Blaue Flecken (fast) ohne Grund

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29.11.09
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Hallo,

meine Vorgeschichte in aller Kürze: seit 5 Jahren Schwankschwindel, Tinnitus, Benommenheit.

HIT und/oder andere NMUs sehr wahrscheinlich, V.a. Borreliose konnte nicht bestätigt werden, ist aber auch nicht 100% ausgeschlossen.

Medikation derzeit: Cetirizin (Anit-Hist.), Vit. C, Vit. B. Komplex, Zink, Magnesium (jeweils hochdosiert), dadurch deutliche Besserung der Symptome.

*****

So, eine der vielen Merkwürdigkeiten ist diese: Ich habe immer wieder "fette" blaue Flecke (Hämatome) ohne nennenswerten Grund und fast ohne Schmerzen. Meistens muss ich gründlich nachdenken, wann und wo ich einen "abgekriegt" habe und manchmal fällt es mir gar nicht ein.

Wenn mir der Grund einfällt, dann war das minimal. Da sollte man eigentlich gar keinen blauen Fleck von bekommen, oder höchstens so einen kleinen 1-Euro-Münzen großen, der "mittelblau" ist und dann innerhalb von ein paar Tagen nach gelb/grün wechselt und dann wieder weg ist.

Jetzt habe ich wieder mal einen nach einem minimalen "Einschlag" am Oberschenkel(den ich kaum gespürt habe), der einen Durchmesser von 6-7cm hat, sich erst nach etwa 2 Tagen bildete, aber sofort dunkelblau war und dann nach vioett/schwarz wechselte. Das ist jetzt 2 Wochen her und erst jetzt klingt er ganz langsam ab, vermutlich wird es noch 1 Woche dauern, bis er wieder weg ist

Wenn ich früher mal so einen "Pferdekuss" hatte, dann hatte ich in dem Moment selbst herbe Schmerzen und bin ein paar Tage gehumpelt.

Was mir noch aufgefallen ist: diese Hämatome entstehen nur an den Stellen mit Muskeln und weichem Gewebe, also Oberschenkel, Arme, Bauch, Rücken. An Schienbeinen, Füßen, Händen, etc. bekomme ich auch nach schmerzhaften Treffern keine oder fast keine blauen Flecke.

So, das ist so direkt kein Problem, aber ich wollte nur mal fragen, ob das irgend jemand kennt und ob und was da für eine "Information" drin stecken könnte, bzw. ob das ein Hinweis auf irgendwas sein könnte ?

VG
Frank
 
Hallo Frank,

nimmst Du irgendwelche Medikamente wie z.B. Blutverdünner? Dann würde das die blauen Flecken erklären.
Auch sonst gibt es etliche Ursachen:

...Meistens bilden sich blaue Flecken, wenn kleine Blutgefäße (Kapillaren) unter der Hautoberfläche durch einen Stoß oder eine Verletzung platzen. Dann kann Blut aus den Kapillaren austreten und als eine blauschwarze Verfärbung erscheinen. Nach und nach nimmt Ihr Körper das Blut wieder auf und der Fleck verschwindet.
...
- Alternde Kapillare
- Dünnere Haut –... Übermäßige Sonnenbestrahlung hat denselben Effekt auf die Haut wie das Alter. Auch bestimmte Medikamente wie Kortikosteroide können die Haut ausdünnen.
Medikamente, die die Blutgerinnung herabsetzen

Was tun, wenn ernste Probleme auftauchen?
Manchmal kann eine schnelle Fleckenbildung auf ernstere Probleme hinweisen. Gehen Sie zu Ihrem Arzt, wenn Sie Folgendes an sich bemerken:

- eine plötzliche Zunahme der blauen Flecken
- besonders große oder schmerzhafte Verfärbungen
- blaue Flecken, die durch anderweitige Blutungen begleitet werden, zum Beispiel am Zahnfleisch oder Verdauungstrakt, oder wenn gleichzeitig andauernde Schmerzen oder Kopfschmerzen auftreten.

Diese Symptome können auf eine Blutkrankheit hindeuten. Außerdem können sie ein Indiz für eine zu geringe Zahl oder Fehlfunktion von Blutplättchen (Thrombozyten) sein. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung nach einer Verletzung. Um die Ursache zu finden, kann Ihr Arzt die Konzentration der Blutplättchen oder deren Gerinnungsfähigkeit analysieren. Wenn die Zahl der Thrombozyten zu niedrig ist, kann sie durch bestimmte Medikamente wieder erhöht werden. In schweren Fällen können Blutplättchen-Transfusionen oder andere Maßnahmen angezeigt sein.
...
Blaue Flecken – Wann Sie sich Sorgen machen sollten

Hast Du denn schon einen Arzt befragt?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

danke für Deine Antwort !!!

1. Nein, keine Medikamente außer den o.a. Vitaminen
2. Kein Nasenbluten, Zahnfleischbluten, etc. Hatte ich früher nicht und auch jetzt nicht.
3. Wundheilung ist ganz normal, wie früher auch.
4. Ärzte --> Schulterzucken

Wie gesagt: die "Stösse", die Verursacher sind idR minimal, so geringfügig, dass ich mich kaum daran erinnern kann und die Hämatome tun auch überhaupt nicht weh.

Ich habe in den vergangenen Monaten mal einen aufs Schienbein gekriegt, das hat heftig wehgetan und den habe ich noch 3 Wochen gespürt, aber kein blauer Fleck. Und ich habe einen auf den Mittelfuss gekriegt, das hat auch 2-3 Wochen ordentlich wehgetan. Da war eine Schwellung, aber auch kein blauer Fleck.

In den letzten 5 Jahren ist mir gefühlt 3 Millionen mal Blut abgenommen worden. Hat jeweils nur minimal geblutet (kann man auch nachher am Wattetupfer sehen), aber jedes Mal auch da ein dunkles Hämatom rund um die Einstichstelle.

Die Haut scheint also nicht das Problem zu sein, wohl eher irgendwie Muskel/Bindegewebe.

Ich lese immer mal wieder, dass das eine Schilddrüsenunterfunktion sein könnte. Meine SD-Werte gehen schon tendenziell Richtung Unterfunktion, sind aber noch innerhalb der Toleranz, auch innerhalb der neuerdings engeren Grenzen. (Ich habe dennoch mal einen Monat L-Thyroxin (50mg) genommen, aber ohne irgendwelche Auswirkungen.)

Ist da was dran, oder ist das nur so eine Internetmär ?

LG
Frank
 
Hallo Frank,

möchtest du mal deine aktuellen Blutwerte einstellen oder weshalb wurde dir so oft Blut abgenommen? Vielleicht kann dir dann eher jemand helfen. Mein erster Gedanke waren auch die Thrombozyten; wie sieht es denn mit denen aus?

Weshalb hast du LT genommen, obwohl deine SD-Werte in Ordnung waren, wie du schreibst? Weshalb hast du es wieder abgesetzt? Ein Monat ist keine lange Zeit, um die Wirkung zu testen... Was meinst du mit "ohne irgendwelche Auswirkungen"?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Frank,

natürlich denkt man zuerst daran, dass es mit der Vorgeschichte zusammen hängt oder Medikationen daran Schuld sind. Manchmal ist es jedoch so, dass die Stöße 'härter' sind als man sie wahrnimmt.
Bei einer Frau kann es sogar sein, dass die Haut einfach sehr dünn ist und deswegen schnell blaue Flecken entstehen.

War es denn bei dir als Kind so, dass du schnell blaue Flecken bekommen hast?
 
Hallo Frank,

ich kenne das zu gut!
Hast du mal deine Gerinnung messen lassen?

Liebe Grüße,Beegie
 
hallo frank,

ich hatte vor 2 jahren dasselbe problem mit blauen flecken und öfters nasenbluten.
da einige blutwerte grenzwertig (lympho- und thrombozyten unterhalb ref.bereich, neutrophile und eisen oberhalb) waren, bin ich im blutgerinnungslabor gelandet. auch die milz war vergrößert.
verdacht auf prohämorrhagische defekte und hämochromatose haben sich nicht bestätigt.

ein jahr später hatte ich mein antidepressivum, cipralex, ausgeschlichen, seither keine blauen flecken und blutungen mehr.
 
Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten !!!

Ja, jeder Arzt hat halt wieder aufs neue Blutproben gemacht, aber die waren alle mehr oder weniger unauffällig. Thrombozyten muss ich nochmal nachsehen, aber wäre mir nicht in Erinnerung, dass das auffällig gewesen wäre. Gerinnungsfaktor habe ich nicht messen lassen, aber wie schon gesagt, meine Wundheilung ist nach wie vor normal. (z.B. wenn ich mich mal beim Zwiebel schneiden in den Finger schneide, o.ä.) und ich habe auch nach wie vor kein Nasenbluten, Zahnfleischbluten o.ä.

@Bennita: meine SD-Werte (mehrfach gemessen) sind ein bisschen an der Grenze zur Unterfunktion. TSH ist relativ hoch fT3 und fT4 sind relativ niedrig. Ultraschall (auch mehrfach) war aber in jeder Hinsicht unauffällig. Dennoch habe ich es mal auf gut Glück probiert. Aber an meinem Zustand und Symptomen, etc. hat sich absolut nichts verändert. Ich hatte auch keine Nebenwirkungen, aber eben auch keine Verbesserung des Zustandes.

Ich habe früher beim Sport (Fussball u.ä.) regelmässig und reichlich abgekriegt, aber da waren die blauen Flecke trotzdem vieeeel kleiner und sie wurden vor allem nicht violett und schwarz. Nein, die blauen Flecke heute stehen definitiv in keinem Verhältnis zu dem was ich abkriege.

Vitamin K1 muss ich mir mal genauer ansehen, das klingt interessant.

Noch Stichwort Hämochromatose: das habe ich, heterozygot. Meine Mutter hat es homozygot. Aber bislang sind meine Eisen und Ferritinwerte sind auch immer normal gewesen. Aber inwiefern könnte denn Hämochromatose damit zu tun haben ???

Viele Grüße
Frank
 
Medikation derzeit: Cetirizin (Anit-Hist.), Vit. C, Vit. B. Komplex, Zink, Magnesium (jeweils hochdosiert), dadurch deutliche Besserung der Symptome.

Hallo Frank,

Cetirizin hat als seltene Nebenwirkung eine Thrombozytopenie = Mangel an Thrombozyten, die für die Blutgerinnung hauptverantwortlich sind. Diese Nebenwirkung wurde erst bekannt, nachdem das Medikament auf dem Markt war - daher "Marktbeobachtung". Oft wird das jedoch nicht gemeldet oder diese Nebenwirkung wird anderen Ursachen zugeschrieben. Daher könnte es häufiger vorkommen als hier angegeben.
Siehe dazu hier:

Wirkstoff: Cetirizin-Dihydrochlorid.
Sicherheitsdaten aus Marktbeobachtung (PMS)

Zusätzlich zu den während der klinischen Studien gemeldeten, oben aufgeführten Nebenwirkungen, wurden Einzelfälle der folgenden Nebenwirkungen nach der Markteinführung beobachtet. Die Nebenwirkungen werden nach Systemorganklassen (MedDRA) beschrieben und die Häufigkeiten aufgrund der Meldungen nach der Markeinführung geschätzt:
Häufigkeiten werden folgendermassen angeordnet:
Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10); gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100), selten (≥1/10’000 bis <1/1000), sehr selten (<1/10’000), nicht bekannt (Häufigkeit kann aufgrund der vorhandenen Daten nicht geschätzt werden).
Herz/Kreislauf
Selten: Tachykardie.
Blut- und Lymphsystem
Sehr selten: Thrombocytopenie.
Nervensystem
Gelegentlich: Parästhesie.
Selten: Konvulsionen.
Sehr selten: Dysgeusie, Dyskinesie, Dystonie, Synkope, Tremor.
Unbekannt: Taubheit, Amnesie, Gedächtnisstörungen.
compendium.ch - Cerzin-Mepha® 10 Lactab/Tropfen
Hervorhebung fett von mir.
Um definitiv feststellen zu können, ob Cetirizin für die blauen Flecken verantwortlich ist: besteht ein zeitlicher Zusammenhang von Einnahmebeginn des Medikaments und bis zu 2-3 Monaten später dem Auftreten erster unerklärlicher blauer Flecken?
Andernfalls könnte das nur durch Absetzen oder Dosisreduktion von Cetirizin festgestellt werden.

Da das Medikament ein ziemlich umfassendes Wirkspektrum hat - siehe unter dem genannten Link, wird es schwierig genau zu bestimmen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Thrombozytenzahl und Vorläuferfunktionen, die deren Zahl verringern, wieder zu normalisieren. Die Gabe von Vitamin K allein würde z.B. das Problem nicht lösen können.

Gruß,
Clematis
 
verdacht auf hämochromatose gründete sich mehr auf den hohen eisenwert. da ich seit 6 jahren in den wechseljahren bin und daher der natürliche monatliche aderlass wegfällt, werde ich das die nächsten jahre schon nochmal überprüfen lassen. vor 2 jahren waren ferritin, transferrin usw. jedenfalls unauffällig.

ich denke, bei mir hing es hauptsächlich am cipralex oder überhaupt an AD, weil ich vor jahren auch massive menstruationsblutungen bei trevilor einnahme hatte.
 
Cetirizin hat als seltene Nebenwirkung eine Thrombozytopenie = Mangel an Thrombozyten, die für die Blutgerinnung hauptverantwortlich sind.

Aaah, das wäre natürlich möglich. Allerdings kann ich mich nicht mehr so genau dran erinnern, ob das vorher schon so war, denn ich nehme das Cet. jetzt schon gut 2 Jahre.

Habe nochmal meine alten Laborwerte rausgekramt, allerdings alle vor Cetirizin.
Thrombozyten immer ziemlich genau zwischen Unter- und Obergrenze. Ebenso Hämoglobin, Hämatokrit, MCV. MCH, MCHC. Leukozyten immer etwas erhöht, Erythrozyten immer am unteren Ende.

Und ja, man sucht ja verzweifelt Zusammenhänge und man muss aufpassen, dass man nicht welche "findet", die es gar nicht gibt. Aber damit kann ich locker leben, das ist das geringste Problem.

K1 werde ich auf jeden Fall mal probieren.

LG
Frank
 
K1 werde ich auf jeden Fall mal probieren.

Hallo Frank,

K1 soll, wenn man den nachfolgenden Links glauben schenken kann, das am wenigsten aktive zu sein. Vitamin K ist sozugsagen der Hauptspieler für die Gerinnung. Auch K2 spielt eine wichtige Rolle... K3 wird - oder wurde? synthetisch hergestellt, davon wird allgemein abgeraten.
Sieh Dir bitte folgende Links noch an, bevor Du entscheidest, welche Form Du für Dich als am besten geeignet betrachtest:
Vitamin K: Schützt vor Blutungen, stärkt die Knochen - Onmeda.de
Vitamin K2 - Das vergessene Vitamin
Der Vitamin-Ratgeber: Alles über das Vitamin K
Vitamin K (Phyllochinon)

Gruß,
Clematis
 
Hallo,

ich habe in letzter Zeit mal wieder Magnesium und Zink aufgestockt (durch NEM) und dieses Problem scheint jetzt erheblich besser geworden zu sein. Ob da allerdings ein Zusammenhang besteht, kann ich nicht sagen.

Zur Zeit habe ich einen ordentlichen blauen Fleck am Oberschenkel, aber den habe ich mir auch echt redlich verdient. Und vor allem - er ist ganz normal blau und nicht violett/schwarz wie sonst.

LG
Frank
 
Hallo Frank,

ich habe in letzter Zeit mal wieder Magnesium und Zink aufgestockt (durch NEM) und dieses Problem scheint jetzt erheblich besser geworden zu sein. Ob da allerdings ein Zusammenhang besteht, kann ich nicht sagen.
Bist Du leberkrank?
Magnesium- und Zinkmangel ist ganz typisch für Lebererkrankungen.

Blaue Flecken sind ein Zeichen einer gestörten Gerinnung und die Gerinnung wird bei Leberkrankheiten auch gestört.

seit 5 Jahren Schwankschwindel, Tinnitus, Benommenheit.
Diese Beschwerden würde ich auch bei Leberkrankheiten für möglich halten.
Evtl. wäre gar der M. Wilson (Kupferspeicherkrankheit) in Betracht zu ziehen.

Da Deine Mutter die Eisenspeicherkrankheit hat und die Eisen- und die Kupferspeicherkrankheit immer wieder in derselben Familie vorkommen, wäre es unter diesem Aspekt nicht unmöglich, dass in Eurer Familie auch die Kupferspeicherkrankheit vorkommt.

Aber vielleicht wurde diese Krankheit bei Dir schon ausgeschlossen?

lg
margie
 
Hallo Margie,

vielen Dank für Deine Antwort, klingt sehr interessant !!!
Frage: bist Du selbst von Morbus Wilson o.ä. betroffen ?

Meine Laborwerte der Leber waren bislang immer sehr gut (GOT, gamma GT, etc.), aber vielleicht gibt es ja noch andere Werte ?

Was Du beschreibst, könnte durchaus sehr gut zutreffen. Ich konnte über M.Wilson bislang nur sehr wenig in Erfahrung bringen, die Symptome treffen teilweise zu, teilweise nicht.

Bei liegen auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten vor, obwohl sämtliche Allergietests negativ waren. Bei ein paar Sachen weiß ich es sicher (Alkohol, ganz besonders Wein, Sekt, Kaffee, Meeresfrüchte), bei anderen bin ich mir nicht ganz sicher. Aber es ist ein wirklich erkennbares Muster, dass es mir meistens 2-4 Stunden nach dem Mittagessen (Hauptmazhlzeit) eher schlecht geht.

Übrigens habe ich auch noch nicht-diabetische Unterzuckerungen. Bein oGTT geht mein Zucker erst normal rauf, dann normal runter, fängt sich dann aber nicht wieder bei einem Wert von ungefähr 100, sondern rauscht durch bis 50 oder gar noch niedriger. Das könnte ja auch darauf deuten, dass die Glucogenese in der Leber nicht funktioniert.

Gibt es vielleicht noch andere artverwandte Krankheiten ? Was würdest Du mir für Tests empfeheln ?

LG
Frank
 
Hallo Frank,

die Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel bei Dir lassen vermuten, dass Du auch eine Histaminintoleranz hast. Die habe ich auch.

Ja, ich werde auf den M. Wilson behandelt und ich weiß, dass es auch MW-Patienten gibt, die eine Histaminintoleranz auch haben.

Beim M. Wilson hat man nie alle Symptome, die in den Symptombeschreibungen genannt sind. Viele haben nur ein paar wenige davon.

Unterzuckerungen sind bei Leberkranken häufiger. Nicht umsonst wird Leberkranken deshalb auch geraten, dass sie abends noch Kohlenhydrate zu sich nehmen sollten, um den nächtlichen Unterzuckerungen vorzubeugen.

Leberwerte sind:
GGT. GPT, GOT, Bilirubin, Alkalische Phosphatase (beim MW oft ziemlich niedrig), Cholinesterase (wenn erniedrigt, liegt oft eine Zirrhose vor, aber auch schon, wenn sie noch im Normbereich liegt),
GLDH, LDH.

Leberkrankheiten verlaufen oft schubweise, so dass die Leberwerte immer wieder normal sind.

Beim M. Wilson haben viele Patienten normale oder nur leicht erhöhte Leberwerte.

Ob es artverwandte Krankheiten gibt?
Nein, das kann ich als Laie nicht sagen. Es gibt jede Menge seltener Krankheiten, das weiß ich.

Wenn es um den M.Wilson geht, hindert das eingenommene Zink eine korrekte Diagnostik.
Aber bei MW-Verdacht sollte das Zink auch nicht absetzen, denn es ist eine der Therapien für den M. Wilson. Beim Absetzen hat es bei MW-Patienten schon dazu geführt, dass enorme Verschlechterungen eingetreten sind und dass es sogar teils zu Leberversagen oder akuter Hämolyse gekommen ist.
D. h. Dir jetzt zu sagen, lasse den M. Wilson untersuchen, ist so einfach nicht. Denn ich will nicht noch Schuld sein, wenn Du durch das evtl. Absetzen des Zinks Nachteile hast, zumal Du beschreibst, dass es Dir besser geht, seitdem Du auch Zink einnimmst (Könnte man so interpretieren, dass Du evtl. doch einen M. Wilson hast oder eine andere Leberkrankheit).

lg
margie
 
Hallo Margie,

noch mal vielen Dank !!!

HIT ist einigermassen wahrscheinlich. Obwohl mein DAO-Wert normal ist (sogar am oberen Ende), waren bei Histamin sowohl im Blut als auch im Stuhl deutlich erhöht. Allerdings kann ich gereiften Käse und geräucherte Wurst scheinbar ohne Probleme essen, aber Wein und Sekt sind bei mir extrem krass. Dieser Effekt tritt allerdings erst so etwa 16-20h später ein.

Seit dem ich ein Anti-Histaminkum (Cetirizin) nehme, geht es mir viieeel besser. Dafür habe ich seitdem 20kg zugenommen ... *buargh*

Auch Vitamin C und Zink hochdosiert helfen mir enorm. Auch das spricht für HIT.

Wegen Blutzucker: ich kann problemlos 24h fasten ohne dass mein Blutzuckerwert absinkt. Aber wenn ich etwas esse, rutsche ich 2-3 Stunden später in den Unterzucker. EIn Insulinom ist allerdings sicher ausgeschlossen.

Bis ich mit den NEMs angefangen habe, waren meine Symptome zu einem grösseren Teil wie bei einer hepatischen Enzephalopathie. Ich war teilweise richtig desorientiert, wusste nicht wo links und wo rechts ist, ich habe katastrophale Rechtschreibfehler gemacht. Nicht Tippfehler ! Da haben teilweise halbe Sätze gefehlt oder die Grammatik war komplett falsch und solche Sachen. Oft habe ich auch Entfernungen falsch eingeschätzt. Aber da ich kein Alkoholiker bin und eben meine Leberwerte gut waren, konnte man das *eigentlich* ausschliessen.

Aber ... mit der Leber könnte es durchaus was zu tun haben.

Frage: angenommen, es wäre (auch) MW. Wenn ich jetzt einen Chelat einnehmen würde, wie lange würde es dann dauern, bis sich mein Zustand bessern würde ?

LG
Frank
 
Frage: angenommen, es wäre (auch) MW. Wenn ich jetzt einen Chelat einnehmen würde, wie lange würde es dann dauern, bis sich mein Zustand bessern würde ?
Das ist sicher nicht bei jedem gleich.
Die Dosis muss genau stimmen, d. h. nicht zuviel und nicht zu wenig.
Es kann auch zu Anfangsverschlechterungen kommen bei einer MW-Therapie.

Man sollte einen MW nie ohne fachärztliche Kontrolle behandeln, zumindest nicht am Anfang.

Und zuerst muss man die Diagnose haben.

Du bekommt Trientine oder D-Penicillamin auch nur auf Rezept und nur diese beiden Chelatbildner werden beim MW eingesetzt oder hochdosiert Zink.
Aber bevor man hochdosiert Zink einsetzt, muss man entkupfert sein durch einen Chelatbildner und nicht bei jedem ist hochdosiert Zink sinnvoll, weil das auch von den Werten abhängt, etc.
Man muss alle Therapieformen, insbesondere Zink vor den Mahlzeiten nüchtern (eine halbe bis eine ganze Stunde vorher) einnehmen. Das kann bei manchen schon zu Magenproblemen führen.

Eine richtige Besserung tritt meist erst nach Monaten auf. Beim einen vielleicht schon nach 3 bis 4 Monaten beim anderen vielleicht erst nach 6 Monaten.
Je nachdem wie lange man die Beschwerden schon hat, kann es aber auch sein, dass sie nicht mehr verschwinden.
Daher wird immer geraten, bei Verdacht auf einen MW so früh als nur möglich die Diagnostik zu betreiben.

Bis ich mit den NEMs angefangen habe, waren meine Symptome zu einem grösseren Teil wie bei einer hepatischen Enzephalopathie. Ich war teilweise richtig desorientiert, wusste nicht wo links und wo rechts ist, ich habe katastrophale Rechtschreibfehler gemacht. Nicht Tippfehler ! Da haben teilweise halbe Sätze gefehlt oder die Grammatik war komplett falsch und solche Sachen. Oft habe ich auch Entfernungen falsch eingeschätzt. Aber da ich kein Alkoholiker bin und eben meine Leberwerte gut waren, konnte man das *eigentlich* ausschliessen.
Zur minimalen hepatischen Enzephalopathie das hier:
https://www.aerzteblatt.de/pdf/109/10/m180.pdf
Fleisch, Fisch sollte man je nach Zustand sparsam essen, die darin enthaltenen Aminsäuren sind nicht so vorteilhaft für Leberkranke. Eine kranke Leber kann das enthaltene Eiweiß nicht mehr richtig verstoffwechseln. Es kommt zu Fäulnisbakterien im Darm und zur Ammoniakbildung.
Milchprodukte hingegen sind erlaubt, da diese die günstigen verzweigtkettigen Aminosäuren enthalten.

Die Beschwerden, die Du hast, kennich teilweise auch.

Bei einer hep. Enzephalopathie wird Laktulose empfohlen. Mit niedriger Dosierung sollte man anfangen.
Auch Ornithinaspartat wird sehr empfohlen (z. B. Hepa Merz Granulat 3000 oder 6000).
Ich nehme Hepa Merz Granulat.
Laktulose verträgt nicht jeder. Aber man muss es eben probieren.

Nun, wenn Du solche Beschwerden hast, würde das schon ein Hinweis auf die Leber sein können, vor allem auch, wenn man weiß, dass Deine Mutter die Eisenspeicherkrankheit hat.
Wurden da bei Dir alle Mutationen auch durchuntersucht? Es gibt nämlich auch seltenere Mutationen.
Ich habe übrigens auch noch einen Gendefekt auf diese Krankheit.

Cetirizin nehme ich auch öfters.
Bei mir ist die DAO noch nie normal gewesen. Sie ist bei mir oft unter 2,0 und war einmal bei 7,0 bei einem Normwert ab 10,0.

lg
margie
 
Liebe Margie,

vielen Dank für Deinen Post und sorry für die späte Antwort. Ich habe Dich nicht vergessen, sondern nur nachgedacht ... ;-)

Nun, es geht jetzt auch 6 Jahre zu, in denen ich nach einer belastbaren Diagnose suche, damit ich dann gezielt ansetze. Leider bislang vergeblich und ich stehe so langsam mit den ganzen Laboruntersuchungen etwas auf Kriegsfuss.

Deshalb versuche ich immer mehr, "heuristisch" ranzugehen, heisst, ich nehme an, es ist wäre dies oder das und "behandle" mich dann entsprechend und schaue, ob sich etwas ändert oder nicht.

Allerdings - monatelang Chelatbildner zu nehmen ... vielleicht lieber nicht, das sind nun wirklich keine Hustenbonbons ...

Der Artikel über die HE war sehr hilfreich, deshalb werde ich jetzt spontan mal Laktulose probieren und schauen was passiert. Das sollte sich relativ schnell zeigen. Aus dem Internet habe ich mir "Bifiteral Sirup" heraus gesucht. Oder hast Du einen anderen Vorschlag ?

"Eugalan" klang auch gut, weil da auch noch Probiotika enthalten sind. Allerdings stand da auf der Inhaltsliste "Lactose" und nicht "Lactulose". Das ist doch nicht das gleiche, oder ?

LG
Frank
 
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