieren, bzw. kennst Du Literatur, wo man sich entsprechendes Wissen anlesen kann. Das Thema ist bei mir mit Sicherheit die Hauptursache (langjährige Fehlernährung).

Frischkost sind alle unerhitzten (und damit noch lebendigen) Speisen. Dazu gehören vor allem Salate aus unerhitztem Gemüse, Blattsalate, Obst, aber auch Nüsse, Kerne, Saate, Sprossen, Keime und Getreide (bspw. in Form eines Frischkorngerichts).

Als Buchtipp kann ich dir folgendes empfehlen:

"Leber-, Galle-, Magen-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen" von Dr. M.O.Bruker, emu Verlag.

Das Buch geht ziemlich ausführlich auf die Problematik ein und gibt auch Tips für eine entsprechende Ernährung.

Nur erkläre mir, wie würdest Du Dich in der Akutsituation verhalten (sofortiger Verzicht auf Medikamente?). Wie schnell kann man bei einer konsequenten Umstellung der Ernährung mit ersten Erfolgsansätzen rechnen.

Ich darf dir als Gesundheitsberater GGB nicht in die Medikation des Arztes hineinreden, daher kann ich dazu nur sagen, daß die Medikamente nicht zu einer Heilung führen können sondern lediglich Symptome unterdrücken. Das kann im Akutfall nötig sein, ist aber langfristig natürlich keine Lösung.

Bei mir hatten sich die Erfolge in Bezug auf den Magen praktisch sofort eingestellt - allerdings habe ich die Ernährung auch von heute auf morgen konsequent geändert. Auch die Erfahrungen anderer zeigen, daß sich der Erfolg bei Sodbrennen sehr schnell einstellt. Wichtig ist bei der Ernährungsumstellung vor allem der konsequente Verzicht auf raffinierte Kohlenhydrate, also Fabrikzucker und Auszugsmehle.

Beide Hausärzte schossen bzw. schiessen nur mit groben Waffen auf die Symptome und probieren eben am Patienten aus, ein Grund, warum ich mich hier im Forum angemeldet habe, um mir selbst zu helfen.

Das Problem liegt leider wirklich darin, daß die Ärzte in ihrer gesamten Ausbildung praktisch nichts über Krankheitsursachen lernen. Sie werden zu hervorragenden Diagnostikern ausgebildet, aber die Behandlung beschränkt sich dann leider nur auf das Verschreiben passender Medikamente zur Symptomlinderung.

Es sei angemerkt, das ich weder rauche noch trinke und mir bedingt durch die Problematik auch den Kaffee spare. Stress ist auch ein Thema, hier arbeite ich allerdings seit geraumer Zeit mit Entspannungstechniken erfolgreich.

Das sind natürlich ideale Voraussetzungen. :) Prima! :)

Ich bin mehr als fest entschlossen was zu ändern; ich müsste halt mehr über konkrete Ernährung wissen (ein Wissen, was vielen jüngeren Menschen einfach abhanden gekommen ist, leider!)

Auf einen Nenner gebracht bedeutet die Ernährungsumstellung den Verzicht auf stark verarbeitete Nahrungsmittel und den Verzehr möglichst naturbelassener Lebensmittel. Etwas genauer sieht das dann so aus:

Vier Dinge sind zu meiden:

- Fabrikzucker
- Auszugsmehle
- Fabrikfette
- Säfte und gekochtes Obst

Vier Dinge sind zu verzehren:

- Echte Vollkornmehle und daraus hergestellte Produkte, v.a. Vollkornbrote
- Naturbelassene Öle und Fette
- Ein möglichst hoher Frischkostanteil
- Täglich ein Frischkorngericht

Das bedeutet letztendlich den Verzicht auf Fertiggerichte, Konserven und Präparate und damit eine Ernährung, wie sie im Grunde bis vor rund 120 Jahren üblich war: Möglichst frische Lebensmittel, wie sie in der Natur wachsen, entweder unerhitzt oder schonend zubereitet zu leckeren Gerichten. Das ganze nennt sich Vollwerternährung nach Bruker (weil "Vollwerternährung" kein geschützter Begriff ist und manch einer etwas ganz anderes darunter versteht).

Wenn du Lust hast, schau dich mal auf wilkesmann.de um - Ute hat jede Menge Rezepte auf ihrer Seite, so daß du dir einen Überblick verschaffen kannst, wie so eine Ernährung aussieht. Auch immer wieder empfehlenswert sind ihre Videos und ich habe gerade gesehen, daß sie aktuell eine Einführung in die Vollwerternährung gemacht hat, in der sie die "Vier Dinge" von oben genauer erklärt.

Ich weiß, daß das alles viele Fragen offen läßt, aber wenn du diesen Weg gehen möchtest, erkläre ich es natürlich gerne genauer.
 
Verzichte auf "K.säure"! : Trinke lieber Bier oder Tee fuer Magen und Darm (keineswegs schwarzen oder gruenen Tee).
Kaffe soll Qualitaetsespresso sein (=mehr geroestet und somit nicht sauer). Das Trinkwasser soll Kalk enthalten - schliesslich bekaempft man in der Landwirtschaft saueres Boden mit Kalk... :kraft:
Sonst alles in Deinem Beitrag Tip-Top; ich lebe aehnlich :bang:
 
Es gibt ein Gallenrückfluss, fühlt sich genau wie Reflux an, nur dass die Symptome noch stärker sind meist, und vorallem werden die durch Protonhemmer nicht besser. Ist auch schwierig zu diagnostizieren. Kommen die Aerzte nicht so leicht drauf, anscheinend.

Wenn deine Symptome von den Protonhemmern noch schlimmer werden... kann es auch sein, dass du zu wenig Magensäure hast. Macht eben dann auch Brennen im Magen -- genau dieselben Symptome wie Reflux also. Hast du zudem noch manchmal Unverdautes im Stuhl? Dann kannst du sicher sein, dass du zu wenig Magensäure hast, nicht zu viel. Viele Leute leiden darunter anscheinend, und wenn du es googelst kriegst du Informationen wie man dem entgegenwirken kann.
 
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