Narzissmus

Mir ging es eigentlich bei der Themenerstellung vor allem um die Begriffe "Narzissmus" - positiver und negativer - , wie sie oben definiert sind. Dieser Narzißmus hat kaum etwas mit der Narzisstischen Persönlichkeitsstörung zu tun - so sehe ich das wenigstens. Und mit Borderline auch nicht.
Oregano

@ Oregano: Ich wäre ja darauf eingegangen, wenn es mir möglich gewesen wäre. Leider kann ich keinen Unterschied zwischen guten und schlechten Narzißten erkennen. Genausowenig zwischen guten und schlechten Borderlinern oder guten und schlechten Alkoholikern. Krank ist krank und die Auswirkungen sind in beiden Fällen (aufgrund des Charakters) immer negativ.

Es gibt allerdings verschiedene Unterdiagnosen. So wird bei Persönlichkeitsstörungen zwischen den sozial angepaßten und den dissozialen unterschieden. Die dissozialen (bei den Borderlinern oft auch hysterisch genannt) nerven ganz offensichtlich, schädigen dadurch aber weniger (weil andere die Gefahr schnell erkennen). Die sozial Angepaßten (Hochstapler, Heiratsschwindler, Trickbetrüger, Massenmörder, Kinderschänder) erscheinen in der Nachbarschaft immer als "positive" liebenswerte Menschen, denen niemand "sowas" zugetraut hätte.

Ich bin also nicht darauf eingegangen, ob man unter "positiv" und "negativ" unterscheiden kann (Hitler, Stalin und Mao wurden im persönlichen Umfeld auch als positiv erlebt), sondern inwieweit man solchen rein subjektiven Diagnosen überhaupt vertrauen kann.
 

Anders als in einer psychosomatischen Klinik mischen sich die Burnout-Kandidaten im Gräflichen Park unter die normalen Hotel- und Spa-Gäste. Beliebtester Dress ist der weiße Bademantel, in dem man zum Moorbad oder zur Fußreflexzonenmassage schlendert. Man wolle den Gästen den "Stempel Klinik" ersparen, sagt Psychiater Michael Klein, der sich im "Kompetenzteam" des Hotels um die psychotherapeutische Betreuung kümmert. Er führt Einzelgespräche und macht Gruppencoachings – die zu behandelnden Workaholics werden im Gräflichen Park aber niemals als "Patienten" bezeichnet, sondern konsequent "Gäste" genannt.

:lachen2: Ich fall gleich untern Tisch vor Lachen manno.

Stelle mir gerade geballte 5 Narzissten beim Gruppencoaching vor. Wie soll da der Herr Psychiater Herr der Situation bleiben und welcher Diagnose-Stempel wohl im Anschluß ausgewählt wird?.
 
Zitat Kayen: Es gibt ja eine Statistik und diese ist ja irgendwie zu stande gekommen. Also Anneke ich muss da nochmals auf mannos Beispiel zurückkommen.

Nach jeder Provozierung eines Psychologen (Mythos Jüngling ärgert Nymphe) wächst eine Narzisse die trotz allem bewundert und geachtet werden will. :fans:

Jeder Mensch war schon einmal narzisstisch oder er ist es noch immer......:). Bei älteren Menschen sollen narzisstische Züge übrigens weit weniger zu finden sein, als bei jungen Menschen. Bestimmt ist Narzissmus sogar für sehr viele Menschen ein Antrieb, Grundlage ihrer Produktivität und Kreativität und daher unbestritten eine Bereicherung. Nur selten ist der narzisstische Mensch wirklich "gestört", wie Oregano ja bereits schrieb.

Was Mannos Aussagen in seinem Post https://www.symptome.ch/threads/narzissmus.97251/#post-751341 betrifft, so kann ich nur sagen, dass es mit Sicherheit auch etliche narzisstische Psychotherapeuten gibt. So wie ihr diese Psychologen/Psychiater als Bedrohung empfindet, genauso werden Menschen mit narzistischer Persönlichkeitsstörung vielleicht von anderen Menschen auch empfunden. Warum auch immer. Damit umzugehen ist jedenfalls schwierig.

Dank Manno :) gefunden: Vortrag zum Burnout bei Psychotherapeuten - von Dipl.-Psych. Peter Berger

https://www.hwk2.de/media/files/BurnoutinderPsychotherapie-Burnoutwasistdas.pdf

Hier ein kleiner Auszug...............

Der narzisstische Therapeut:

Der narzisstische Therapeut muss der große Star sein. Die Klinik ist die Bühne seiner Grandiosität und die Therapie bietet ihm die Möglichkeit für einen großen Auftritt. Nichts ist für sein überhöhtes Ich-Ideal gut genug. Von daher überfordert er nicht nur sich selbst, sondern oft auch seine Patienten, sodass er von ihnen häufig gefürchtet wird.
Die Patienten sollen ausschließlich Erfüllungsgehilfen der eigenen Grandiositätsvorstellungen sein. Der einzelne Patient wird in seiner Individualität nicht wahrgenommen.....

Grüße von Anneke
 
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Hier ein Auszug aus dem Buch von Bärbel Wardetzky (s. #2):

Leseprobe: "Weiblicher Narzissmus"

„In der weiblich-narzisstischen
Persönlichkeitsstruktur kommt das grundlegende Dilemma von Frauen zum Ausdruck, sich zwischen Abhängigkeit und Selbständigkeit zu bewegen. In ihrem Fall liegt die Lösung des Konflikts im Leben der Extreme: entweder vollkommen abhängig und im anderen bis zum Verlust der eigenen Identität aufgehen oder in totaler Distanz vom anderen, autonom, aber allein sein. Dieses Entweder-Oder zieht sich durch fast alle Lebensbereiche.
Es zeigt sich auch in der Selbsteinschätzung der Frauen. Entweder fühlen sie sich großartig, stark, selbstbewusst oder unsicher, schwach, hilflos und minderwertig.

In der Regel sind diese Frauen attraktiv, sie legen viel Wert auf ihr Äußeres, haben meist eine gute Figur, aber sie lehnen sich von Grund auf ab, finden sich hässlich, dick, unattraktiv und vor allem nicht liebenswert! Sie sehnen sich nach Nähe und Liebe, rennen aber davon, wenn sie wirklich jemand mag. Sie machen sich immer wieder einsam, obwohl sie gerade unter dem Gefühl, allein zu sein, so leiden. Sie spielen die Rolle ‘Es geht mir toll’, um Aufmerksamkeit und Zuwendung zu bekommen, aber fühlen sich darunter elend und depressiv. Ihr Fühlen und Verhalten ist stark von Gegensätzen geprägt. Es scheint, als tanzen sie einen Tanz um sich selbst, immer im Kreis, aber sie kommen nie bei sich an. Sie sind sich selbst fremd, sie leiden unter Selbstentfremdung. Tief innen wissen sie nicht, ob sie die traurige, depressive Frau sind oder die, die euphorisch andere mit ihrer guten Laune ansteckt. Auch von außen bekommen sie keine ausreichende Orientierung für die Beantwortung der Frage, wer sie wirklich sind. Denn die Umwelt erlebt sie problemlos, hilfsbereit, meist ‘gut drauf’, in sich gefestigt. So fühlen sie sich aber nur in wenigen ‘Sternstunden’, wenn mal alles stimmt, aber das ist ganz selten. Der Teufelskreis scheint geschlossen, es gibt keinen Ausweg aus diesem Dilemma.“
:: Dr. Bärbel Wardetzki | Leseprobe aus Buch: Weiblicher Narzissmus::
https://www.baerbel-wardetzki.de/pdf/weiblicher_narzissmus_orf_radio_vorarlberg_2002.pdf

Für mich ist das eine sehr gute Beschreibung des weiblichen Narzißmus (so der Buchtitel). Bei einem Mann mag das ein bißchen anders aussehen. Ich denke, daß Männer ihr "Versteck" der inneren Unsicherheit etwas anders gestalten und evtl. eher als Macho auftreten, als schneller Entscheidungsfinder, als bestimmend. Das macht es für sie letztlich noch schwieriger, mit ihrem unsicheren und verletzten Inneren umzugehen. Und für ihre Umgebung ist es dann ebenso schwierig, mit ihnen menschlich-gefühl- und liebevoll umzugehen, obwohl genau das eigentlich erwünscht wird.

Grüsse,
Oregano
 
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Hier ein Auszug aus dem Buch von Bärbel Wardetzky (s. #2):


:: Dr. Bärbel Wardetzki | Leseprobe aus Buch: Weiblicher Narzissmus::
https://www.baerbel-wardetzki.de/pdf/weiblicher_narzissmus_orf_radio_vorarlberg_2002.pdf

Für mich ist das eine sehr gute Beschreibung des weiblichen Narzißmus (so der Buchtitel). Bei einem Mann mag das ein bißchen anders aussehen. Ich denke, daß Männer ihr "Versteck" der inneren Unsicherheit etwas anders gestalten und evtl. eher als Macho auftreten, als schneller Entscheidungsfinder, als bestimmend.

Grüsse,
Oregano

Hallo Oregano,

das Beispiel ist in der Tat gut dargestellt, besonders in der pdf-Datei. Einen großen Unterschied zu den Männern kann ich jedoch nicht erkennen, ich denke es ähnelt doch sehr (beide Geschlechter wohl ungeliebt oder die Rollen schon von den Eltern übernommen.)

Liebe Grüsse
Kayen
 
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....Sie sind schillernde Persönlichkeiten: Narzissten wirken einerseits oft faszinierend und anziehend auf andere Menschen. Sie machen einen charmanten Eindruck und haben häufiger Führungspositionen inne. Auf der anderen Seite sind sie unangenehm. Ihnen sind die Bedürfnisse anderer Menschen egal, sie überschätzen ihren Beitrag zu gemeinsamen Leistungen, sind arrogant und provozieren Konflikte. Eine Forschergruppe um die Psychologen Prof. Dr. Mitja Back und Dr. Albrecht Küfner von der Universität Münster hat nun neue Forschungsergebnisse vorgelegt, die diese paradoxen Effekte erklären. Demnach lassen sich zwei Seiten von Narzissmus unterscheiden: das narzisstische Bedürfnis nach Bewunderung, welches mit einem selbstbewussten und charmanten Auftreten einhergeht, und die narzisstische Rivalität. Letztere ist mit der Abwertung anderer Personen und aggressivem Verhalten verbunden, besonders nach Kritik.
...
"Diese Befunde verdeutlichen, dass Narzissten zwei Gesichter haben. Eine Hälfte der Persönlichkeit ist durch Selbsterhöhung und Selbstdarstellung auf der Suche nach Bewunderung gekennzeichnet. Die andere versucht, fehlender Anerkennung und Kritik durch die Abwertung anderer und durch aggressives Verhalten entgegenzutreten", erklärt Mitja Back. "Beide Strategien dienen den Narzissten dazu, ihre vermeintliche Großartigkeit aufrechtzuerhalten. Sie sind aber unterschiedlich effektiv. Je nachdem, welche der zwei Seiten in einem sozialen Kontext stärker zum Ausdruck kommt, ist Narzissmus mit sozialem Erfolg oder mit sozialen Konflikten und Unbeliebtheit verbunden.
....
Psychologen entschlüsseln die sozialen Konsequenzen von Narzissmus[/QUOTE]

Auch diese Beschreibung scheint mir sehr treffend. Und sicher ist auch sie schillernd - je nachdem, wo der Narzißt bzw. die Narzißtin sich gerade befindet.
Die größte Schwierigkeit für einen Narzißten sehe ich darin, daß ihm/ihr meistens gar nicht bewußt ist, was sein/ihr Verhalten bei Mitmenschen auslöst: sie fühlen sich letztlich bei allem guten Willen auch verletzt wie der Narzißt sowieso, ein Wort und ein Verhalten gibt das andere, Gelassenheit und Goodwill machen sich davon, und die Beziehung geht den Bach runter.

Grüsse,
Oregano
 
wenn ich das so lese "
n der Distanz kann das Problem anders erlebt werden. Es verliert etwas von seiner Dramatik und wir haben die Chance, Kontakt zu uns selbst herzustellen, der in der Kränkungssituation verloren geht. Wenn wir uns spüren und verstehen, was wir brauchen, können wir zielgerichtet handeln mit dem Ergebnis, dass wir dann zufrieden sind.
"
hat er mich nicht mehr sehen wollen , weil ich ihn am Abend zuvor auf was hingewiesen habe wo er sich angegriffen gefühlt hat , ich habe es zwar nicht so gemeint wie er darauf reagiert hat , dachte aber nicht das es so schlimm war ....

Oregano;740803]Eine Therapeutin, die sich häufig mit Narzissmus befaßt, ist Bärbel Wardetzky.

danke werde mich mal damit befassen ....
 
Der von mir sehr geschätzte Herr Kopp-Wichmann beschreibt einen Narzissten und seinen Umgang mit ihm:

https://www.persoenlichkeits-blog.de/article/111929/narzisst-erkennen

...
über den Widerstand der anderen nicht nur enttäuscht, das wäre vielleicht jeder. Sondern er war gekränkt. Das ist der gravierende Unterschied. Er konnte es nicht fassen, dass sie nicht sahen, wie bahnbrechend seine Ideen waren. Narzissten erkennt man schnell daran, dass Sie keine Kritik ertragen und auf Widerspruch äußerst aggressiv reagieren.

„Was können Sie für mich tun?“ fragte der Klient.

Das war eine raffinierte Frage. Die meisten Klienten fragen mich nämlich, ob ich ihnen helfen kann. Mein Narzisst fragte danach, ob ich ihm zu Diensten sein kann.

Den Narzisst erkennen geht leicht. Mit ihm zu arbeiten ist herausfordernd.

Schnell hat man ihren Respekt verloren und sie verachten einen. Wenn man aber versucht, zu direkt sich Respekt zu verschaffen, hat man auch verloren. Am besten, man signalisiert durch sein Tun, dass man sich ihnen gewachsen fühlt – und weckt ihre Neugier.
...
Narzissten haben in ihrer Kindheit früh erlebt, dass sie nicht um ihrer selbst geliebt wurden. ... Strategie, in der er seine Ohnmachtsgefühle und Abhängigkeitsängste hinter Größen- und Allmachtsphantasien zu verstecken sucht. ... Aus der Not, nicht um seiner selbst willen geliebt zu werden, entwickelt das Kind ein Größenselbst, also ein überhöhtes Ideal von sich selbst, verbunden mit dem Glauben, tatsächlich über allen anderen zu stehen. ... Narzissten sind bei Widerstand oder Kritik nicht enttäuscht, sondern gekränkt. Und reagieren dann oft aggressiv. ... Narzissten sind meistens sehr schlau, vor allem wenn es um die Einschätzung ihrer Umgebung geht. Wenn sie eine Rede halten, spüren sie intuitiv, wie sie das Publikum bei seinen tiefsten Wünschen und Ängsten packen können. Leider sind sie nicht so intelligent, dass sie die Wirkung ihres Tuns auf andere gut einschätzen können. Die ist ihnen auch herzlich egal. Deswegen sind sie kaum empathisch, können das aber gut vortäuschen. ...
Für das, was uns täglich umgibt, sind wir blind. Das gilt vor allem für unsere Persönlichkeit. Wir alle haben ein Selbstbild, das wir selten mit dem Fremdbild anderer Menschen abgleichen. ... Manche Kinder werden früh dazu angeleitet, die narzisstischen Träume eines Elternteils zu erfüllen. ... Wenn er ein ganz normaler Mensch sei, dann müsse er sich ja auch nicht dauernd anstrengend, der Beste zu sein.
...
Narzissmus ist ein weites Spektrum. Ich schildere hier den anstrengenden Typ. In der Psychologie gibt es auch den netten, verführerischen Narzissten. Der ist angenehmer im Umgang, aber auch bei ihm muss man auf der Hut sein, sich nicht täuschen zu lassen.

Weitere Fallgeschichten aus meiner Coachingpraxis finden Sie hier:

„Ich hasse meine Mutter und soll sie jetzt pflegen?“
„Ich sei passiv-aggressiv, meint meine Chefin.“
„Ich fühle mich nirgends zugehörig.“
„Meine Zwangsstörung macht mich fertig!“
„Warum sabotieren wir uns selbst?“
„Im Aufschieben bin ich Weltmeister!“
„Mit 45 bin ich immer noch der Juniorchef.“
„Ich bin einfach zu nett!“
„Karriere Top, Privatleben Flop!“
„Ich kann keine Entscheidungen treffen.“
„Ich habe alles erreicht!“
„Delegieren kann ich nicht.“
...
https://www.persoenlichkeits-blog.de/article/111929/narzisst-erkennen

Noch mehr Informationen über den Narzißmus und ein Selbsttest:

https://karrierebibel.de/narzissmus/#Narzissten-entlarven-sich-schon-mit-einer-Frage

Grüsse,
Oregano
 
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... 2. Der Narzisst

"Niemand liebt mich so wie ich".
Narzissten erleben sich als den Nabel der Welt. Sie sehnen sich nach Anerkennung, Aufmerksamkeit und Bewunderung. Es fehlt ihnen die Fähigkeit zur Empathie. Sie reagieren schnell beleidigt, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie wollen. Sie prahlen mit Erfolgen, lassen gerne wichtige Namen fallen und machen andere herunter. Sie können Ihnen auch schnell das Gefühl geben, sich selbst als zu wichtig zu nehmen oder zu übertrieben zu reagieren. Und das schaffen sie irgendwie in einer kurzen Begegnung zu schaffen.

So schützen Sie sich: Erkennen Sie zunächst, dass dieses Verhalten nichts mit Ihnen persönlich zu tun hat, sondern einzig den Zweck verfolgt, Anerkennung zu bekommen. Dahinter steckt meistens der Wunsch, wichtig und geschätzt zu sein. Dieses Wissen hilft Ihnen, emotional losgelöst zu bleiben und mit einem kühlen Kopf zu reagieren. Machen Sie niemals Ihr Selbstwertgefühl von solchen Menschen abhängig! Vertrauen Sie einem Narzissten auch niemals Ihre tiefsten Gefühle an. Obwohl es anstrengend ist, sich mit Ego-Streicheln herumschlagen zu müssen, funktioniert dieser Ansatz, wenn die Beziehung unvermeidbar ist. (Mehr zu Narzissten finden Sie in diesem Beitrag:https://ingridgerstbach.com/blog/6-...it-einem-emotionalen-manipulator-zu-tun-haben)
...
https://www.linkedin.com/pulse/müde...y7SK_rg&fromEmail=fromEmail&ut=2AzNzwrGNpEEM1

Grüsse,
Oregano
 
Danke, Oregano, für diese Links!

Sobald Sie einen Manipulator als solchen entlarvt haben, wird dessen Verhalten vorhersehbarer und verständlicher. Dadurch können Sie bewusst Grenzen setzen. Nur wenn Sie die Dinge einfach geschehen lassen, öffnen Sie schwierigen Situationen die Türen.


Nur, so ein/e Narziß/in hat auch noch Macht über Jemanden, der es schafft, solche Grenzen zu setzen , nämlich, indem dann Rufmord und alle möglichen schlimmen Gerüchte verbreitet werden...… Es finden sich auch genug Zuhörer, die das auch dann eifrig weitertragen. Besonders, wenn er/sie ein guter Schauspieler/in ist und den Leuten das arme, arme Opfer vorspielt! Da werden dann auch Verwünschungen ausgesprochen...…. So schafft er/sie es auch, noch nach Beendigung der Beziehung seinem Rachegefühl Ausdruck zu verleihen und auch in Abwesenheit Einem die Energie auszusaugen!


LG.Marwie!
 
Hallo Marie,

wenn ich lese, was Du schreibst, nehme ich an, daß Du es mit einem oder mehreren Manipulatoren zu tun gehabt hast und das eine üble Erfahrung war/ist. Hoffentlich hast Du Dich da distanzieren können :).

Ich überlege gerade, ob ein Narzisst immer auch ein Manipulator ist?
Oft ja, aber wohl nicht immer.
Bei beiden "Typen" kreisen die sehr um sich selbst, es fehlt ihnen das Hineinfühlen in andere Menschen, weil sie eben vor allem sich selbst im Fokus haben und alle Handlungen außen auf sich innen beziehen.
Ich glaube, daß Narzissten dieses "um-sich-selbst kreisen" auf zweierlei Weise umsetzen: sie fühlen sich schnell verletzt und ziehen sich dann zurück oder stellen Regeln auf um sich zu schützen, die es dem "Außen" schwer macht, sie zu befolgen, ohne die eigene Spontaneität und Unbefangenheit zu verlieren.

Andere Narzissten wiederum nutzen dieses "um-sich--selbst-kreisen" dazu, andere anzugreifen, auszunutzen, nieder zu machen, um sich selbst groß darzustellen, - eben zu manipulieren.

? - so ungefähr.

Es ist sicher gut, wenn man sich soweit kennt um zu wissen, daß man dazu neigt, zu schnell zu viel Vertrauen in eine Person zu setzen. Ein gewisses Mißtrauen ist sicher nicht schlecht, wenn man neue Menschen kennenlernt, damit man nicht in die Falle tappt.

https://www.karstennoack.de/16-hinweise-es-mit-einem-manipulator-zu-tun-zu-haben/

Grüsse,
Oregano
 
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Interessantes Thema. Die Manipulation ist denke ich schon ein wichtiges Symptom des Narzissmus. Aber nicht jeder der manipuliert ist ein Narzisst.
Ich würde auch nicht sagen, dass der Narzisst keinerlei Empathie hat. Nur sind ihm seine eigenen Gefühle stets wichtiger. Vielleicht ist es aber auch eher eine Art Menschenkenntniss im Sinne von Menschen sehr gut lesen können. Somit wissen sie immer genau, wie sie einen kriegen können oder versuchen es herauszufinden. Je mehr man sich dann verstrickt hat, umso schwieriger ist es sich zu lösen und umso mehr hat derjenige dann natürlich um auf einen zu schießen, wenn er will. Das will aber nicht jeder, es gibt ja auch bei den Narzissten Abstufungen und manche verhalten sich sogar so unauffällig, dass noch nicht mal alle Angehörigen etwas merken.
Je nach dem wie verstrickt man ist, kann es sich lohnen, das gesamte Umfeld zu wechseln. Man kann wirklich nicht erwarten, dass auch die anderen den Narzissten erkennen.

LG
 
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@ Oregano,
Ja, etwas positives hat diese Erfahrung auch bewirkt, - es war/ist mir eine unauslöschliche Lehre! Bei mir läuten sofort alle Alarmglocken, wenn jemand versucht, mich zu manipulieren!

Die 16 Hinweise treffen alle 100% zu!

Schwieriger ist es allerdings, wenn es sich um Jemanden in der Familie handelt, der/die noch dazu sehr arm und mittellos ist, sich abzugrenzen, 1. weil man immer dabei ein schlechtes Gewissen hat, wenn man sich distanziert, 2. weil man auch immer wieder in Erklärungsnot gerät, wenn man von Bekannten/Verwandten danach gefragt wird.... weil diese Personen die Situation nicht durchschauen können!
Man hat dann sehr viele Feinde!


@Piratin

Ich würde auch nicht sagen, dass der Narzisst keinerlei Empathie hat.


Nur, so lange die Person ihm/ihr nützlich ist. Mittlerweile habe ich ein inneres Bild diesbezüglich, Das Marionettentheater. Die Personen werden ausgetauscht, wie sie gerade gebraucht werden. Nachher kann man dann ja zu anderen über sie lästern.....

`tschuldigung, bevor ich bitter werde, höre ich nun lieber auf! :eek:)


Danke, LG. Marwie!
 
Hallo Marwie!

Schwieriger ist es allerdings, wenn es sich um Jemanden in der Familie handelt, der/die noch dazu sehr arm und mittellos ist, sich abzugrenzen, 1. weil man immer dabei ein schlechtes Gewissen hat, wenn man sich distanziert, 2. weil man auch immer wieder in Erklärungsnot gerät, wenn man von Bekannten/Verwandten danach gefragt wird.... weil diese Personen die Situation nicht durchschauen können!
Man hat dann sehr viele Feinde!
Sowas in der Art dachte ich mir schon. Ich habe viel darüber gelesen, auch interessant in dem Zusammenhang das Thema "Emotionaler Missbrauch". Es gibt meist in der Familie einen der den Narzisten durchschaut und somit zum "schwarzen Schaf", "Enfant terrible" oder was auch immer wird. Das schlechte Gewissen etc. muss man abschalten. Das wird leichter finde ich, wenn man wirklich mal genau durchschaut, wie emotionaler Missbrauch funktioniert.

Nur, so lange die Person ihm/ihr nützlich ist. Mittlerweile habe ich ein inneres Bild diesbezüglich, Das Marionettentheater. Die Personen werden ausgetauscht, wie sie gerade gebraucht werden.

Genau so ist es.

LG
 
Momentan ist es ja so, dass die "Person" selbst die Verbindung gelöst hat, weil ich ihr die Meinung sagte,- würde mich aber schwer tun, wenn sie mich um etwas bittet, es abzulehnen. Aber wird wohl auch nicht passieren, da ich ja aus ihrer "Gunst" gefallen bin.

LG.Marwie!
 
Bei SPEKTRUM ist ein Themenheft über Narzissmus erschienen:


KINDHEIT: Auf dem einsamen Sockel

Was verbirgt sich hinter einer narzisstischen Persönlichkeit?

GESELLSCHAFT: Selbstverliebter Westen

Studien zeigen: Je westlicher unsere Welt, umso mehr Narzissten scheint sie hervorzubringen. Doch steht uns tatsächlich eine Narzissmus-Epidemie bevor?

SELBSTBILD: »Sich zu überhöhen, ist gesund«

Ein großes Ego kann im Leben durchaus hilfreich sein, erklärt der Narzissmus-Experte Michael Dufner im Interview.

SELBSTEINSCHÄTZUNG: Für wie intelligent halten Sie sich?

Die Antwort sagt nicht viel über Ihre wahre Intelligenz aus, dafür aber über etwaige Größenfantasien.

PERSÖNLICHKEIT: Die übersehenen Narzisstinnen

Narzissmus gilt als typisch männliche Charaktereigenschaft. Doch Frauen neigen zu einer bestimmten Form des pathologischen Narzissmus, die oft nicht erkannt wird.

BEZIEHUNG: Ist mein Partner ein Narzisst?

Zunächst können sie charmant und anziehend wirken, doch wenn die Beziehung enger wird, zeigen Narzissten ihre unangenehmen Seiten.

NARZISSTISCHE ELTERN: Kein Herz fürs eigene Kind

Narzisstische Eltern beschäftigen sich mehr mit sich selbst als mit den Bedürfnissen ihrer Kinder. Ein Psychiater und eine Therapeutin schildern, was das für die Kinder bedeutet.

NAKLAR!: Sind Einzelkinder besonders narzisstisch?

Ein Kind ohne Bruder und Schwester, heißt es oft, ist verwöhnt, egoistisch und unfähig, mit anderen zu teilen. Ist an den Vorurteilen irgendetwas dran?

Oregano
 
Persönlich geht mir bei dem Wort Persönlichkeitsstörungen, vor allem wenn ich lese pathologisch, immer der Hut hoch.
Wer will bitteschön beurteilen, was eine persönliche Störung oder einfach nur eine menschliche Eigenart ist, die alle, jeder Mensch, mehr oder weniger in sich besitzen.
Wer will sich anmaszen zu urteilen, war hier übertrieben ist oder einfach nur menschlich. Das ist nämlich genau das, was letztendlich einen Menschen verstellt, diese Beurteilungen, Du passt mit Deinen Eigenarten nicht in diesen Rahmen u.s.w. . .
Nein, bei Narzissten ist erhebliches Leid erkennbar, denn die haben nicht nur nach außen ein überhebliches Selbstbewusstsein, denn für sich selbst nach innen auch massive Selbstwert-Probleme. Das ist schon ganz klar zu erkennen, dass die gestört sind.
Und auch bei allen anderen Persönlichkeitsstörungen hat man ein klares Konzept davon, warum das erhebliches Leid ist.
 
...
Der Anteil der Menschen in der Bevölkerung mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung beträgt auch nach Angaben der Psychiater Professor Claas-Hinrich Lammers (Asklepios Klinik Nord, Ochsenzoll) und Professor Stephan Alexander Doering (Allgemeines Krankenhaus Wien) nur 0,1 bis 5,7 Prozent.
Narzissmus an sich ist demnach zwar keine Krankheit, aber offenbar „en vogue“ und wohl auch ein Geschäftsmodell. Überall würden gerade Narzissten vermeintlich entlarvt; Medizinern zufolge sei dies jedoch eine Masche, bemerkte dazu der Kulturjournalist Quentin Lichtblau in der Wochenzeitung „Die Zeit“. Allein ein Blick in das Angebot des weltweiten Marktführers im Online-Handel und eines bekannten Video-Portals gibt ihm wohl Recht: In modernen Gesellschaften scheint es von Narzissten nur so wimmeln, die ihre Mitmenschen, ihre Liebsten wie ihre Mitarbeiter, piesacken, malträtieren und sogar quälen. Mit der Folge, dass diese natürlich den Rat von Experten und manchmal auch therapeutischen Beistand benötigen sollen. Und so gibt es eine Vielzahl von Büchern mit Titel wie „Narzisstische Mütter, Narzisstische Väter“ und „Narzisstische Frauen“, „Narzisstische (Ex)-Partner und das gemeinsame Kind", der „liebende Narzisst", die „perfiden Spiele der Narzissten" und und und. „Wo ein Hype entsteht, ist der Markt nicht weit“, heißt es in der „Zeit“. Wohl war! ...

Mir kommt es immer mehr so vor, daß die Benennung eines Menschen als „Narzisst“ dazu führen kann und soll, sich selbst aus der Diskussion und Beurteilung zu ziehen. Sobald ein Mensch als „Narzisst“, evtl. auch als „toxisch“ bezeichnet wird, ist er abgestempelt und damit angeblich „schuld“ an schwieriger bis unmöglicher Kommunikation, während der angebliche „Nicht-Narzisst = Normalo“ (was ist denn dann ein „Normalo“) fein aus dem Schneider ist und sich ohne irgendeine „Schuld“ fühlt.

Grüsse,
Oregano
 
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