Armjucken-Leberwerte
Hallo Gertraud,
wer hat die Leberpunktion nicht zugelassen?
Bei so hohen Werten rate ich, selbst leberkrank und allergiegeplagt, dringend zu einer Punktion. Ich würde die Punktion an einer Uniklinik machen lassen (Leberambulanz). Es gibt dort auch erfahrene Ärzte, die so etwas machen, falls Du Angst vor der Punktion hast. Man muss nur vorher fragen.
Das Jucken kommt von der kranken Leber, sonst von nichts. Allergien hat man bei einer kranken Leber natürlich auch, denn wenn die Leber krank ist, ist das Immunsystem geschwächt und Allergien entstehen bei einem geschwächten Immunsystem. Und natürlich können Allergien auch mal Juckreiz verursachen. Aber als ich die heftigsten Kratzattacken hatte, da hatte ich gleichzeitig auch die höchsten Leberwerte.
Wenn man nicht aufklärt, welche Leberkrankheit es ist, kann man keine Therapie bekommen, denn erst muss man wissen, was die Ursache ist und dies kann man oft nur durch eine Punktion klären.
Wurde denn mal an Speicherkrankheiten gedacht? Ich meine Eisenspeicher- und Kupferspeicherkrankheit? Diese Krankheiten werden von vielen Ärzten gern übersehen. Bei diesen Krankheiten kann die Leber Eisen bzw. Kupfer nicht ausscheiden und dies führt zu einer starken Leberschädigung.
An Unikliniken gibt es hierfür oft Spezialambulanzen.
Die Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) ist leichter festzustellen, evtl. kann ein Hinweis das Ferritin im Blut sein und man kann dann einen Gentest machen.
Schwerer hingegen ist die Diagnostik bei der Kupferspeicherkrankheit (M. Wilson), die ich habe. Doch gerade bei dieser Krankheit wäre eine Leberpunktion wichtig, denn man kann das Kupfer im Lebergewebe messen und dann weiß man meist, ob man die Krankheit hat.
Allerdings sollte man für die Diagnostik an eine Wilson-Ambulanz gehen, denn die meisten Ärzte kennen die Krankheit nicht. Auch Hepatologen haben mich schon abgewiesen mit dem Hinweis, sie kennen sich damit nicht aus.
Evtl. würde bei der Kupferspeicherkrankheit schon ein 24 Stundensammelurin mit einer Kupferbestimmung einen ersten Hinweis geben. Doch um dieses Ergebnis zu bewerten, wäre es auch wichtig, dass man in eine Wilson-Ambulanz geht.
In Deutschland findet man hier Adressen:
www.morbus-wilson.de/klinik.html
Übrigens für weitere Informationen gibt es hier im Forum je eine Rubrik für diese beiden Krankheiten.
Sollten diese Krankheiten noch nicht von Fachärzten (s.o.) ausgeschlossen worden sein, so würde ich vor einer Leberpunktion noch entsprechende Fachambulanzen aufsuchen, denn man sollte eine Leberprobe ggf. auch auf den Eisen- und/oder Kupfergehalt untersuchen und dies wiederum sollten Ärzte tun, die damit Erfahrung haben. Zuvor würden dann noch einige Blut- und Urinuntersuchungen erfolgen, die den Verdacht evtl. bekräftigen oder auch nicht.
Bei der Kupferspeicherkrankheit kann man auch Probleme mit den Nerven haben, sowohl neurologische als auch psychiatrische. Wenn man solche Probleme hat, würde evtl. auch im Auge der sog. Kayser-Fleischer-Ring sich bilden, den man beim Augenarzt ausschließen lassen sollte. Ist er vorhanden, so ist dies fast schon die Diagnose für die Kupferspeicherkrankheit. Doch viele Patienten haben den Ring nicht und haben die Krankheit dennoch.
Evtl. kann man auch mit einer "Mini-Bauchspiegelung" die Leber ansehen. Das soll auch relativ harmlos sein, man kann sich dabei auch nur örtlich betäuben lassen und kann sich die Narkose dadurch ersparen (was für die Leber sicher ganz gut ist).
Eine Untersuchung, die die gesetzlichen Kassen noch nicht bezahlen, die aber viel aussagt, ist, das "Fibroscan". Es ist ähnlich wie eine Ultraschalluntersuchung nur dass mit Stosswellen gemessen werden kann, ob die Leber eine Zirrhose hat. Man kann aber da auch nicht feststellen, woher die Zirrhose kommt, dazu braucht man Gewebeentnahmen.
Also ich würde immer zu einer Leberpunktion oder einer Bauchspiegelung mit Probeentnahme raten bei hohen Leberwerten. Alles andere ist "Rätselraten", das man evtl. mit dem vorzeitigen Tod bezahlt, denn eine kranke Leber kann nun mal auch zum Leberversagen, zu einer Hämolyse etc. führen.
Amalgam mag zwar nicht gesund sein, doch Leberwerte in dieser Höhe bekommt man davon nicht. Ich selbst war vor ca. 11 Jahren auch mal der Meinung, das Amalgam könnte meine gesundheitlichen Probleme verursacht haben, nur wußte ich damals noch nichts über meine wirkliche Krankheit. Amalgam kann vielleicht bei einer kranken Leber noch zu zusätzlichen Störungen führen, weil für die Leber dann jedes Gift zuviel ist, aber die Leber wird nicht so krank durch Amalgam. Es wären dann ca. 75 % der Bevölkerung wohl leberkrank, wenn Amalgam so etwas verursacht.
Gruß
margie