Hallo Paddyphone,
wenn ein Nephrologe Leberwerte mitbestimmt, dann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht alle.
Frage mal nach der Cholinesterase (abgekürzt: CHE). Dieser Wert ist einer der ausagefähigsten Leberwerte, nur wird er oft nur von Hepatologen bestimmt.
Ebenso wird die GLDH auch nur von Hepatologen bestimmt.
Ein sehr wichtiger Wert ist die GPT. Die wird öfters bestimmt.
Wichtig ist auch, ob GPT höher als GOT ist. Wichtig ist auch, ob die Werte im obersten Grenzbereich liegen oder nicht.
Bei einigen Leberkrankheiten sind die Leberwerte oft nicht erhöht, vor allem nicht in jungen Jahren und dennoch kann man schon Beschwerden haben und wenn bei diesen Leberkrankheiten die Leberwerte mal erhöht sind, dann nur leicht.
Dazu kommt, dass viele Ärzte sogar leicht erhöhte Leberwerte für normal halten (!).
Ich denke an meine Leberkrankheit (Morbus Wilson), bei der man normale oder allenfalls leicht erhöhte Leberwerte haben kann.
Morbus Wilson (MW) macht übrigens auch oft ein Zittern. D. h. solltest Du das Zittern immer noch haben, so wäre an den M. Wilson ggf. auch zu denken.
Beim M. Wilson hat man auch oft eine latente oder ausgeprägte Hämolyse, welche zu Bilirubinerhöhungen führen kann.
M. Wilson gibt es in sehr vielen Varianten. Von leichten Fällen bis hin zu schwersten Fällen, von rein hepatischen, rein neurologischen, psychiatrischen und bis hin zu gemischten Fällen.
Das sollte man wissen, bevor man sich die Symptome der Krankheit durchliest.
Da ich dachte, dass Dein Hämatologe vielleicht doch die Ursache für Deine Beschwerden gefunden hat, wollte ich den M. Wilson zunächst nicht nennen. Ich werde deshalb hier im Forum oft angegriffen, wenn ich auf diese Krankheit mal hinweise.
Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich hier nicht mehr so viel schreibe, d. h. ich habe keine Lust auf solchen Stress mehr.
Aber Du kannst ja, falls es Dich interessiert, mal nach der Krankheit googeln.
Es gibt hier im Forum auch eine Rubrik dazu.
Es gibt die Internetseite des dt. MW-Vereins:
Morbus Wilson e.V.
Dort ist auch eine Liste mit Fachambulanzen.
Es gibt auch unter "eurowilson" eine Internetseite, überwiegend auf Englisch mit vielen Hinweisen.
https://www.eurowilson.org/Generate...son.org/nl/professional/diagnosis/index.phtml
Wichtig ist noch, dass MW kaum ein Arzt wirklich kennt. Auch ich musste selbst darauf kommen, dass ich diese Krankheit habe. Ich war bei extrem vielen Ärzten vor meiner Diagnose, bin aufgrund meiner Privatversicherung auch bei vielen Spezialisten gewesen und dennoch war ich es, die die Diagnostik dann in die Wege leitete.
Auch bei meinen anderen Krankheiten (wie dem Lungenkarzinoid) war das so.
Du solltest Dich, ein gut gemeinter Ratschlag von mir, daher nicht darauf verlassen, dass die Ärzte schon herausfinden, was Dir fehlt. D. h. lasse Dir daher auch die Blutwerte geben und verlasse Dich nicht darauf, dass die Ärzte Dich gründlich untersucht haben.
Außerdem wird ein Nephrologe sich nicht mit Leberkrankheiten auskennen.
Dass ein erhöhtes Bilirubin von MM kommt, ist zwar denkbar. Aber wenn man z. B. nicht alle anderen Möglichkeiten für ein erhöhtes Bilirubin ausgeschlossen hat, ist das so sicher nicht.
An den M. Wilson denken die wenigsten bei erhöhtem Bilirubin.
Ich will nun nicht behaupten, Du hast einen M Wilson. Dafür fehlen einfach die dafür typischen Werte und Untersuchungen.
Aber man könnte, wenn man liest, dass Du erhöhtes Bilirubin hast und dass Du Zittern und Zuckungen hast, auch daran denken.
LG
Margie